Vorrichtung zur Behandlung von Organismen mit elektrischem Strom. Es sind bereits allerlei Apparate zur Be handlung von Organismen mit elektrischem Strom, und zwar sowohl Gleichstrom als Wechselstrom, vorgeschlagen worden. Diese Apparate sind aber sehr kompliziert und häufig für das behandelte Objekt gefährlich, wozu noch hinzukommt, dass sie häufig allzu teuer sind, um eine allgemeinere Verwen dung finden zu können.
Bei den bisher be kannten Apparaten hat es sich ausserdem als notwendig herausgestellt, die am meisten vor kommende Periodenzahl 50 in eine niedri gere, beispielsweise 25, umzuformen, damit der Körper zwischen den Strompulsationen, das heisst zwischen den Halbperioden, in Ruhezustand kommen soll, das heisst, dass die Nervenirritationen aufhören und die Muskeln erschlaffen sollen.
Vorliegende Erfindung verfolgt den Zweck, diese Übelstände zu beseitigen und einen Apparat zu schaffen, der an Netze mit gewöhnlichen Periodenzahlen und mit der Hauptsache sinusförmiger Wechselspannung unmittelbar angeschlossen werden kann.
Die Vorrichtung gemäss der Erfindung ist. in bekannter Weise mit in einem Wechsel stromkreis eingeschalteten Elektroden ver sehen, mittelst welcher der elektrische Strom dem behandelten Objekt zugeführt wird, und die Erfindung besteht darin, dass in dem genannten VTechselstromkreise eine Glimm- entladun;gsvorrichtung eingeschaltet ist, so dass während einer Halbperiode der Speise wechselspannung stromführende und strom lose Zeitintervalle miteinander abwechseln.
Auf der beigefügten Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Fig. 1 zeigt schematisch eine Ausführungsform gemäss der Erfindung: Fig. 2 veranschaulicht eine andere Ausfüh rungsform mit einer Glimmlampe, welche Elektroden verschiedener Grösse hat, und Fig. 3 veranschaulichteine Glimmlampe mit:
drei verschieden grossen Elektroden; Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform mit einer Glimm lampe, die mit einem Blasmagneten versehen ist; Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform mit Glimmlampe mit Punktelektrode; Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform mit Glimmlampe und Gleichrichterröhre; Fig. 7 zeigt ein bei spielsweises Oszillogramm über Spannung und Stromstärke in einer Vorrichtung gemäss der Erfindung.
Die in Fig. 1 dargestellte Anordnung ist mit zwei Elektroden 1, 2 zum Einführen des Wechselstromes in den mit -der Vorrichtung zu behandelnden Organismus versehen, wel che Elektroden die Form von Handgriffen aus Metall oder beliebige andere Form haben können. Diese Elektroden 1, 2 sind mit Klemmschrauben 3, 4 verbunden, mittelst welcher die Verrichtung an ein Wechsel stromnetz angeschlossen wird.
In der Ver bindung zwischen der einen Elektrode und der einen Klemmschraube, beispielsweise zwi schen 2 und 4, ist eine Glimmlampe 5 ein geschaltet, beispielsweise eine Neonlampe, welche also bei der Verwendung der Vor richtung mit den Elektroden und mit dem behandelten Organismus in Reihe geschaltet ist. Die Glimmlampe wird hierbei die Strom kurve im Vergleich zur Kurvenform der auf gedrückten Spannung deformieren.
Die Glimmlampe hat nämlich die Eigenschaft, dass sie bei steigender Spannung den Strom erst bei einem gewissen Spannungswerte, der Zündspannung, durchlässt, und darauf bei sinkender Spannung den .Strom bei einem Spännungswerte, der Löschspannung plötz lich unterbricht, welche etwas niedriger ist als die Zündspannung.
