Verfahren zur Erzeugung von Sauerstoffatmungsgeräten und Einrichtung zu seiner Ausführung. Für Sauerstoffgeräte für Atmungszwecke, zum Beispiel Wiederbelebung durch künst liche Beatmung, Gasschutz, Taucherarbeiten, Inhalation, Narkose, Atembarmaehung von Luft in geschlossenen Räumen, wird in der Regel der Sauerstoff in Stahlflaschen hoch komprimiert vorrätig gehalten. Dabei ist das im Vergleich zum Inhalt hohe tote Gewicht der starkwandigen Flaschen, die einen Druck von über 100 Atmosphären aushalten müssen, besonders bei tragbaren Geräten, sehr störend. Dazu kommen die häufig bestehenden Schwie rigkeiten und hohen Kosten der Beschaffung des Sauerstoffes.
Schon die kleinsten An lagen für die Gewinnung und Verdichtung von Sauerstoff und für das Umfüllen in die Gebrauchsflaschen sind sehr kostspielig. Ist aber eine solche Anlage nicht vorhanden, so müssen die Flaschen häufig zum Zwecke des Füllens über weite Strecken hin und her ge sandt werden. Nicht ausser Acht zu lassen sind auch die Gefahren, die die Erzeugung, das Umfüllen, der Transport und die Lage rung des Sauerstoffes mit sich bringen kön nen. So ist es beispielsweise bekannt, dass durch Berührung von hochkomprimiertem Sauerstoff mit Öl oder andern entzündlichen Stoffen gefährliche Explosionen herbei geführt werden.
Überdies ist es fast unmöglich, die Ven tile der Sauerstoffflaschen genügend dicht herzustellen, so dass vielfach schon bei Trans port und Lagerung Sauerstoffverluste ein treten, die gelegentlich so weit gehen, dass bei Ingebrauchnahme eine Flasche sich als ent leert herausstellt.
Ferner sind für den praktischen Gebrauch der Flasehen allerhand Armaturen, insbeson dere ein Druckmindernngs- und Dosierungs- ventil und Manometer, erforderlich, um dem @Gebraucher des Apparates den. Sauerstoff möglichst drucklos und in. entsprechender Do- sierung zuzuführen. Schliesslich erfordert die Instandhaltung der Einrichtung ein besonders geschultes Personal, das auch laufend behörd lich kontrolliert werden muss, und kostspie lige Instandsetzungs- und Reparaturwerk stätten.
Nach alledem können Einrichtungen, die die Verwendung von Sauerstoff in Flaschen voraussetzen, wegen der technischen Schwie rigkeiten und der bei unsachgemässer Be handlung bestehenden Gefahren nur von Fachleuten benutzt werden.
Zur Beseitigung dieser Schwierigkeiten hat man bereits die Entwicklung von Sauer stoff, zum Beispiel in Gasschutzgeräten, aus Chemikalien vorgesehen. Dies geschah haupt sächlich auf nassem Wege durch die Feuch tigkeit der in geschlossenem Stromkreis be findlichen Atmungsluft, gegebenenfalls in Verbindung mit tropfenweise zugeführtem Wasser. Die Abhägigkeit von der Atmung machte hierbei eine konstante Dosierung, dis einen Vorteil der Flaschengeräte darstellt, unmöglich. Es ist auch schon die Entwick lung von Sauerstoff auf trockenem Wege aus festen Chemikalkörpern vorgeschlagen worden, die so zusammengesetzt sind, dass sie bei Erwärmung Sauerstoff abgeben. Da bei war eine Dosierung wiederum nicht mög lich.
Der Sauerstoff entwickelte sich in einer schnell verlaufenden Reaktion in Mengen, die den laufenden Bedarf weit übersteigen, so da eine Aufspeicherung nötig war, die die Bereitstellung eines entsprechend grossen Vor ratsbehälters (Beutel oder Druckgefäss) vor aussetzte.
Die vorliegende Erfindung, die auf der zuletzt erwähnten Erzeugung des Sauerstoffes auf trockenem Wege beruht, vereinigt für Atmungsgeräte jeder Art die Vorteile der drei erwähnten Systeme unter Vermeidung ihrer Nachteile. Erfindungsgemäss erfolgt die Sauerstoffentwicklung aus einem festen Chemikalkörper, der so zusammengesetzt, geformt und gepresst ist, dass nach durch Er wärmen erfolgter Einleitung des Verfahrens die Entwicklung des Sauerstoffes während der ganzen Benutzungsdauer des Gerätes in einer durch den ganzen Körper allmählich und stetig fortschreitenden Reaktion in einer dem laufenden Bedarf entsprechenden kon stanten Menge pro Zeiteinheit stattfindet.
