Einrichtung zur Spannungsregelung in Wechselstromnetzen. Es ist bekannt, bei elektrischen Über tragungsleitungen die durch die ohmschen Widerstände, die Induktivitäten und Kapa zitäten der Leitungen verursachten Spannungs änderungen durch besondere Phasenschieber auszugleichen. Als derartige Phasenschieber können beispielsweise Drosselspulen, Koder.- satoren oder andere Blindstromquellen dienen.
Durch den Ausgleich der Spannungsän derungen hat man den Vorteil, dass die Spannung beim Verbraucher die gleiche Grösse besitzt wie die Spannung im Kraftwerk oder in der Unterstation. Bei fehlendem Ausgleich müsste beispielsweise bei einer langen Frei leitung mit hoher Induktivität die Spannung im Kraftwerk um einen beträchtlichen Pro zentsatz höher sein als die beim Verbrau- eher.
Bei veränderlicher Belastung ändert sich auch der Spannungsabfall. Es ist bekannt, diesen Änderungen dadurch Rechnung zu tragen, dass man die Blindleistung irr Ab hängigkeit von der Verbraucherspannung re guliert. Um im Kraftwerk, an dem die Blind leistungsregulierung erfolgt, die Verbraucher spannung festzustellen, bedürfte man jedoch einer besonderen Messleitung oder einer so genannten Nachbildung des Netzes. Die Nachteile einer besonderen 1M' essleitung sind offensichtlich; eine Nachbildung kann be sonders bei komplizierten Netzen nur ein unvollkommenes Bild der tatsächlichen Span nungsverteilung geben.
Die Erfindung vermeidet die beschriebenen Nachteile. Erfindungsgemäss erfolgt die Regu lierung der Blindleistung abhängig vom Wirk strom der Leitung. Diese Regulierung benö tigt im Gegensatz zu bekannten Regulierungen weder eine Netznachbildung noch besondere @Iefäleitungen; im Gegensatz zu reinen Span nungsregulierungen, bei denen die Regulierung der Blindleistung abhängig von der Leitungs- Spannung vorgenommen wird, arbeitet sie auch bei stossweisen Belastungsänderungen stabil.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu grunde, dass bei Konstanthaltung der Span nung am Anfang und am Ende der Leitung der Gesamtblindstrom der Leitung in einer bestimmten, gesetzmässig festlegbaren Be ziehung zum Wirkstrom steht. Wird also für jede Grösse des Wirkstromes das Verhältnis des G esamtblindstromes zum Wirkstrom ge mäss dieser bestimmten gesetzmässigen Be ziehung konstant gehalten, dann ist auch die Spannung am Anfang und am Ende der Leitung konstant.
Bild 1 zeigt eine Darstellung der Span nungsverhältnisse in der Leitung. Die durch die Lade-, Wirk- und Magnetisierungsströme bedingten Spannungsverluste bezw. -erhöhun- gen stellen sich graphisch durch den Linien zug ABCDEFC dar. 0t1 bezeichnet die Spannung beim Verbraucher, OG ist die Spannung im Kraftwerk.
Das Dreieck<I>ABC</I> entspricht der durch den Ladestrom i, <B>,</B> ver- ursachten Spannungserhöhung. Das Dreieck CDE entspricht den durch den Wirkstrom i, und EFG den durch den Magnetisierungs- strom iss verursachten Spannungsverlusten.
Will man nun die Spannung auf der Leitung konstant halten, dann ist eine zusätzliche Blindleistung nötig, deren Spannungsabfall dreieck GHJ so gross sein muss, dass die Spitze J auf den um 0 mit 0A geschlagenen Kreise konstanter Spannung liegt. Wäre die Kompensation nicht vorhanden, darin müsste, wie oben ausgeführt, der Leitung am Anfang die Spannung entsprechend dem Vektor OG zugeführt werden, damit am Ende der Lei tung noch die verlangte Spannung C) A herrscht.
