CH147462A - Verfahren zur Herstellung von Produkten, welche Pigmente hohen Dispersitätsgrades enthalten. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Produkten, welche Pigmente hohen Dispersitätsgrades enthalten.

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CH147462A
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Aktiengesellsc Farbenindustrie
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Ig Farbenindustrie Ag
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  Verfahren zur Herstellung von Produkten, welche     Pigmente    hohen       Dispersitätsgrades    enthalten.    Die für die Herstellung von Decklacken  dienenden unlöslichen anorganischen oder  organischen Pigmente     entstehen    meistens  durch chemische Reaktionen ihrer wasser  löslichen Komponenten in     wässeriger    Lösung,  wobei die Pigmente als unlösliche Nieder  schläge ausgeschieden werden.

   Zur Weiter  verarbeitung auf hochwertige Decklacke ge  nügt es nicht, die trockenen, mehr oder we  niger weit von Nebenprodukten befreiten  Farben     mit    Lacken zu     vermischen;        mit    Rück  sicht auf ihre Deckkraft, sowie auf den Glanz  und die mechanischen Eigenschaften der fer  tigen Lackschicht werden sie vielmehr mit  Hilfe der     verschiedenartigsten    mechanischen  Vorrichtungen mit Lackbestandteilen, meist  pflanzlichen Ölen,     Weichmachungsmitteln     oder Lösungsmitteln, innig gemischt.

   Für  alle diese Verfahren ist, besonders wenn kol  loidale     Dispersierung    angestrebt wird, ein  hoher Kraftverbrauch     charakteristisch.       Es ist ferner bekannt, Pigmente in Ge  genwart von Schutzkolloiden herzustellen.  Die dabei angewandten Schutzkolloide haben  aber keine filmbildenden Eigenschaften und  müssen zur Verarbeitung der so hergestellten  Pigmente auf     Zelluloseesterlacke    entfernt  werden.

   Es ist auch bekannt, dass man die       Pigmentbildung    in Gegenwart von Kolloiden  vornimmt, welche filmbildende Eigenschaf  ten haben (vergleiche zum Beispiel die     fran-          zösisohe    Patentschrift Nr.     61976.1).    Die Aus  führung dieses Verfahrens setzt aber voraus,  dass nach erfolgter Pigmentbildung der     Zel-          luloseester    aus     seiner    Lösung in Aceton durch  Wasser gefällt wird, um     die    Nebenprodukte  der     Farbstoffbildung    zu entfernen (ver  gleiche Beispiel 1 und 2).  



  Das     vorliegende    Verfahren verzichtet nun  sowohl. auf die Entfernung des Schutz  kolloides, indem es dieses als integrierenden  Bestandteil in das Endprodukt übernimmt,      wie auch auf eine Fällung mit Wasser, einen  Vorgang, der stets mit Verlusten an orga  nischen     Lösungsmitteln    verbunden ist.  



  Es     wurde    nämlich     gefunden,    dass man die  Eigenschaft     wässeriger    Lösungen gewisser       Zellulosederivate,    beim Erhitzen zu koagu  lieren, verwenden     kann,    um die Neben  produkte der     Farbstoffbildung    zu entfernen.  Gemäss dem vorliegenden Verfahren erfolgt  die Bildung der Pigmente in einer zähflüssi  gen wässerigen Lösung eines     Zellulosederi-          vates,    die beim     Erwärmen        koaguliert    wird.

    Dadurch     wird    eine nachträgliche     Dispergie-          rung    des Pigmentes überflüssig, da 'es schon  bei seiner Bildung aus den löslichen Kom  ponenten in     hochdisperser        Form    entsteht und  in dieser Form direkt in den herzustellenden  Lack übergehen kann.  



  Besonders eignen sich für das Verfahren  die wasserlöslichen     Zelluloseäther.        Methyl-          zelluloselösungen    koagulieren zum Beispiel  je nach dem     Methylierungsgrad    und der     Iler-          stellungsart    bei verschiedener Temperatur.  Bei den     Methylzelluloselösungen    liegt der       Koagulierungspunkt    gewöhnlich zwischen 50  und 60  .  



  Man lässt zum Beispiel die Farbstoff  bildung in wässeriger     Methylzelluloselösung     bei     Zimmertemperatur    vor sich gehen, erhitzt  dann über den     Koagulierungspunkt    hinaus  und erhält ein Gel, das nach dem Zerkleinern  mit heissem oder kochendem Wasser ausge  waschen werden kann.     Man    kann die     Koab 'u-          lation    auch so leiten, dass man das     Reaktions-          gemisch    während des     Erhitzens    rührt.

   Auf  diese Weise erhält man     gelatinöse    Flocken,  welche den     Zelluloseäther    und das Pigment       enthalten,    während der grösste Teil der Ne  benprodukte der     Farbstoffbildung    sich in  dem Wasser befindet. Die Flocken können  mit heissem oder kochendem Wasser noch wei  ter gewaschen werden. Die erstarrte Masse       verflüssigt    sich beim Abkühlen auf Zimmer  temperatur wieder und kann in dieser Form  technische     Verwendung    finden.  



  Die Ausführung des Verfahrens ist nicht  an     Methylzellulose    gebunden. Es können         vielmehr    alle     Zellulosederivate        verwendet     werden, welche sich in Wasser lösen und de  ren wässerige Lösungen bei Temperatur  steigerung in den     Gelzustand    übergehen.  