Die Zusammensetzung des Chemikal- gemisches ist so abzustimmen, dass die Zer setzung der Sauerstoff abgebenden Substan zen unter einer solchen Wärmeentwicklung erfolgt, wie sie zur Erreichung der Zer setzungstemperatur dieser Sauerstoff ab gebenden Substanzen zwecks Fortleitung des Prozesses erforderlich ist. Durch Zugabe oxydabler Körper kann man dis Wämemenge vergrössern, falls dies zum Beispiel mit Rück sicht auf Wärmeverluste nach aussen erfor derlich ist. Anderseits kann man durch Zu gabe geeigneter Katalysatoren die Zerset zungstemperatur der Substanzen herabsetzen, um das Temperaturgefälle nach aussen zu vermindern. Ebenso kann man durch Kata lysatoren die Entwicklung beschleunigen.
Beide Massnahmen bezwecken im gleichen Sinne die Foirtsetzung des Zersetzungs- prozess.es.
Die durch die Zersetzung frei werdende und die für die Fortleitung des Zersetzungs- prozesses erforderliche Wärme müssen im Gleichgewicht bleiben, um einerseits, die ste tige Fortleitung des Prozesses zu sichern und anderseits einen unerwünscht schnellen Ab lauf des Prozessess zu verhüten. Bei tiefen Aussentemperaturen muss also durch Umhül lungen von isolierenden Materialien (,#,sbest- zylinder, ruhende Luftschichten und der gleichen)
dafür gesorgt werden, dass das Wärmegleichgewicht nicht gestört wird.
Zur praktischen Verwertung der Erfin dung war es erforderlich, ihre Anwendung überall möglich und ungefährlich zu machen. Dabei musste für Betriebssicherheit bei Fort fall technischer Schwierigkeiten gesorgt wer den, um auch die Verswendung durch Laien zu ermöglichen. Dies konnte in folgender Weise erreicht werden: Durch Anwendung verschieden hohen Pressdruckes kann man Stäbe. Brikette oder sonstige Körper bekommen, die eine bestimmte Menge Sauerstoff in der Zeiteinheit abgeben.
Eine Erhöhung des Pressdruckes bewirkt - ceteris paribus - eine Herabsetzung der Sauerstoffabgabe in der Zeiteinheit. Die Sauerstoffentwicklung in der Zeiteinheit kann ferner, abgesehen von der Form und Bemes sung des Chemikalkörpers und der Auswahl der Chemikalien, auch durch neutrale Bei mengungen zu den den Sauerstoff abgeben- den beeinflusst werden.
Der in Frage kommende Chemikalkörper lässt sich verhältnismässig billig herstellen, ausserdem bequem und gefahrlos versenden und aufbewahren, ist überdies bequem und einfach in der Anwendung, da keine Druck flasche, kein Druckminderventil, kein Do sierungsventil, keine Hochdruckleitung, keine Umfüllpumpe und kein Hochdruckmanometer geraucht wird, wodurch auch die Apparatur und ihre Instandhaltung sich billiger stellt.
In der Anwendung genügt es, an einem Ende des in einen Entwicklungsbehälter ein gesetzten Chemikalkörpers die Reaktion ein zuleiten, um die Sauerstoffentwicklung aus zulösen. Diese schreitet dann über die ganze Länge des Körpers allmählich fort. Dies ge schieht unabhängig von äussern Einflüssen. kann also auch in einem nach aussen luft dicht abgeschlossenen Behälter, zum Beispiel Gasschutzgerät, vor sich gehen.
Von besonderer Bedeutung ist die Herab setzung des Gewichtes bei tragbaren Geräten. Das tote Gewicht der Flasche und der zu gehörigen Hochdruckarmaturen fällt fort. Das Gewicht von Chemikalkörper plus Ent wicklergefäss kann zum Beispiel bei einem Zweistundengastauchgerät mit 300 Liter Sauerstofferzeugung nur etwa 2 kg gegen- Über einem Gewicht von Flasche plus Hoch druckarmaturen von etwa 8 Kilogramm be tragen.
Die Zeichnung stellt beispielsweise ver schiedene Ausführungsformen des Chemikal- körpers und der Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens dar.
