Bei bekannten Verfahren zur Kräuselung von thermopla stischen textilen Fäden oder Fadenbündeln wird der Faden durch Falschdrallen vorübergehend hochgedreht und in diesem Zustande durch Wärme fixiert. In der Praxis erfolgt die Falsch- drallung heute noch hauptsächlich mittels eines formschlüssigen Drallgebers. Dieser hat den grossen Vorteil, dass er es er möglicht, die Drehungsdichte der Fäden durch einfache Ma schineneinstellungen genau zu kontrollieren. Sein Nachteil liegt darin, dass seine Höchstgeschwindigkeit, die durch me chanische Faktoren bedingt ist, in der Gegend von 800 000 T/min liegt.
Bei einem 167 dtex Polyester-Fadenbündel, das eine Drehungsdichte von rund 2500 T/m erfordert, entspricht dies einer Produktionsleistung von 320 m/min.
Um die Produktionsleistung über diesen Wert steigern zu können, ist es notwendig, einen Friktionsdrallgeber ein zusetzen. Dieser unterliegt praktisch keinen mechanischen Geschwindigkeitsbegrenzungen, bereitet aber Schwierigkeiten in bezug auf die Kontrolle der Drehungsdichte. Zunächst be steht keine einfache vorhersagbare Beziehung zwischen den Maschineneinstellungen und der Drehungsdichte des Fadens. Der gewünschte Wert der Drehungsdichte kann nur durch Variation der Maschineneinstellung und nachherige Prüfung des Fadens erreicht werden. Weiters unterliegt die Drehungs dichte gewissen lang- und kurzfristigen Schwankungen.
Die langfristigen Schwankungen sind vor allem auf Abnutzung und Verschmutzung des Drallgebers zurückzuführen. Die kurz fristigen Schwankungen sind in Fachkreisen unter dem Begriff Pumpen bekannt und treten dann ein, wenn ein gewisser Grenzwert der Fadengeschwindigkeit oder der Drehungs dichte überschritten ist. In der Praxis hat es sich gezeigt, dass bei einem 167 dtex Polyester-Fadenbündel mit einer Drehungs dichte von 2500 T/m das Pumpen kaum vermieden werden kann, wenn man eine Produktionsgeschwindigkeit von unge fähr 600-700 m/min überschreitet.
Deshalb ist es bis heute unmöglich, das grosse Geschwindigkeitspotentional des Frik- tionsdrallgebers voll auszunützen.
Es ist der Zweck der vorliegenden Erfindung, durch ein Drehungs-Regelverfahren sowohl die lang- als auch die kurz fristigen Schwankungen der Drehungsdichte zu eliminieren und dadurch die Egalität des Kräuselgarnes zu verbessern und die Produktionsgeschwindigkeit zu steigern. Ein weiterer Zweck der Erfindung ist es, eine genaue Einstellung der Dre hungsdichte vor Anlaufen der Maschine zu ermöglichen.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Regelung der Drehungsdichte bei der Kräuselung von textilen Fäden oder Fadenbündeln aus thermoplastischem Material durch vorübergehende Verzwirnung zweier Fäden bzw. Faden hälften und Hitzefixierung im verzwirnten Zustand, wobei der Zwirn im Bereiche des Trennpunktes mittels eines Frik- tionsdrallgebers kontinuierlich angetrieben wird, die Lage des in Abhängigkeit der Drehungsdichte in Richtung der Zwirn achse hin und her wandernden Fadenvereinigungs- und/oder -trennpunktes laufend verfolgt und in direkter Abhängigkeit von der Fadenvereinigungs- bzw.
-trennpunktlage der bzw. die Umschlingungswinkel, unter welchem bzw. welchen der Zwirn das bzw. die Friktionselement(e) des Drallgebers pas siert, entsprechend geändert wird bzw. werden. Das Verfah ren ist dadurch gekennzeichnet, dass die Lage des Fadenver- einigungs- und/oder -trennpunkts mittels mindestens eines sich mit diesem bzw. diesen in gleicher Richtung bewegen den, Mittel zur Fadentrennung enthaltenden Transportmittels laufend verfolgt wird.
Eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung des Ver fahrens besteht aus einem im Bereiche des Fadentrennpunktes angeordneten Friktionsdrallgeber, einem im Bereiche des Fadenvereinigungs- und/oder -trennpunkts in Richtung der verlängerten Zwirnachse in Führungen hin und her beweg baren Wagen oder Schlitten mit Mitteln zur Fadentrennung sowie aus Mitteln zur Übertragung der Bewegung des Wagens oder Schlittens auf einen verschiebbaren Träger mit minde stens einem Fadenführer zur Änderung des bzw.
der Um schlingungswinkel(s), unter welchem bzw. welchen der Zwirn das bzw, die Friktionselement(e) des Drallgebers passiert.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird nachstehend an hand der Figuren der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung des Verfahrensablaufs in einer Texturiermaschine, Fig. 2 schematisch eine Gesamtanordnung zur Durch führung des Verfahrens, Fig. 3 eine schematische Seitenansicht des Friktionsdrall- gebers, Fig. 4 eine schematische Ansicht des Friktionsdrallgebers in der Richtung des Fadenlaufes, Fig. 5 eine Seitenansicht des beweglichen Trennelements,
Fig. 6 eine Ansicht des Trennelementes und einer Ein richtung zur Erteilung der Vordrehung in der Richtung des Fadenlaufes, Fig. 7 schematisch eine Variante der Anordnung gemäss Fig. <I>2.</I>
Das erfindungsgemässe Verfahren beruht auf gewissen Gesetzmässigkeiten, die zum Teil bereits bekannt sind und zum Teil durch Untersuchungen im Zusammenhang mit der Entwicklung des Verfahrens ermittelt wurden. Diese grund legenden Gesetzmässigkeiten sollen nun anhand von Fig. 1 kurz erläutert werden. Zwei Fäden F,, FZ werden durch ein Lieferwerk L in die Verfahrenszone V eingeführt, wo sie mit einander verzwirnt werden. Der Zwirn wird mittels des Frik- tionsdrallgebers D kontinuierlich angetrieben.
Die Fäden F,, FZ befinden sich nach Verlassen des Drallgebers D über eine kurze Trennzone t im verzwirnten Zustand und werden am Trennstift S des in der Richtung der Zwirnachse beweglichen Trennelements E getrennt. Die Drehungsdichte ist nach dem Drallgeber D, d. h. in der Trennzone t, wesentlich niedriger als in der Verfahrenszone V. Bei ihrer Trennung üben die beiden Fäden F,, F2 auf das Trennelement E eine Kraft K, aus, die in der Laufrichtung der Fäden wirkt und die man als die Ko- häsionskraft bezeichnen kann.
Die Grösse dieser Kraft hängt von der Drehungsdichte in der Trennzone ab. Entgegen der Kohäsionskraft wirkt eine konstante äussere Kraft (z. B. eine Federspannung) auf das Trennelement E, welche man als die Trennkraft K2 bezeichnen kann. Gleichgewicht herrscht, wenn die beiden Kräfte gleich sind, und somit kann die Drehungs dichte in der Trennzone t durch entsprechende Einstellung der Trennkraft K2 festgelegt und konstant gehalten werden.
In einem System, wie es in Fig. 1 dargestellt ist, muss die Gesamtzahl der Drehungen N zwischen dem Lieferwerk L und dem Trennelement E vor Anlaufen der Maschine festge legt werden und ist während des Maschinenlaufs konstant. Ausserdem hängt die Drehungsdichte D, in der Verfahrens zone v von der Leistung des Drallgebers D ab. Nach Definition ist die Gesamtzahl der Drehungen in der Trennzone (N,) ge geben durch die Beziehung N, = 1, - D,, wobei 1, die Länge der Trennzone darstellt und D, die konstante Drehungsdichte in der Trennzone.
Untersuchungen haben ferner gezeigt, dass die Gesamtzahl der Drehungen N" in der Verfahrenszone, deren Länge mit 1, bezeichnet ist, gegeben ist durch die Beziehung N" = a - 1,. - D,,, wobei a eine Materialkonstante ist.
Werden zum Beispiel zwei Polyester-Fadenbündel von 84 dtex miteinander verzwirnt und beträgt dabei die Drehungsdichte 2500 <B>100</B> T/m, so hat die Konstante a den Wert 1,3 Daraus ergeben sich die folgenden Beziehungen: N,. + N, = N = konstant 1,3 - 1" D,, + I, - D, = N
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Es zeigt sich also, dass die Länge der Trennzone t nur von der Drehungsdichte N" in der Verfahrenszone abhängt, da sowohl N als auch D, Konstante sind, die man beliebig fest legen kann.
Dadurch gibt die Stellung des Trennelements E zusammen mit der gewählten Vordrehungsszahl N eine Anzeige über die Drehungsdichte N,. in der Verfahrenszone.
