Verfahren zur Herstellung von biegsamen Belügen, Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von biegsamen Belägen, zum Bei spiel für Fussböden, Wände usw.
Bis jetzt erfolgt die Herstellung des Pro duktes durch Mischung der notwendigen Be standteile in zahlreichen und kostspieligen ATeng- und Knetmaschinen. Dieser Nachteil ist beim Verfahren gemäss vorliegender D4m- findung cladurch beseitigt, dass man die Füll und Farbstoffe in hochdisperser wässeriger Suspension mit einer kolloidalen wässerigen Dispersion mindestens eines hydraphoben Bindemittels mischt,
und d.ass man darauf das kolloidale System koagulieren lässt und nach Entfernung des Wassers die Masse zu einem Belage verarbeitet.
Als Dispersionsmittel können wässerige Lösungen angewandt werden.
Bei der bisher üblichen Herstellung von Linoleum geht die Mischung von Linoxyn mit Füllstoffen und Farbstoffen auf einem langen Wege vom sich und kostet sehr viel Energie. Beim Mischen von kolloidalen Lö sungen hingegen besitzt man sofort eine nahe zu vollkommene Mischung der dispergierten Substanzen und man kann die Koab ulation derart ausführen, dass diese intensive Mi schung behalten bleibt, oder sogar noch ver bessert wird.
Nachdem die wässerige Lösung beseitigt ist, kann man .die koagulierte Masse zum Fussbodenbelage oder dergleichen pas send machen.
Als Füll- und Farbstoffe kommen im<B>all-</B> gemeinen Substanzen in Betracht, welche im koagulierten Zustande nicht schwellen und ie ht in Wasser lösen und welche .eine s 'h nie plastische, elosstiache Masse bilden, zum Bei spiel Kerl-" Holzmehl oder andere Füll- und Farbstoffe.
Als Bindemittel kommen in Betracht die gewöhnlich benutzten Bindemittel für Lino leum, wie oxydierte Öle oder Linoxyn, doch künnen diese auch ersetzt werden durch an- dere hydrophobe Bindemittel, wie zum Bei spiel Kautschuk oder Asphalt.
Besonders geeignet sind kolloidale Emul sionen von,Ölen bezw. oxydierten oder poly merisierten Ülen, Latex, Asphaltemulsionen oder Mischungen dieser Emulsionen. Bei.
An wendung von kolloidalen Emulsionen von Ölen kann mann nach Beseitigung des grössten Teils des Wassers die aus Brocken und Kor nen bestehende Masse durch Luftsauerstoff oder auf andere Weise oxydieren, wobei die grosse Oloberfläche bewirkt, da.ss die Oxy dation in kurzer Zeit vor sich geht, im Gegen satz der Oxydation des ,flüssigen Leinöls in der Linoleumindustrie nach dem Wa@lton- Verfahren, welche .sehr viel Zeit beansprucht, da die Oberfläche des Leinöls in diesem Falle sehr viel kleiner ist.
Bei Anwendung von Latex muss eine vul kanisierende Substanz zugesetzt werden, welche sich vor der Koagulation in kolloi daler Lösung befindet. Substanzen in wahrer Lösung sind meistens unbrauchbar, da diese nach der Koagulation nur um einen kleinen Teil in die Masse übergehen. Dies gilt: auch für die die Oxydation beschleunigenden oder verzögernden Mittel und eventuell für die Er weichungsmittel, welche oft in der K:aut- schukindustri.e angewandt werden.
Bei Be nutzung von Asphaltemulsionen ist es zu emp fehlen, ein Erweichungsmittel oder biegsam machendes Mittel zuzusetzen, wozu sich ver schiedene Ole (zum Beispiel Leinöl, Rizinusöl usw.) in emulgiertem Zustande eignen.
Als elastischer Füllstoff wird in der Linoleumfabrikation Kork oder Holzmehl an- gegrandt. Diese Materialien lassen sich, vor ausgesetzt, dass sie sehr fein verteilt sind, gut in wässerige kolloidale Suspension bringen. Man kann dies beispielsweise dadurch bewir ken, dass diese sehr feinen Materialien kräf tig in einer Lösung von Seife, Tischlerleim oder einem analogen Emulgator gerührt wer cien.
