Verfahren und Vorrichtung zum Backen und Braten von Nahrungsmitteln. Das vorliegende Patent betrifft ein Ver fahren und eine Vorrichtung zum Braten und Backen von Lebensmitteln, zum Beispiel Fleisch, Fische, Geflügel. und dergleichen. Es war bekannt, derartige Lebensmittel an sogenannten Bratspiessen zu rösten, und zwar waren derartige Bratspiesse bisher stets immer wagrecht gelagert. Die Heizquelle befand sieh bei .derartigen Anlagen einseitig entweder unter oder seitlich dem Spiess. Um Lebensmittel auf derartigen Spiessen zu bra ten, waren immer längere Vorbereitungen notwendig und die Lebensmittel mussten vom Spiess durchstochen werden.
Die Vorberei tungen zur Zubereitung des Fleisches, des Geflügels, der Fische und dergleichen waren sehr umfangreich, denn es mussten Gegen spiesse, Dressierhaken, Schnürungen, Bindun gen und dergleichen verwendet werden. Ein facher ist die Art des Spiessbratens, wie sie beispielsweise am Oktoberfest verwendet wird. Hier wird lediglich das Geflügel, .das Fleisch oder die Fische über den Spiess ge stülpt und einem Holzkohlenfeuer ausgesetzt. Hierbei war ebenfalls die Flamme einseitig und es war nicht möglich, eine gleichmässig knusperige Haut allseits zu erhalten, denn bei der Drehung des Nahrungsmittels am Spiess kommt .die über dem Feier gelegene Stelle dann wieder in eine kältere und kühlt sieh naturgemäss ab.
Viel Hitze wurde an die Umgebung verschwendet und kam den zu bratenden Nahrungsmitteln nicht zugute. Das Fett, das aus dem Lebensmittel heraus tropft, fällt in das Feuer, verbrennt dort, geht also verloren und zeitigt dabei auch noch den Nachteil, dass ein unangenehmer brenz licher Geruch entsteht. Durch -las Verfahren gemäss dem vorlie genden Patent wird die Bratzeit ganz bedeu tend gekürzt, beispielsweise benötigte bisher eine Poularde von 4 Pfund im Küchenbrat ofen etwa 50 Minuten, am bisherigen, ein seitig gefeuerten wagrechten Bratspiess 70. Minuten, während beim erfindungsgemässen Verfahren sie in höchstens 35 Minuten fertig ist.
Das Verfahren kann wie folgt ausgeführt werden: Die Nahrungsmittel, zum Beispiel Fleisch, Geflügel, Fische usw., werden nicht mehr durch Durchstechen eines Spiesses beschä digt, sondern aufgehängt oder aufgesetzt, oder eingehängt, so dass sie nicht beschädigt werden und in einer .senkrechten hängenden Lage verbleiben. Dadurch kann die Luft beispielsweise beim Geflügel mit Leichtig keit in den Hohlraum des ausgenommenen Tieres hineingelangen und ebenso leicht nach oben hin austreten. Es ist also eine vollstän dige Zirkulation vorhanden.
Das heraustrop fende Fett läuft in eine Auffangschale, die angewärmt ist, weil sie sich im geschlos senen Raume befindet, unter der jedoch keine unmittelbare Feuerstelle liegt, so dass ein Verbrennen des Fettes und damit ein unan genehmer brenzlicher Geruch vermieden wird. Dadurch, dass das Nahrungsmittel nicht verletzt wird, tritt auch ein Heraus laufen des Saftes nicht ein. Während des Bratvorganges wird der Spiess ganz langsam um seine senkrechte Achse gedreht, so dass das Nahrungsmittel von ihm an auf ver schiedenen Seiten im Raume angeordneten Heizquellen langsam vorbeigeführt werden kann.
