Verfahren zum selbsttätigen periodischen Umschalten von Elektromotoren bei Waschmaschinen und dergleichen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Bei gewissen Arten von Maschinen, zum Beispiel Waschmaschinen, bei welchen die arbeitenden Teile in periodischem Wechsel hin- und herschwingen, ist zum Antrieb die ser Teile entweder ein besonderes, zwischen ,dem stets in demselben Drehsinne anlaufen den Antriebsmotor und .den arbeitenden Tei len eingeschaltetes Wendegetriebe vorgese hen, oder Mittel, zum Beispiel -Talzen, Schalter,
Umsteuerrelais und dergleichen zum Umschalten der Drehrichtung des mit den angetriebenen Teilen unmittelbar dreh verbundenen Motors.
Alle diese Vorrichtungen bedürfen zu ihrer Betätigung entweder ziemlich grössere Energien, was insbesondere dann ins Gewicht fällt, -wenn der Motor an und für sich von geringer Leistung ist, oder aber diese Eine richtungen sind kompliziert und empfindlich und arbeiten dementsprechend nicht ein wandfrei.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein Verfahren zum selbsttätigen perio- dischen Umschalten von Elektromotoren bei Waschmaschinen und dergleichen, bei wel chem zur Erzeugung .des für Anlauf, Lauf, Auslauf und Umschaltung beim Drehrich tungswechsel notwendigen Rhythmus Queck- silberkippkontaktröhren mit verzögerten Schaltfunktionen verwendet werden. Dis er- findungsigemässe Vorrichtung zur Durchfüh rung des Verfahrens weist ausser .den erwähn ten Quecksilberschaltröhren Mittel zum Kip pen.derselben auf.
In der beiliegenden Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Vorrichtung dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 eine Schaltung mit -drei zum Kip pen .der Röhren dienenden Elektromagneten, drei Steuerquecksilberröhren und einem aus Quecksilberkippen gebildeten Motorumschal ter, Fig. ? eine Schaltung mit zwei auf einer gemeinsamen Achse sitzenden Ankern arbei tende Elektromagneten zum Steuern von auf derselben Achse befestigten Quecksilber kippen, Fig. 3 eine Schaltung mit einem Elektro magneten mit zwei Erregerwicklungen,
einer auf der Ankerachse befestigten Steuerqueck- silberkippe für den Elektromagneten und zwei den Umschalter des Elektromotors bil denden, auf denselben Ankerachse sitzenden Quecksilberkippe.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist ein Elektromagnet 1 mit zwei Wicklun gen 2, 3 und einem schwingbar gelagerten Anker 4 vorgesehen. Auf der Achse des An kers 4 sind zwei dreipolige Quecksilberkip pen 4 und 5 befestigt, welche im Stromkreis des nicht dargestellten zu steuernden Motors liegen und einen Umschalter zur Änderung der Drehrichtung .desselben bilden.
Auf der selben Ankerachse ist eine weitere dreipolige Quecksilberkippe 7 angeordnet, welche den Stromkreis einer Stromquelle 8 über die Wicklungen zweier weiterer Elel,tromagnet2 9 und 10 zu schliessen gestattet. Der Anker dieser Elektromagnete 9 und 10 trägt je eine vierpolige Quecksilberkippe 11 bezw. 12. Die Kontakte 15 bezw. 17 am einen Ende der Röhre liegen dabei in Serie mit dem Kipp- kontakt 7 und je einer der Erregerwicklun gen der Elektromagnete 9 bezw. 10.
