CH145677A - Verfahren zum Anzwirnen fortlaufend gesponnener Kunstseidefäden. - Google Patents

Verfahren zum Anzwirnen fortlaufend gesponnener Kunstseidefäden.

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CH145677A
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Aceta G M B H
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Aceta Gmbh
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  Verfahren zum     Anzwirnen    fortlaufend gesponnener     Kunstseidefäden.       Bei der Mehrzahl der bisher bekannten  Zwirnsysteme, insbesondere für Fäden aus  künstlicher Seide, geht das     Anzwirnen    von  einem bereits vorhandenen, gewickelten Garn  körper aus der Ruhestellung heraus vor sich.  Der Anfang des Fadens oder des Fadenbün  dels wird zum Beispiel durch mehrfaches Um  schlingen auf der     Aufwickelspule    befestigt,  der Faden sodann durch die Ablaufvorrich  tung (Abzugswalzen, Fadenführer, Ösen,  Läufer usw.) durchgeführt, dann die Zwirn  spindel und alsbald darauf die     Aufwickel-          vorrichtung    in Gang gesetzt.  



  Diese Arbeitsweise ist jedoch beim gleich  zeitigen Spinnen und     Zwirnen    von Kunst  seidefäden nicht möglich, weil das Spinnen  keine Unstetigkeit und keine Unterbrechung  gestattet. Da. jedoch die     Aufwickelkörper     aller bekannten Vorrichtungen nur eine be  grenzte Fadenlänge aufnehmen können, ist  es erforderlich, das Auswechseln dieser Vor  richtungen, das Umlegen des Fadens auf die  neue     Vorrichtung    (Spule usw.) und das er-         neute        Anzwirnen    ohne Störung des Spinnens  vorzunehmen.

   Dies gelingt in bekannter  Weise bei den mässigen Abzugsgeschwindig  keiten (40 bis 60     m]Min.)    des     Nassspinnens     in     ,Spinntöpfen,    indem man den Fadenanfang       mittelst    Flüssigkeit durch einen Trichter in  den Spinntopf     hineinspült.    Bei den sehr gro  ssen Abzügen beim Trockenspinnen jedoch  (150 bis 250     m/Min.)    und bei dem geringen  Gewicht der Längeneinheit eines trocken  gesponnenen Fadens sind dagegen zum An  spinnen meist verwickelte Vorrichtungen   zum Beispiel die Verwendung eines Druck  luftstromes beim Topfspinnen - -erforder  lich.  



  Gegenstand der Erfindung ist ein Ver  fahren, welches das leichte Anspinnen eines  mit erheblicher Geschwindigkeit abgezoge  nen Fadens und das verlustlose Umlegen  dieses Fadens von einem vollen     Aufwickel-          körper    auf einen neuen leeren Körper ge  stattet. Dieses Verfahren ist bei allen ge  bräuchlichen Zwirnsystemen anwendbar.

   Ge-           mäss    dem Verfahren wird ein doppelter Hilfs  faden mit seinen beiden Enden in die Zwirn  vorrichtung eingeführt und der Doppelfaden  sodann durch     Ingangsetzen    der Zwirnvor  richtung in sich verzwirnt, worauf eine aus  dem fortlaufend gesponnenen Hauptfaden  ausgezogene Schleife durch die festgehaltene  Endschlinge des     vorgezwirnten    Hilfsfadens  durchgezogen und der Hilfsfaden alsdann  nach Loslassen der Schlinge in die Zwirnvor  richtung hineingezogen wird, derart, dass die  durch     VerzTbirnen    geschlossene Schlinge des  Hilfsfadens die Schleife des Hauptfadens ab  schnürt,

   wodurch das zur Wickelwalze füh  rende     Trum    des Spinnfadens von Hand ab  gerissen und der Spinnfaden durch die ver  zwirnte Schlinge des Hilfsfadens festgehal  ten, selbsttätig zum     Aufwickelkörper    der  Zwirnvorrichtung geführt wird.  



