DE554391C - Druckfeste Scheibe - Google Patents
Druckfeste ScheibeInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
- F01D—NON-POSITIVE DISPLACEMENT MACHINES OR ENGINES, e.g. STEAM TURBINES
- F01D5/00—Blades; Blade-carrying members; Heating, heat-insulating, cooling or antivibration means on the blades or the members
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- F01D5/04—Blade-carrying members, e.g. rotors for radial-flow machines or engines
- F01D5/041—Blade-carrying members, e.g. rotors for radial-flow machines or engines of the Ljungström type
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Description
Es gibt Fälle, in denen konzentrisch zueinander angeordnete Ringkörper derart abgestützt
werden müssen, daß sie sich bei Änderung des Wärmezustandes des sie umgebenden
Mittels frei ausdehnen und zusammenziehen können, während die Abstützung fähig
sein muß, erhebliche Schübe in axialer Richtung aufzunehmen. So wird z. B. die Fliehkraft
der Schaufeln bei Turbinen, die in radialer Strömungsrichtung beaufschlagt werden,
vorteilhaft an beiden Schaufelfüßen durch Ringe aufgenommen. Während der eine Ring, genannt Kopfring, frei zwischen den
entsprechenden Ringen der benachbarten Schaufelreihen schwebt, wobei er von dem anderen Ring über die Schaufel hinweg in
zentrischer Lage gehalten wird, muß dieser andere Ring, genannt Fußring, zentrisch abgestützt
werden und außerdem das in der zugehörigen Schaufelreihe erzeugteDrehmoment übertragen.
Hierbei ist es von außerordentlicher Wichtigkeit, daß die zwischen den Kopfringen der
benachbarten Schaufelreihen befindlichen Fußringe allen bei Temperaturschwankungen des
Antriebsmittels infolge Wärmedehnung auftretenden Veränderungen der Durchmesser ebenso frei und schnell folgen können wie
die benachbarten Kopfringe. Jeder Unterschied in den Wärmedehnungen und damit in
den Durchmessern führt sofort zur Abnutzung der die Abdichtung bewirkenden feinen
Spitzen zwischen den Schaufelringen, wodurch entsprechend vergrößerte Dampfverluste
auftreten. Da es sich um Dichtungsspiele in der Größenanordnung von 0,1 bis
0,2 mm handelt, so bedeutet eine Vergrößerung dieser Spiele um 0,1 bis 0,2 mm bereits
eine Verdoppelung der Dampfverluste.
Bei radial beaufschlagten Turbinen muß die unter Wahrung dieser Wärmebeweglichkeit
der Fußringe erfolgende Abstützung nieht nur das Drehmoment übertragen. ■ Mit
der Arbeitsabgabe, welche während der radial gerichteten Strömung entlang der Scheibe
fortschreitet, dehnt sich bekanntlich das treibende Mittel aus und verringert seine Spannung!
Hierdurch treten Druckunterschiede zwischen den beiden Seiten der Abstützung
auf und damit erhebliche Axialschübe,, die von der Abstützung aufgenommen werden
müssen, wobei die Abstützung gleichzeitig gegen diese Druckunterschiede abdichten muß.
Schließlich muß noch die Forderung aufgestellt werden, daß Gewicht und Raumbedarf
der Abstützung möglichst gering sind, da Gewicht und axiale Länge der umlaufenden
Teile in bekannter Weise die Baulänge der Turbine oder die Anzahl der axial hintereinanderschaltbaren
Stufen bestimmen (kritische Drehzahl, Lagerabstand). Die Beschränkung
von Gewicht und axiale Länge der umlaufenden Teile ist bei freifiiegender
Anordnung, die sich bei radial beaufschlagten Turbinen vorteilhaft anwenden läßt, besonders
wichtig.
Die Forderungen, die eine solche Abstützung erfüllen muß, sind also Zentrierung der
Ringkörper, Übertragung des Drehmoments der Beschaufelung,- Gewährung ausreichender
Wärmebeweglichkeit für die Ringkörper, Aufnahme des. .auftretenden Axialschubes, Ab-S
dichtung gegen den auftretenden Druckunterschied, geringes Gewicht der Abstützung und
geringe axiale Länge der Abstützung.
