Verfahren zur Darstellung eines Küpenfarbstoffes der 1.2. 2'. 1'-Anthrachinonazinreihe. Es wurde gefunden, dass man zu einem b?cünstichigblau falrbenclen Farbstoff ge langt, wenn man Formaldehyd oder Formal dehyd abgebende Mittel (z. B. Glykolsäure) auf 1 . 2. 2'.<B>l'-</B> Anthrachinonazin einwirken lässt.
Je nach den Arbeitsbedingungen erhält man hierbei den neuen Farbstoff entweder zunächst in Form des Azins oder teilweise oder ganz als N-Dihydroazin. Das Azin ent steht hauptsächlich dann, wenn mildere Be dingungen, zum Beispiel verhältnismässig niedrige Temperaturen, eingehalten oder ge ringe Mengen Formaldehyd oder Formal dehyd abgebende Mittel verwendet werden, während unter schärferen Bedingungen, zum Beispiel bei höheren Temperaturen und bei Verwendung grösserer Mengen Formaldehyd, sich teilweise oder ausschliesslich das N-Di- hvdroazin bildet.
Das zunächst entstehende Azin kann man durch Behandlnug mit einem Reduktionsmittel in das entsprechende N- Dihy droazin überführen. Die Herstellung des als Ausgangsmaterial verwendeten An- thrachinonazins kann mit derjenigen des Endproduktes. zu. einem einzigen Arbeitsgang vereinigt werden.
Man ist so in der Lage, ausgehend von ungereinigtem N-Dihydro- 1. 2. 2'.<B>l'-</B> anthrachinonazin des Handels., zu einem reinen Kondensationsprodukt zu ge langen, indem man zum Beispiel ungereinig tes N - Dihydro - 1.2.2' . 1' - anthraehinon.- azin in Schwefelsäure von 85 % mit Mangan superoxyd bei 40 bis 70 C behandelt und auf das so erhaltene reine 1. 2. 2'. 1'- Anthrachinonazin unmittelbar anschliessend Formaldehyd einwirken lässt.
Nötigenfalls kann man das Reaktionsprodukt reinigen, zum Beispiel durch Fällen. seiner Lösung in konzentrierter Schwefelsäure mit einer be schränkten Menge Wasser.
<I>Beispiel</I> r: Eine Lösung von 10 Teilen reinem 1. 2. 2'.<B>l'-</B> Anthrachinonazin, hergestellt durch Oxydation von reinem N-Dihydro- 1 . 2. 2' . 1' - anthrachinonazin mit Salpeter säure in konzentrierter Schwefelsäure, Fäl lung des Sulfates mit Eisessig, in 200 Tei len konzentrierter Schwefelsäure, wird mit 5 Teilen Paraforma-ldehyd versetzt und das Reaktionsgemisch 10 Stunden lang bei etwa. 35 C gerührt.
Der beim Eingiessen in Was ser sich hauptsächlich als Azin abscheidende Farbstoff färbt in der Form des Hydroazins Baumwolle aus blauer Küpe in grünstichiger blauen Tönen als das Ausgangsmaterial.
Beispiel <I>2:</I> 10 Teile des in Beispiel 1 als Ausgangs material verwendeten Azins werden in 200 Teilen Schwefelsäure von 66 Be gelöst. Man trägt 2 Teile Para.formaldehyd in die Lösung ein, erwärmt das Reaktionsgemisch auf etwa 60 C und rührt bei dieser Tem peratur drei Stunden lang. Beim Eingiessen in Eiswasser scheidet sich der neue Farbstoff als Azin in Form grüner Flocken aus und färbt Baumwolle in Form des Hydroazins in grünstichig blauen Tönen.
<I>Beispiel 3:</I> 10 Teile 1.2.2'.1'-Anthrachinonazin, dar gestellt durch vorsichtige Oxydation von un- gereinigtem N-Dibydro-1.2.2'.1'-anthrachi- nonazin mit Salpetersäure in konzentrierter Schwefelsäure und Eingiessen der Lösung in Wasser, werden in 100 Teilen Schwefelsäure von 66'B6 gelöst. Die Lösung wird sodann mit 2 Teilen Para,foxmald'ehyd versetzt. und das Reaktionsgemisch etwa 70 Stunden lang bei 50 bis 55 C gerührt.
Nach dem Erkalten fällt man den neuen Farbstoff durch Ein giessen in Wasser in Form blaustichig grü- ner Flocken - vermutlich ein Gemisch von Azin und N-Dihydroazin - aus. Er färbt Baumwolle in Form des Hydroazins in grün stichigblauen Tönen.
Beispiel f 10 Teile technisch reines N-Dihydro- 1. 2 . 2' . 1' - anthrachinonazin werden, ge löst in 105 Teilen Schwefelsäure von 90 %, durch Zugabe von Braunstein unter 45 C und allmähliches Erwärmen auf 75 C in reines 1.2.2' . 1' - Anthrachinonazin über geführt. Man versetzt sodann das Reaktions gemisch mit 1,00 Teilen 10 % igem 0lcum, gibt 6 Teile Parafoimaldehyd zu und rührt zehn Stunden lang bei 50 bis<B>60'</B> C.
Beim Eingiessen in Wasser scheidet sich der neue Farbstoff in Form blauhrüner Flocken au..