  In den     Fig.    1 bis 4 der beiliegenden  Zeichnung sind beispielsweise einige Aus  führungsarten des Verfahrens, angewandt  auf verschiedene Zwirnsysteme, in den     Fig.     5 und 6 dasselbe Verfahren, benutzt zum ver  lustlosen Umlegen des Fadens bei einer       Ringzwirnvorrichtung,    schematisch veran  schaulicht. Die     Fig.    1 und 2 zeigen das An  zwirnverfahren beim Topfzwirnen,     Fig.    3  beim Ringzwirnen und     Fig.    4 beim Flügel  zwirnen von Kunstfäden.

   Ebenso wie in den       Fig.    5 und 6 das Verfahren zum Umlegen  des Fadens bei einer     Rsngzwirnvorrichtung     dargestellt ist, lässt es sich in gleicher Weise  auch auf die beiden andern, vorher genann  ten Zwirnverfahren, nämlich Topfzwirnen  und Flügelzwirnen anwenden.  



  In     Fig.    1 bezeichnet a den von der Spinn  düse kommenden Faden, welcher durch die  Walze a abgezogen und zunächst auf die  Wickelwalze b aufgewunden wird. Die bei  den Enden des doppelten Hilfsfadens d, des  sen     Feinheit    der Fadennummer des Fadens a  entspricht, werden durch den Trichter h in  den Spinntopf g eingeführt, wo sie durch  die Fliehkraft an die     Töpfwand    geschleudert  werden. Gleichzeitig     verzwirnt    sich der  Hilfsfaden d, dessen Schlinge e oben mit  den Fingern einer.     Hand--    festgehalten wird.

      Durch diese Schlinge- wird nun     (Fig.    2) eine  vorsichtig ausgezogene Schleife f     des    Haupt  fadens     a    hindurchgeführt und zunächst eben  falls mit einem Finger festgehalten. Man  lässt nun zuerst die Schlinge e los, unmittel  bar darauf die Schleife f; die Schlinge e  schnürt die Schleife des Hauptfadens ab.  Diese Schlinge wird von der Wickelwalze  von Hand abgerissen und durch den Hilfs  faden     in    den Topf hineingezogen. Das An  zünden ist damit beendet.  



       Fig.    3 zeigt dasselbe     Verfahren,    ange  wandt auf das Ringzwirnen. Der Hilfs  faden d wird auf der Wickelspule i be  festigt, durch den Läufer     7n    und den Faden  führer     n    durchgezogen, die Schlinge e wird  festgehalten und die Spindel     le    in Gang ge  setzt. Der Hilfsfaden     verzwirnt    sich, wäh  rend der Hauptfaden     a    wiederum in einer  Schleife f durch die Schlinge e des Hilfs  fadens hindurchgezogen wird. Der weitere  Ablauf des Verfahrens ist genau wie vorste  hend     beschrieben.     



       Fig.    4. zeigt dasselbe Verfahren, ange  wandt auf das Flügelzwirnen. Auch hier  wird zunächst der Hilfsfaden an der Wickel  spule befestigt, hierauf durch die Ösen des  Flügels g gezogen und an seiner Schlinge e  festgehalten. Nach dem Anlaufen der Flü  gelspindel p . und dem Durchziehen der  Schleife f durch die Schlinge e vollzieht sich  der weitere Vorgang ebenfalls in der zuerst  beschriebenen Weise.  



  In     Fig.    5 und 6 bezeichnet     i'    eine volle,       i=    eine leere Spule, auf welche der von der  Spinnvorrichtung kommende Hauptfaden a  umgelegt werden soll. Bei der als Beispiel  angenommenen     Ringzwirnvorrichtung    stehen  mehrere Spindeln k, in einer Reihe, wobei  sieh der Faden während des     Zwirnens    in  bekannter Weise     mittelst    der Ringbank s  auf- und     abbe-#vegt    und mittelst der Läufer  ,in, welche sich in Ringen     l    bewegen, auf  gewunden wird.

   c ist Abzugswalze und     7z     sind die Fadenführer, um welche sich  während des     Zwirnens    der Ballon bildet.  



  Ist die Spule i vollgelaufen, so legt man  um die benachbarte leere Spule     i2    den dop-      gelten Hilfsfaden d, führt ihn durch den  zu der Spule     i2    gehörenden Läufer m in  den zugehörigen Fadenführer n und fasst  die Schlinge u des Hilfsfadens     zwischen     zwei     Fingern    der rechten Hand. Man lässt  die Spindel     i2    anlaufen, wodurch der Hilfs  faden in sich verzwirnt wird.