Bei Kompensation des Spannungsabfalls ABCDEFG braucht der Leitung auch am Anfang nur eine Spannung<I>0J =</I> 0A <I>= e</I> zugeführt zu werden.
In dem Diagramm sind s die Induktanz der Leitung, 7- der olrmsche Widerstand und z =
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die Impedanz der Leitung.
Nach den mathematischen Beziehungen des Diagrammes müssen die Koordinaten des Punktes J (x, y) der Kreisgleichung x2 + <I>y2</I> = R2 (1) genügen: Für x und y sind folgende Werte einzusetzen:
<I>x =</I> e <I>-</I> i@ s + i@r <I>+</I> zBs -iphs <I>y =</I> ij <I>+</I> i#,s <I>-</I> issr -E- iphT Hierbei ist iPh der Strom der zusätzlichen Blindleistung. R ist gleich der verlangten Spannung<I>e =</I> 0J <I>=</I> 0A.
Nach Einsetzen und nrehrfacherUmformung, sowie wenn man für r2 +S 2 = z2 (4) setzt, erhält man folgende quadratische Glei chung:
22Ph z2 - 2 2Ph (e S \ Z, Z2 + ZB z2) + 42 z2 + 42 Z2 + 2B2 Z2 <I>- 2e</I> i@s + <I>2e</I> i,r -f- 2e iBs - 2 i, iB z2 =- 0 (ä)
Nach Bildung der Wurzel heben sich verschiedene Glieder weg und man erhält
EMI0002.0082
setzt man
EMI0002.0083
dann erhält man
EMI0002.0084
In Gleichung (9) wurde aus Gleichung (6) nur der negative Wurzelausdruck übernom men. Ist der Wirkstrom der Leitung Null und der Magnetisierungsstrom i$ gleich dem Ladestrom i" so muss offenbar der Strom ipl, der zusätzlichen Blindleistung ebenfalls gleich Null werden. Dies ist nur dann möglich, wenn auf der rechten Seite der Gleichung (9) der vorletzte und letzte Ausdruck sich auf heben, die Wurzel also das negative Vorzeichen besitzt.
<I>a</I> und<I>b</I> sind Konstanten, die sich für jeden Leitungsabschnitt aus der Betriebs spannung und den Leitungskonstanten er mitteln lassen. i, ist im allgemeinen ebenfalls konstant, da es nur von der konstant zu haltenden Spannung abhängt.
Schreibt man die Gleichung in der Form
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so erkennt man, dass der bei der Kompen sation erforderliche Gresamtblindstrom sich als eine feste Funktion des Wirkstromes darstellen läss.
Für die Spannungsregulierung ist die Kenntnis des zur Kompensation von i$ und i, notwendigen zusätzlichen Blindstromes iph nicht erforderlich. Will man die Spannung am Anfang und am Eude konstant halten, dann braucht nur so reguliert zu werden, dass der Gesamtblindstrom der Gleichung (10) entspricht.
Nach der Erfindung wird entsprechend der Gleichung (10) der Blindstrom abhängig vom Wirkstrom reguliert. Da nun aber, wie Gxlei- chung (10) zeigt, bei Konstanthaltung der Spannung am Anfang und Ende der Leitung, der Blindstrom nur vom Wirkstrom abhängig ist, muss abhängig von dem Wirkstrom auf jeder Leitung auch ein bestimmter cos 92 herrschen. Dieser ergibt sich zu
EMI0003.0021
Bild 2 zeigt eine besonders zweckmässige und zugleich einfache Ausführungsform der Erfindung.
Die zugesetzte Blindleistung wird hier über einen von dem cos 5p-Regler 3 über Kontakte 4 gesteuerten Verstellmotor regu liert. Der cos 9-Regler ist über einen Span- nungswandler 5 und Stromwandler 6 an das Netz angeschlossen. Im Stromkreis des cos cp- Reglers liegt eine Impedanz, in der Abbil dung ein ohmscher Widerstand 2, der von dem wattmetrischen Instrument 1 verstellt wird.
