Stromwendeeinriehtung mit Seheibenkommutator. Zur Kommutierung an Gleich- und Wech- selstrommaschinen, sowie auch als Schalt einrichtungen für andere Zwecke sind Strom wendeeinrichtungen bekannt, die aus einem von einzelnen Lamellen gebildeten Kommu- tator und diesem zugeordneten Bürsten be stehen.
Derartige Kommutatoren zerfallen im wesentlichen in zwei Typen, nämlich die sogenannten Zylinderkommutatoren und die Scheibenkommutatoren. Die Erfindung be trifft eine neue Stromwendeeinriehtung, bei der ein als Scheibenkommutator ausgebilde ter Kommutator verwendet ist, der kreis evolventenförmig gebogene Lamellen besitzt.
Wenn man einen Kreisumfang in gleich mässige Bogenstücke unterteilt und von je dem dieser so gewonnenen Kreispunkte aus gehend eine Kreisevolvente beschreibt, so sind diese einzelnen Evolventen nicht nur zueinander kongruent, sondern sie besitzen auch auf ihrer ganzen Länge voneinander denselben Abstand.
Wenn. man daher aus Bandkupfer mit zueinander parallelen Seiten, flächen und gegebenenfalls einer Isolations auflage von konstanter Stärke, die nach der Form dieser Evolventen gebogen sind, einen Kommutator zusammensetzt, so ergibt sich auf diese Weise ohne jeden Zwisehenrauni eine volle Scheibe.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungs gedankens ist in der Zeichnung dargestellt. Mit 1 ist der Grundkreis bezeichnet, auf dein in gleichem Abstande Kreispunkte angenom men sind, von denen ausgehend Evolventen 2 gezeichnet sind, die auf ihrer ganzen Länge voneinander denselben Abstand besitzen. und 4 stellen den äussern und innern Umfan- der kreisringförmigen Schleiffläche dc- Scheibenkommutators dar.
Die Lamellen sind durch Flachkupferstäbe 5 gebildet, die naeli der Form der Evolventen gebogen sind und untereinander völlig gleich sind. Zwischen den einzelnen Lamellen ist weiter je eine Glimmerisolationsschicht 6, die sich beim Zusammenfügen von selbst der durch die Lamellen bestimmten Evolventenform an passt. Mit 7 ist endlich die Schleiffläche einer Reihe von Bürsten bezeichnet, die, an sich rechteckförmig, der Evolventenform fol gend, nebeneinander angeordnet sind.
Die innern Enden der Lamellen 5 liegen hierbei unter Zwischenlage einer Isolationsschicht S an einem Ring 9 an. Der von den Lamellen gebildete Ringkörper ist nach aussen gleich falls mit Isolation umgeben und dann durch einen Schrumpfring 10 fest zusammengehal ten. Auf diese Weise ergibt sich also bei einem einfachen mechanischen Aufbau eine Anordnung mit grosser Festigkeit und Zuver lässigkeit, bei der die Anschlüsse von den Lamellen zu der Wicklung an der der Schleiffläche gegenüberliegenden Seite der Lamellen in achsialer Richtung erfolgen kann. Hierzu werden die Fahnen zweck mässigerweise winkelrecht in die Lamellen eingesetzt.
Eine besonders einfache Führung der Verbindungen zwischen den Lamellen und der Wicklung ergibt sich hierbei, wenn die Fahnen an den Lamellen an- Stellen an gesetzt werden, die ihrerseits einen Ring bilden, dessen Durchmesser dem Durch messer der Wicklung entspricht, so dass die Fahnen eine Fortsetzung der Wicklungsstäbe darstellen.
@ssPi h@rh1 Pla@tetan M@srhi@e3-ausser- dem noch die Möglichkeit gegeben, beide Seiten des Scheibenkommutators als Schleif fläche auszubilden, wodurch also annähernd die doppelte Schleiffläche zur Verfügung steht. Die Wicklungsanschlüsse werden in diesem Falle zweckmässig zu den innern En den der Lamellen geführt.
Für den neuen Kommutator kann man ohne weiteres normale Bürstenhalter ver wenden, indem man den Bürstenbolzen gleichfalls nach einer Evolvente biegt. Im Bedarfsfalle kann man aber auch eigene Bürstenhalter konstruieren, bei denen meh rere nach der Evolventenform aneinander gereihte, rechteckförmige Bürstenführungs- kästen aus einem Stück gebildet sind. Bei diesen können die Aussparungen, die die Führungen für die Bürsten bilden, etwa durch zueinander geführte Werkzeuge aus gestanzt oder geräumt werden.
Bei dem neuen Kommutator sind zu nächst wie bei den andern Scheibenkommu- tatoren sämtliche Nachteile der Zylinder kommutatoren vermieden, wie etwa, dass das Kupfergewicht mit Rücksicht auf die Bie- gungsbeanspruchungein Vielfaches des aus elektrischen Gründen notwendigen beträgt, dass die für die Schwalbenschwanzbefesti- gung notwendige Zusatzhöhe totes Gewicht und damit zusätzliche Biegungsbeanspru- chung darstellt, dass die konischen Isolations kappen schwer herzustellen und teuer sind, dass weiter Schwingungen der Wellen,
sowie auch die Fliehkraftbeanspruchung senkrecht zur Bürstenschleiffläche wirken, was das bekannte Unrundwerden und Lockern der Zylinderkommutatoren zur Folge hat und dergleichen mehr. Ausserdem ist aber auch der Hauptnachteil der bekannten Scheiben- kommutatören, dass nämlich die Dicke der Lamellen in der Umfangsrichtung nach aussen zunimmt, die Lamellen also schwierig herzustellen sind, gleichfalls vermieden.
Einen weiteren Vorteil bedeutet es, dass man mit wenigen Flachkupferprofilen eine grosse Zahl von verschiedenen Kommutator- ausführungen herstellen kann, da bei vor geschriebenem Kommutatordurchmesser und Lamellenzahl durch entsprechende Wahl des Grundkreises die Verwendung von Lamellen einer bestimmten Dicke ermöglicht wird. Wie auch aus der Abbildung deutlich zu er sehen ist, ist weiter die Länge der Schleif fläche erheblich grösser als die radiale Breite der Ringfläche des Kommutators, was eben falls einen wesentlichen Vorteil darstellt.