Fig. 1 zeigt einen im wesentlichen stab- färmigen Chemikalkörper, sowie ein zu seiner Aufnahme dienendes Entwieklungsgefäss in axialem Schnitt; Fig. 2 ist eine Draufsicht; Fig. 3 ist ein Schnitt durch einen In halationsapparat, Fig. 4 ein wagrechter Schnitt nach der Linie 4-4 der Fig. 3 nach Fortnahme ein zelner Teile; Fig. 5 stellt einen für Wiederbelebung und Inhalation bestimmten Koffer für kon- tinuierliche in offe nem Zustande, zum Teil in senkrechtem Schnitt, dar; Fig. 6 isst eine Draufsicht hierzu; Fig. 7 stellt ein tragbares Gastauehgerät mit geschlossenem Stromkreis in.
Seitenansicht mit abgenommenem seitlichen Schutzblech dar; Fig. 8 zeigt denselben Apparat in der Vorderansicht, teilweise geschnitten, und nach Fortnahme eines Schutzdeckels; Fig. 9 und 10 zeigen eine andere Aus führung eines Gastauchgerätes mit beson derem Reserveentwickler in Seiten- und Vor deransicht; Fig. 11 und 12 zeigen eine weitere Aus führungsform für den Chemikalkörper in senkrechtem Schnitt und in Draufsicht.
Gemäss Fig. 1 besitzt der Chemikalkörper 1 zylindrische Form und ist an der Zylinder fläche und den beiden Endflächen mit einer Wärmeschutzverkleidung 2 aus Asbest ver sehen. Der Chemikalkörper besteht aus einer oder mehreren bei Erwärmung Sauerstoff ab gebenden Substanzen, zum Beispiel Perbora ten, Persulfaten, Perchloraten und Chloraten, Permanganaten, Bichromaten, PTumbaten und Superoxyden der Alkailien und Erdalkalien.
Diese Salze werden zweckmässig in feuchtem Zustande unter so hohem Druck gepresst, dass der Presskörper nach dem Trocknen eine ge wisse mechanische Widerstandsfähigkeit be sitzt.. Diese kann eventuell durch besondere Zusätze erhöht werden.
Dabei müssen solche Stoffe verwendet werden, die bei dem unter srtarker Wärmeentwicklung sich abspielenden Sauerstoffentwicklungsvorga:ng keine Gase bezw. keine schädlichen Gase abgeben, die mit Hilfe geeigneter Reinigungs- bezw. Ab- sorptionsvorrichtungen nicht wieder ausge- schieden werden können.
Für die Erhöhung ,der Festigkeit des Körpers kommt beispiels weise Asbest in Betracht, der gleichzeitig in folge seiner hohen Wärmekapazität, aber ge ringen Wärmeleitfähigkeit für die langsame, aber sichere Fortleitung des Zersetzungsvor ganges sorgt.
Der Körper 1 besteht nach Fig. 1 aus einem Hauptteil 1a und einem Zusatzteile 1b Letzterer ist so zusammengesetzt, dass er eine schnellere anfängliche Zersetzung bei stär kerer Wärmeentwicklung erleidet und ein schnelles Anspeichern der zur Weiterführung des Prozesses erforderlichen Wärmemenge herbeiführt. Die Grösse dieser Anspeicherung ergibt sich aus der Masse des Zusatzteils 1b und aus der Zusammensetzung des Chemikals in ihm. Beides richtet sich nach dem Quer schnitt des Presskörpers und nach dessen Solleistung in der Zeiteinheit. Der Zusatz teil 1b weist an der Stirnseite eine Ver tiefung 3 auf, in deren Boden eine Initial masse 4, gegen unbeabsichtigte Zündung ge schützt (Transportsicherung), eingesetzt ist.
Es kann sich hierbei um die den ganzen Körper 1 bildende Chemikalmasse handeln, der noch weitere oxydable Stoffe, zum Bei spiel Aluminiumpulver, beigemengt sind. Weiter kann Zellulose zugesetzt werden, um eine lockerere und somit leichter zündbare Maise zu erhalten. In die Masse 4 ist ein Stäbchen 5 mit einem Zündkopf 6 eingesetzt. der in die Vertiefung 3 hineinragt. Der Zündkopf 6 kann aus irgend einer Masse be stehen, wie sie zum Beispiel als Zündkopf von Streichhölzern Verwendung findet.