Der cos 9-Regler des Bildes 2 hat zwei Spulen, deren Zugkräfte auf einen Wage balken sich aufheben, so dass sein Kontakt system sich im gewöhnlichen Zustand, das heisst wenn die beiden auf die Spulen wir kenden Spannungen gleich sind, weder ge hoben noch gesenkt wird, sondern in der Mitte stehen bleibt. Die auf den Wagebalken einwirkenden Spulen sind je an eine Hälfte des Spannungswandlers 5 angeschlossen. In den gemeinsamen Mittelleiter der Spulenzu- leitungen ist der Widerstand 2 eingeschaltet, auf den die Stromwandler 6 arbeiten.
Die Stromwandler schicken nun durch den Wider- Stand 2 Ströme und erzeugen in den beiden an sie angeschlossenen Teilen des Wider standes zwei phasenverschobene Spannungs abfälle. Durch Verschiebung des Kontaktes am Widerstand 2 lässt sich offenbar der Wert des cos cp ändern, bei dem die Span nungen an den Wagebalkenspulen gleich sind und das gesamte Relais sich im Ruhezustand befindet.
Der Widerstand 2 wird nun in Bild 2 durch das wattmetrische Instrument 1 derart verstellt, dass zu jedem Wirkstrom jeweils ein bestimmter Widerstandswert und damit auch ein bestimmter cos -Wert des Relais eingestellt ist. Das Relais befindet sich also je nach dem Wirkstrom, den das wattmetri sche Instrument 1 aufnimmt, bei einem ver- schiedenen cos co in der Nullage;
der cos 3 sucht über die Kontakte 4 den Verstell motor so lange zu beeinflussen, bis der cos 59 der Leitung den Wert erreicht hat, der dem Wattstrom des Instrumentes 1 und der Ein- stelluDg des Widerstandes 2 entspricht. Zu jedem Wirkstrom muss durch den cos -Regler ein cos 5o eingestellt werden, der aus Glei chung (11) sich errechnen lässt.
Die Abhängig keit der Widerstandseinstellung des cos co- Reglers von dieser gesetzrzässigen Beziehung lässt sich auf verschiedene Art erreichen. Man könnte beispielsweise den Widerstand 2 etwa durch Wahl einer Spirale mit verschiedenem Durchmesser derart abstufen, dass bei linearer Verschiebung des Kontaktes durch das watt metrische Instrument eine Änderung der cos 97-Einstellung gemäss der Funktion der Gleichung (11) eintritt.
Unter Umständen wäre auch die Einführung eines die beschrie bene Gesetzmässigkeit vermittelnden mecha nischen Zwischengliedes, beispielsweise einer Schablone, vorteilhaft, die von dem watt metrischen Instrument linear bewegt wird und dabei die funktionelle Steuerung der Widerstandskontakte, zum Beispiel durch Gleiten eines mit dem Kontakt verbundenen Rollenhebels auf der Schablone, vermittelt.
Schliesslich könnte inan auch das wattmetri sche Instrument so bauen, dass seine Eigen charakteristik der gewünschten funktionellen Abhängigkeit des cos So von dem Wirkstrom der Leitung entspricht, das heisst also der Ausschlag seines beweglichen Elementes, das den Widerstand 2 verstellt, die durch die Berechnung gegebene funktionelle Abhängig keit vom Wirkstrom der Leitung besitzt.
In Bild 3 ist eine Schaltung für den Fall dargestellt, dass ein Unterwerk in eine Lei tung eingeschaltet ist, das von zwei Seiten aus Strom erhalten kann. Die als Wattrelais ausgebildeten Richtungsrelais 11 und 12 steuern Schalter 13 und 14; durch deren Einwirkung ist jeweils diejenige cos 9-Regler- schaltung 15 oder 16 eingeschaltet, durch die Strom in Richtung auf das Werk bezw. die es darstellenden Sammelschienen 17 fliesst. Fliesst von beiden Richtungen aus Strom nach den Sammelschienen 77, dann sind auch beide cos 9-Regler 15 und 16 angeschlossen.