  Eine besondere     Ausführungsform    des Ver  fahrens ist durch die Eigenschaft mancher       Äthylzellulosen,    sich in Eiswasser zu lösen,  bei Zimmertemperatur aber wasserunlöslich  zu sein, gegeben. Man löst solche     Äthylzellu-          losen    in Eiswasser und lässt in der oben ge  schilderten Weise die Pigmentbildung in der  erhaltenen zähflüssigen Lösung vor sich  gehen. Dann     erwärmt    man die Lösung bis  zur Koagulation, wobei die wasserlöslichen,  bei der Pigmentbildung entstehenden Neben  produkte im Wasser verbleiben.

   Die erhal  tenen gefärbten     Äthylzelluloseflocken    wer  den getrocknet und in üblicher Weise durch  Auflösung in den bekannten Lösungs  mitteln - in erster Linie Gemische von Al  koholen und     Kohlenwasserstoffen    - zu  farbigen Lacken verarbeitet.  



  Sehr geeignet für das vorliegende Ver  fahren sind solche     Zellulosederivate,    welche  sich als     wässerige    Pasten mit nicht wässe  rigen Lösungen anderer     Zellulosederivate     mischen oder sieh in getrocknetem Zustande  mit organischen     Lösungsmitteln    und gegebe  nenfalls andern üblichen Zusätzen zu Lacken  verarbeiten lassen.  



  Die Bildung der Pigmente kann erfolgen  zum Beispiel durch doppelte Umsetzung ge  eigneter     IGIet-allsalzlösungen,    durch Kuppeln  von     Diazoverbindungen    mit     geeigneten     Komponenten, durch Oxydation pigment  bildender Basen oder von     Leukoverbindungen.     <I>Beispiel 1:

  </I>  Eine Lösung von 10     gr        Ferriammonium-          sulfat    in 100     ein'    Wasser wird mit 75     gr     einer 5 %     igen    wässerigen     Methylzellulose    ver  rührt und weiter unter ständigem Rühren  gemischt mit einer Lösung von 5,5     gr        Ferro-          cyankalium    in 60 cm' Wasser. Die intensiv  blaugefärbte Lösung wird durch Erhitzen im  Wasserbad     koaguliert    und das     Koagulum     mit kochendem     Wasser    bis zur Salzfreiheit  gewaschen.

        <I>Beispiel 2</I>  In     einer    Lösung von 125     gr    Cadmium  sulfat     krist.    (3     CdS04        -I-    8H,0) in 1600     gr     Wasser werden 90     gr    trockene     Methylzellu-          lose    aufgelöst. Die Lösung wird mit 250 cm'       Ammonsulfhydratlösung    9     %        ig    unter dauern  dem Rühren     vermischt    und 10     Minuten    ge  rührt. Koagulation und Waschen     wie    Bei  spiel 1.  



  <I>Beispiel 3:</I>  a) Eine kalt gesättigte Lösung von  34,2     gr        Natriumchromat    kristallisiert (zirka  100     gr    Wasser) wird mit 100     gr        einer    4%igen       Methylzelluloselösung    in Wasser gemischt.  



  b)     Eine    kalt gesättigte Lösung von       33,1        gr    Bleinitrat (erfordert etwa 80     gr    Was  ser)     wird    mit 100     gr    einer 4%igen     Methyl-          zelluloselösung    in Wasser gemischt.  



  Lösung     a    und<I>b</I> werden unter lebhaftem  Rühren zusammengegeben. Es bildet sich       Bleichromat,    welches infolge der Zähigkeit  der Lösung in fein verteilter     Form.    entsteht.  Durch Erhitzen der Reaktionsflüssigkeit be  wirkt man eine Koagulation der     Methyi-          zellulose,    welche das     Bleichromat    einschliesst.  Die entstehenden Flocken können durch hei  sses Wasser ohne Farbstoff- und     Methyl-          zelluloseverlust    salzfrei gewaschen werden  Sie stellen eine weiche Masse dar, welche  sich in Alkohol und andern organischen Lö  sungsmitteln mit kräftig gelber Farbe auf  löst.

   Der entstehende Lack, welcher durch  Zusatz von Harzen,     Weichmachungsmitteln       und auch andern     Zelluloseverbindungen    weit  gehend in seinen Eigenschaften abgeändert  werden kann, hinterlässt beim Eintrocknen  elastische, gut deckende Lackschichten.  



  Die salzfrei gewaschenen Gallerten ver  flüssigen sich beim Abkühlen und können als  Aquarellfarben, Druckfarben usw. von be  sonderer Leuchtkraft verwendet werden.  Sie können auch durch Vermischen mit       Weichmachungsmitteln,    Harzen.     Zellulose-          ester-    und     Zelluloseätherlösungen    zu     Laeken     verschiedenster Art verarbeitet werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Produk ten, welche Pigmente hohen Dispersitätsgrades enthalten, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildung der Pigmente in einer zähflüssigen wässerigen Lösung eines Zellulosederivates erfolgt, die durch Erwärmen koaguliert wird. UNTERANSPRüCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, gekenn zeichnet durch die Anwendung solcher Zellulosederivate, welche sich als wässe rige Paste mit nichtwässerigen Lösungen anderer Zellulosederivate mischen lassen. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch, gekenn zeichnet durch die Anwendung solcher Zellulosederivate, die sich in getrocknetem Zustande mit organischen Lösungsmitteln zu Lacken verarbeiten lassen.
CH147462D 1929-02-07 1930-02-04 Verfahren zur Herstellung von Produkten, welche Pigmente hohen Dispersitätsgrades enthalten. CH147462A (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1061934B (de) * 1954-10-15 1959-07-23 Phil Oliver Wallis Burke Jun D Verfahren zur Herstellung von Vinylpigmenten

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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