Behälter aus faltbarem Material. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Behälter aus faltbarem Material, insbesonders aus Papier oder Karton, der als Verpackung und zur Abgabe von Milch, (01 oder andern Flüssigkeiten, sowie auch von körnigen oder andern Stoffen verwendbar ist.
Gemäss der Erfindung besitzt der Behälter in seinem untern Teil mindestens annähernd rechteckigen Querschnitt, während der obere Teil sich gegen den obern Rand hin verjüngt, wobei zwei gegenüber liegende Seitenwan dungen des Behälters derart gefalzt sind, dass sie das Zusammenfalten der beiden andern gegenüberliegenden Seitenwandungen an ihren Oberkanten und deren Verbindung durch ein Abschlussorgan ermöglichen.
Der Behälter kann dabei so fest und wi derstandsfähig ausgebildet .sein, dass er seine Form dauernd beibehält und nicht leicht flach. wird oder zusammenfällt, was be sonders beim Gebrauch als Behälter für Milch, Öl oder andere Flüssigkeiten ein uner- lässliches Erfordernis ist.
Ferner kann der Behälter billig hergestellt und flüssigkeits- und luftdicht gemacht werden; infolge .der vorerwähnten Festigkeit kann der Behälter auch einer derben Behandlung Widerstand leisten und er kann ferner gleichzeitig so ausgebildet sein, dass er bequem zu hand haben und dass die in ihm enthaltenen Flüs sigkeiten leicht abgegeben werden können.
Am obern Ende des Behälters kann ein Schlitz oder eine Schwächungslinie derart an gebracht sein, da.ss einer der gefalzten Teile so aufgerissen oder aufgeschnitten werden kann, dass er sich zu einer Ausgussschnauze ausziehen lässt.
Vorzugsweise besteht der Behälter aus Papier, Karton oder ähnlichen Materialien, wobei sein eines Ende, zweckmässig sein Bo den, mit einer Verstärkungsrippe versehen ist, und zwar am Übergang vom Boden zu den Seitenwandungen, welche Rippe mit dem Behälter ein Stück bildet und als Verstei fungsflansch zu wirken bestimmt ist. Zweckmässig besteht der Behälter aus einem einzigen Stück, zum Beispiel einem Papier- oder Kartonblatt von rechteckiger Form, das mit Einschnitten versehen ist,
die das Blatt in Seitenwandungsteile und Boden lappen unterteilen. Dabei sind dann vorzugs weise zwei gegenüberliegende Seitenwandun gen am einen Ende mit F'alzungen versehen, deren ganten einem umgekehrten Y glei chen; dadurch wird die Möglichkeit geschaf fen, die obern Teile der beiden andern Seiten wandungen zusammenzufalten, um dadurch den sich verjüngenden Teil des Behälters aus zubilden. Die längs der Y-förmigen ganten aneinanderstossenden, geneigten Lappen bil den vorzugsweise spitze Winkel miteinander.
Die Falzung der Seitenwände und der den Boden bildenden Lappen ist vorzugsweise derart, dass der erste, einwärts gefalzte Lap pen von solchen Abmessungen ist, dass er sich über das ganze untere Ende des Behälters erstreckt und dieses: abdeckt, und dass, wenn die andern Bodenlappen darüber gefalzt wer den und der Boden geschlossen ist, die freien Ränder des genannten innersten Lappens sich in die oben erwähnte Rippe einlegen können.
Das obere Ende des Behälters ist zweck mässig so geformt und ausgebildet, dass die an ihren Oberkanten zusammenzufaltenden Seitenwandungen des Behälters relativ lange und versteifte, gegen das obere Ende des Be hälters geneigte Wände bilden und dadurch eine Wirkung erzielen, die einigermassen der jenigen eines Flaschenhalses gleicht.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungs gegenstandes veranschaulicht die beiliegende Zeichnung.
Fig 1 ist eine perspektivische Ansicht des fertigen, geschlossenen Behälters; Fig. 2 ist ein vertikaler Querschnitt des selben und Fig. 3 ein vertikaler Längsschnitt; Fig. 4 und 5 stellen in. grösserem Masstsab Einzelheiten dar; Fig. 6 ist ein Grundriss eines Blattes, bevor es zum Behälter zusammengefaltet wird;
Fig. 7 zeigt den untern Teil des Behälter, bevor er geschlossen wird, und Fig. 8 stellt eine Einzelheit dar.
Der gezeichnete Behälter besteht aus einem Blatt faltbaren Materials, das vorzugs weise flüssigkeitsdicht gemacht und zu dem in Fig. 6(dargestellten Blatt zugeschnitten ist. In Fig. 6 sind die Streifen, welche die schmäleren Seitenwandungen des Behälters bilden sollen, mit 2 und 4, und die Streifen, die die breiteren Seitenwandungen des fer tigen Behälters. bilden, mit 1 und 3 bezeich net. Ein schmaler Randstreifen 5 ist dazu bestimmt; bei der Herstellung des Behälters mit dem freien Längsrand -des Streifens 3 verbunden zu werden. Die Falzung der Strei fen 1 bis 5 erfolgt längs der Linien 6.