Statt jedem cos #P-Regler eine besondere Blindleistungsquelle zuzuordnen, kann man mehrere cos 9p-Reglei- auf denselben Steuer apparat für die Blindleistung arbeiten lassen. In Bild 3 geschieht dies beispielsweise da- durch, dass die Triebspulen des cos co-Regler 15 und 16 beide auf den gleichen Wage balken 18 arbeiten.
Die bisher beschriebene Spannungsrege lung lässt sich noch vereinfachen, und zwar insbesondere in dem häufig eintretenden Fall, dass der Verbraucher nur Wirkstrom oder sehr wenig Blindstrom abnimmt, oder dass sein Blindstrom durch einen besondern an dem Verbrauchsort aufgestellten Phasen schieber oder dergleichen völlig oder zum grössten Teil kompensiert wird.
In einem solchen Falle wird die Regelung der Spannung derart vorgenommen, dass ab hängig vom Wirkstrom Zusatzspannungen in die Leitung eingeführt werden, die in einer bestimmten eindeutig festgelegten Beziehung zii dem Wirkstrom stehen.
Die dieser Ausführungsform zugrunde liegenden Erkenntnisse gehen aus dem in der Abb. 4 gezeichneten Betriebsdiagramm hervor. Hierbei wurde die gleiche Darstellungsart wie in Abb. 1 gwählt, nur dass die Spannungs- abfalldreiecke in anderer Reihenfolge aufge zeichnet wurden.
OG ist wieder die im Kraftwerk nötige Spannung ohne Einführung einer Zusatz spannung beim Verbraucher. 0A ist die Spannung beim Verbraucher. Das Dreieck <I>ABC</I> entspricht der durch den Ladestrom i, verursachten Spannungserhöhung. Das Drei eck CDE entspricht dem durch den Magne- tisierungsstrom ib und DI'G dem durch den Wirkstrom i, verursachten Spannungsverlust. Der geometrische Ort gleicher Spannung ist ein Kreis um 0.
Bleibt der Wirkstrom der Leitung konstant, so muss anderseits der Endpunkt des Spannungsvektors unabhängig von der Grösse der Kompensation auf einer Geraden liegen, die parallel zu OB verläuft, da sich für jeden bestimmten Wirkstrom dem Dreieck EFG ähnliche Spannungsabfall dreiecke ergeben. Da nun vorausgesetzt wurde, dass der Verbraucher keinen Blindstrom ab nimmt, oder dass sein Blindstrom am Ver brauchsort kompensiert wird, lassen sich au, der Zeichnung für jeden Wirkstrom die Zu satzspannungen abgreifen, die erforderlich sind, um im Kraftwerk und beim Verbraucher die gleiche Spannung zu erhalten.
Soll bei spielsweise die Verbraucherspannung gleich 0A sein, so muss für den gezeichneten Wirk- stom, der das Abfalldreieck -WG erzeugt, eine Zusatzspannung GJ eingeführt werden, bei einem geringeren Wirkstrom - beispiels weise entsprechend der Strecke EIL -- muss eine Zusatzspannung IjjL in die Leitung ein geführt werden.
Die Ausführung der beschriebenen Rege lung erfolgt nun so, dass man die Belastung der Leitung mittelst eines Wattmeters misst, und durch dieses Wattmeter entweder stetig, mittelst einer als Phasenschieber wirkenden Synchronmaschine, oder aber auch unstetig, etwa durch Zu- und Abschalten von Drosseln trsw. die nach dem Diagramm bestimmten zur Kompensation notwendigen Blindströme steuern 1ä sst.
Statt eines Wattmeters zur Steuerung von Blindleistungen, das man rnit mehreren Kontakten ausführen würde, kann man auch mehrere wattmetrische Relais benutzen, die, je nachdem der durch sie hindurchgeführte Wattstrom den Schwellenwert des Relais erreicht oder verlässt, die Zu- oder Abschal tung der Blindleistung veranlassen.