Es ist naturgemäss zweckmässig, so wohl die Geschwindigkeit .der Umdrehung, als auch die Stärke der Heizung zu regeln, was am einfachsten dadurch geschieht, dass sowohl zur Heizung, als auch zur Bewegung der elektrische Strom verwendet wird.
Fernerhin ist es besonders zweckmässig, die Vorrichtung zur Ausübung des Verfah rens durchsichtig zu machen, was dadurch geschieht, dass die Seitenwand aus Glas be steht, so dass das Braten ohne weiteres be obachtet werden kann.
Beim vorliegenden Verfahren liegt jedoch nicht in der Zeitersparnis allein der grosse Vorteil, sondern es sind noch weitere Vorteile damit verbunden, und zwar sowohl in hy gienischer Hinsicht, als auch bezüglich der Sparsamkeit und seiner Brauchbarkeit; fer ner dadurch, dass das zu bratende Nahrungs- mittel saftig und geschmacklich in höchster #'ollendung bleibt, da es keinen Eisen- oder Pfannengeruch annehmen kann und während des Bratvorganges eine konstante allseitige Einwirkung der Hitze vorhanden ist.
Es sind bisher Bratspiesse, die elektrisch geheizt werden, bekannt; diese haben aber den Nach teil, dass der ausfliessende Saft eintrocknet und dadurch sowohl der Braten nach ver branntem Fleischsaft roch, als auch der Raum diesen Geruch aufnahm. Durch das Verfahren gemäss vorliegender Erfin dung wird dieses vermieden. Nur in dem letzten Augenblick ist ein Geruch in ganz geringem Masse wahrnehmbar, aber auch die ser Geruch kann durch Anbringen eines Rauchverzehrers oder .dergleichen beseitigt werden.
Insbesondere muss noch bemerkt werden, dass beim Verfahren nach vorliegender Erfin dung jedes Nahrungsmittel in seinem eigenen Saft gebraten wird, und es nicht notwendig ist, dem Nahrungsmittel zusätzliche Fette zuzuführen. Dies war bisher notwendig. um das Verbrennen zu verhindern und einen Er satz für das verbrannte Fett zu schaffen.
Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist auf der beiliegenden Zeichnung in bei spielsweiser Ausführungsform veranschau licht, und es stellt dar: Fig. 1 die Vorrichtung in Vorderansicht, Fig. 2 einen Schnitt durch .die Vorrich tung mit Schnitt gemäss der Linie II-II der Fig. 3, Fig. 3 eine Draufsicht auf den Gegen- stand gemäss der Linie III-IH der. Fig. 1. und Fig. 4 einen Einzelteil in grösserem Mass stabe.
Auf einem Untergestell 1 ist die eigent liche Bratvorrichtung aufgebaut, die aus einem Rahmen besteht, dessen Längsseiten<B>21</B> so eingerichtet sind, dass Glasscheiben 3 in ihnen befestigt werden können. Die Vorrich tung wird von einem Deckel 4 verschlossen. Sowohl am untern Rahmen, als im Deckel sind Lüftungslöcher 5 und 6 vorgesehen, die einstellbar sind, so dass ihr Luftdurchlass geregelt werden kann.
Am untern Ende kann die Einstellung durch den Knopf 7 eines Schiebers<B>8</B> vorgenommen werden, wäh- rend die Einstellung am obern Ende in ein facher Weise durch Verdrehung .der Kappe 9 erfolgt. Hinter den Trägern 2 sind die Wi- derst < indsstäbe 10 vorgesehen, die mit elek trischem Strom beschickt werden und in -die sem Falle auf glühen. Die Zuleitung des elek trischen Stromes von :der Schalttafel 11 aus ist nicht bezeichnet. Die Stärke des Heiz strome: wird durch den Widerstand 12 ge regelt.. so dass :die Stäbe 10 in ihren verschie denen Stufen aufglühen können.