Der Chemikalkörper 1 ist in ein Gefäss 8 eingesetzt. Zwischen Gefässwand und Che- mikalkörper ist eine Drahtgewebehülse 7 aus einem Metall, zum Beispiel Eisen oder Alu minium, angebracht, das durch Sauerstoff nach Bildung einer Oxydschicht nicht weiter zerstört wird. Das Gefäss 8 selbst kann aus Messing oder zwecks Gewichtsersparnis aus Aluminium bestehen. Der Deckel 9 des Ge fässes ist mit diesem durch einen Lenker 10 aufklappbar verbunden und kann mit. Hilfe von Bolzen 11, die sich in Gewindelöcher des Flansches 7a des Gefässes einschrauben, fest aufgedrückt werden.
Dabei setzt sich eine ringförmige Rippe 9a auf einen auf den F lansch 7a gelegten Dichtungsring 12 auf, der zweckmässig aus von Kupfer umhülltem Asbest besteht Eine weitere ringförmige Rippe 9b setzt sich gleichzeitig auf den Che- mikalkörper und hält diesen genügend fest. um zu verhüten, dass durch Bewegungen des Apparates eine unbeabsichtigte Zündung her vorgerufen wird.
In einer vom Deckel 9 auswärts ragen den Hülse 9c mit Innengewinde ist ein mit Aussengewinde versehener Teil 13a einer Spin del 13 geführt. Das äussere Ende dieser Spin del trägt ein Handrädchen 14, während am innern Ende ein Dichtungsteller 15 ange ordnet ist. Mit der Spindel 13 ist durch Vermittlung einer Schraubenfeder 16 eine Reibscheibe 17 verbunden, die in die Ver tiefung 3 des Chemikalkörpers 1 hineinra und dort im Ruhezustande in einem gewissen Absta.nde vom Zündkopfe 6 liegt. Dureli Niederschrauben der Spindel 13 mittelst des Handrädchens 14 kann man die Zündung be wirken.
Bei diesem Vorgang setzt sich die Reibscheibe 17 auf den Zündkopf auf und wird zunächst durch Bremsung festgehalten, bis schliesslich die Feder 16 so stark gespannt ist, dass die zurückgebliebene Scheibe 17 mit einem Ruck der Drehung der Spindel folgt, wobei die Zündung stattfindet. Die hierbei sich entwickelnden Gase bezw. Dämpfe, die für Atmungszwecke nicht brau:
ehb.ar sind, entweichen durch Bohrungen 9e im Deckel 9 nach aussen. Hierauf dreht man .die Spindel 13 zurück, bis der Teller 15 sich mit einem eingelassenen Dichtungsring <B>1.8</B> an eine Dich tungsrippe 9d an der Unterseite des Deckels fest anlegt, um zu verhüten, da.B Sauerstoff durch die Bohrungen 9e bezw. durch das Spindelgewinde entweicht.
Für Apparate zum Gebrauch in Gruben werden die Boh rungen 9e durch einen Schutzkorb 73 aus engmaschigem Drahtgewebe gegen Explo sionsgefahr gesichert.
Die Initialzündung überträgt sich auf die Zündmasse 4, die in lebhafter Reaktion unter starker Wärmeentwicklung verbraucht wird, von hier aus auf die Masse 1b, in der sie noch verhältnismässig schnell fort schreitet, so dass die Sauerstoffentwicklung die normale Solleistung übersteigt, um das Gefäss auszuspülen und mit Sauerstoff an zufüllen. Erst wenn die Masse ja erreicht ist, zum Beispiel nach zwei Minuten, nimmt die Reaktion den normalen, für den Beharrungs zustand erwünschten Fortgang.
Der sich entwickelnde Sauerstoff geht durch das Drahtgewebe 7 und verlässt das Entwicklergefäss 8 durch einen in der Nähe des untern Endes angeordneten Durchgang 19, der zu einem mit dem Entwicklergefäss ver bundenen Filtergefäss 20 führt. Dieses Ge- fässt enthält zwischen zwei perforierten Plat ten 21, 22 eingeschlossen eine Schicht 23 von Fasermaterial, zum Beispiel Filz, durch die bei der Entwicklung mitgerissener Staub zurückgehalten wird. Am Deckel 24 des Fil tergefässes ist ein in das Gefäss hineinragen der Haltekorb 25 befestigt, über den eine aus einem feineren Filtermaterial, zum Bei spiel Zellulosepapier, bestehende Haube 26 gezogen ist. Hierdurch werden die feineren Staubteilchen abgefangen, die etwa die Fil terschicht 23 durchlässt.