Eine weitere besonders vorteilhafte An wendung des Erfindungsgedankens, zusätzlich eingeführte Blindströme in Abhängigkeit vom Wirkstrom zu regulieren, lässt sich dadurch gewinnen, dass man stets einen bestimmten cos cp einhält. Die Grösse dieses cos cP wird nun aber nicht etwa, wie bei bekannten Spannungsregelungsverfahren = 1 gewählt, sondern so, dass bei dem praktisch vor kommenden Belastungsbereich die Verbrau chersparinung möglichst wenig vor) einem vorbestimmten Mittelwerk abweicht.
Um dieser Bedingung Genüge zu leisten, muss der einzuhaltende cos #o wieder in einer be stimmten funktionellen Beziehung zum Be lastungsbereich stehen. Die Art dieser funk- Bonellen Beziehung lässt sich am einfachsten zeichnerisch festlegen.
In Abb. 5 sind die einer derartigen Span nungsregelung zugrunde liegenden Betriebs bedingungen an einem Diagramm dargestellt. OG wäre die im Kraftwerk nötige Spannung ohne Einführung einer Zusatzspannung beim Verbraucher, 0A ist die Spannung beim Verbraucher. Das Dreieck<I>ABC</I> entspricht der durch den Ladestrom i, verursachten Spannungserhöhung. Das Dreieck CDE ent spricht den durch der) Wirkstrom i, und Eh'G den durch den Magnetisierungsstrom ib verursachten Spannungsverlusten.
Während nun nach dem ersten Aus führungsbeispiel der Abb. 1 so reguliert wird, dass die Verbraucherspannung und Kraft-. werkssparrnung gleich bleiben, also der Span nung OG ein Spannungsvektor hinzugefügt wurde, dessen Endpunkt auf dem Kreise mit 0A um 0 lag, wird nach dem vorliegenden Ausführungsbeispiel auf die völlige Konstant haltung der Spannung verzichtet.
In einem Beispiel sei eine Schwankung der Spannung um -j- ,\#\ e zugelassen. Die zulässigen Spannungen liegen darin innerhalb der Kreise um 0 mit (E+,@ e) und (E-0 e) als Radien.
Es soll nun nicht ein von dem Wirkstrom abhängiger cos to eingestellt werden, sondern ein bestimmter Mittelwert dieses cos to, der innerhalb der zugelassenen Spannungsschwan kungen die grösste Leistungsübertragung über die Leitung erlaubt.
Da in dein Diagramm der Abb. 5 die Strecke CE proportional dem Wirkstrom und die Strecke GE, die senk recht auf CE steht; proportional dem Blind strom ist, muss der geometrische Ort des Endpunktes des Kraftwerksspannungsvektors für gleiche Wirkleistungsübertragung auf der Linie GE liegen. Hierbei ist vorausgesetzt, dass bei Spannungssehwankungen @ e im Kraftwerk annähernd die gleichen Schwan kungen auch beim Verbraucher auftreten.
Für einen konstanten cos #o an der Re gulierungsstelle, in der die Spannung 0A herrscht, wandert der Endpunkt des Kraft- werksspanrrungsvektors auf einer Geraden durch den Punkt A, denn beim Wandern beispielsweise des Punktes A auf dieser Geraden bleibt das Verhältnis von (IKE -[- <I>CA) :</I> CE immer konstant;
der geometrische Ort der Endpunkte der Kraftwerksspannungsvektoren bei allen Regulierungen mit konstantem cos y ist also eire Geradenbüschel durch der) Punkt A. Sind also nun die Spannungs schwankungen durch die Kreise E -f- 0 e und E - Q e vorgesehen, so erhält man den günstigsten cos ;o durch Auswahl der jenigen der Geraden durch den Punkt A, die eine Tangente an den Kreis E -<B><I><U>/\</U></I></B> e ist.
