Einrichtung zum Spinnen von Kokosnussfasern. Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Spannen von Kokosnussfasern. Es ist bekannt, Kokosnussfasern in feuchtem Zu stande zu glätten, indem sie zwischen den Speisewalzen einer gewöhnlichen Spinn maschine vermehrtem Druck unterworfen werden oder indem für diesen Zweck ein be sonderes Walzenpaar vorgesehen wird.
Damit die Glättung mit Erfolg durch geführt werden kann, darf der Feuchtigkeits gehalt nicht kleiner als 50 ö sein; aber wenn die Fasern in diesem Zustande über die Kar- den, Streckmaschinen und Gillspinnmaschinen gearbeitet werden, so entstehen Schwierig keiten, da die Fasern an den Streckwalzen haften bleiben. Wenn anderseits der Feuchtig keitsgehalt niedrig ist, ungefähr 25 %, so war es unmöglich, ein Band zu ziehen, welches an den Streckmaschinen und Gillspinn- maschinen standhielt.
Mit der Einrichtung gemäss der vorliegen den Erfindung sollen diese Schwierigkeiten beseitigt und eine bessere Verarbeitung der Kokosnussfasern erreicht werden. Diese Ein- richtung ist gekennzeichnet durch die Anord nung von Vorbereitungsmaschinen, zu wel chen Streckmaschinen gehören, die einen anormal hohen Druck auf das Faserband aus übende Ablieferungszylinder besitzen und über welche Vorbereitungsmaschinen die Fa ser in luftgetrocknetem Zustand gearbeitet wird, durch eine Vorrichtung zur Befeuch tung des Faserbandes an den Ablieferungs zylindern der letzten Streckmaschine, und durch eine Vorrichtung, um das feuchte Fa serband einem Gillspinnprozess zu unter werfen.
Die beiliegende Zeichnung zeigt beispiels weise und teilweise Ausführungsformen einer Einrichtung zum Spinnen von Kokosnuss- fasern.
tIbb. 1 zeigt .eine Vorrichtung, um das Faserbündel an den Ablieferungszylindern von Vorbereitungsmaschinen, wie Karden und Streckmaschinen, einem starken und einstell baren Druck zu. unterwerfen; Abb. 2 zeigt eine Vorrichtung zur Be feuchtung des Bündels am letzten Abliefe- rungszylinderpaar, bevor es zu einer Gill- spinnmaschine übergeht.
Abb. 3 zeigt einen aus Gusseisen her gestellten Zylinder, welcher mit einem auto matischen. Abstreicher versehen ist, um das Bündel zu einer Gillspinnmaschine zu be fördern.
In einer Ausführungsform der Erfindung wird die von den Kokosnüssen gewonnene Faser in luftgetrocknetem Zustande oder bei ungefähr 25% totalem Feuchtigkeitsgehalt über die Karden und Streckmaschinen ge arbeitet und an den Auslaufzylindern der verschiedenen Maschinen wird das Bündel einem starken Druck unterworfen, welcher ungefähr das Zehnfache des gewöhnlich bei diesen Vorrichtungen verwendeten Druckes beträgt.
Abb. 1 zeigt schematisch, wie dieser Druck ausgeübt werden kann, indem der Rahmen a eines Auslaufzylinderpaares b, c mit Hilfe eines Spannungsgliedes d mit Hebeln e ver bunden ist, welche an ihrem Ende e1 nahe dem Befestigungspunkt des Spannungsgliedes d drehbar angeordnet sind, und welche an ihrem andern Ende c2 in einem beträchtlich grösseren Abstande vom Spannungsglied d mit einem veränderbaren Gewicht f versehen sind, welches längs des Hebels e verstellbar befestigt ist und mit welchem der Druck zwischen den Zylindern b, c eingestellt wer den kann.
Das Material in der Form eines Faser bündels y kann durch eine Serie, zum Bei spiel vier oder mehr, Streckmaschinen ge führt werden und an den Auslaufzylindern, wie schon gesagt wurde, einem anormalen Druck unterworfen werden. Am Auslauf zylinder der letzten Maschine und unmittel bar vor Eintritt in die Gillspinnmaschine wird das Band einem Befeuchtungsprozess unterworfen, wie es in Abb. 2 dargestellt ist, indem zum Beispiel eine Stärkewasserleitung h.
zur Lieferung von Stärkewasser auf dem Zylinder b1 angeordnet wird', wobei der Zu fluss mit Hilfe des Ventils h1 und des He bels h2 gesteuert wird, welcher mit dem An- triebsmechnismus der Streckmaschine durch die Stange j derart verbunden ist, dass, wenn die Maschine angelassen wird, das Ventil h1 geöffnet wird und das Stärkewasser auf das Bündel g gelangt, während, wenn die Ma schine zum Stillstand gelangt, der Flüssig keitszufluss automatisch abgestellt wird.
Abb. 3 zeigt die Vorrichtung, um das angefeuchtete Faserband g an die Gill- spinnmaschine zu führen. Der Streckzylinder dieser Maschine ist aus Gusseisen oder ähn lichem Material hergestellt und der Zylinder ist mit automatischen Abstreichern versehen, um das Band von ihm zu trennen.
Die Abstreicher können an die Lager der Zylinder angelenkt werden, indem sie an die Teile m, welche den erforderlichen Druck an die Zylinder b2, c2 erteilen, verbunden sind. Der Abstreicher kann aus einem Messer oder dergleichen bestehen, welches aus Messing oder anderem geeignetem Material hergestellt ist und mit seinem Schenkel k1 ungefähr horizontal, nahe der Stelle liegt, wo das Band die Walzen verläss't und in den Flügel und die Spule n eintritt. Dieses Messer ist durch schiefstehende A'rrne k an.
ein am Lager 7n. angebrachtes Scharnier befestigt, welches un gefähr auf der Höhe der Zylindermitte lieg:, und der Abstreicher ist durch ein Gewicht o in geeigneter Weise belastet, so dass er durch Beeinflu,gsung des Schwergewichtes in Be rührung mit der Wailze b2 bleibt.
Mit der beschriebenen Einrichtung ist es möglich, die Faser mit Erfolg zu kardieren und zu strecken, ohne dass sie das Bestreben hat, an 'den Zylindern haften zu bleiben, wenn sie trocken ist. Gleichzeitig wird durch Spinnen in feuchtem Zustand oder mit Ver wendung von Stärkewasser die Herstellung von viel stärkerem Garn erleichtert, so dass es für viele Zwecke, für welche Garn aus Kokosnussfasiern bis jetzt nicht verwendet werden kannte, brauchbar wird.
Obwohl in der Beschreibung der Druck auf das Band durch ein Gewicht und Hebel übertragen wurde, so soll das nur als Bei spiel gegeben sein, und es können auch Fe dern, Schrauben oder andere Mittel zur Aus- übung des erforderlichen Druckes verwendet erden.