Die Filterschicht 23 kann man mit Riechstoffen, Medikamenten oder chemischen Reinigungssubstanzen zur Beseitigung chemischer Verunreingungen aus dem Sauerstoffstrom tränken; doch kann man für diesen Zweck auch ein besonderes Filter vorsehen.
Der Deckel 24 des Filtergefässes trägt in der Mitte ein Rohr 24a mit einem seit lich abzweigenden Stutzen 24b zum Anbrin gen eines Manometers 75. An das freie Ende des Rohres 24a ist ein Rohr 27 angeschlos sen, das zur Verbrauehsstelle, zum Beispiel zu einem Inhalationsapparat, einer Atmungs maske usw., führt. In das Rohr 27 ist eine mit einer engen Öffnung 74a versehene Stau scheibe 74 eingesetzt. Diese hat in Verbin dung mit dem Manometer 75 folgenden Zweck: Für die Sicherheit des Benutzers muss, besonders bei einem Gasschutzgerät, die Mög- lichkeit bestehen, zu kontrollieren, wie weit der den Sauerstoff abgebende Körper ver braucht ist.
Da die Chemikalkörper, wie ein gangs erwähnt, durch entsprechende Form gebung und Pressung so hergestellt werden, dass eine bestimmte ,Sauerstoffabgabe in der Zeiteinheit erfolgt, womit also bei gegebenem Stabvolumen die Dauer des Prozesses fest liegt, ist schon dadurch die Benutzungsdauer des Gerätes festgelegt. Es genügt also eine Zeitkontrolle nach der Uhr, die in diesem Falle als Inhaltsmesser benutzt werden kann. Um eine weitere Sicherheit zu haben, kann man noch automatisch wirkende Anzeige vorrichtungen vorsehen.
Zum Betriebe solcher Vorrichtungen verwendet man zweckmässig den Druck des Sauerstoffes im Entwicklungs- gefäss oder an irgend einer andern geeigneten Stelle der Apparatur. Die in Fig. 1 dar gestellte Stauscheibe 74 kann beispielsweise dazu dienen, das Zustandekommen eines genügenden Druckes zu sichern; das Mano meter 75 zeigt dann diesen Druck an.
Lässt die Entwicklung des Sauerstoffes im Ent wicklungsgefäss nach, so wird dies durch das Xanometer 75 angezeigt. Der Benutzer kann dann, wenn der Apparat mit mehreren Ent wicklern ausgestattet ist, rechtzeitig einen zweiten Entwickler in Tätigkeit setzen. Das Manometer kann auch als Durchflussmengen- anzeiger geeicht werden.
An Stelle eines Ma nometers oder neben ihm könnte man ein, akustische oder sonstige Alarmvorrichtung verwenden, die durch Druckabfall ausgelöst wird. Durch den Druckabfall könnte auch eine Zündvor .richtung für die zweite Entwick- lerpatrone ausgelöst werden.
Fig. 3 und 4 veranschaulichen die Ver wendung des beschriebenen Sauerstoffent wicklers bei einem Inhalationsapparat. Hier ist das Entwicklungsgefäss 8 nicht unmittel bar mit dem Filtergefäss 20 vereinigt, sondern die beiden Apparatteile sind getrennt in einem Sockel 28 mit Hilfe von Stützflan schen 29, 30 gelagert und durch eine Lei tung 119 miteinander verbunden. Eine Zweig- leitung 31 führt zu einem Sicherheitsventil 32.
Auf das obere Ende des Filtergefässes 20 ist das Zerstäubergefäss 33 des Inhalations apparates aufgesetzt, das mit einem untern Ansatz 33a in eine Verschraubung 34 mit- telst einer Verkittung 35 druckdicht ein gesetzt ist. Durch Einstülpen des Gefässansat zes 33a ist ein in das Zerstäubergefäss hinein ragendes Rohr 36 gebildet, das am Ende rechtwinklig umgebogen und zu einer Düse 3 7 ausgebildet ist. Vor der Mündung dieser Düse liegt eine Düse 39 eines mit dem Rohr 36 durch einen Arm verbundenen Rohres 38, das mit dem untern offenen Ende in die im Gefäss 33 enthaltene medikamentöse Flüssig keit eintaucht. Durch Einwirkung des aus der Düse 37 austretenden Sauerstoffstrahles auf die Düse 39 wird die Flüssigkeit ange saugt und zerstäubt.