Diese Tangente, die den vorteilhaften cos #o festlegt, schneidet den Kreis E+A e im Punkte K. Der Abstand der durch K <I>zu</I> AC gezogenen Parallelen vom Punkt<I>A</I> ist dann ein hIass für die zu übertragende Lei stung, bis zu welcher die Leitung mit dem betreffenden cos c betrieben werden kann, ohne dass eine grössere Spannungsschwankung <U>als</U> die erlaubte + 0 e eintritt.
Für die praktische Ausführung lässt sich die gleiche Einrichtung, wie sie in Abb. 2 beschrieben ist, benutzen, nur mit der Ver einfachung, dass man den Regelwiderstand zur Einstellung des cos cp auf einen bestimm ten Wert festlegen kann, der dem jeweilig erwarteten Belastungsbereich entspricht.
Die Zuführung des Blindstromes kann man entweder stetig mittelst eines als Phasen schieber wirkenden Drehtransformators be wirken, oder aber durch Zuschaltung und Abschaltung von Drosseln bezw. Konden satoren. Die Grösse und Abstufung der Einzel drosseln , ist dann entsprechend den zuzu lassenden Spannungsschwankungen zu wählen.
Die Grösse der zum Ausgleich des Span nungsabfalles auf den Strom führenden Lei tungen eingeführten Blindströme hängt von der Länge der Leitungen und von deren Konstanten ab.
In Abb. 6 ist eine Übertragungsleitung mit den Stationen<I>A, B, C, D, E</I> dargestellt, in der die Verbraucherspannung durch zuge führte Blindströme konstant gehalten werden soll. Tritt eine Umkehr der Stromrichtung in den Speiseleitungen ein, zum Beispiel derart, dass einmal Station A speist, und der Strom über Station B nach C fliesst, während ein anderes Mal Station E speist und der Strom von Station C nach Station B fliesst, so muss das eine Mal der Span nungsabfall der Leitungen A-B und B-C durch Einführung von Blindleistungen in B und C,
das andere Mal der Spannungsabfall der Leitungen C-B und B-A durch Ein führung von Blindleistungen in<I>B</I> und<I>A</I> kompensiert werden. Man muss also bei der praktischen Ausführung der Regulierung zu beiden Seiten jeder Station Steuerapparate anordnen, von denen jeweils derjenige an spricht, durch den der Strom in Richtung zur Station fliesst. Gleichzeitig mit einer Umschaltung von dem einen Steuerapparat auf den andern Steuerapparat muss nun aber auch die zugeführte Blindleistung geändert werden, da im allgemeinen die Längen und Konstanten der zu beiden Seiten der Station liegenden Leitungsabschnitte nicht gleich sind.
Diese doppelte Umschaltung des Steuer apparates und der Blindleistung ist nun für den Betrieb naturgemäss nachteilig; insbe sondere bei Pendeln der Leistung nach beiden Richtungen um den Nullwert erweist sich das ständige Umschalten der Steuerapparate und Blindleistungen als überaus lästig. Vorteilhaft erfolgt nun die Zuführung der Blindleistungen zur Kompensation des Span nungsabfalles nicht entsprechend den tat sächlichen verschiedenen Leitungslängen oder -Konstanten der zu beiden Seiten der Station liegenden Leitungsabschnitte; vielmehr wird die Spannungsregelung derart vorgenommen, als ob die zu beiden Seiten jeder Station liegenden Leitungsabschnitte elektrisch gleich wertig wären.
Diesem Vorschlag. liegt die Erkenntnis zugrunde, dass man, ohne einen allzu grossen Fehler für die Spannungskompensation zu begehen, bei der einzelnen Station die Span- nung so kompensieren kann, als ob die an sie grenzenden Leitungsabschnitte gleich oder wenigstens annähernd gleich wären, voraus gesetzt, dass die Übertragungsleitung in ihrer Gesamtheit richtig kompensiert ist.
In den Abb. 6, 7, 8 ist diese weitereAusbil- dung der Erfindung an einem Zahlenbeispiel dargestellt.
