Als gefrierfestes Schmiermittel verwendbare Dispersion. Es wurde gefunden, dass Dispersionen, welche Fettstoffe, wie Öle, Fette oder beide, aliphatische Verbindungen mit mehreren, nur mit einer Valenz an das gleiche Kohlenstoff atom gebundenen Sauerstoffätomen, die keine Fette sind, und Dispergiermittel ent halten, wertvolle gefrierfeste Schmiermittel darstellen. Für die Herstellung derartiger Dispersionen lassen sich alle Öle pflanzlicher, tierischer oder mineralischer Herkunft ver wenden.
Für die Schmiermittel in Betracht kommende wasserlösliche aliphatische Ver bindungen mit mehreren, nur mit einer Va lenz an das gleiche Kohlenstoffatom gebun denen Sauerstoffatomen, die keine Fette sind, sind beispielsweise mehrwertige Alkohole, wie Glykol, Glyzerin etc., ausserdem Äthy len-, Propylen-, Butylenglykol usw. Ferner kommen auch Umwandlungsprodukte der er wähnten Alkohole in Betracht.
Insbesondere sind Polyalkohole, zum Beispiel Diätylen- glykol, Polyglykole, Diogan und andere Ver bindungen der oben erwähnten Art aus der Reihe der mehrwertigen Alkohole, zum Bei spiel Äther, Ester, wie Gly kolmonoäthy 1- äther, Glykolmonokresyläther, geeignet.
Für die Herstellung der beschriebenen Mischun gen eignen sich als Dispergiermittel zum Beispiel Salze höherer Fettsäuren, Sulfosäu- ren, Türkischrotöle, fettsaure Salze, Triätha- nolaminoleat, propyl- oder butyl-sulfosaures Natrium, oder Ammonium ete.
In vielen Fällen ist es vorteilhaft, den Mischungen weitere Stoffe, die ihre Eigen schaften günstig beeinflussen, zuzusetzen. Beispielsweise kann man den Mischungen während oder nach ihrer Herstellung orga nische Verdünnungsmittel, zum Beispiel Alkohole, Äther, Ester, hohlenwasserstoffe ete., zufügen. Auch der Zusatz von Wasser wirkt in vielen Fällen vorteilhaft.
Ferner können auch Salze zugesetzt werden, zum Beispiel milchsaures oder benzoesäures Na trium, Ammoniumchlorid, geringe Mengen von Calciumchlorid, Magnesiumchlorid und dergleichen. Besonders zweckmässig ist das Vorhandensein solcher Stoffe in den Schmier mitteln, die zur Verhinderung des Angriffes auf Metall etc. dienen, zum Beispiel Soda, Pottasche, Alkaliphosphate oder -chromate, Alkalihydroxyde, Borax.
Auf die beschrie bene Weise können hochkonsistente Fette bis dünnflüssige Produkte erhalten und dadurch die Schmiermittel ihrem jeweiligen Verwen dungszweck vollkommen angepasst werden. Durch entsprechende Auswahl der einzelnen Komponenten bezw. durch Verwendung von Gemischen solcher, sowie durch Zugabe wei terer Stoffe, vor allem auch von Wasser oder Verdünnungsmitteln, zum Beispiel Alkoho len, Äthern, Estern, Salzen, zum Beispiel milchsaurem oder benzoesaurem Natrium, Ammoniumchlorid, Calciumchlorid, Magne- siumchlorid ete.,
oder alkalisch wirkenden Stoffen, die auch zur Verhinderung des An griffes auf Metalle etc. dienen, zum Beispiel Soda, Pottasche, Alkaliphosphaten, Alkali hydroxyden, Borax etc., können hochkonsi stente Fette bis dünnflüssige Produkte er halten und dadurch die Schmiermittel ihrem jeweiligen Verwendungszweck vollkommen angepasst werden. Bei der Herstellung kann auch von den bereits im Handel befindlichen Öl- bezw. Fettemulsionen, wie Bohrölen oder Bohrfetten, ausgegangen werden.