Im Sockel 1 ist ferner ein Elektromotor 13 vorgesehen, der ebenfalls von der Schalttafel 11 aus geschaltet wird. Auf der Motorwelle ist eine Schnecke 14, die im Eingriff mit dem Schneckenrad 15 steht, angeordnet. Das Schneckenrad 15 ist an der Welle 16 be festigt. in welcher eine Auffangschale 17 zum Beispiel durch. Einstecken, vermittelst eines Vierkantes herausnehmbar befestigt ist.
Die Auffangschale trägt zu. diesem Zweck einen Vierkantzapfen 18, der sich in die ent sprechende Öffnung 19 :des Drehzapfens 16 einla;-,ert. In der Auffangschale 17 wird der senkrechtstehende Spiess 20 befestigt, und zwar kann dieser in beliebiger Weise, zum Beispiel :durch Einschrauben in eine entspre- ehende Öffnung 21, oder durch Bajonettver- schluss, oder sonstwie mit der Auffangschale 1.7 verbunden werden. Der Spiess 20 hat ver schiedene Gestalt, je nachdem zu behandeln den Lebensmittel.
Im :dargestellten Falle be sitzt er oben eine quirlartige Krone 22 zur Zubereitung eines Stück Geflügels. Dieses wird mit der offenen Leibeshöhle über den Spiess 20 um die Krone 22 gestülpt, so dass der Brustkorb auf der Krone bezw. der Halsansatz auf der Krone 22 aufzuliegen kommt.
Es ist zweckmässig, die Glasscheiben ent weder herausziehbar oder mit ihrem Rahmen aufklappbar zu machen, so dass sie einer leichten Reinigung- zugänglich sind.
Die -Wirkungsweise der Vorrichtung ist denkbar einfach. Nach Abnehmen des Dek- kels 4 wird das Nahrungsmittel am Spiess 20 in hängender Lage befestigt, was entweder in der Vorrichtung geschehen kann, oder schon vorher ausserhalb der Vorrichtung ge schieht. Im letzteren Falle wird dann das Nahrungsmittel mitsamt dem Spiess in die Vorrichtung eingebracht und der Zapfen 18 in seinen Unterteil 19 eingesteckt. Dann wird der Motor 18 eingeschaltet und damit die Tourenzahl des Spiesses 20 eingeregelt. Hierbei kann auch beobachtet werden, ab das Nahrungsmittel gleichseitig rund läuft.
Her nach wird der Deckel 4 aufgesetzt und die Heizung der Widerstandsstäbe 10 eingeschal tet. Nach Bedarf kann auch die Stärke der Heizung geregelt werden. Die Luftlöcher 5 und 6 werden ebenfalls eingestellt. Bei :der Erhitzung im Innern der Vorrichtung tritt nun die kalte Aussenluft :durch die Luft löcher 5 ein und wird .durch die Auffang schale 17 gleichmässig seitlich verteilt, so .daB die kalte Luft nicht an die Lebensmittel heran kann, anderseits aber, dass die Hitze des abträufelnden Fettes so weit gemildert.
wird, dass dieses nicht verbrennen kann und daher auch nicht brenzlich riecht. Die heisse Luft tritt oben durch ,die Öffnung 6 aus. Die Luftverteilung und die Einwirkung der @Värme ist in der Vorrichtung die denkbar günstigste, so dass kein Verbrennen, sondern nur ein allseitig gleichmässiges Bräunen stattfinden kann und wobei der Zuberei- tungsprozess bedeutend kürzer ist,
.da fast keine Wärme unbenutzt entweicht. Die Vor richtung ist selbsttätig und so einfach, dass es möglich ist, die Vorrichtung mit :dem ein gehängten Braten :dem Gast auf :den Tisch zu stellen und einzuschalten, so :dass er selbst das Bräunen und Zubereiten .des Braten- stück-es beobachten kann, ohne dass dabei ein weiterer Handgriff notwendig ist als die An gabe, nach einer bestimmten Zeit den Strom abzuschalten.