In den Hals 33b des Gefässes 33 ist ebenfalls unter entsprechender Abdichtung ein Akkumulatorgefäss 40 mit einem Ansatz 40a eingesetzt. Durch den Hals 40b des Gefässes 40 ist ein nachgiebiger Druckausgleichbeutel 41 eingehängt, der mit einem auswärts gebogenen Rand 41a mit Kantenwulst 41b den Wulst 40c des Halses dicht umfasst. Ein am Gefäss 40 angeord neter Rohrstutzen 42 dient zur Aufnahme eines Sehlauches 43, der zum Inhalations mundstück führt.
Gemäss Fig. 5 und G sind in einem Be hälter 44 drei Sauerstoffentwicklungsgefässe 8 mit Filtergefässen 20 untergebracht, von de nen je ein Schlauch 127 zu einem gemein samen nachgiebigen Vorrats- und Druckaus gleichbehälter 55 führt. Dieser befindet sich in dem um ein Scharnier 46 aufklappbaren vertieften Deckel 45 des Behälters 44. In dem Deckel 45, der im offenen Zustande durch eine am Behälter 44 angebrachte Stütze 47 in senkrechter Lage gehalten wird, ist eine mit einem Handgriff 48a versehene herausnehmbare Tragplatte 48 verstellbar ein gesetzt. Der Deckel 45 weist drei von innen herausgepresste Nuten 50, 50a, 50b auf, in die in Büchsen 58 an einem abwärts ragen den Rand 48b der Tragplatte 48 gelagerte, durch Federn 51 abgestützte Kugeln 49 fas sen.
An die Platte 48 sind einerseits durch Verschraubungen 52 die Schläuche 127, an- derseits der zur Atmungsmaske 54 führende Schlauch 53 angeschlossen. Am Rand 48h ist ein nachgiebiger Beutel 55 aus Gummi oder gummiertem Stoff mit Hilfe eines Wul stes 55a befestigt, der in eine eingepresste Nut 56 des Randes 48b mit Spannung ein greift. Die Platte 48 trägt ausserdem ein Sicherheitsventil 57.
Beim Gebrauch ist die Tragplatte 48 ge wöhnlich mittelst der federnden Kugeln 49 in der obersten Nut 50 des Deckels festgelegt, während sie, um den Apparat für den Trans port durch Zuklappen des Deckels 45 schlie ssen zu können, je nach dem für die Unter bringung der verschiedenen Teile (Schläuche, Maske usw.) erforderlichen Raum bis zum Eingreifen der Kugeln 49 in die Nut 50a oder 50b niedergedrückt wird.
Bei der Inbetriebnahme dieses Apparates wird zunächst der in einem der Entwick lungsgefässe 8 untergebrachte Chemikalstab in der in bezug auf Fig. 1 erläuterten Weise gezündet. Ist dieserStab annähernd vollständig: verbraucht, so bewirkt man die Zündung des Stabes in einem der beiden andern Gefässe und schliesslich nach annäherndem Verbrauch dieses Stabes auch die Zündung des Stabes im dritten Behälter.
Man kann, daher den Apparat ohne Neufüllung für ,die dreifache Zeit ununterbrochen betreiben, hat es aber a a nderseitg in der Hand, den Betrieb nach Verbrauch eines oder zweier Stäbe abzubre chen.
Anderseits kann man die Betriebsdauer dadurch weiter steigern, dass man die ver brauchte Füllung der einzelnen Gefässe je weils sofort wieder ersetzt. R,ückschla.gklap- pen, zum Beispiel in den Verschraubungen 52, verhindern beim Öffnen eines Gefässes das Zurückströmen von Sauerstoff in dieses aus dem Vorratsbehälter.
Fig. 7 und 8 stellen ein Gasschutzgerät, sogena.nntes "Gastauchgerät", dar. Bei die sem ist in einem flachen Kasten 59 das Ent- wicklergefäss 8 mit Filtergefäss 20, sowie eine Kalipatrone 61 für die Absorption der aus geatmeten Kohlensäure untergebracht. Ein zweiter Kasten 60 enthält einen Atmungs- Beutel 62 aus einem luftdichten nachgiebigen Stoff. Vom Entwicklergefäss 8 führt eine Leitung 63 zu dem Filtergefäss 20 und von diesem eine Leitung 64 zum Gehäuse eines zwischen der Kalipatrone 61 und dem zur Maske 67 führenden Ausatmungsschlauch 66 angeordneten Rückschlagventils 65.