Am untern Teildes Blattes befinden sich Lappen ja, 2a, 3a, 4a und 5a, die .durch Schlitze 7 von einander getrennt sind und deren Fal- zung längs der Linie 8 erfolgt.
Bei der Herstellung des Behälters wird das Blatt zunächst längs der Linien 6 so ge faltet, dass- die Streifen 1, 2, 3, 4 rechtwinklig zu einander stehen und der schmale Streifen 5 auf dem Streifen 3 liegt. Dann wird zu erst der Lappen la längs der Linie 8 nach. innen rechtwinklig zum Streifen 1 umgebo gen. Darauffolgend werden die Lappen 2a und 4a auf den Lappen la umgebogen und diese Lappen 2a, 4a durch den Lappen 3a zugedeckt. Zuletzt wird der kleine Lappen 5a auf den Lappen 3a umgebogen.
Die in der beschriebenen Art einander überlappenden Teile werden miteinander ver klebt, wobei jedoch Sorge dafür zu tragen ist, .dass das Klebmittel nicht mit dem Inhalt des Behälters in Berührung kommen kann. Weiterhin ist es wichtig, den Behälter so zu versteifen, dass er seine Gestalt beibehält und nicht zusammenfallen kann. Dies wird da durch erzielt, dass durch hohen Druck eine schmale, flanschähnliche Rippe 9 an der Übergangsstelle der Seitenwandungen 1, 21, 3, 4 zur Basis des Behälters erzeugt wird.
Diese Rippe 9 wird dadurch erzeugt, dass die genannten Seitenwandungen, wie in Fig. 4 und 5 bei 10 angedeutet, nach innen gepresst werden, so dass sie um die Kanten des inner sten Lappens ja einen Wulst bilden, der praktisch soweit abgeflacht wird, als dies möglich ist. Durch diese Abflachung wird die Rippe 9 nur ganz wenig höher als die Dicke des Materials, aus dem das zur Her stellung des, Behälters dienende Blatt besteht.
In Fig. 4 ist angenommen, dass die Rippe 9 berade im Begriff ist, geformt zu werden, da nach dem Aufhören des Druckes die verschie denen Materiallagen in und an der Rippe 9 nicht mehr wahrnehmbar sind. Durch den Druck werden die Ränder des innersten Lap pens ja zwischen die Wulstteile der Seiten wandungen und der Lappen 2a, 3a und 4a gepresst, um einen dichten Abschluss zu er zielen.
Die schmäleren Seiten 2 und 4 des Behäl ters werden dann längs,der ein umgekehrtes Y bildenden Kanten 11 und einer verbinden den Querkante 12 gefalzt, so dass beim Zu sammendrücken der Oberkanten der Seiten wandungen 1 und 3 die Seitenwandungen 2 und 4 sich längs der benannten Y-förmigen Kanten falten, wobei es. wichtig ist, dass die geneigten, an diesen Kanten zusammensto ssenden Flächenteile mit einander spitze Win kel bilden, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist.
Beim Falten der Seitenwandungen 2, 4 bilden sieh nach der Innenseite des Behälters Taschen, von denen jede drei Wandungen besitzt, nähmlieh eine ebene, dreieckige Wan dung und zwei trapezförmige, etwas ge krümmte Flächen, die dazu erheblich beitra gen, den sich verjüngenden, obern Teil des fertigen Behälters zu versteifen.
Der obere Rand des Behälters ist dicht abgeschlossen durch einen darauf geschobenen, im Quer- schnitt U-förmigen Metallstreifen 13, der sich über die ganze Breite des Behälters erstreckt und die obern Ränder -der Seitenwandungen 1, 3 umfasst und fest zusammenpresst. Es kann irgendein geeigneter Metallstreifen ver wendet werden und das Anbringen desselben kann von Hand oder mit Maschine erfolgen.
Der Behälter kann auch erst nach seiner Her stellung und nach dem Schliessen seines Bo dens, aber vor .der Aufnahme seines Inhaltes, mit Wachs oder einem andern Imprägnie- rungsmittel imprägniert werden, um ihn flüs- sigkeits- oder luftdicht zu machen.
Dank dem Umstand"dass die obern Enden ,der Seitenwandungen zusammengefaltet sind, hat der sich verjüngende, obere Teil des Be hälters wenigstens annähernd die gleiche Wirkung wie .der Hals einer Flasche, so dass der im Behälter befindliche Inhalt eine ver hältnismässig kleine freie Oberfläche hat und dass sich der Behälter leicht entleeren lässt. Auch erleichtert diese Ausbildung in hohem Masse,die Handhabung der Behälter,
da eine grössere Anzahl derselben in einer Hand ge tragen werden kann, indem man dabei nur die abgeflachten obern Enden mehrerer Be hälter zwischen Fingern und Daumen zusam- menzudrücken braucht. Die Behälter können auch zur Aufbewahrung und Abgabe von ab gemessenen Mengen von Schmieröl für Motor fahrzeuge verwendet werden.