Die in Abb.6 zwischen den Stationen eingetragenen Zahlen entsprechen der Lei tungslänge zwischen den Stationen. Bei ver schiedenen Leitungskonstanten sind die reinen Leitungslängen naturgemäss entsprechend zu reduzieren. Bei Energielieferung von Station A aus müsste in B die Leitungslänge 1, in C die Leitungslänge 7, in D die Leitungs länge 5 und in F die Leitungslänge 3 kom pensiert werden. Bei Lieferung von Station L aus müsste dagegen in<I>A</I> die Leitungs länge 1, in B die Leitungslänge 7, in C die Leitungslänge 5 und in D die Leitungslänge 3 kompensiert werden.
Nach dem neuen Vorschlag erfolgt nun in jeder der Stationen<I>A, B, C. D,</I> E des Leitungsnetzes die Blindspannungsregelung so, als ob die angrenzenden Leitungslängen gleich wären. In dem in der Zeichnung dar gestellten Beispiel ist die Länge der angren zenden fiktiven Leitungsabschnitte gleich dem arithmetischen Mittel aus den angrenzenden wirklichen Leitungslängen gewählt worden. An die Station B grenzen die Leitungen mit den Längen 1 und 7. Es wird also etwa auf die Leitungslänge
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= 4 kompensiert.
In der Station C wird auf die Leitungslänge
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= 6, in der Station D auf die Lei tungslänge
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= 4, in Station L auf die Leitungslänge
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- 2 und in Sta tion A auf die Leitungslänge
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= 2 kompensiert. Für die an die Stationen A und E grenzenden Leitungsabschnitte ist hierbei,. wie stets bei der Leitungsberechnung üblich, die Leitung als geschlossener Ring betrachtet.
In den Abb. 7 und 8 sind die Regu lierungsverhältnisse dargestellt, wie sie sich nun aus der Erfindung ergeben.
Bei der in Abb. 7 vorausgesetzten Energie lieferung von Station A aus wird in B der Spannungsabfall der Leitung A-B, in C der Spannungsabfall der Leitung B-C <I>usw.</I> kom pensiert. Da die Station B nach einer Lei tungslänge 4 kompensiert und die Station C nach einer Leitungslänge 6 kompensiert, er geben sich die in der Zeichnung angegebenen fiktiven Leitungslängen.
Auf die entsprechende Weise sind für die Energielieferung von Station E aus die fik tiven Leitungslängen ermittelt. Das Leitungs netz ist mit diesen fiktiven Leitungslängen in Abb. 8 aufgezeichnet.
Durch Summierung der fiktiven Leitungs längen ergibt sich, wie aus einer Nachrech nung ohne weiteres hervorgeht, wieder die Gesamtlär)ge der Leitung.
Für die praktische Ausführung der Er findung ist es naturgemäss nicht erforderlich, die fiktiven Leitungslängen genau nach dein arithmetischen Mittel der benachbarten wirk lichen Längen zu bemessen.
Das wesentliche besteht vielmehr darin, diese fiktiven Längen, abweichend von den tatsächlichen Verhältnissen, für jede Station gleichzusetzen, - also zum Beispiel in Station B der Zeichnung gleich 4 - und zugleich so zu bestimmen, dass die Leitung in ihrer Gesamtlänge trotzdem praktisch kompensiert ist, das heisst, eine annähernd konstante Spannung besitzt. Die hierbei erreichten Vor teile für die Spannungsregulierung rechtferti gen stets die Zulassung geringer Abweichungen vom Sollwert in den Unterstationen.
Da die Bemessung der Kompensations leistungen in bezug auf die Leitungslänge nicht einem linearen, sondern quadratischen Gesetze folgt, ist es unter Umständen erfor derlich, bei Gesamtkompensation der Leitung von der Einhaltung der tatsächlichen Ge- samtleitungslänge etwas abzuweichen. Wesent lich bleibt, dass die Gesamtleitung in elek trischer Beziehung kompensiert ist.