Elektrizitätszähler für Spezialtarif. Für die Abgabe elektrischer Energie an Mittel- und Kleinabnehmer kommen nach dem gegenwärtigen Stand der Technik drei grund legende Tarife in Betracht.
Nach dem einen Tarif erfolgt die Ver rechnung der Stromabgabe zu je einem be sonderen Strompreis für Licht- und Kraft verwendung, eventuell unter Rabattgewähr bei Überschreitung eines bestimmten Strom verbrauches (Tarif nach Verwendungszweck und Staffeltarif).
Nach dem zweiten Tarif werden zu ver schiedenen Tageszeiten verschieden hohe Strompreise für Licht- und für Kraftstrom oder für einen von beiden verrechnet (Zeit doppel- und Zeitmehrfachtarif).
Nach dem dritten Tarif werden die von der Stromerzeugung unabhängigen, also die festen Kosten dem Stromabnehmer unabhän- hängig von seinem Stromverbrauch zu festen Sätzen verrechnet (Grundgebührentarif).
Jede dieser Stromverrechnungsarten nimmt Nachteile mit in Kauf, die bei einer Kombi nation vermieden werden können. Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Elektrizitätszähler mit Doppeltarif zählwerk, dessen Umschaltung von dem erste:: Zählwerk auf das zweite Zählwerk nach Ver brauch einer bestimmten Wattstundenmenge erfolgt. Nach Erreichung der bestimmten Wattstundenmenge kann ein von einer Zeit- sebaltuhr gesteuertes Organ während einer vom Stromlieferer festgesetzten Zeit Rück steuerung auf das erste Zählwerk bewirken.
Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist in einer beispielsweisen Ausführungsform in beifolgender Zeichnung dargestellt.
e sei das Spannungseisen eines Einphasen wechselstromzählers, i dessen Hauptstrom eisen, t die rotierende Scheibe, von deren Welle aus in bekannter Weise die umschalt bare Achse ai eines Doppeltarifzählwerkes 1, 11 angetrieben wird.
Derartige Doppeltarifzählwerke wurden bisher bei dem Doppeltarif entweder von einer Zeitschaltuhr (Zeitdoppeltarif) oder von einem Hauptstrom- oder Wattrelais (Blocktarif) gesteuert. Man verwendet hier das Doppeltarifzähl- werk für die Verbindung von Grundgebühren- und Zeitdoppeltarif und verwendet deshalb für die Umschaltung von Zählwerk I auf II und umgekehrt zwei Steuerorgane.
Zunächst wird von Achse a1 aus über die Zahnräder z, z1 das Zählwerk I angetrie ben. Nach Abgabe einer bestimmten einge stellten Wattstundennzenge wird zum Beispiel mittelst der Schnecken- und Räderübersetzung Si, 82, r1, r2 und dem Hebel h1 und Schalter lci k'1 ein Widerstand w1, der im Stromkreis eines Umschaltungsmagnetes nzi liegt, kurz geschlossen,
dadurch der Magnet ini kräftig erregt und die Achse a1 mit Zahnrad z bei z1 von Zählwerk I entkuppelt und über z2 mit Zählwerk II verbunden.
Die weitere Stromabgabe über die einge stellte Wattstundenmenge hinaus wird also am Zählwerk II gemessen.
Bis hierher stellt die Einrichtung eine Verrechnung nach dem Grundgebührentarif dar, bei welchem nicht nach Anschlusswert, Zählergrösse oder Zimmerzahl die Grundge bühr gewählt ist, sondern nach der leicht zu erfassenden Wattstundenzahl, die jeder Ab nehmer zu beziehen hat, um den auf ihn treffenden Teil an den festen Kosten zuzüg lich der Erzeugungskosten für diese Watt stundenzahl zu bezahlen. Ob diese Zahl als Geringstabnahme garantiert werden soll, ist Sache des Stromlieferers.
Die grössere Be weglichkeit, die beim vorgeschlagenen Grund gebührenschlüssel gegenüber der Festsetzung der Grundgebühr nach Anschlusswert, Zähler grösse oder Zimmerzahl gegeben ist, macht dies nicht unbedingt erforderlich.