Ausser für die beschriebene Verwendung für Flüssigkeiten eignet sich aber der Behäl ter auch für .die Aufnahme von körnigen, pastenförmigen und andern: Materialien.
Um ,die Abgabe von Flüssigkeiten zu er leichtern und den Behälter auch für eine Reihe aufeinanderfolgender Abgaben ver wendbar zu machen, kann eine Schwächungs linie, beispielsweise in -diagonaler, aber auch in anderer Richtung, an einer der beiden obern Behälterecken angebracht werden, um längs dieser Schwächungslinie den Behälter aufschneiden oder aufreissen zu können.
Wie zum Beispiel in Fig. 8 dargestellt, kann der Einschnitt diagonal bei 15 auf eine kurze Distanz von einer der obern Behälterecken hinweg in -den Seitenwandungen 1 und 3 und durch die gefalzte Seitenwandung 2 hindurch gemacht werden. Infolgedessen kann dann der nach innen gefalzte, im Querschnitt V förmige Teil der Seitenwandung 2 nach au ssen gezogen werden, um eine Ausgiess- schnauze 16 zu bilden, die sich leicht schlie ssen lässt, indem man die Seitenwandung 2 wieder in ihre frühere Lage zurückdrückt.
Der Behälter könnte aber auch mit einer in Fig. 1 bei 17 punktiert angedeuteten, längs des Metallstreifens 13 verlaufenden Schwä chungslinie versehen sein, so dass sich der obere Rand des Behälters zusammen mit dem Metallstreifen leicht abreissen lässt.
In Fig. 1 und 2 ist ferner punktiert noch eine Handhabe dargestellt, die das Tragen des Behälters noch mehr erleichtert und die leicht, billig und doch fest hergestellt werden kann und das Aufnehmen und gleichzeitige Tragen einer grossen Zahl von Behältern er möglicht, besonders weil sie das Aufreihen derselben auf eine Stange oder einen andern Träger ermöglicht.
Diese Handhabe ist am obern Rand des Behälters befestigt und so ausgebildet, dass sie sich flach an die entsprechende Seitenwan dung anlegen lässt und beim Gebrauch als Tragvorrichtung über den obern Rand des Behälters hinaus ragt.
Die Handhabe besitzt ein flaches Trag glied 14 aus Papier, :dünnem ]Karton, Gewebe usw. und ist am obern Ende einer der Seiten wandungen 1 oder 3 :durch beliebige Mittel befestigt. Sie kann in der gewünschten Form ausgestanzt oder zugeschnitten sein und er streckt sich an ihrer Verbindungsstelle mit -dem Behälter vorzugsweise über -die ganze Breite des obern Randes desselben.
Sie kann über den obern Rand der .Seitenwandungen geschlagen sein, so dass ein kleiner Teil der Handhabe im obern Verschluss des Behälters liegt, während ihr übriger Teil sich an eine .der genannten .Seitenwandungen anlegt. Die Handhabe ist mit einer runden Öffnung 18, die aber ebenso auch beliebig anders geformt sein kann, versehen. Auch die diese Öffnung umgebenden Teile der Handhabe können be liebig geformt sein, zweckmässig aber so, dass sich die Handhabe gegen die Befestigungs- steile hin verbreitert.
Die Handhabe legt sich normalerweise flach gegen eine der Seiten wandungen 1, 3 an und stört auf keine Weise das Füllen und Verschliessen des Behälters. Wenn beim Verschliessen des letzteren der Metallstreifen 13 aufgeschoben wird, so kann er gleichzeitig auch die über den obern Rand der Flächen 1 und 3 gebogene Handhabe um- fassen und dient 6o dazu, sie am Behälter festzuhalten.
Die Handhabe kann zweckmässig mit zwei Falzlinien versehen sein; längs der einen wird sie um den obern Behälterrand gebogen und die andere verläuft direkt unterhalb des un tern Randes des Metallstreifens 13, der den Behälter abschliesst. Diese letztere Falzungs- linie erlaubt die Handhabe so nach oben um zubiegen, dass sie den obern Behälterrand überragt und nach erfolgtem Verschliessen des Behälters das Tragen desselben ermöglicht.
Die beschriebene Handhabe ist sehr ein- fach und doch fest, sie legt sich bei flach an .den Behälter und kann im Bedarfsfall leicht hoch gestellt werden. Das Mehr an Gewicht und Herstellungskosten, .das :die Anbringung der Handhabe bedingt, ist so gering, dass es praktisch nicht in Be tracht fällt.