Die Empfindlichkeit dieser Anzeige soll nun anhand eines praktischen Beispiels demonstriert werden.
Die Länge der Verfahrenszone 1,, sei 3 m. Die Drehungs dichte D,, in der Verfahrenszone v sei 2500 T/m und die Drehungsdichte D, in der Trennzone t sei 1000 T/m. Die Gesamtzahl der Drehungen in beiden Zonen N sei 10,000.
Aus diesen Werten findet man, dass die Länge der Trenn zone 1, gleich 25 cm ist.
Sinkt nun die Drehungsdichte D" z. B. um 1 % auf 2475 T/m, so wird die Länge der Trennzone 1, gleich 35 cm. Somit führt eine Änderung der Drehungsdichte in der Ver fahrenszone um<I>1</I> % zu einer Verlagerung des Trennelements um 10 cm.
Gemäss der Erfindung ist das bewegliche Trennelement E mit dem Drallgeber gekoppelt und bildet somit einen Regel kreis R, der etwaig auftretende Schwankungen der Drehungs dichte automatisch korrigiert.
Das erfindungsgemässe Verfahren bedingt, dass zwei Fäden bzw. Fadenbündel zunächst miteinander verzwirnt und dann wieder getrennt werden. Nach der Trennung steht es jedoch frei, die beiden Fäden entweder separat aufzuspulen oder sie wieder zu vereinen und als einen Faden doppelten Titers zu verwenden. Versuche haben gezeigt, dass ein Kräuselgarn, das aus Polyester-Fadenbündeln 84 dtex besteht, sich von einem 167 dtex Polyester-Kräuselgarn praktisch nicht unter scheidet.
Es ist auch möglich, an der Spinndüse zwei Bündel, enthaltend die gleiche Anzahl Elementarfäden gleichen Titers, zu separieren, welche je eine Faden- bzw. Fadenbündelhälfte bilden, sie vorübergehend miteinander zu verzwirnen, nach der Texturierung wieder zu vereinen und in diesem Zustand weiterzuverarbeiten.
Die Erfindung kann in verschiedener Form verwirklicht werden, und zwei Ausführungsbeispiele werden nachstehend anhand der Fig. 2-7 der Zeichnung erläutert.
Bei der Anordnung gemäss Fig. 2 werden zwei Fäden 2 und 2' von zwei Spulen 1 und 1' abgezogen und laufen durch den Fadenführer 3 über das Lieferwerk 4 in die Verfahrens zone 5, wo sie miteinander verzwirnt werden. Letztere enthält die nicht dargestellte Heiz- und Kühlzone und ist hier verkürzt gezeigt. Am Ende der Verfahrenszone befindet sich der Frik- tionsdrallgeber 6. Nach Verlassen des Drallgebers 6 läuft der Zwirn 2, 2' durch die kurze Trennzone 7 zu dem beweglichen Trennelement 18, wo die verzwirnten Fäden 2, 2' voneinan der getrennt werden. Nachher werden die beiden Fäden 2, 2' durch das Abzugswerk 24 abgezogen und einer nicht darge stellten Aufwickelvorrichtung zugeführt.
Gemäss den Fig. 3 und 4 besteht der Friktionsdrallgeber 6 aus sechs Friktionsscheiben 8, die auf zwei parallelen Achsen gelagert sind, wobei jede Achse je drei Scheiben trägt, die axial gegeneinander versetzt sind. Beide Achsen werden im gleichen Sinne durch einen Antrieb gedreht, der nicht gezeigt ist. Vor, zwischen und nach den Friktionsscheiben 8 befinden sich sieben Fadenführer 9, die auf dem Träger 10 befestigt sind. Der Träger 10 ist durch Gelenke 10' mit den beiden Kniehebeln 11 verbunden, deren Gelenke 11' auf der Halte rung 12 befestigt sind. Die Stellung der Halterung 12 ist mittels der Mikrometerschraube 13 genau einstellbar.
Die beiden Kniehebel<B>11</B> sind mittels einer Stange 14 über die Gelenke 14' miteinander verbunden. Dadurch bilden die Kniehebel 11, die Stange 14 und die Halterung 12 ein Parallelogramm, dessen Winkel durch Schwenkung der Kniehebel 11 verändert werden können. Gemäss den Fig. 5 und 6 bestehen das Trennelement und die Vorrichtung zur Erteilung einer Vordrehung aus einem kleinen Wagen 18, der mittels drei Rollen 26 zwischen zwei Schienen 27 und 27' läuft. An den beiden Enden der Schienen befinden sich die beiden Anschläge 20 und 21 (Fig. 2).