Die Kurve des Stro mes, welcher von einer sinusförmigen Wech selspannung durch einen aus Widerstand und Glimmlampe bestehenden Stromkreis getrie ben wird, setzt sich daher zusammen aus fast sinusförmigen Teilen, abwechselnd mit Zeit intervallen, in denen der Strom gleich null ist. Fig. 7 zeigt ein mit einer Vorrichtung gemäss der Erfindung aufgenommenes Os- zillogramm, wobei die Elektroden durch eine Person geschlossen waren, welche eine Elek trode in jeder Hand hielt. In diesem Oszillo- gramm ist -P die Spannungskurve und I die Stromkurve.
Das Oszillogramm veranschau- lieht den oben beschriebenen Verlauf des Stromes und zeigt, dass die verschiedenen Stromhal@bwellen durch Pausen oder Strom unterbrechungen voneinander getrennt sind, deren Dauer etwa gleich lang ist wie die Dauer des wirksamen Stromes. Bei Verwen dung eines Speisewechselstromes- mit der Periodenzahl 50 beträgt also die Dauer der Pausen 1;:=" Sekunde, und diese Pausenzeit ist, wie es sich bei zahlreichen angestellten Versuchen herausgestellt hat, genügend lang, um .die Nervenirritationen zum Aufhören zu bringen. so dass die Muskeln erschlaffen und in Ruhestand kommen können.
Die Glimmlampe 5 wird zweckmässig mit solchem Widerstande gewählt, dass, auch wenn das die Elektrode 2 berührende, behan delte Objekt mit der Erde verbunden ist, nur ein für dieses Objekt ungefährlicher Strom durch den Stromkreis fliessen kann. Bei Ver wendung eines Speisewechselstromes mit einer Spannung von 110 Volt verwendet man zum Beispiel eine Glimmlampe mit einem Widerstande von<B>1100</B> Ohm, und bei Ver wendung eines Speisewechselstromes mit einer Spannung von 220 Volt verwendet man eine Glimmlampe mit einem Widerstande von etwa 8000 Ohm. In beiden Fällen wird dabei der durch den Stromkreis fliessende Strom für die behandelte Person ungefähr lich. Die Glimmlampe bildet also eine Si cherung zwischen der Elektrode 2 und der Klemmscheibe 4.
Aus demselben Grunde ist in der Verbindung zwischen der andern Elek trode und der andern Klemmschraube, das heisst zwischen 1 und 3, eine solche Siche rung, welche beispielsweise aus einem Wi derstand 6, einem Schalter, einer Schmelz sicherung oder dergleichen bestehen kann, eingeschaltet, dass nur ein für das behandelte Objekt ungefährlicher Strom diesen Weg durch den Stromkreis fliessen kann, auch wenn das Objekt mit der Erde verbunden ist. Ferner ist ein regelbarer Widerstand 7 in dem Stromkreis eingeschaltet, so dass man mittelst dieses Widerstandes die Stärke des Stromes regeln kann, der durch den .Strom kreis und somit auch durch das ,behandelte Objekt fliesst.
Dieser regelbare Widerstand kann natürlich mit der oben erwähnten Si cherung kombiniert werden.
In der Praxis werden die Klemmschrau- ben 3, 4 zweckmässig, um Erdschluss zu ver meiden, an den Sekundärkreis eines so genannten Isoliertransformators angeschlos sen, der eine Sekundärspannung von<B>110</B> Volt liefert.
Die Glimmlampe kann zweckmässig so an geordnet sein, dass sie in der einen Richtung mehr Strom durchlässt als in der andern, wo durch die fast sinusförmigen Teile der Strom kurve für die betreffenden Stromrichtungen verschieden werden. Dies hat zur Folge, dass der resultierende Strom eine Gleichstrom komponente enthalten wird, so dass das be handelte Objekt ausser von dem unterbroche nen Wechselstrom auch von einem Gleich strom durchflossen wird. Dieses Ergebnis kann dadurch erzielt werden, dass man, wie in Fig. 2 dargestellt, die Glimmlampe 51 mit verschieden grossen Elektroden 8, 9 ausrüstet.
