Verfahren für die synthetische Darstellung von aromatischen Kohlenwasserstoffen. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur synthetischen - Darstellung z an Benzol und anderen aromatischen Koh- lenwasserstoffen durch Kondensieren von Azetylengas, bei welchem in einem Apparat, zum Beispiel aus Eisen oder Stahl, Azetylengas bis zur Reaktionstemperatur erwärmt wird, worauf man das Gas durch einen ausserhalb des gesagten Apparates an- C ebrachten Kühler laufen lässt, die kon densierten aromatischen Kohlenwasserstoffe, die sich gebildet haben,
abscheidet und das vom Kühler kommende abgekühlte Gas von neuem in den Apparat treten lässt. Dieser Umlauf des Gases im Kühler dient nicht nur zur Abscheidung des Benzols und der Isohlenwasserstoffe, die sich gebildet haben, sondern durch die Einführung des abgekühl ten Gases soll ausserdem vermieden werden, dass die Temperatur im Reaktionsapparat eine Höhe erreicht, in der sich das Azetylen zersetzt. Ausserdem wird auf diese Weise im Innern des Apparates eine Bewegmng ge schaffen, die das vorhandene Gas mischt.
Die vorliegende Erfindung bildet nun eine Verbesserung dieses bekannten Ver fahrens, welche dazu dient, die Temperatur des im Reaktionsapparat befindlichen Gases gleichförmig zu gestalten, um mit Sicherheit Wärmeansammlungen zu verhindern, die zur teilweisen Zersetzung des Azetylens führen könnten, und um gleichzeitig eine genauere Regulierung der Temperatur und der Fabrikationsbedingungen zu ermöglichen. Dank der Verbesserung können grössere Re aktionsapparate benutzt werden, wodurch die industrielle Herstellung von grossen Men gen Kohlenwasserstoff ermöglicht wird.
Gemäss der Erfindung verwendet man einen Reaktionsapparat, in welchem ein end loser Weg für das Gas ausgebildet ist, wo bei man das Gas vermittelst einer im Re aktionsapparat angebrachten mechanischen Vorrichtung zwingt, einen Kreislauf längs dieses endlosen Weges zu beschreiben. Durch die Zirkulation des Azetylens im Innern des Reaktionsapparates wird eine vollständig gleichmässige Erwärmung der gesamten Azetylenmenge gewährleistet und gleich zeitig eine innige Mischung derselben erzielt. Der Apparat wird an eine das Gas liefernde.
Vorrichtung, zum Beispiel einen Gasbehälter, angeschlossen, der das für die Reaktion be stimmte Gas - liefert, sowie an einen aussen angeordneten Kühler, durch den gleichfalls ein dauernder Azetylenstrom läuft, der vom Apparat kommt, wobei sich die aromatischen Kohlenwasserstoffe abscheiden und worauf das im Kühler abgekühlte Azetylen von neuem in den Apparat befördert wird.
Die Gestaltung des Reaktionsapparates in Form eines endlosen Kanals kann auf verschiedene Weise erreicht werden. Zum Beispiel kann im Innern eines Behälters eine zentrale Wand vorgesehen werden, die finit ihren Enden nicht bis an die Wände des Behälters heranreicht, wodurch der Be hälter in zwei Teile geteilt wird, die am obern und untern Ende miteinander in Ver bindung stehen. Der Reaktionsapparat kann auch aus zwei oder mehr voneinander un abhängigen Behältern gebildet werden, die an ihren obern und untern Enden mitein ander in Verbindung stehen.
Eine in der Praxis zu bevorzugende Lösung besteht im Gebrauch eines vertikalen zylindrischen Be hälters aus Eisen- oder Stahlblech, der aussen durch eine Feuerung oder durch eine andere geeignete Vorrichtung erwärmt wird. Im Innern dieses Behälters wird ein konzentri sches Rohr von verhältnismässig grossem Durchmesser vorgesehen, das an seinen En den mit dem obern und untern Teile des Be hälters in Verbindung steht.
In diesem in- nern Rohr ist ein geeigneter Ventilator un terzubringen, der den Umlauf des Gases be wirkt, das in gleichförmiger Weise zirku liert, indem es durch das innere Rohr hin durchtritt und durch den Zwischenraum zwischen dem innern Rohr und der äussern Gefässwand zurückläuft, worauf es wieder in den zentralen Kanal eintritt, und so fort.