Die Auswechselbarkeit der Räder r,, r2 und die Wahl des Wegbeginns des Hebels h1 bis zur Einleitung der Umschaltung durch Schliessen von 1i, k'1 geben die Möglichkeit, Tarifänderung den Erfordernissen entsprechend leicht einzuleiten.
Der an dem Zählwerk II zu messende Strom hat nur noch die reinen Stromerzeu- gungskosten, zuzüglich Reserve und Gewinn zu bringen. Der Preis hierfür kann also unabhängig vom Verwendungszweck sehr gering angesetzt werden. Dadurch ist eine weitere Untertei lung auf Tag- und Nachtstrom nicht erfor derlich.
Nur zur Zeit der wenigen Stunden hoher Werkbelastung (Sperrzeit) ist dieser sehr geringe Strompreis für das Werk nicht tragbar.
Man sieht deshalb für die Sperrzeit Rück schaltung des Zählers von Zählwerk II auf Zählwerk I vor, indem zum Beispiel durch ein von einer Zeitschaltuhr in bekannter Weise erregtes Relais r ein im Stromkreis z.vi, n21 liegender Schalter s von 2 auf 1 'geschaltet und dadurch der Stromkreis geöffnet wird. Die während der Sperrzeit abgegebene Strom menge wird daher an dem Zählwerk I für hohen Tarif und nur die ausserhalb dieser Zeit abgegebene Strommenge an dem Zähl werk II für niederen Tarif gemessen.
Das in der Zeichnung angegebene Zähl werk 111 gibt die Möglichkeit; mittelst eines Hauptstrommagneten oder eines Wattrelais in, (Blockrelais) über die gezeichnete Kurzschluss- vorrichtung h2, 1c2, 1c'2 den Widerstand zv2 eines Relaisstromkreises des Relais ms kurzzuschlie ssen und damit die über eine vorbestimmte YYattleistzcngsgrertze bezogene Strommenge an dem Zählwerk III getrennt zu messen und erhöht zu verrechnen (Blocktarif).
Durch Wahl geringerer Umschalteentfernung von z nach zs gegenüber der Entfernung z"-,2 sind die Zählwerke I und II ausser Betrieb, solange Zählwerk III angeschaltet ist.
Der Stromlieferer hat im allgemeinen nur Interesse, den Stromverbrauch nur innerhalb hoher Werkbelastung nach oben zu begrenzen. In der übrigen Zeit ist ihm jede Stromver- brauchshöhe auch zu billigem Preise erwünscht. Um nas also nur während dieser Zeit hoher Werkbelastung (Sperrzeit) erregt zu halten, wird der bereits erwähnte Schalter s des von der Zeitschaltuhr gesteuerten Relais r doppel polig ausgeführt.
Ausserhalb der Sperrzeit steht nach der Zeichnung der Schalter auf Kontakt 2 und 4. Es ist also m1 erregt, ans aber nicht und der gesamte Stromverbrauch wird also am Zähl werk II gezählt.
In der Sperrzeit ist mittelst Relais r der Schalter s nach 1 und 3 geschlossen. Es ist also ani nicht erregt, wohl aber ans. Bis zu der Blockgrenze, auf die das Blockrelais 7n2 eingestellt ist, wird also die Stromabgabe an Zählwerk I, über dieser Blockgrenze an Zählwerk HI gemessen.
Mit den drei Zählwerken stellt also die Zeichnung einen Zähler dar, der auf einfache Weise Grundgebührentarif, Zeitdoppeltarif und Blocktarif kombiniert.
Der vielfach gebräuchliche und gerecht fertigte Rabatt nach der Höhe des Gesamt verbrauches kann nach Jahresende rechnerisch erfasst und in Abzug gebracht werden (Staf feltarif). Das Ausführungsbeispiel nach Zeich nung zeigt für die Zählerwerksumschaltungen und als Steuerorgan der Schaltuhr elektrische Relais. Es steht nichts im Wege, diese Um schaltungen ganz oder teilweise rein mecha nisch auszubilden oder umgekehrt Schaltung hi, Ici, k'1 mittelst Relais.