Die Kontakte 16, 19 am. andern Ende der Röhren gestatten .den Anschluss der Wicklungen 2 bezw. 3 an Stromquellen 13 bezw. 14. Die tromquellen 8, 13 und 14 können ein und b S dieselbe sein.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist die folgende: Im Ruhezustand bei abgeschalteten Strom quellen 8, 13 und 14 befinden sich die Teile zum Beispiel in der in der Zeichnung dar gestellten Lage. Beim Einschalten der Strom quelle 8 -ist der Stromkreis über,die Erreger wicklung :des Elektromagnetes 10 über den Kontakt 14 der Kippe 7 und die beiden Kon takte 15 der Quecksilberkippe 11 geschlos sen. Der Anker des Elektromagnetes 10 mit dem Kippschalter 12 schwingt aus, wobei durch das Quecksilber dessen Kontakte 1.6 überbrückt werden und .die Erregerwicklung 3 von der Stro:mquelle 14 aus Strom erhält.
Der Anker 4 schwingt nun aus, @so, dass über die Kippschalter 5 und 6 der nicht -darge- slellte Motar Strom erhält. Gleichzeitig wird aber auch durch den Anker 4 der Queck- silberkippschalter 7 umgelegt. Der Erreger strom vom Elektromagnet 10 hört nun zu fliessen auf und der Qu:ecksilberkippenschal- ter 12 kehrt in die gezeichnete Ausgangslage zurück, in welcher die Kontakte 17 durch ,das Quecksilber verbunden werden.
Dadurch, dass auch der Kippschalter 7 umgelegt wurde, ist der Stromkreis der Stromquelle 8 über den Kontakt 18, die Kontakte 17 und die Erregerwicklung des Elektromagnetes 9 geschlossen worden. Der Anker des letzteren schwingt aus, wobei .die Schaltröhre 11 um gelegt wird und di:e Wicklung 2 des Elek tromagnetes 1 aus der Stromquelle 13 und über die .durch -das Quecksilber verbundenen Kontakte 19 des Kippschalters 11 Strom er hält. Der Anker 4 .des Elektromagnetes 1 kippt mit den Schaltröhren 5, 6 und 7 in die andere Endlage um, so @dass die Strom richtung in der Motorleitung geändert wird.
Im Falle eines Drehstro:mmotors bewirkt der durch die Kippen 5 und 6 gebildete Um schalter :ein Vertauschen zweier Phasen und damit ein Ändern des Drehsinnes :des Motors. Bei Gleichstrom und Einphasenwechselstrom- Kollektormotoren wird :durch den Umschal ter entweder das Feld oder der Anker um gepolt.
Beim Kippen des Ankers 4 und der Schaltröhre 14 ist :die letztere in die anfäng lich erwähnte Stellung zurückgegangen, in welcher der Stromkreis der Erregerwicklung des Elektromagnetes 10 über .die Kontakte 15 geschlossen wäre; :dieser Stromschluss fin det aber erst statt, wenn .die Erregerwick- lung,d-es Elektromagnetes 9 stromlos gewor den ist.
Infolge der besonderen Bauart der Quecksilberschaltröhren 11 und 12 ist dies nun nicht sofort beire Kippen dieser Schalt röhren der Fall, sondern erst nach einer ge wissen, von der Ausbildung der Röhren ab hängigen Zeit. Diese letzteren arbeiten mit Verzögerung, indem in bekannter Weise :das Quecksilber ,;ezwungen wird, eine verengte Stelle zwischen den Kontakten 16 und 17 bezw. 15 und 19 und umgekehrt, zu durch fliessen.
Durch diese Verzögerung wird er reicht, dass der Motor Zeit hat auszulaufen, bevor in einer seiner Wicklungen der Strom i m umgekehrten Sinne durchgeschickt wird.
Das beschriebene Spiel wiederholt sich nun solange die Stromquellen 8, 13 und 14 angeschlossen sind, wobei bei jedem Dippen der Kontaktröhren 11 und 12 eine gewisse Zeit verstreicht, bis die Kontakte derselben geschlos.:en bezw. geöffnet werden.