Dieser Behälter wird, wie beschrieben, mit einem aussen angeordneten Kühler in Verbindung gebracht. Mit dieser Anordnung wird in erster Linie erreicht, dass im Innern des Reaktionsappa rates eine vollständig gleichmässige Tempe ratur herrscht, wobei ausserdem erzielt wird, dass diese Gleichförmigkeit der Temperatur nicht von dem äussern Umlauf des Gases durch den Kühler abhängig ist, das heisst, der Umlauf des Gases durch den äussern Kühler kann nach Belieben geregelt werden, unter ausschliesslicher Berücksichtigung der Fabrikationsnotwendigkeiten,
ohne dass die ser Umlauf Vorbedingung wäre für die Auf rechterhaltung der Gleichmässigkeit der Tem peratur des im Behälter befindlichen Gases. Diese Anordnung gestattet ausserdem die leichte Regelung der Temperatur der gesam ten Gasmenge, wenn man mit grossen Re- aktionsapparaten arbeitet, was schwer oder unmöglich durch einen einfachen äussern Kreislauf erreicht würde.
In der beigefügten Zeichnung wird bei spielsweise eine Einrichtung zur syntheti schen Darstellung von Benzol gemäss der vorliegenden Erfindung in vertikalem Schnitt gezeigt.
r' Die als Beispiel in der Zeichnung dar gestellte Einrichtung umfasst einen Reak tionsapparat. 1. in Form eines Behälters aus Eisen- oder Stahlblech. Dieser Behälter wird durch eine äussere Feuerung $, deren Ver brennungsgase durch die Kanäle 2 und laufen, erwärmt. Diese Gase ziehen dann durch den Kanal 5 nach dem Schornstein ab.
Der Behälter 1 weist in seinem obern Teil ein Rohr 1i auf, das für den Durch tritt des für die Reaktion bestimmten Azetylengases vorgesehen ist. Vom obern Teile des Behälters geht noch ein anderes Rohr 7 ab, das mit einer Pumpe oder einem Saugventilator 9 versehen ist, der das Aze tylen vom obern Teile des Behälters ansaugt und durch den Kühler 8 laufen lässt, in wel- cbem das Benzol und die andern gebildeten Kohlenwa.sserstoffe kondensieren.
Diese wer den durch die Leitungen 11 und 12 abgelas sen, während das im Kühler 8 abgekühlte und von flüssigem Kohlenwasserstoff ge- reinigte Gas von neuem dein Behälter 1 durch das Rohr 1o zugeführt wird.
Im Innern des Reaktionsbehälters 1 ist eine Wand vorgesehen, die einen endlosen Weg bildet, der in dem in der Zeichnung dargestellten Beispiel durch ein inneres Rohr 18 dargestellt wird, das an seinen En- (leij offen ist und so eine freie Verbindung finit dein obern und untern Ende des Reak tionsbehälters 1 schafft.
Im Innern dieses Rohres 13 ist ein Ventilator 14 vorgesehen, dessen Achse aus dem Behälter herausragt und der mittelst einer Riemenscheibe 15 und eines -Motors<B>16</B> angetrieben wird, und zwar so, dass der in Umdrehung versetzte Venti lator einen Azetylenstrom in Richtung der Pfeile 17 erzeugt und so das im Behälter 1 befindliche Azetylengas zwingt, einen stän digen Kreislauf zu beschreiben, indem es durch das Rohr 13 heruntersteigt und durch den ringförmigen Raum, der zwischen dem Rohr 1 ä und dem Behälter 1 bleibt, herauf zieht.
Dieser Kreislauf hält die im Behälter 1 befindliche Azetylenmenge in ständiger Be wegung, und wird so vermieden, dass die Gas menge sich in irgend einem Teile des Be hälters ansammelt und dass in dem betref- fen(len Teile Wärmeansammlungen vorkom- inen, die teilweise Zersetzungen des Azety lens zier Folge haben.
Anstatt des zentralen, zur äussern \Tand des Behälters 1 konzentrischen Rohres 13 kann auch. eine einfache Wand angeordnet werden, die den Behälter in zwei Teile scheidet, die oben und unten miteinander in Verbindung stehen, oder es kann auch im Innern des Behälters ein Kanal in Zick- zack-form angeordnet werden.
Dieser Umlauf des Gases im Behälter 1 ist vollständig unabhängig von der Zirku lation, die durch die Pumpe 9 und die Rohre 7 und 10 bewirkt. wird, so dass der Umlauf durch den Kühler 8 beliebig, allein unter Berücksichtigung des Niederschlages der Kohlenwasserstoffe, die sich gebildet haben, und der für die Reaktion aufrecht zuerhaltenden Temperatur, geregelt werden kann. Die Gleichförmigmachung der Tem peratur im Behälter 1 wird vom Ventilator 14 besorgt und kann hierbei völlig ausser acht gelassen werden.