Die erhalte nen gefrierfesten Mittel können überall dort angewandt werden, wo bisher zur Schmierung Öle oder Fette Verwendung fanden. Wegen ihrer guten Kältebeständigkeit und ihrer auch bei Temperaturen weit unter<B>O</B> -C -C ver hältnismässig geringen Viskosität vermögen diese Mittel die bisherigen Schmiermittel überall dort mit besonderem Erfolg zu er setzen, wo bisher bei tieferen Temperaturen durch Einfrieren oder Dickwerden Störungen auftreten, wie beispielsweise bei Signalein richtungen von Bahnen etc., Antriebsvorrich tungen für Weichen und Barrieren, Weichen zungen, Rollen von Drahtleitungen, Dampf schiebern von Lokomotiven, Achsen,
Lagern etc. Auch können diese gefrierfesten Mittel bei hydraulischen Maschinen oder Apparaten, wie Bremsen, Pressen, Hebevorrichtungen als kältebeständige, kraftübertragende Flüs- sigkeiten verwendet werden. Weiter sind solche Produkte geeignet, die Bildung isolie render Schichten durch Ansetzen von Eis, Rauhreif etc. an elektrischen Kontaktstellen, die den Witterungseinflüssen ausgesetzt sind, zum Beispiel bei elektrischen Weichen, zu verhindern.
<I>Beispiel 1:</I> 85 Teile Bohrfett, 13 Teile Äthylengly- kol, 17 Teile Hartfettsäure, 3 Teile Ätzkali, 2 Teile Wasser und 0,5 Teile calcinierte Soda. werden in einer geeigneten Mischvorrichtung bis zur Bildung einer homogenen Masse ver arbeitet.
Das erhaltene Produkt kann an Stelle der bisher verwandten Öle und Fette zum Schmieren von Signaleinrichtungen, Luftbremsen, Weichen etc., ferner zum Über streichen von elektrischen Kontakten verwen det werden, und vermag auch bei tiefen Tem peraturen ein sicheres Arbeiten solcher Ein richtungen zu gewährleisten.
<I>Beispiel 2:</I> 10 Teile Athylenglykol, 12 Teile Hart fettsäure, 2, Teile Atzkali, 2 Teile Wasser, 0,03 Teile calcinierte Soda und 88 Teile Bohr- fett werden zu einer homogenen Masse ver arbeitet. Dieselbe ist zäher als die nach den Angaben des Beispiels 1 erhältliche und eig net sich insbesondere beispielsweise zum Schmieren von Weichenzungen, Rollen von Drahtleitungen etc.
Verwendet man an Stelle von Äthylen- glykol die gleiche Menge Glycerin, so erhält man ein etwas konsistenteres Schmiermittel.
Analoge Resultate erhält man bei Verwen dung von Bohrölen an Stelle der Bohrfette. Beispiel <I>3:</I> 170 kg Hartfettsäuren mit einem Spal tungsgrad von 60 bis 70%, 300 kg Spindelöl und 89 kg Glykol werden bei 50 bis<B>60'</B> C zusammengeschmolzen, worauf man unter gu tem Mischen die Lösung von 30 kg Itzkali in 2e2-0 bis 300 kg Wasser zugibt und weiter mischt, bis eine gleichmässige Emulsion ent standen ist. Nach dem Erkalten erhält man ein gefrierfestes Schmierfett, das auch bei tiefen Temperaturen seine Konsistenz prak tisch beibehält und bei Gegenwart von Feuch- tigkeit das Zusammenfrieren beweglicher Teile und das Ansetzen von Reif verhindert.
Die hierbei zugegebenen Wassermengen können weitgehend variiert werden.
Analoge Resultate erhält man mit andern mehrwertigen Alkoholen resp. den Umwand- lunsprodukten oder Derivaten.
<I>Beispiel</I> Gute gefrierfeste Schmiermittel sind fer ner Mischungen der in der folgenden Tabelle beispielsweise genannten Zusammensetzung.
Ihre Herstellung geschieht im allgemeinen in der Weise, dass die Fettsäuren, die tieri schen, pflanzlichen oder mineralischen FettE bezw. Öle, die Alkohole etc. bei geeigneter Temperatur, zum Beispiel 50 bis<B>70'</B> C. zusammengeschmolzen werden, worauf unter gutem Mischen die wässerige Lösung des Alkalis und der Salze etc. zugegeben und weiter bis zum Erkalten gemischt wird.
Eine Ausnahme in der Herstellung macht die Mi schung 3, bei der das isopropylnaphtalinsul- fosaure Natrium und das Wasser in der Wärme zu einer gleichmässigen Lösung bezw. Emulsion verrührt und diese der Mischung des Öls mit den übrigen Stoffen allmählich zugegeben wird.
Die Mengen Alkali sind stet so zu bemessen, dass die Schmiermittel zum mindesten neutral, besser alkalisch reagieren.