Man hat versucht, diesen Forderungen dadurch gerecht zu wenden, daß man die Fußringe
durch Einstechen tiefer Nuten in eine entsprechend verdickte Scheibe erzeugte und
sie mit der Scheibe aus einem Stück bestehen ließ. Die Forderungen, Zentrierung der
Ringkörper, Übertragung des Drehmomentes der Beschaufelung und Abdichtung gegen den
auftretenden Druckunterschied, sind mit dieser Anordnung in einfacher und billiger Weise
zu erfüllen. Um der Forderung nach Aufnahme des auftretenden Axialschubes nachzukommen,
wurde der vollwandig bestehen bleibende Teil der Scheibe so stark bemessen,
daß er rechnerisch dem Axialschub ohne Überbeanspruchung Widerstand leisten kann.
Die sich hierbei ergebende Dicke der Scheibe beträgt an den hochbeanspruchten Stellen das
Vielfache der radialen Dicke der für die Beschaufelung vorgesehenen Fußringe. Immerhin
ergeben sich bei nicht zu hohen Beaufschlagungsdrücken bezüglich der Forderungen
nach geringem Gewicht der Abstützung und geringer axialer Länge der Abstützung noch
erträgliche Verhältnisse. Dagegen erfolgt die Durchiwärmung oder Abkühlung der dicken
Scheiben viel langsamer als diejenige der Ringe. Da die Fußringe mit.der wärmeträgen
Scheibe aus einem Stück bestehen, können sie den in ihnen auftretenden Wärmespannungen
nicht nachgeben, während sich die zwischen ihnen umlaufenden Kopfringe der benachbarten
Schaufelreihen frei dehnen. Eine Aufrechterhaltung· der feinen Dichtungsspiele bei
betriebsmäßigen Belastungsschwankungen ist daher nicht möglich. Die Erfüllung der wichtigsten
Forderung, Gewährung ausreichender Wärmebeweglichkeit für die Ringkörper, muß also aufgegeben werden, so daß eine erhebliche
Verschlechterung des Turbinenwirkungsgrades auftritt. Die bekannte Lösung ist zwar in der Herstellung verhältnismäßig
wirtschaftlich, ergibt aber keine hochwertige Turbine.
Nun hat man bereits bei radial beaufschlagten Turbinen die Erfüllung der Forderung
nach Gewährung ausreichender . Wärmebeweglichkeit für die Ringkörper erreicht, und
zwar unter Beibehaltung der vollwandigen Scheiben als Abstützung. Bai dieser Lösung
, werden einerseits die Fußringe auf nur einem Durchmesser an den tragenden Scheiben durch
dünnwandige, elastisch an Fußring und Scheibe angelenkte Ringe abgestützt und hierdurch
vor jeglicher Verformung (die Dehnung durch Fliehkraft ausgenommen) geschützt,
andererseits werden, die Scheiben dadurch von der Aufnahme des Axialschubes
weitgehend entlastet, daß auf ihrer Rückseite Labyrinthe angeordnet sind, die von Dampf
gleichen Druckverlaufs wie in der Beschau-.
feiung durchströmt werden. Hiermit ist man tatsächlich den ersten fünf Forderungen gerecht
geworden..
Dagegen ist diese Lösung bezüglich der Forderungen nach geringem Gewicht der Abstützungen,
geringer axialer Länge der Abstützung durch die Vielzahl der sperrigen, nicht gewichtslosen Teile erheblich belastet.
Hinzu treten weitere Nachteile, welche die Wirtschaftlichkeit der Lösung weitgehend
verringern. Die gelenkige Abstützung der Fußringe erfordert nämlich die Anfertigung So
von zwei zusätzlichen Ringen pro Fußring, die nicht nur jeder an jedem Ende auf genaue
Paßdurchmesser gedreht werden müssen, sondern für die auch in Fußring und Scheibe je eine Passung vorzusehen ist. Die
zwei Ringe und sechs Passungen je Fußring bedeuten eine erhebliche Steigerung der
Herstellungskosten. Bei Anordnung von mehreren axial hintereinander geschalteten
Schaufelreihen wird die Ausführung der Entlastung jeder Scheibe durch auf der Rückseite
angeordnete Labyrinthe sogar unausführbar, so daß eine solche axiale Hintereinanderschaltung
nicht anwendbar ist, ganz abgesehen von der axialen Länige der Abstützung.
Schließlich bleibt infolge der hohen Herstellungskosten je Stufe und der Unmöglichkeit,
mehrere Schaufelreihen axial hintereinander anzuordnen, die Lösung auf Turbinenbauarten
beschränkt, welche durch An-Wendung gegenläufiger Drehkörper die Stuf en ■
zahl der Turbine auf ein Mindestmaß herabsetzen, aber hierbei weitere Verwicklungen
(Aufteilung der angetriebenen Maschine) in Kauf nehmen müssen. Die durch die Labyninthe
auf der Rückseite der Scheiben entstehenden Dampfverluste sind dabei beträcht-. Hch und treten bei Turbinen mit gegenläufigen
Drehkörpern zweimal auf.