Im übrigen stimmt diese Ausführungsform init derjenigen gemäss Fig. 1 überein mit Ausnahme davon, dass oder regelbare Wider stand 7 hier in Reihe mit dem Widerstand 6 zwischen 1 und 3 liegt.
Fig. 3 zeigt schematisch eine Glimm- lampe 52 mit drei verschieden grossen Elek troden 10, 11, 12. Durch Verbinden einer solchen Glimmlampe vermittelst eines geeig neten Umschalters, beispielsweise mit den Punkten 13, 14 in Fig. 2, auf solche Weise, dass man eine beliebige der drei Elektroden mit dem einen Punkte 13 .oder 14 und ent weder eine andere oder die beiden andern Elektroden mit dem andern Punkte verbinden kann,
kann man also mehrere verschiedene Verhältnisse zwischen der Durchlässigkeit in den beiden Stromrichtungen und somit meh rere verschiedene Verhältnisse zwischen Wechselstrom und Gleichstrom erhalten. Die Glimmlampe kann natürlich auch mit mehr als drei Elektroden versehen werden. Die verschiedene Durchlässigkeit f ür Strom in den verschiedenen Richtungen kann auch dadurch erreicht werden, dass man die Glimmlampe mit einem Blasmagneten aus rüstet, welcher den Stromdurchgang in der einen Richtung erleichtert.
Ein solcher Blas- magnet kann aus einem permanenten Mag neten bestehen, zweckmässiger ist aber, wie in Fig. 4 veranschaulicht, die Glimmlampe 53 mit einem Blasmagneten in der Form eines Elektromagnetes 16 auszurüsten, wel cher in einem Stromkreis eingeschaltet ist, der eine Stromquelle 17 und einen Regelungs widerstand 18 enthält, mittelst dessen die Wirkung des Blasmagnetes 16 und somit auch das Verhältnis zwischen Wechselstrom und Gleichstrom in dem Behandlungsstrom kreise geregelt werden kann.
Der Behand lungsstromkreis .stimmt im übrigen, wie aus der Zeichnung hervorgeht, mit den vorher beschriebenen Ausführungsformen überein.
Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Glimmlampe 54 mit drei Elektroden 20, 21, 22 versehen ist, von denen die Elek trode 20 eine Punktelektrode ist. Diese Elek trode ist in Reihe mit einem Regelwider stande 23 in einen Zweig geschaltet, welcher mit dem die Elektrode 22 enthaltenden Zweige parallel ist. Mittelst eines Umschal ters 24 kann entweder der eine oder der an dere dieser beiden Zweige in den Stromkreis eingeschaltet werden. Ist nur der die Elek trode 20 enthaltende Zweig eingeschaltet, so erhält man nur Gleichstrom, und wenn nur der die Elektrode 22 enthaltende Zweig ein geschaltet ist, so erhält man nur Wechsel strom.
Sind beide Zweige eingeschaltet, so erhält man sowohl Gleichstrom als Wechsel strom, und das Verhältnis zwischen .diesen Strömen kann mittelst des im Gleichstrom zweige liegenden Regelungswiderstandes 23 geregelt werden. Der Hauptstromkreis ist im übrigen derselbe wie bei den oben beschrie benen Ausführungsformen.
Die in Fig. 6 dargestellte Ausführungs form unterscheidet sich von der in Fig. 1 ge zeigten dadurch, dass eine Gleiehrichterröhre 26 parallel mit der Glimmlampe 5 ein geschaltet ist.
Die Gleichrichterröhre ist in üblicher Weise mit einer Stromquelle 27 und einem Widerstand 28 zur Regelung des Stro mes durch dieselbe versehen. Mittelst des Umschalters 29 kann entweder die Glimm lampe 5 allein oder die Gleichrichterröhre <B>26</B> allein oder beide gleichzeitig in den Strom kreis eingeschaltet werden, und mittelst des Regelungswiderstandes 28 kann der Gleich strom hierbei geregelt werden.