Der Wagen 18 enthält ein drehbar gelagertes Drehrohr 28, das einen Querstift 29 enthätlt. An einem Ende des Drehrohres 28 ist das Zahnrad 19 befestigt, das in die Zahnwalze 22 ein greift. Diese Walze wird durch einen separaten Motor 31 angetrieben. Die Anzahl der von der Zahnwalze 22 bei der Erteilung der Vordrehung ausgeführten Umdrehungen wird durch einen Drehungszähler 23 gemessen, der so geeicht ist, dass er die Anzahl der Umdrehungen des Drehrohres 28 anzeigt. Der Wagen 18 kann sich während der Erteilung der Vordrehung durch Zahnwalze 22, Zahnrad<B>19</B> und Drehrohr 28 in der Richtung des Fadenlaufs frei bewegen.
Der Wagen 18 ist durch ein Gelenk 18' mit dem Hebel 16 verbunden, der am anderen Ende in einem Schiebegelenk 17 schwenkbar ist. Dadurch wird ermöglicht, dass bei Schwenkung des Hebels 16 der Wagen 18 eine gradlinige Bewegung entlang der Schie nen 27, 27' durchführen kann. Eine Feder 25 wirkt auf den Hebel 16 in solcher Weise, dass der Wagen 18 gegen den Anschlag 20 gepresst wird. Die Charakteristik der Feder 25 ist derartig, dass die Zugkraft, die sie auf den Hebel 16 ausübt, sich nur wenig verändert, wenn der Wagen 18 sich zwischen den Anschlägen 20 und 21 bewegt. Der Hebel 16 ist mittels einer Stange 15 mit dem näheren der Kniehebel 11 über die Gelenke 15', 16' verbunden.
Die oben beschriebene Anordnung bewirkt, dass die Stellung der Fadenführer 9 relativ zum Träger 12 von der Stellung des Wagens 18 abhängt. Die Übersetzung zwischen der Bewegung des Wagens 18 und der Bewegung der Faden führer 9 beträgt 100: 1. Die Länge der Schienen 27, 27' beträgt 20 cm und daher führt eine Bewegung des Wagens 18 von Anschlag 20 zu Anschlag 21 zu einer Bewegung der Fadenführer 9 über einen Abstand von 2 mm.
Nachfolgend ist die Arbeitsweise der beschriebenen Vor richtung anhand eines praktischen Beispiels beschrieben.
Es sollen zwei Polyester-Fadenbündel 84 dtex texturiert werden mit einer Drehungsdichte von 2500 T/m. Die Ver fahrenszone 5 ist 3m lang, und zur Erreichung dieser Dre hungsdichte muss die Gesamtzahl der Garndrehungen N,, in der Verfahrenszone 975(l betragen.
Der Abstand zwischen dem Drallgeber 6 und dem Anschlag 20 beträgt 15 cm und der Abstand von Anschlag 20 zu Anschlag 21 beträgt 20 cm. Solange der Zwirn 2, 2' mit den Friktionsscheiben 8 in Kontakt ist, führt eine Verlagerung der Fadenführer 9 quer zu den Scheibenachsen um lmm zu einer Veränderung der Drehungsdichte um ungefähr 500 T/m. Die Zugkraft der Feder 25 ist so eingestellt, dass die Dre hungsdichte D, in der Trennzone 7 1000 Drehungen/m be trägt.
Vor Anlaufen der Texturiermaschine werden die Fäden 2, 2' in die Vorrichtung eingezogen, wobei sie im Drehrohr 28 durch den Trennstift 29 separiert sind. Der Wagen 18 wird zunächst durch die Feder 25 an den Anschlag 20 angepresst. Mittels der Mikrometerschraube 13 wird nun der Träger 12 so eingestellt, dass die Fäden 2, 2' die Friktionsscheiben 8 leicht berühren, ohne aber an diese angepresst zu werden.
Beim Anlaufen der Texturiermaschine werden die Frik- tionsscheiben 8 in Rotation versetzt, erteilen aber wegen ihres zu geringen Kontaktes mit dem Zwirn 2, 2' diesem zu nächst keine Drehungen. Man schaltet nun den Antriebs motor 24 der Zahnwalze 22 ein. Dieser erteilt dem Zwirn 2, 2' die Vordrehung mit einer Geschwindigkeit von 5000 T/Min. Diese Drehung verteilt sich über die ganze Zone zwischen dem Lieferwerk 4 und dem Wagen 18, der sich bei Anschlag 20 befindet. Diese Zone ist somit<B>315</B> cm lang. Eine Drehungsdichte von<B>1000</B> Drehungen; m ist daher erreicht, wenn die Gesamtzahl der erteilten Vordrehungen 3150 be trägt.