Die letztgenannte Lösung ist also bedeu- no
tend unwirtschaftlicher in der Herstellung als die erste, und die Ersparnis an Dampfverlusten
in der Beschaufelung, welche sich aus der Einhaltung kleinster Dichtungsspiele infolge ausreichender Wärmebeweglichkeit der
Fußringe ergibt, wird durch Verwicklung der Bauart erkauft und durch die zusätzlichen
Labyrinthverluste fast völlig aufgehoben.
Demgegenüber setzt sich vorliegende Erfindung zur Aufgabe, höchste Wirtschaftlichkeit
in der Herstellung mit der Erfüllung sämtlicher Forderungen zu verbinden.
Zum Verständnis der Erfindung muß kurz auf die Beanspruchung von Scheiben, wie sie
bei den bisherigen Lösungen Verwendung fanden, eingegangen werden. Derartige Scheiben, die eine größere radiale
als axiale Ausdehnung aufweisen, leiten ihren Verformungswiderstand von zwei grundverschiedenen
Spannungsarten ab.
Infolge relativer, radialer Verlagerung der ίο Fasern zueinander treten radiale Spannungen
in Durchmesserrichtung auf.
Infolge absoluter, radialer Verlagerung der Fasern gegenüber der Entfernung von der
Mittelachse, welche die Fasern im unbelasteten Zustande hatten, treten tangential Spannungen
in Umfangsrichtung auf.
Der Verlauf beider Spannungen ist grundverschieden. Die radialen Spannungen können
die Beanspruchungen nur von einem Durchmesser auf einen anderen Durchmesser übertragen, während die tangentialen Spannungen
in sich geschlossen sind und deshalb die Beanspruchungen selbst endgültig aufnehmen.
Die tangentialen Spannungen haben andererseits die besondere Eigenschaft, bei gleicher Verformung umgekehrt proportional
zum Durchmesser anzuwachsen. Bei großer radialer Ausdehnung eines Ringkörpers nehmen
sie also nach innen hin beträchtlich zu. Ist der Ringkörper mit einer Mittelbohrung
versehen, so erreichen die auf dem kleinsten Durchmesser, also in der Mittelbohrung auftretenden
Tangentialspannungen beträchtliche Werte und werden noch dadurch erheblich erhöht, daß die auf dem äußeren Durchmesser
auftretenden Beanspruchungen zum großen Teil durch radiale Spannungen nach innen
übertragen werden, örtldch auftretende, hohe
Beanspruchungen sind die Folge, und die axialen Wandstärken müssen entsprechend groß bemessen wenden.
In der Einsicht, daß die axiale Ausdehnung (Wandstärke) nicht genügend vermindert
werden kann, um die Abstützung bei hinreichender Schubfestigkeit zu befähigen, Wärme
ausreichend schnell aufzunehmen und abzugeben, sucht die Erfindung diese Fähigkeit
durch entsprechende Verkleinerung der radialen Ausdehnung (Wandstärke) zu erreichen.
In der Erkenntnis, daß Ringkörper, die auf zwei verschiedenen Durchmessern abgestützt
sind und an den Abstützungen in axialer Richtung durch Schub belastet werden, auch
dann noch einen erheblichen Verformungswiderstand behalten, wenn ihre Ausdehnung
in radialer Richtung geringer wird als in der Scheibenachsrichtung, besteht die Erfindung
darin, daß die Ringkörper in der Radialrichtung weniger ausgedehnt sind als in der
Scheibenachsenrichtung, so daß axial auftretende Kräfte im wesentlichen durch in radialer
Schichtung innerhalb jeden Ringkörpers angenähert gleichmäßig verteilte Tangentialspannungen
aufgenommen werden. Bei derartigen Ringkörpern verschwinden die radial gerichteten Druck- und Zugspannungen praktisch
völlig, so daß die für jeden Durchmesser auftretenden Beanspruchungen unmittelbar
auf fast gleichem Durchmesser durch Tangentialspannungen aufgenommen werden müssen.
