Verfahren zum Anzwirnen fortlaufend gesponnener Kunstseidefäden. Bei der Mehrzahl der bisher bekannten Zwirnsysteme, insbesondere für Fäden aus künstlicher Seide, geht das Anzwirnen von einem bereits vorhandenen, gewickelten Garn körper aus der Ruhestellung heraus vor sich. Der Anfang des Fadens oder des Fadenbün dels wird zum Beispiel durch mehrfaches Um schlingen auf der Aufwickelspule befestigt, der Faden sodann durch die Ablaufvorrich tung (Abzugswalzen, Fadenführer, Ösen, Läufer usw.) durchgeführt, dann die Zwirn spindel und alsbald darauf die Aufwickel- vorrichtung in Gang gesetzt.
Diese Arbeitsweise ist jedoch beim gleich zeitigen Spinnen und Zwirnen von Kunst seidefäden nicht möglich, weil das Spinnen keine Unstetigkeit und keine Unterbrechung gestattet. Da. jedoch die Aufwickelkörper aller bekannten Vorrichtungen nur eine be grenzte Fadenlänge aufnehmen können, ist es erforderlich, das Auswechseln dieser Vor richtungen, das Umlegen des Fadens auf die neue Vorrichtung (Spule usw.) und das er- neute Anzwirnen ohne Störung des Spinnens vorzunehmen.
Dies gelingt in bekannter Weise bei den mässigen Abzugsgeschwindig keiten (40 bis 60 m]Min.) des Nassspinnens in ,Spinntöpfen, indem man den Fadenanfang mittelst Flüssigkeit durch einen Trichter in den Spinntopf hineinspült. Bei den sehr gro ssen Abzügen beim Trockenspinnen jedoch (150 bis 250 m/Min.) und bei dem geringen Gewicht der Längeneinheit eines trocken gesponnenen Fadens sind dagegen zum An spinnen meist verwickelte Vorrichtungen zum Beispiel die Verwendung eines Druck luftstromes beim Topfspinnen - -erforder lich.
Gegenstand der Erfindung ist ein Ver fahren, welches das leichte Anspinnen eines mit erheblicher Geschwindigkeit abgezoge nen Fadens und das verlustlose Umlegen dieses Fadens von einem vollen Aufwickel- körper auf einen neuen leeren Körper ge stattet. Dieses Verfahren ist bei allen ge bräuchlichen Zwirnsystemen anwendbar.
Ge- mäss dem Verfahren wird ein doppelter Hilfs faden mit seinen beiden Enden in die Zwirn vorrichtung eingeführt und der Doppelfaden sodann durch Ingangsetzen der Zwirnvor richtung in sich verzwirnt, worauf eine aus dem fortlaufend gesponnenen Hauptfaden ausgezogene Schleife durch die festgehaltene Endschlinge des vorgezwirnten Hilfsfadens durchgezogen und der Hilfsfaden alsdann nach Loslassen der Schlinge in die Zwirnvor richtung hineingezogen wird, derart, dass die durch VerzTbirnen geschlossene Schlinge des Hilfsfadens die Schleife des Hauptfadens ab schnürt,
wodurch das zur Wickelwalze füh rende Trum des Spinnfadens von Hand ab gerissen und der Spinnfaden durch die ver zwirnte Schlinge des Hilfsfadens festgehal ten, selbsttätig zum Aufwickelkörper der Zwirnvorrichtung geführt wird.
In den Fig. 1 bis 4 der beiliegenden Zeichnung sind beispielsweise einige Aus führungsarten des Verfahrens, angewandt auf verschiedene Zwirnsysteme, in den Fig. 5 und 6 dasselbe Verfahren, benutzt zum ver lustlosen Umlegen des Fadens bei einer Ringzwirnvorrichtung, schematisch veran schaulicht. Die Fig. 1 und 2 zeigen das An zwirnverfahren beim Topfzwirnen, Fig. 3 beim Ringzwirnen und Fig. 4 beim Flügel zwirnen von Kunstfäden.
Ebenso wie in den Fig. 5 und 6 das Verfahren zum Umlegen des Fadens bei einer Rsngzwirnvorrichtung dargestellt ist, lässt es sich in gleicher Weise auch auf die beiden andern, vorher genann ten Zwirnverfahren, nämlich Topfzwirnen und Flügelzwirnen anwenden.
In Fig. 1 bezeichnet a den von der Spinn düse kommenden Faden, welcher durch die Walze a abgezogen und zunächst auf die Wickelwalze b aufgewunden wird. Die bei den Enden des doppelten Hilfsfadens d, des sen Feinheit der Fadennummer des Fadens a entspricht, werden durch den Trichter h in den Spinntopf g eingeführt, wo sie durch die Fliehkraft an die Töpfwand geschleudert werden. Gleichzeitig verzwirnt sich der Hilfsfaden d, dessen Schlinge e oben mit den Fingern einer. Hand-- festgehalten wird.