Sobald dieser Zustand erreicht ist, beginnt die Kohäsions- kraft der Fäden 2, 2' den Wagen 18 unter Überwindung der Zugkraft der Feder 25 vom Anschlag 20 abzuheben. Bliebe nun der Drallgeber 6 weiterhin ausser Funktion, so würde der Wagen 18 rasch den Anschlag 21 erreichen. Dies wird aber dadurch verhindert, dass das Abheben des Wagens vom Anschlag 20 zu einer Verlagerung der Fadenführer 9 quer zu den Achsen der Friktionsscheiben 8 führt. Dadurch wird der Drallgeber 6 in Betrieb gesetzt.
Dieser erhöht die Faden- Drehungszahl in des Verfahrenszone 5 und senkt dadurch die Faden-Drehungszahl in der Trennzone 7. Dadurch ver hindert er, dass der Wagen 18 den Anschlag 21 erreicht. Da aber während der Vordrehungserteilung infolge Rotation des Drehrohrs 28 ständig neue Drehungen in die Trennzone 7 ein gebracht werden, genügt das Spiel des Wagens 18 allein nicht, um zu verhindern, dass dieser den Anschlag 21 erreicht. Es ist zusätzlich notwendig, durch manuelle Einstellung der Halte rung 12 mittels der Mikrometerschraube 13 den Wagen 18 in einer Mittellage zwischen den beiden Anschlägen zu halten.
Diese manuelle Einstellung der Mikrometerschraube 13 ist sehr einfach, weil die Stellung des Wagens 18 sehr deutlich anzeigt, ob man die Halterung 12 zuviel oder zuwenig ver stellt hat.
Sobald die Vordrehungsvorrichtung dem Zwirn 2, 2' die vollen 10 000 Drehungen erteilt hat, wird diese automatisch abgestellt. Damit ist der Anlaufvorgang beendet. Befindet sich dann der Wagen 18 zu nahe beim einen oder andern Anschlag, so kann man ihn durch eine leichte Nacheinstellung der Mikro meterschraube 13 in die Mittellage bringen. Die Texturier maschine befindet sich nun im Betriebszustand und erzeugt mit absoluter Sicherheit jene Anzahl Drehungen, die der Vor drehungszähler 23 und die Position des Trennelementes 18 anzeigen.
Die Genauigkeit, mit der der Regelkreis der beschriebenen Vorrichtung die Drehungsdichte in der Verfahrenszone stabili siert, wird offensichtlich, wenn man betrachtet, wie sie reagiert, wenn z. B. die Drallerteilung durch die Friktionsscheiben 8 um lose absinkt. Ohne Regelkreis würde sich die Drehungsdichte um 250 T/m auf 2250 T/m vermindern, während mit dem Regelkreis sich die Drehungsdichte nur um 13 T/m, d. h. ungefähr 0,5 Cc des ursprünglichen Wertes, reduziert. So ein minimaler Verlust an Drehungsdichte spielt in der Betriebs praxis keine Rolle.
Wenn man es aber wünscht,. kann man auch diesen kleinen Verlust ganz eliminieren. Der Verlust macht sich nämlich durch eine Verlagerung des Trennelements 18 bemerkbar, und man kann durch eine kleine Drehung der Mikrometerschraube 13 die Drehungsdichte wieder ganz genau auf den Sollwert bringen. Dies ist dann der Fall, wenn das Trennelement in seine ursprüngliche Stellung zurück gekehrt ist. Der Umstand, dass die Drehungsdichte in der Trennzone 7 relativ niedrig ist, bewirkt ferner, dass die Tren nung der Fäden 2, 2' keinerlei Schwierigkeiten bereitet.
Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung ist in Fig. 7 dargestellt, die in schematischer Weise jene Zone der Texturiermaschine zeigt, wo die Fäden in die Verfahrenszone einlaufen. Bei dieser Ausführungsform erfolgt die Regelung der Drehungsdichte nicht in Abhängig keit der Lage des Trennpunktes der beiden Fäden, sondern in Abhängigkeit der Lage ihres Vereinigungspunktes, die auch von der Drehungsdichte in der Verfahrenszone abhängt.