Von der Maske führt der Einatmungschlauch 68 zu einem Rückschlagventil 69, an das sich ein Anschlussstück 70 anschliesst, von dem einer seits eine zur Kalipatrone führende Leitung 71 ausgeht und an dem anderseits der At mungsbeutel 62 befestigt ist. Das Anschluss- stüzck 70 trägt ausserdem das Sicherheits ventil 72.
Die Konstruktion und Wirkungsweise die ses Gastauchgerätes ist im allgemeinen be kannter Art, nur dass an Stelle der üblichen, mit komprimiertem Sauerstoff gefüllten Stahlflasche die Entwicklerpatrone mit Filter getreten ist. Durch die Atmung der den Ap parat tragenden Person wird unter Mitwir kung der beiden Rückschlagventile 65 und 69 die Atmungsluft in einen Kreislauf von 67 durch 66, 65, 61, 71, 70, 69, 68, 67 gesetzt, wobei der Beutel 62 zum Ausgleich dient.
Durch die mittelst des Handrädchens 14 ein geleitete Reaktion im Entwicklergefäss wird stetig eine gewisse Sauerstoffmenge pro Zeit einheit aus dem Entwickler 8 durch 63, 20, 64 dem Kreislauf der Atmungsluft zwischen dem Ventil 65 und der Kalipatrone 61, also in der Einatmungsvorrichtung gesehen vor der Kalipatrone, zugeführt, so dass er vor Ein tritt in den Einatmungschlauch 68 durch die Kalipatrone gehen muss.
In Fig. 9 und 10 ist ein mit dem Ent wicklungsgefäss 8 ausgestattetes Gastauch gerät für kurze Benutzungsdauer, ein soge- nanntes Fluchtgerät, dargestellt. Bei diesem Gerät pendelt die Atmungsluft zwischen der Lunge des Trägers und dem Atmungsbeutel 162 hin und her, wobei sie jedesmal durch die im Gehäuse 159 untergebrachte K'ali- patrone 61 geht.
Das Entwicklungsgefäss 8 mit dem Chemikalstab liegt im Nebenschluss zum Atmungsluftweg, dem fortlaufend der nach dem Zünden des Chemikalstabes sich stetig entwickelnde Sauerstoff nach Durch gang durch das Filtergefäss 20 bei 170, also auch wieder in der Enatmungsrichtung ge sehen, von der Kalipatrone 61 zugeführt wird.
Fluchtgeräte sind gewöhnlich nur für eine Benutzungsdauer von 20 bis 30 Minuten be rechnet; das Entwicklergefäss ist demgemäss nur zur Aufnahme eines entsprechend lang ausreichenden Chemikalstabes bemessen. Soll eine längere Benutzungsdauer ermöglicht wer den, so wird ein Reserveentwickler 8a mit genommen und bei Bedarf inTätigkeit gesetzt. Diesen kann man beispielsweise, wie darge stellt, in einer mittelst eines Schulterriemens 76a an der Seite zu tragenden Tasche 76 mitführen und mittelst eines Schlauches 77 an den Stutzen 67a der Maske 67 von vorn herein anschliessen. Der dargestellte Reserve entwickler hat ein eigenes Filter 20a; man kann dieses aber fortlassen und den.
Entwick ler 8a an das Filter 20 des Hauptentwicklers 8 anschliessen. Sobald der Träger bemerkt, dass der Entwickler 8 des Gerätes annähernd erschöpft ist, setzt er durch Betätigung der Zündvorrichtung mittelst des Handrädchens den Reserveentwickler in Tätigkeit.
Die Verwendung eines Reserveentwicklers kann auch bei Gastauchgeräten jeder andern Art, zum Beispiel nach Fig. 7 und 8, in Frage kommen.
Da die beschriebene Art der Sauerstoff entwicklung auf einer exothermen Reaktion beruht, muss die entwickelte Wärme, soweit wie störend ist, unschädlich gemacht werden. Die vom Sauerstoff in ,den Atmungsstrom- kreis geführte Wärme kommt bei der gerin gen Menge des Sauerstoffes pro Zeiteinheit und seiner geringen Wärmekapazität ;als lästig kaum in Frage.
Es kommt also, in der Hauptsaehe darauf an, die übrigen Teile der Apparatur gegen Erwärmung durch Übertragung oder Strahlung vom Sauerstoff entwickler aus zu schützen, zum Beispiel durch Isolierung oder durch Ausnutzung des durch die Wärmeentwicklung erzeugten Luft zuges.
Letzteres ist zum Beispiel in Fig. 7 und 8 dadurch beräcksichtigt, da.ss der Ent- Wickler nach oben verlegt und der Kasten 59 perforiert ist.