EMI0003.0016
1. <SEP> 170 <SEP> kg <SEP> Talgfettsäuren <SEP> 300 <SEP> kg <SEP> Spin- <SEP> 801 <SEP> Äthylen- <SEP> 30 <SEP> kgÄtzkali <SEP> 40 <SEP> kg <SEP> 10 <SEP> kgmilch delöl <SEP> glykol <SEP> Wasser <SEP> saures
<tb> Natron
<tb> 2. <SEP> 120 <SEP> kg <SEP> Talgfettsäuren <SEP> 400 <SEP> kg <SEP> Spin- <SEP> 4001 <SEP> Äthylen- <SEP> 39 <SEP> <B>kg</B> <SEP> Ätzkali <SEP> 50 <SEP> kg <SEP> 1/z <SEP> kg <SEP> ben 80 <SEP> kg <SEP> Olein <SEP> delöl <SEP> glykol <SEP> Wasser <SEP> zoesaures
<tb> Natrium
<tb> 3.
<SEP> 25 <SEP> kg <SEP> lsopropylnaph- <SEP> 300 <SEP> kg <SEP> Mine- <SEP> 20 <SEP> kg <SEP> Form- <SEP> 250 <SEP> kg
<tb> thalinsulfosaures <SEP> Talöl <SEP> amid <SEP> Wasser
<tb> Natrium <SEP> 80 <SEP> kg <SEP> Äthylen <B>75</B> <SEP> kg <SEP> Leim <SEP> glykol
<tb> 5 <SEP> kg <SEP> Kresyl glykol
<tb> 4. <SEP> 120 <SEP> kg <SEP> Talgfettsäuren <SEP> 400 <SEP> kg <SEP> Mine- <SEP> 80 <SEP> kg <SEP> Dioxan <SEP> 39 <SEP> kg <SEP> Ätzkali <SEP> 30 <SEP> kg
<tb> 80 <SEP> kg <SEP> Olein <SEP> Talöl <SEP> Wasser
<tb> 5. <SEP> 120 <SEP> kg <SEP> TaIgfettsäuren <SEP> 300 <SEP> kg <SEP> Mine- <SEP> 80 <SEP> kg <SEP> Äthylen- <SEP> 39 <SEP> kgÄtzkali <SEP> 100 <SEP> kg
<tb> 80 <SEP> kg <SEP> Olein <SEP> Talöl <SEP> glykolmono- <SEP> Wasser
<tb> äthyläther
<tb> 6.
<SEP> 120 <SEP> kg <SEP> Talgfettsäuren <SEP> 400 <SEP> kg <SEP> Mine- <SEP> 60 <SEP> kg <SEP> Äthylen- <SEP> 39 <SEP> kgÄtzkali <SEP> 50 <SEP> kg
<tb> 50 <SEP> kg <SEP> Triäthanol- <SEP> Talöl <SEP> glykol <SEP> Wasser
<tb> aminoleat <SEP> 20 <SEP> kg <SEP> Propyl alkohol
<tb> 20 <SEP> kg <SEP> Glycerin
<tb> 5 <SEP> kg <SEP> Benzyl <SEP> alkohol
<tb> 7. <SEP> 120 <SEP> kg <SEP> Stearinsäure <SEP> 300 <SEP> kg <SEP> Woll- <SEP> 80 <SEP> kg <SEP> Glycerin <SEP> 41 <SEP> kgÄtzkali <SEP> 40 <SEP> kg
<tb> 80 <SEP> kg <SEP> Ölsäure <SEP> fett <SEP> 5 <SEP> kg <SEP> Soda <SEP> Wasser
EMI0004.0001
B.
<SEP> 200 <SEP> kg <SEP> Erdnussölfett- <SEP> 200 <SEP> kg <SEP> mit <SEP> 80 <SEP> kg <SEP> Äthylen- <SEP> 39 <SEP> kgAtzkali <SEP> 150 <SEP> kg
<tb> säure <SEP> Mineralöl <SEP> glykol <SEP> Wasser
<tb> mischba res <SEP> Rici riusöl
<tb> 200 <SEP> kg <SEP> Mine ralöl
<tb> 9. <SEP> 200 <SEP> kg <SEP> Montanwacbs <SEP> 200 <SEP> kg <SEP> Vase- <SEP> 200 <SEP> kg <SEP> Ätbylen- <SEP> 37 <SEP> kg <SEP> Ätzkali <SEP> 150 <SEP> kg
<tb> der <SEP> S.Z.149,V.Z. <SEP> live <SEP> glykol <SEP> Wasser
<tb> 175 <SEP> erhalten <SEP> ge- <SEP> 200 <SEP> kg <SEP> Spin mäss <SEP> des <SEP> Schweiz. <SEP> delöl
<tb> Patentes <SEP> 140105