Gemäss Fig. 7 laufen die von den Spulen 1 und 1' abgezo genen Fäden 2, 2' durch zwei Fadenführer 30 und 30' zum Lieferwerk 4 und danach durch den Wagen 32, auf welchem der Fadenleitstift 31 in einer festen Stellung montiert ist. Nach Passieren des Fadenleitstiftes 31 laufen die beiden Fäden 2, 2' in die Verfahrenszone ein, wo sie durch den Friktionsdrallgeber 6 miteinander verzwirnt werden.
Der Wagen 32 kann sich analog wie der anhand der Fig. 5 und 6 beschriebene Wagen 18 auf zwei nicht dargestellten Schienen in der Richtung der Zwirnachse zwischen den An schlägen 33, 34 hin und her bewegen und ist ebenfalls mittels eines Gelenks 32' mit einem im Schiebegelenk 35 schwenk baren Stab 36 verbunden. Mittels der am Stab 36 befestigten Feder 37 wird der Wagen 32 gegen den Anschlag 34 gezogen. Der Stab 36 ist mittels eines Gelenks 36' mit der Stange 38 verbunden, die ihrerseits über eine nicht gezeigte Hebelanord nung, analog derjenigen, welche in Fig. 2 dargestellt ist, mit der Halterung 12 und dem Fadenführer-Träger 10 verbunden ist.
Der Wagen 32 wird mit steigernder Drehungsdichte in der Verfahrenszone durch die Kohäsionskraft der beiden Fäden 2, 2', mehr und mehr gegen das Lieferwerk 4 gedrückt, wobei sich ein Gleichgewicht einstellt, wenn diese Zugkraft der Feder 37 gleich der Kohäsionskraft der beiden Fäden ist.
Bevor die Vorrichtung gemäss Fig. 7 benützt werden kann, ist es notwendig, diese zu eichen, d. h. festzustellen, welche Stellung der Wagen 32 bei vorbestimmten Drehungsdichten in der Verfahrenszone einnimmt. Hierbei kann durch ent sprechende Vorspannung der Feder 37 sichergestellt werden, dass der Wagen 32 sich bei der gewünschten Drehungsdichte ungefähr in der Mitte zwischen den beiden Anschlägen 33 und 34 befindet.
Beim Anlaufen der Maschine laufen die beiden Fäden 2, 2' zunächst ohne Drehung durch den Wagen 32 und die Ver fahrenszone. Mittels der Mikrometerschraube 13 werden die Fadenführer 9 so eingestellt, dass die beiden Fäden die Schei ben 8 des Drallgebers 6 nur leicht berühren und dadurch keine Drehung erhalten. In diesem Zustande wird der Wagen 32 durch die Feder 37 gegen den Anschlag 34 gepresst. Durch langsames Verstellen der Mikrometerschraube 13 werden nun die Fäden 2, 2' in festeren Kontakt mit den Scheiben 8 des Drallgebers 6 gebracht.
Dadurch werden die beiden Fäden miteinander verzwirnt und sobald die Drehungsdichte genü gend hoch ist, hebt die Kohäsionskraft der beiden Fäden 2, 2' den Wagen 32 vom Anschlag 34 ab und bewegt ihn gegen den Anschlag 33 zu. Durch entsprechende Einstellung der Mikrometerschraube 13 wird erreicht, dass der Wagen 32 in der Mitte zwischen den beiden Anschlägen 33, 34 zur Ruhe kommt, d. h. in jener Stellung, die der gewünschten Drehungs dichte entspricht. Die Vorrichtung ist dann in ihrer Arbeits stellung. Wenn dann die Drehungsdichte aus irgend einem Grunde absinkt, so wird der Wagen 32 durch die Feder 37 in der Richtung gegen Anschlag 34 gezogen.
Diese Bewegung des Wagens 32 wird auf die Fadenführer 9 übertragen und kompensiert dadurch den ursprünglichen Verlust von Dre hungsdichte.
Die zweite Ausführungsform der erfindungsgemässen Vor richtung hat gegenüber der ersten den Vorteil, dass keine Vordrallerteilung notwendig ist. Weiters beseitigt sie jede Gefahr, dass bei der Trennung der beiden Fäden Schwie rigkeiten auftreten könnten. Anderseits ist aber keine direkte Messung der Drehungsdichte möglich, so dass eine vorherige Eichung des Reglers notwendig ist.