   Zugleich zieht  man aus dem Hauptfaden     a        mit    dem dritten  Finger der rechten Hand die Schleife     v     durch die Schlinge     u    hindurch, schneidet  den Hauptfaden durch und lässt gleichzeitig  die Schlinge     u    los, welche sich alsbald zu  sammenzieht. Sofort wird das freie Ende des  Hauptfadens vom Hilfsfaden gefasst und zur  leeren Spule     e    geführt. Auf diese Weise  wird das Umlegen des Fadens von einer  vollen auf die benachbarte leere Spule ohne  Störung des Spinnens ermöglicht.

   Befindet  sich, wie bekannt, eine Anzahl von Spinn  stellen in einer Reihe nebeneinander, je  zwischen zwei Zwirnstellen, so kann mit  dem Umlegen der Fäden in derselben Weise,  sei es von rechts nach links oder von links  nach rechts, fortgefahren werden, sofern nur  die Zahl der     Zwirnstellen    um eins grösser ist  als die Zahl der zugehörigen     Spinnstellen.     Genau dieselbe Überlegung trifft zu, wenn  an Stelle einer     Ringzwirnvorrichtung    irgend  eine andere der bekannten Zwirnvorrichtun  gen Anwendung findet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH:' Verfahren zum Anzwirnen fortlaufend gesponnener Kunstseidefäden, dadurch ge kennzeichnet, dass ein doppelter Hilfsfaden mit seinen beiden Enden in eine Zwirnvor richtung eingeführt, der Doppelfaden sodann durch Ingangsetzen der Zwirnvorrichtung in sich verzwirnt wird, worauf eine aus dem fortlaufend gesponnenen Hauptfaden aus gezogene Schleife durch die festgehaltene Endschlinge des vorgezwirnten Hilfsfadens durchgezogen und alsdann der letztere nach Loslassen einer Schlinge in die Zwirnvor- richtung hineingezogen wird, derart,
    dass die durch Verzwirnen geschlossene Schlinge des Hilfsfadens die Schleife des Hauptfadens abschnürt, -wonach das zur Winkelwalze führende Trum des Hauptfadens von Hand abgerissen und der Hauptfaden durch die verzwirnte Endschlinge des H'i;lfsfadens festgehalten, selbsttätig zum Aufwickelkör- per der Zwirnvorrichtung geführt wird. UNTERANSPRCCHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, in An wendung beim Topfzwirnen, dadurch ge kennzeichnet, dass von Kunstseidefäden die beiden Enden des Hilfsfadens durch einen Trichter hindurch in den Topf ge führt, die Fadenenden nach Erreichen der gehörigen Umlaufzahl des Topfes an die Topfwand geschleudert werden und der festgehaltene Hilfsfaden in sich ver zwirnt wird. 2. Verfahren nach Patentanspruch, in An wendung beim Ringzwirnen, dadurch ge kennzeichnet, dass von Kunstseidefäden die beiden Enden des Hilfsfadens auf einer leeren Wickelspule befestigt wer den, der Hilfsfaden durch einen Läufer und einen Fadenführer hindurchgeführt und durch Ingangsetzen der Spindel der Wickelspule in sich verzwirnt wird. 3.
    Verfahren nach Patentanspruch, in An wendung beim Flügelzwirnen, dadurch ge kennzeichnet, dass von Kunstseidefäden die beiden Enden des Hilfsfadens auf einer Wickelspule befestigt werden, der Hilfsfaden durch eine Öse der Flügel der Wickelspule hindurchgeführt und durch Ingangsetzen der Spindel in sich ver zwirnt wird. 4. Verfahren nach Patentanspruch, in An wendung für verlustloses Umlegen des .
    Fadens von einem vollen Wickelkörper auf einen leeren, dadurch gekennzeichnet, dass an Stelle der im Patentanspruch ge nannten Wickelwalze die vollbewickelte Spule zur Lieferung der notwendigen Fa- denochleife des Hauptfadens und zum Fest halten desselben nach der Durchführung durch die Schleife des in sich verzwirn ten doppelten Hilfsfadens benutzt wird.
CH145677D 1929-03-28 1930-03-01 Verfahren zum Anzwirnen fortlaufend gesponnener Kunstseidefäden. CH145677A (de)

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