Durch diese Schlinge- wird nun (Fig. 2) eine vorsichtig ausgezogene Schleife f des Haupt fadens a hindurchgeführt und zunächst eben falls mit einem Finger festgehalten. Man lässt nun zuerst die Schlinge e los, unmittel bar darauf die Schleife f; die Schlinge e schnürt die Schleife des Hauptfadens ab. Diese Schlinge wird von der Wickelwalze von Hand abgerissen und durch den Hilfs faden in den Topf hineingezogen. Das An zünden ist damit beendet.
Fig. 3 zeigt dasselbe Verfahren, ange wandt auf das Ringzwirnen. Der Hilfs faden d wird auf der Wickelspule i be festigt, durch den Läufer 7n und den Faden führer n durchgezogen, die Schlinge e wird festgehalten und die Spindel le in Gang ge setzt. Der Hilfsfaden verzwirnt sich, wäh rend der Hauptfaden a wiederum in einer Schleife f durch die Schlinge e des Hilfs fadens hindurchgezogen wird. Der weitere Ablauf des Verfahrens ist genau wie vorste hend beschrieben.
Fig. 4. zeigt dasselbe Verfahren, ange wandt auf das Flügelzwirnen. Auch hier wird zunächst der Hilfsfaden an der Wickel spule befestigt, hierauf durch die Ösen des Flügels g gezogen und an seiner Schlinge e festgehalten. Nach dem Anlaufen der Flü gelspindel p . und dem Durchziehen der Schleife f durch die Schlinge e vollzieht sich der weitere Vorgang ebenfalls in der zuerst beschriebenen Weise.
In Fig. 5 und 6 bezeichnet i' eine volle, i= eine leere Spule, auf welche der von der Spinnvorrichtung kommende Hauptfaden a umgelegt werden soll. Bei der als Beispiel angenommenen Ringzwirnvorrichtung stehen mehrere Spindeln k, in einer Reihe, wobei sieh der Faden während des Zwirnens in bekannter Weise mittelst der Ringbank s auf- und abbe-#vegt und mittelst der Läufer ,in, welche sich in Ringen l bewegen, auf gewunden wird.
c ist Abzugswalze und 7z sind die Fadenführer, um welche sich während des Zwirnens der Ballon bildet.
Ist die Spule i vollgelaufen, so legt man um die benachbarte leere Spule i2 den dop- gelten Hilfsfaden d, führt ihn durch den zu der Spule i2 gehörenden Läufer m in den zugehörigen Fadenführer n und fasst die Schlinge u des Hilfsfadens zwischen zwei Fingern der rechten Hand. Man lässt die Spindel i2 anlaufen, wodurch der Hilfs faden in sich verzwirnt wird.
Zugleich zieht man aus dem Hauptfaden a mit dem dritten Finger der rechten Hand die Schleife v durch die Schlinge u hindurch, schneidet den Hauptfaden durch und lässt gleichzeitig die Schlinge u los, welche sich alsbald zu sammenzieht. Sofort wird das freie Ende des Hauptfadens vom Hilfsfaden gefasst und zur leeren Spule e geführt. Auf diese Weise wird das Umlegen des Fadens von einer vollen auf die benachbarte leere Spule ohne Störung des Spinnens ermöglicht.
Befindet sich, wie bekannt, eine Anzahl von Spinn stellen in einer Reihe nebeneinander, je zwischen zwei Zwirnstellen, so kann mit dem Umlegen der Fäden in derselben Weise, sei es von rechts nach links oder von links nach rechts, fortgefahren werden, sofern nur die Zahl der Zwirnstellen um eins grösser ist als die Zahl der zugehörigen Spinnstellen. Genau dieselbe Überlegung trifft zu, wenn an Stelle einer Ringzwirnvorrichtung irgend eine andere der bekannten Zwirnvorrichtun gen Anwendung findet.
Process for twisting continuously spun rayon threads. In the majority of the previously known twisting systems, especially for threads made of artificial silk, the twisting of an already existing, wound yarn body is done from the rest position. The beginning of the thread or the Fadenbün dels is attached, for example, by looping several times on the take-up bobbin, the thread then through the process device (take-off rollers, thread guides, eyelets, runners, etc.), then the twisting spindle and then the take-up device started.