Hierdurch tritt eine bisher unerreichte Ausnutzung des Werkstoffes ein, da die Beanspruchungen
nicht mehr in radialer Richtung nach einer bereits hoch beanspruchten Stelle des Ringkörpers übertragen werden, sondern
sich über die gesamte radiale Ausdehnung des Ringkörpers praktisch gleichmäßig verteilen.
Dieser Fortfall der radial gerichteten Zug- und Druckspannungen und die hiermit verbundene gute Verteilung der Tangential.-spannungen
ist die Folge der Annäherung von Außen- und Innendurchmesser des Ringkörpers, also der geringen radialen Ausdehnung,
da sich die bei gleicher Verformung dem Durchmesser umgekehrt proportionalen Tangentialspannungen bei annähernd gleichen
Durchmessern kaum verändern. Die Werkstoffausnutizung wird eine überraschend gute,
und es wird möglich, auch bei geringen Wandstärken einen ausreichenden Verformungswiderstand
ohne Überbeanspruchung zu erzeugen. Für die Wärmebeweglichkeit ist es hierbei ohne Bedeutung, daß die geringe Ausdehnung
der Ringkörper nunmehr in radialer Richtung liegt.
Es liegt in der Eigenart der für schubbelastete Scheiben üblichen Berechnungsart,
daß eine solche Erkenntnis nicht in folgerichtiger Weiterentwicklung der bisherigen
Erkenntnis gefunden werden konnte.
An und für sich macht es schon Schwierigkeiten, die bisher verwendeten Ringkörper,
die eine größere radiale als axiale Ausdehnung aufweisen, unter Berücksichtigung der
radialen und tangentialen Beanspruchungen und ihrer gegenseitigen Beeinflussung durch
die Querzusammenziehung zu berechnen. Eine solche Berechnung kann nur unter gewissen
vereinfachenden Annahmen erfolgen und wird selbst dann noch äußerst verwickelt, xio
So wird für Scheiben mit größeren Wandstärken, entsprechend der Bernoullischen Annahme
bei der Biegungstheorie des Balkens, die Annahme getroffen, daß alle Punkte der Scheibe, die vorher auf einer zur Mittelebene
senkrecht gezogenen Geraden lagen, auch nach der Formänderung noch auf einer Geraden
liegen, die der Symmetrie wegen die Symmetrieachse der Scheibe schneiden muß.
Bezeichnet man diese Geraden als elastische Linien parallel zur Scheibenmittelachse, so
wird also bei der Berechnung von Scheiben
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angenommen, daß diese elastischen Linien parallel zur Scheibenmittelachse als gerade
Linie bestehen bleiben.
Eine solche Annahme ist bed der Berechnung von Ringkörpern, die eine geringere
Ausdehnung in Radial richtung als in Axialrichtung besitzen, völlig unzutreffend. Der
Spannungsverlauf ist hier ein derart verschiedener, daß der tatsächliche Verlauf der elastischen
Linien parallel zur Scheibenmittelachse einen grundlegenden Einfluß ausübt und eine neue Theorie abgeleitet werden muß,
bevor eine Abschätzung des zu erwartenden Verformungswiderstandes und der auftretenden
Beanspruchungen vorgenommen werden konnte. Die Ableitung der neuen Theorie, zu
der die neue Erkenntnis anregte, bestätigte nachträglich die Richtigkeit der Erkenntnis.
• Auch die Berechnungstheorie der sich bei dem Aufbau einer druckfesten Scheibe aus
den neuen Bauteilen unter der gegenseitigen Beeinflussung der Ringkörper und Verbindungen
ergabenden Beanspruchungen mußte entwickelt werden, bevor die Richtigkeit der
neuen erfinderischen Erkenntnis zu beweisen war. Es ergab sich, daß die radialen Wandstärken
der Ringkörper und die axialen Wandstärken der verhältnismäßig kurzen Verbindungen
genügend klein gewählt werden können, um eine ausreichende Wärmebewegldchkeit der so gebildeten Scheibe zu sichern.