Gemäss der Ausführungsform nach Fig. 2 sind zweipolige Quecksilberkippen 20 bis 25 auf der gemeinsamen Ankerachse zweier Elektromagnete 26 und 27 befestigt. Die Kippschalter 22 biss 25 bilden den Umschal ter zur Drehrichtungsänderung des nichtdar gestellten Motors. Eine Hilfsstromquelle 28 liefert über die Quecksilberkippschalter 20 und 21. den Erregerstrom für die Elektro magnete 26 bezw. 27.
Die Ausgangslage sei beispielsweise die in .der Zeichnung dargestellte. Wird nun der Motorstrom durch einen besonderen, nicht dargestellten Schalter eingeschaltet, -so setzt sich der Motor in einer bestimmten Drehrich tung in Bewegung. Beim Einschalten der Hilfsstromquelle 28, welches in der Regel gleichzeitig mit dem Einschalten des Motor stromes erfolgt, erhält .der Elektromagnet 27 ,Strom Über die Quecksilberkippe 20. Da durch wird die gemeinsame Ankerachse ge dreht und der Steuerschalter des Motors um gelegt.
Um zu verhindern, dass bei noch laufen dem Motor die Richtung des durchfliessenden Stromes plötzlich umgekehrt wird (was in bekannter Weise einen Kurzsohluss zur Folge hätte), wind nun die Queck.silberkippenschal- ter so gebaut, dass das Einschalten ider Strom kreise mit Verzögerung, das Ausschalten je doch ,sofort stattfindet.
Diese Ausbildung der Schaltröhren be wirkt bei den Röhren 20 und 21, dass erstens der Motor eine gewisse von der Ausbildung der Röhre abhängige Zeit eingeschaltet bleibt, bevor die das Kippen der Röhren .be wirkenden Magnete Strom -erhalten, während auf den Röhren 22 bis 25 :der verzögerte Stromschluss .dem Motor das Auslaufen er möglicht. Die Verzögerungen sind nun je- weils so gewählt, dass :das Umschalten des Motors im richtigen Rhythmus erfolgt.
Bei der weiter vereinfachten Ausfüh rungsform nach Fig. 3 sind die sechs zwei poligen Kippschalter nach Fig. 2 durch drei vierpolige Röhren ersetzt und die Elektro magnete zu einem mit zwei Erregerwicklun gen versehenen Elektromagneten zusammen gezogen.
Bei der gemeinsamen Achse .des Ankers 29 ,des Elektromagnetes 30 sind die Queck- silberkontaktkippen 31. 32 und 33 befestigt. Die Schaltröhren 31 und 32 bilden den Pol umschalter im Motorstromkreis, während die Kippe 33 die Elektromagnete 34 und 35 des Elektromagnetes 30 abwechslungsweise mit einer Hilfsstromquelle 36 verbindet. Die Zeichnung zeigt eine der Ausgangss Stellungen der Vorrichtung.
Die Röhren 31 bis 33 ar beiten wiederum mit Verzögerung, diesmal aber in beiden Richtungen, so dass der Motor wie bei ider Ausführungsform nach Fig. 2. eine bestimmte Zeit unter Strom laufen, dann auslaufen und hierauf in der andern Rich tung Anspringen und laufen kann.
Die Zeitdauer der Verzögerung bestimmt auch hier den Rhythmus des Anlaufes, Lau fes und Auslaufens des Motors, während die Wirkungsweise im übrigen analog der nach Fig. 2 beschriebenen Vorrichtung ist.
Statt ;der elektromagnetischen Betätigung für .die Röhren könnte auch ein vom gesteuer ten Motor aus angetriebener Mechanismus vorgesehen sein. So könnte zum Beispiel eine vom Motor aus über Schnecke und Schnek- kenrad angetriebene Scheibe mit Anschlägen versehen sein, welche mit einem Arm eines die mit Verzögerung arbeitenden Schaltröh ren tragenden Trägers derart zusammenarbei ten, dass die Röhren je nach der Drehrichtung des Motors in .der einen oder andern Rich tung gekippt werden- und die Drehrichtung des Motors ändern.