However, this mode of operation is not possible when spinning and twisting artificial silk threads at the same time, because the spinning does not allow any discontinuity or interruption. There. However, the winding body of all known devices can only accommodate a limited length of thread, it is necessary to replace these devices before, transferring the thread to the new device (bobbin, etc.) and re-twisting without disturbing the spinning.
This is achieved in a known manner at the moderate withdrawal speeds (40 to 60 m] min.) Of wet spinning in spinning pots by rinsing the beginning of the thread with liquid through a funnel into the spinning pot. However, with the very large haul-offs in dry spinning (150 to 250 m / min.) And the low weight of the unit length of a dry-spun thread, devices that are usually involved in spinning, for example the use of a compressed air flow in pot spinning, are required .
The subject of the invention is a process which enables easy piecing of a thread drawn off at considerable speed and the lossless turning of this thread from a full winding body to a new empty body. This process can be used with all common twisting systems.
According to the method, a double auxiliary thread is introduced with both ends into the twisting device and the double thread is then twisted in itself by starting the twisting device, whereupon a loop pulled out of the continuously spun main thread is drawn through the held end loop of the pre-twisted auxiliary thread and the auxiliary thread is then drawn into the twisting device after letting go of the loop in such a way that the loop of the auxiliary thread closed by twisting pears tightens the loop of the main thread,
whereby the strand of the spinning thread leading to the winding roller is torn by hand and the spinning thread held by the twisted loop of the auxiliary thread th, is automatically guided to the winding body of the twisting device.
In Figs. 1 to 4 of the accompanying drawings, for example, some types of execution of the method, applied to different twisting systems, in Figs. 5 and 6 the same method, used for ver lossless switching of the thread in a ring twisting device, schematically illustrated. Figs. 1 and 2 show the twisting process in pot twisting, Fig. 3 in ring twisting and Fig. 4 in wing twisting of synthetic threads.
Just as in FIGS. 5 and 6 the method for folding the thread in a twisting device is shown, it can be applied in the same way to the two other twisting methods mentioned above, namely pot twisting and wing twisting.
In Fig. 1, a denotes the thread coming from the spinning nozzle, which is withdrawn by the roller a and first wound onto the winding roller b. At the ends of the double auxiliary thread d, whose fineness corresponds to the thread number of the thread a, are introduced through the funnel h into the spinning pot g, where they are hurled against the pot wall by centrifugal force. At the same time, the auxiliary thread d, whose loop e is twisted with the fingers of one. Hand-- is held.
Through this loop a carefully pulled out loop f of the main thread a is now (Fig. 2) passed and initially just if held with a finger. Now you first let go of loop e, immediately afterwards loop f; the loop e ties off the loop of the main thread. This loop is torn off by hand from the winding roller and pulled into the pot by the auxiliary thread. The lighting is over.
Fig. 3 shows the same method applied to ring twisting. The auxiliary thread d is fastened on the bobbin i be, pulled through the runner 7n and the thread guide n, the loop e is held and the spindle le is set in motion. The auxiliary thread is twisted while the main thread a is in turn pulled through the loop f through the loop e of the auxiliary thread. The rest of the procedure is exactly as described above.
Fig. 4. shows the same process applied to wing twisting. Here, too, the auxiliary thread is first attached to the winding bobbin, then pulled through the eyelets of the wing g and held on its loop e. After starting the wing spindle p. and pulling the loop f through the loop e, the further process also takes place in the manner described first.
In FIGS. 5 and 6, i 'denotes a full bobbin, i = an empty bobbin onto which the main thread a coming from the spinning device is to be folded. In the ring twisting device assumed as an example, there are several spindles k, in a row, the thread being moved up and down in a known manner by means of the ring rail s and by means of the traveler in, which move in rings 1, on being wound.
c is the take-off roller and 7z are the thread guides around which the balloon is formed during twisting.
If the bobbin i is full, the double auxiliary thread d is placed around the adjacent empty bobbin i2, it is guided through the traveler m belonging to the bobbin i2 into the associated thread guide n and the loop u of the auxiliary thread is grasped between two fingers of the right hand Hand. You can start the spindle i2, whereby the auxiliary thread is twisted in itself.
At the same time, one pulls the loop v from the main thread a with the third finger of the right hand through the loop u, cuts the main thread and at the same time lets go of the loop u, which soon contracts. The free end of the main thread is immediately taken by the auxiliary thread and led to the empty bobbin e. In this way it is possible to fold the thread from a full to the adjacent empty bobbin without disturbing the spinning.
If, as is known, there is a number of spinning places in a row next to each other, each between two twisting places, then the turning of the threads can be continued in the same way, either from right to left or from left to right, provided that only the Number of twisting positions is one greater than the number of associated spinning positions. Exactly the same consideration applies if any other of the known twisting devices is used instead of a ring twisting device.