In ihrer Anwendung auf radial beaufschlagte Turbinen macht die Erfindung
schließlich einen letzten Schritt zur äußersten Vereinfachung· des Aufbaues, indem sie die
Fußringe der Beschaufelung als Bauteile für die schubfeste Scheibe verwendet, wobei, wie
beschrieben, ihr Verformungswiderstand gegenüber axialen Schüben, welche an zwei verschiedenen
Durchmessern angreifen, durch elastische Abstützung der Fußringe gegeneinander zur Versteifung der so gebildeten
Scheibe ausgenützt wird. Ein solcher Aufbau erfüllt alle aufgestellten Forderungen in
ausreichendem Maße; insbesondere werden Gewichte und axiale Länge der Abstützung
bei niedrigsten Herstellungskosten auf ein Maß verringert, welches bisher für unmöglich
gehalten wurde. Weiterhin ist ausreichende Wärmebeweglichkeit der Ringkörper dadurch gesichert, daß alle Teile wenigstens .
in einer Richtung (entweder in radialer oder in axialer) eine gegebene Größtstärke nicht
überschreiten, so daß der gesamte Aufbau den Temperäturschwankungen genügend schnell folgt und sich alle Teile gleichzeitig
dehnen können. ■
Die AusbHdung der Scheibe aus mehreren konzentrisch zueinander angeordneten, untereinander
gelenkig verbundenen Ringkörpern kann in der verschiedensten Art und Weise getroffen werden. Unter gelenkiger Verbindung
ist dabei jede Verbindung verstanden, die einerseits die druckdichte Verbindung der
einzelnen Ringe untereinander gewährleistet, während sie andererseits ausreichende Verformung
der einzelnen Ringkörper zuläßt. Eine derartige Verbindung ist beispielsweise dann vorhanden, wenn die einzelnen Ringkörper
getrennt voneinander ausgebildet, aber z. B. über ringartige Ansätee miteinander
verklammert sind.. Eine bezüglich der Herstellung einfachere Ausführungsform ergibt
sich jedoch, wenn die einzelnen Ringkörper durch dünnwandige Zwischenstege miteinander
verbunden werden. Es hat sich nämlich gezeigt, daß derartige dünne Zwischenstege
zwischen den einzelnen Ringkörpern genügend elastisch sind und doch genügend fest
bemessen werden können, um die auftretenden Verformungen und Beanspruchungen aufzunehmen.
Ist die axiale Wandstärke der Zwischenstege gleich oder kleiner wie die radiale Wandstärke der Ringkörper, so ist
auch die Bedingung genügender Wärmebeweglichkeit der Zwischenstege erfüllt.
Da der Verformungswinkel der Ringkörper stetig ansteigen niuß, um Überbeanspruchungen
in den Verbindungsstegen zu vermeiden, muß hierbei der Ringkörper, der an dem
kraftübertragenden Organ (Welle, Trommel, Gehäuse oder Zwischenstück) befestigt ist,
eine radiale Dicke und axiale Länge aufweisen, bei welcher der am Fuß des Steges
auftretende Verformungswinkel unter Belastung etwa ebenso groß ist wie der an
dieser Stelle auftretende Verformungswinkel des unmittelbar benachbarten Ringkörpers.
Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung unter starker Verzerrung zur Sicht- too
barmachung der Verformung unter Belastung beispielsweise ziwei Ausführungen des Erfindungsgedankens
für innen befestigte Scheiben. Gemäß Abb. 1 besteht die druckfeste
Scheibe aus mehreren getrennt voneinander ausgebildeten, konzentrisch zueinander angeordneten
und untereinander gelenkig verbundenen Ringkörpern 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 und 8.
Den Ausführungsbeispielen sind dabei die Verhältnisse zugrunde gelegt, wie sie beispielsweise
bei radial beaufschlagten Turbi- . nen auftreten können. Der Druck fällt auf der Eintrittsseite des Arbeitsmittels von der
Spannung P1 innen auf die Spannung p2 außen
ab, während er auf der anderen Seite von der Spannung p2 außen auf die Spannung p3 innen
weiter absinkt. Bei einer derartigen Druckverteilung bildet sich die gezeichnete Verformung
der Ringkörper 1 bis 8 heraus. Man erkennt, daß die Ringe dnfolge der gegenseitigen
gelenkigen Abstützung über die ringförmigen Ansätze 9 bis 19 der Durchbiegung
durch den einseitigen überdruck Widerstand
entgegensetzen, ohne daß es einer zusätzlichen Abstützung der Ringkörper bedarf. Zum
gleichen Ergebnis kommt man durch die S Festigkeitsnachrechnung mit Hilfe der neu
entwickelten Theorie.
Abb. 2 zeigt eine gegenüber Abb. ι vereinfachte Ausführungsform, wobei dem Verformungsbild
dieselben Druckverhältnisse
ίο unterlegt worden sind wie beim ersten Ausführungsbeispiel.