In gewissen Fällen, zum Beispiel bei Wie derbelebungsapparaten, kann die Reaktion w ärme nutzbar gemacht werden zur Erwär mung des Verunglückten. Im Falle der In halation kann man die Reaktionswärme zur Erwärmung bezw. Vergasung des Medika mentes oder zur weiteren Erwärmung des vom Patienten einzuatmenden Sauerstoffes verwenden, um dabei eine Hyperämie in den Atmungswegen zu erzielen, die erfahrungs gemäss in vielen Fällen die Heilwirkung un terstützt. Um den Sauerstoff vom Entwick ler nicht nur angewärmt, sondern auch an gefeuchtet zu bekommen, werden der Che- mikalmasse Zusätze gemacht, die chemisch gebundenes Wasser enthalten, das durch die Reaktion in Freiheit gesetzt wird, zum Bei spiel Calciumhydroxyd.
Die Vorrichtung zur Initialzündung kann man auch derart ausführen, dass sie durch Schlag wirkt. Man, kann zum Beispiel Zünd hütchen verwenden, eventuell in Verbindung mit einer Zündschnur. Ferner ist auch elek trische Zündung möglich.
Um eine besondere Vorrichtung zum Schutz gegen Explosionsgefahr entbehrlich zu machen, wie sie in Fig. 1 und 8 in Form des feinen Drahtgewebes 73 vorgesehen ist, kann man auch einen hermetischen Abschluss nach aussen vorsehen. Dies würde bei der Ein richtung der Fig. 1 auf das Fortlassen der Öffnungen 9e hinauslaufen.
Der Sauerstoff abgebenden Masse kann man gegebenenfalls ein zweites Cemikal bei fügen, das bei dem Entwicklungsvorgang Kohlensäure oder ein anderes Heilgas, zum Beispiel Chlor, abgibt. Dies kommt zum Bei spiel bei Wiederbelebung zur Anregung des Atemzentrums inFrage. Es können hierfür sol che Stoffe, zum Beispiel Karbonate und Bi karbonate der Alkali-, Erdalkali- und Schwer metalle, in Anwendung kommen, die bei Er wärmung bis etwa 800 C ihre Kohlensäure ganz oder teilweise abgeben. Man kannaher auch organische Stofe zusetzen, die mit dem entwickelten Sauerstoff unter den vorhande nen Bedingungen Kohlensäure bilden.
Bei Verwendung von Katalysatoren kön nen als Träger für diese die der Chemikal- masse beigemischten Faserstoffe (Asbest) dienen.
Bei längerer Entwicklungsdauer würde bei Verwendung nur eines geraden Stabes dieser unhandlich lang werden. In solchem Falle verwendet man zweckmässig an einem Ende zusammenhängende Doppelstäbe. Bei diesen muss, zum Beispiel durch Einfügung von Isolierschichten, ein unerwünschtes Über springen der Reaktion verhütet werden.
Der Doppelstab 1 gemäss Fig. 11 und 12 ist zu nächst in einem Stück als zusammenhängen der Zylinder gepresst, an einem Ende nur ein seitig bei 1b, etwa bis zu einer Diametral ebene, in stärker reaktionsfähiger Mischung hergestellt und in der genannten Diametral ebene durch Einsägen mit einem Längsschlitz 79 versehen, in den eine Isolierplatte 80, zum Beispiel Asbest, eingeschoben ist.
In den Teil 1b ist ein halbrunder Einschnitt 103 ein gefräst, innerhalb dessen die Zündmasse und der Zündkopf wie bei Fig. 1 angeordnet sind. Auf der andern Seite des .Schlitzes 79 ist. der Stab verkürzt.
Wird dieser Stab mittelst der Zündvorrichtung 6 entzündet, so pflanzt sich die Reaktion zunächst durch die links van der Platte 80 .Liegende Stabhälfte bis zum andern Stabende fort, wo sie zur zwei ten Staubhälfte übergreift,
um diese in um- gekehrter Richtung zu durchschreiten. Ein direktes Übertragen der Zündung von 6 auf das anliegende Ende der zweiten Stabhälfte wird durch die sich auf deren Endfläche er streckende, dem Wärmeschutz dienende As bestverkleidung 2 des Stabes mit Sicherheit verhindert.
Bei mehr als zweiteiliger Ausbildung sind die benachbarten Teilstäbe .abwechselnd an den beiden Enden miteinander zu ver binden.