Bekanntlich kann mann auch kolloidale wässerige Suspensionen herstellen aus den meisten Farbstoffen und Füllstoffen, wie zum Beispiel B.aiS@04, Ca,CO., Zn0, Lithopon, Ocker usw.. vorausgesetzt, da.ss das Ausgangs- Produkt aus sehr kleinen Teilchen besteht, oder in der Reaktionsmischung sich in solche kleine Teilchen auflöst.
Die Koagulation der Mischung kann entweder durch Zusatz von .Elektrolyten oder durch den elektrischen Strom erfolgen.
Als Elektrolyte kommen zum Beispiel Lösungen von Salzen, wie BaC12, Alaun, oder Säuren, wie HCl oder Essigsäure in Betracht.
Die koagulierte Masse kann zum Beispiel mittelst Dekantieren oder Filtrieren von dein überschüssigen Wasser befreit werden. Der letzte Rest von Wasser wird während der Verarbeitung zum Belege, zum Beispiel, durch Pressen beseitigt.
Alle wasserlöslichen Substanzen, welche sich in den Ausgangsmaterialien befinden oder während der Verarbeitung zugesetzt. werden, werden bei der Wasserabscheidung beseitigt. so dass mann einen Belag erhält, wel cher nur aus wasserunlöslichen ,Substanzen besteht. Die Una.ngreifbarkeit durch Wasser ist eine sehr wertvolle Eigenschaft für Fuss bodenbeläge. Diejenigen Beläge, bei denen als Ausgangsstoffe Leim, Gelatine, Stärke.
Papierfasern oder dergleichen verwendet wer den, werden nicht oder nur unvollständig wasserbeständig, wie mann die Gerbung auch ausführt. Beispiel:
50 Liter einer kolloidalen wäss.eri.gen Emulsion, welche 25 % Linoxyn und 5 Harz enthält, werden gemischt mit 100 Liter einer wässerigen kolloidalen Suspension von 10 kg Korkmehl, 10 kg Kaolin und 10 kg Ocker mit 0,5 kg Tischlerleim als Emulgator. Die Emulsion des Linoxyns und Harzes kann hergestellt werden, indem mann diese Substanzen in einem auflösenden Mit tel, zum Beispiel Essigsäure, löst und diese Lösung in Wasser ausgiesst.
Nachdem die kollioi:dalen Emulsionen und Suspensionen ge mischt sind, lässt man das ganze System koa gulieren. Während .aller dieser Operationen wird kräftig mechanisch gerührt. Wenn die grösste Menge des Wassers abfiltriert worden ist, wird die Masse in einer Presse oder in anderer Weise zu einem Benage mit .einer Dicke einiger Millimeter verarbeitet.
Bei Verwendung von Kautschuklatex kann kolloidaler Schwefel in solch einer l_enge zugesetzt werden, dass das Verhältnis von Kautschuk zu Schwefel etwa 100 : 5 ist. Ausserdem kann eine geringe Menge eines Akzelerators, zum Beispiel Diphenylthioharn- stoff in kolloidaler Lösung (hergestellt zum Beispiel, durch Ausgiessen einer alkoholischen Lösung in. Wasser), zugesetzt werden.
Die Fabrikation findet in derselben Weise statt, wie mit Bezug .auf das Verfahren mit Lin- oxyn beschrieben worden ist, dabei kann aber das Endprodukt noch erhitzt werden, um die Vulkanisation zu beenden.
Man kann nach dem Verfahren gemäss der Erfindung Fussboden- oder dergleichen Beläge herstellen, die sich durch Biegsam keit, Wasserbeständigkeit und Zugfestigkeit auszeichnen, eine Eigenschaft, die es möglich rriacht, den Gebrauch von teuren Textil- (rew eben in vielen Fällen zu vermeiden. Hier- durcli wird im Vergleich mit Linoleum eine bedeutende Ersparnis erhalten. Da das ganze Verfahren nur kurze Zeit beansprucht, sind die Kosten entsprechend klein.