Die gelenkige Verbindung ist bei dieser Ausführungsform in einfachster Weise durch dünnwandige Zwischenstege hergestellt
worden, die sowohl die druckdichte Verbindung der einzelnen Ringkörper gewährleisten
als auch elastisch und fest genug sind, um die auftretenden Verformungen und Beanspruchungen aufzunehmen. Das Ausführungsbeispiel
zeigt dabei eine Verlegung der Stegfüße 25 bis 32 in die Mitte der Ringkörper 20 bis 24. Diese Ausbildung hat den
besonderen Vorteil, daß beim Umlauf der Scheibe die Fliehkräfte keine zusätzlichen
Verdrehungskräfte erzeugen. Im Wesen der Erfindung liegt jedoch dieses Merkmal nicht;
die Füße der Stege können ebenso einseitig zu den Ringkörpern oder sogar an deren
Enden liegen, insbesondere bei feststehenden Scheiben. Hierbei kann der mittlere Druck
an beiden Seiten verschieden sein, ohne daß der Druck selbst stetig abfällt; der Druck
kann z. B. auf einer Seite gleichbleiben und nur auf einer Seite abfallen.
Um Überbeanspruchungen in den Verbindungsstegen>33
bis 36 zu vermeiden, muß der innerste Ringkörper 20, der auf die kraftübertragende
Welle 37 abgestützt ist, eine radiale Dicke und axiale Länge aufweisen, bei der der an der Wurzel 25 des Steges 33
unter Belastung auftretende Verformungswinkel etwa ebenso groß ist wie der an dieser
Stelle auftretende Verformungswinkel des benachbarten Ringkörpers 21, obwohl die Enden
des innersten Ringkörpers unter Vorspannung
45, oder auf andere Weise auf der Welle befestigt sind und deshalb keine freie Bewegungsmöglichkeit besitzen. Durch Bemessung der
axialen Wandstärke der Zwischenstege gleich oder kleiner wie die radiale Wandstärke der
Ringkörper wird eine ungehinderte Erwärmung der letzteren und eine freie Ausdehnungsmöglichkeit
gesichert.
Claims (5)
- Patentansprüche:' i. Schubfeste Scheibe, insbesondere für Maschinen mit radialströmendem Arbeitsmittel, die aus mehreren konzentrisch zueinander angeordneten und auf zwei verschiedenen Durchmessern gelenkig abgestützten Ringkörpern besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringkörper in der Radialrichtung weniger ausgedehnt sind als in der Scheibenachsenrichtung, so daß axial auftretende Kräfte im wesentlichen durch in radialer Schichtung innerhalb jeden Ringkörpers angenähert gleichmäßig verteilte Tangentialspannungen aufgenommen werden.
- 2. Schubfeste Scheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringkörper durch in Ouerebenen zur Scheibenachse liegende Zwischenstege miteinander verbunden sind.
- 3. Schubfeste Scheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringkörper durch Zwischenstege, mit denen sie aus einem Stück bestehen, untereinander verbunden sand.
- 4. Schubfeste Scheibe nach den Ansprüchen ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Wandstärke der Zwischenstege etwa gleich ist der radialen Wandstärke der Ringkörper oder wenig von ihr abweicht.
- 5. Schubfeste Scheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringkörper, der an dem kraftübertragenden Organ befestigt ist, eine radiale Dicke und axiale Länge aufweist, bei der der an dem Fuß des Steges unter Belastung auftretende Verformungswinkel etwa ebenso groß ist wie der an dem anderen Ende desselben Steges unter dem Einfluß des benachbarten Ringkörpers auftretende Verformungswinkel.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM114660D DE554391C (de) | 1931-03-26 | 1931-03-26 | Druckfeste Scheibe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM114660D DE554391C (de) | 1931-03-26 | 1931-03-26 | Druckfeste Scheibe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE554391C true DE554391C (de) | 1932-07-08 |
Family
ID=7328094
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM114660D Expired DE554391C (de) | 1931-03-26 | 1931-03-26 | Druckfeste Scheibe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE554391C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE908026C (de) * | 1940-08-29 | 1954-04-01 | Siemens Ag | Einem einseitigen UEberdruck ausgesetzte Scheibe fuer radial beaufschlagte Kreiselmaschinen, insbesondere Dampfturbinen |
-
1931
- 1931-03-26 DE DEM114660D patent/DE554391C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE908026C (de) * | 1940-08-29 | 1954-04-01 | Siemens Ag | Einem einseitigen UEberdruck ausgesetzte Scheibe fuer radial beaufschlagte Kreiselmaschinen, insbesondere Dampfturbinen |
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