Rotor für Reaktions-Dampf- oder Gasturbinen. Die Turbinenrotoren für Reaktionsdampf- oder Gasturbinen wurden früher allgemein als Trommeln a (nach Fig. 1 der Zeichnung) gebaut, in welche einseitig oder beidseitig Zapfen b bezw. c eingeschrumpft oder ange schraubt wurden.
Bei den stets zunehmenden Leistungen und Umfangsgeschwindigkeiten ist es oft aus Festigkeitsgründen nicht mehr möglich, mit Trommeln auszukommen, weshalb man zu vollen Schmiedestücken d (Fig. 2) überging.
Diese haben den grossen Nachteil, dass sie sehr langsam durchwärmt werden und durch die beim Anwärmen auftretenden Tempera turdifferenzen einerseits sehr hoch bean sprucht, anderseits leicht verkrümmt werden, woraus sich Betriebsschwierigkeiten ergeben. Ausserdem ergibt sich bei solchen massiven Rotoren eine sehr schlechte Durchsehmiedung derselben, welche keine hohen Festigkeits eigenschaften gewährleistet, obschon diese mit Rücksicht auf die bereits erwähnten lohen Wärmespannungen durchaus notwen dig wären.
Man hat deshalb auch schon diese mas siven Rotoren durch auf eine Welle gereihte Rotationskörper e, f,<I>g, h, i, k, 1, m,</I> n, <I>o er-</I> setzt nach Fig. 3. Ein solcher Rotor lässt sich viel rascher und gleichmässiger erwär men, hat jedoch den Nachteil verhältnis mässig niedriger kritischer Drehzahl, was ge rade bei Reaktionsturbinen störend ist, da man wegen deren Radialdichtung nicht gerne auf überkritische Drehzahlen geht.
Zweck der Erfindung ist, einen Tur binenrotor zu schaffen, welcher die vor- envähnten Nachteile nicht und den Vorteil hoher kritischer Drehzahl besitzt. Zu diesem Zwecke wird der Turbinenrotor aus Scheiben zusammengesetzt, die an ihrem Umfange zusammengeschweisst werden.
Handelt es sieh, wie in der in Fig. -t dargestellten beispielsweisen Ausführung der Erfindung, um den Rotor einer kombinierten Turbine, bei welcher, zusammen mit der Re- alitionsbeschauflung auf den Scheiben p, rq, r, s, t, u, noch eine Aktionsbeschauflung, bei spielsweise ein Curtisrad i#, vorkommt,
so wird dieses zweckmässigerweise zwischen den Entlastungskolben qv, und den Reaktionsteil p ebenfalls eingeschweisst. Der Entlastungs kolben 2v, sowie das letzte Rad 2c werden zweckmässigerweise mit den Wellenenden x, y aus einem Stück geschmiedet.
Bei einem so hergestellten .Rotor kön nen die einzelnen Scheiben gut -durchschmie- det werden, so dass sie hohe und gleichmässige Festigkeitseigenschaften besitzen. Ausserdem können sie als ungebohrte Körper gleicher oder angenähert gleicher Festigkeit ausgebil det werden, so dass ein Minimum von Mate rial für die gegebenen Beanspruchungen des Rotors nötig ist. Dadurch, dass die Verbin dung der Scheiben an deren äusserem Um fange geschieht, wird eine hohe Steifigkeit erzielt, welche eine hohe kritische Drehzahl ergibt, wie dies für Reaktionsturbinen er wünscht ist.
Man kann bei dieser zusammen gesetzten Konstruktion auch den grossen Nachteil der aus einem Stück geschmiedeten Rotoren der zu langsamen und ungleichmässi gen Erwärmung vermeiden, indem man die Hohlräume des Rotors an dessen Umfan.: durch Schlitze oder Löcher, welche beim Schweissen offen gelassen oder nachträglich gebohrt werden, mit dem die Scheiben um gebenden dampfführenden Raume verbindet.
Man kann auch die rasche Erwärmung des Rotors noch dadurch fördern, da,ss man in den S^lieiben nicht nur am äussern Umfange Lii-- cher bohrt, sondern in die Scheiben selbst kleine Löcher bohrt, um so vermöge des Druckgefälles in der Beschauflung eine Strö mung im Innern des Rotors zu erzeugen. Diese Strömung ist selbstverständlich mit Verlusten verbunden, doch können diese durch Einsatz von Blenden in die an und für sich schon kleinen Ausgleichlöcher auf das wünschbar kleine Mass vermindert werden.