Verfahren zur Herstellung von Aufzelehnungsunterlagen zur Siehtbarmaehung der Zeiehen bei elektrochemischen Schrift- und Bildgeräten. Die Erfindung bezieht sich auf die Her stellung von Aufzeichnungsunterlagen zur Sichtbarmachung der Zeichen bei elektro chemischen Schrift- und Bildgeräten, Es ist bekannt, für den elektrochei:niscben Empfang bei elektrischen Schrift- Lind Bild,- geräten in einem Papier als Elektrolyten Alkalijodide, insbesondere Kaliumjodid, zu verwenden.
Auch wenn man im Papier das Optimum der Konzentration des Elektrolyten wählt, bei dem die beste Leitfähigkeit erzielt sowie in der Zeiteinheit und bei den zur Ver fügung stehenden Stromstärken das Höchst mass von freiem Jod an der Anode ausge schieden wird, ist es nicht möglich, über eine bestimmte Schreibgeschwindigkeit hin aus und unter eine bestimmte Stromstärke herunterzugehen, sofern noch eine ausrei chende Bildwirkung erzielt, das heisst an der Anode eine zur genügenden Färbung ausrei chende Menge Jod ausgeschieden werden soll, Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin, dass für den Empfang als Elektrolyt eine Verbindung des Jods mit einem mehr wertigen, das heisst einem mindestens zwei wertigen Eleinent verwendet wird.
Es hat sich gezeigt, dass beispielsweise ein mit Zink- jodid ZiiJ2 bereitetes Papier oder sonstiger Träger des Elektrolyten unter sonst gleichen Grössen der Schreibgeschwindigkeit Lind Strom stärke an der Anode wesentlich besser aus zeichnete als ein mit Alkalijodid bereitetes Papier.
Anscheinend ist diese Wirkung darauf zurückzuführen, dass bei Verbindungen des Jods mit mehrwertigen Elementen die ano- dische Überführungszahl besonders hoch ist. An den Elektroden werden an sich stets äquivalente Ionen ausgeschieden. Bei der ausserordentlichen Geschwindigkeit, mit der die Anode, das ist der Schreibstift oder die diesem entsprechende Vorrichtung über die mit dem Elektrolyten getränkte Unterlage eilt, spielt aber wohl die Geschwindigkeit, mit der die Ionen nach den Elektroden wan dern, eine wesentliche Rolle.
Diese Geschwill- digkeit der Ionen ist verschieden, Die ano- dische Überführungszahl beträgt beispielsweise für Kaliumjodid <B>0,505;</B> in konzentrierten Lii- sungen, um welche es sich im vorliegenden Falle handelt, liegen die anodischen Über führungszahlen meist höher.
Jodverbindungen mit mehrwertigen Ele menten, insbesondere die Jodide der Schwer metalle, soweit diese wasserlöslich sind, wurden als besonders geeignete Elektrolyte für den hier in Betracht kommenden Ver wendungszweck erkannt. Eine sehr starke anodische Jodabscheidung ergibt sich bei Papieren, die mit Cadmiumjodid getränkt sind. Offensichtlich beruht dies auf der Tat sache, dass das Cadmiumjodid einen besonders starken Anstieg der anodischen Überführungs zahl bei steigender Konzentration aufweist.
Das Salz CdJ2 neigt zur Autokomplexbildung Cd2S4., Cd3J6. Dissoziiert ein Doppelinolekül nach dem Schema CdJ4 <B>-</B> Cd, <B>+</B> 0dJi, so wandert ebengoviel Od als Cd++ zur Kathode, wie<B>Cd</B> in den Komplexionen zur Anode wandert. Die Überführungszahl des Anions<B>J</B> ist hierbei<B>1,000.</B>
Die Bildung des Komplexions CdJ4 hat weiterhin den Vorteil,<B> </B> dass an der Anode nicht die übliche lichte Braunfärbung des reinen Jods auftritt, die zudem noch dazu neigt, infolge der hohen Dampfspannung des freien Jods auf die Dauer zu verflüchtigen, sondern dass eine dunkelviolette oder dunkel blaue Färbung entsteht, die in viel geringerem Masse zum Verblassen neigt als das Braun der reinen Jodabscheidung aus einem Alkali- jodid.
Dieser dunkelblaue oder -violette Ton ist nicht zu verwechseln mit der blauvioletten Stärkereaktion des freien Jods. Enthält mit Alkalijodid getränktes Papier Stärke, oder aber ist der Lösung des Alkalijodids Stärke (Stärkekleister) zugesetzt, so entsteht an der Anode zwar auch ein dunkelviolettes Bild. Der dunkelviolette Ton verschwindet aber, sowie das Papier trocken'ist. Dann bleibt lediglich die braune oder hellbraune Farbe des Jods übrig, weil die Jodstärkereaktion nur in Gegenwart von Wasser möglich ist.
Der tiefdutikelviolette Farbton des Cadmiumjod- komplexes tritt jedoch ohne Anwesenheit von Stärke auf und bleibt auch in trockenem Zustande der Unterlage bestehen.
Ähnliche Erscheinungen treten auch bei der Verwendung von Zinkjodid auf, insofern auch hier an der Anode nicht nur die übliche lichte Braunfärbung durch abgeschiedenes freies Jod erzeugt wird, sondern ein tief dunkler schwarzbrauner Ton an der Anode auftritt, der gleichfalls viel weniger verblasst als der braune Ton des freien Jods.
Es ist anzunehmen, dass es sich hier um die Bil dung eines Zinkjodkomplexes handelt ähnlich der komplexen Cadmiumjodverbindung. Es besteht auch die Möglichkeit, dass das ano- disch abgeschiedene Jod durch Nebenvalen- zen oder rein adsorptiv an das durch die Elektrolyse entstandene Zinkhydroxyd in statu naseendi gebunden wird, wobei zu berück sichtigen ist, dass die Entfernung zwischen den Elektroden nur sehr klein ist,
nämlich der Dicke des Papiers entspricht.
Zum Tränken eines- Elektrolytträgers, beispielsweise von Empfangspapier für -elek trische Schreib- oder Bildgeräte, eignet sich eine Lösung von<B>15</B> gr ZnJ2 in<B>100</B> ems Wasser oder von 2.5 gr CdJ,2 in<B>100</B> cms Wasser. Besonders geeignet ist die Cadmium- jodidlösung Lind ein Cadiniumjodid enthalten des Papier wegen der tiefblauen oder -violetten Färbung, welche bei der Elektrolyse entsteht.