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Verfahren zur Erzeugung von Sauerstoff in Sauerstoffatmungsgeräten,
Es ist bekannt, in Sauerstoffatmungsgeräten Sauerstoff aus einem in Form eines Presslings zur Anwendung kommenden festen Chemikalgemisch zu erzeugen, in welchem die den Sauerstoff freigebende Reaktion unabhängig von der Atmung, d. h. ohne Mitwirkung der durch die Atmung freiwerdenden Kohlensäure und Feuchtigkeit durch Erwärmung bewirkt wird. Die hiefür in Frage kommenden Chemikalien hatten bis jetzt den Nachteil, dass aus ihnen der Sauerstoff nicht in einer den laufenden Bedarf deckenden, in der Zeiteinheit konstanten Menge entwickelt werden konnte. Die Reaktion vollzog sich so schnell, dass man den Sauerstoff in einem Vorratsbehälter aufspeichern musste, um ihn dann allmählich zu verbrauchen. Durch den Vorratsbehälter wurden besonders frei tragbare Geräte zu schwer und umfangreich.
Man hat zwar bei stationären Sauerstoff-Erzeugungsanlagen versucht, eine gewisse Gleichmässigkeit der Sauerstoffentwicklung dadurch zu erreichen, dass man verhältnismässig kleine Chemikalkörper in gewissen regelmässigen Zeitabständen zuführte, so dass jeweils kleinere Vorratsmengen erzeugt wurden.
Dabei wurde also eine grössere Kontinuität der Entwicklung erzielt, aber nicht durch den Verlauf der chemischen Reaktion im Chemikal selbst, sondern nur durch das aufeinanderfolgende Zusetzen kleiner Einzelkörper.
Man hat auch schon den betreffenden Chemikalkörpern indifferente Stoffe zugesetzt, um die Reaktion zu verlangsamen. Damit hat man ihnen indessen nur den Explosivcharakter genommen ; eine in der Zeiteinheit konstante Entwicklung wurde nicht erreicht.
Erfindungsgemäss werden nun, um während der Gebrauchsdauer des Gerätes eine Sauerstoffentwicklung in einer den laufenden Bedarf deckenden, konstanten Menge pro Zeiteinheit zu erhalten und damit jede Aufspeicherung unnötig zu machen, dem Chemikalgemisch Verbindungen zugesetzt, die bei der stattfindenden Reaktion eine unter Wärmebindung verlaufende Änderung erfahren, u. zw. erfolgt dieser Zusatz in einem solchen Mengenverhältnis, dass ein bestimmter Teil der bei der Sauerstoff abgebenden Reaktion entwickelten Wärmemenge gebunden wird, nämlich der Teil, der über die Wärmemenge hinausgeht, die zur Fortpflanzung der Reaktion zur Verfügung stehen muss.
Als eine solche Verbindung kommt beispielsweise Kalziumhydroxyd in Frage. Aus diesem wird bei der Zersetzung Wasser frei, das durch die Reaktionswärme verdampft wird. Dabei werden erhebliche Wärmemengen in Form latenter Verdampfungswärme gebunden. Die damit einhergehende Anfeuchtung des Sauerstoffes ist in der Regel erwünscht.
Die Erzeugung von Sauerstoff für Atmungszwecke in dem Atmungsgerät nach Massgabe des Bedarfes ist bis jetzt nur in der Weise bekannt geworden, dass man Austauschmassen, d. h. solche Massen verwendete, die gleichzeitig Sauerstoff abgeben und Kohlensäure absorbieren (z. B. Alkalisuperoxyde).
Dabei sind für die entwickelte Sauerstoffmenge der Feuchtigkeits-und Kohlensäuregehalt der durch die Masse streichenden zu regenerierenden Atmungsluft massgebend. Demgegenüber ist hier die Sauerstoffreaktion von der Atmung völlig unabhängig, weil für sie weder Wasser noch Kohlensäure erforderlich ist. Man hat anderseits schon vorgeschlagen, einer derartigen Austauschmasse zur Beschleunigung der Sauerstoffentwicklung Stoffe zuzusetzen, die Wasser oder Kohlensäure abgeben.
Hier soll also die Sauerstoffreaktion mit einer noch grösseren Wasser-und Kohlensäuremenge durchgeführt werden, als durch
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die Ausatmung der den Apparat benutzenden Person zur Verfügung steht, wogegen erfindungsgemäss kein Wasser für die Sauerstoffreaktion benötigt wird und das freiwerdende Wasser die Reaktion verzögert, also gerade den entgegengesetzten Einfluss auf die Reaktion hat.
Durch Zugabe geeigneter Katalysatoren kann man die Zersetzungstemperatur des Chemikalkörpers herabsetzen, um das Temperaturgefälle nach aussen zu vermindern. Ebenso kann man durch geeignete Zusätze die Sauerstoffentwicklung beschleunigen. Beide Massnahmen bezwecken im gleichen Sinne einerseits die Fortsetzung des Zersetzungsprozesses, anderseits die Vergleichmässigung der Sauerstoffentwicklung und die Ermöglichung einer Dosierung. Hiefür ist es auch wichtig, die durch die Zersetzung freiwerdende und die für die Fortleitung des Zersetzungsprozesses erforderliche Wärme im Gleichgewicht zu'halten. Es müssen daher unter Umständen, zumal bei tiefen Aussentemperaturen, Wärmeschutzmittel, z. B. Umhüllungen von isolierenden Materialien (z. B. Asbest), ruhende Luftschichten u. dgl., angewendet werden.
Wie bereits bemerkt, erübrigt sich die Anwendung eines Vorratsbehälters zur Aufnahme des gesamten entwickelten Sauerstoffes, da die Entwicklung nach Massgabe des laufenden Verbrauches in der gewünschten Menge pro Zeiteinheit vor sich geht. In der Regel muss aber, ebenso wie bei den mit Sauerstoffflaschen und Reduzierventilen arbeitenden Geräten, bei denen gleichfalls der Sauerstoff in dosierter Menge der Flasche entnommen wird, ein Ausgleichbeutel (Gegenlunge) zur Aufnahme der Atemstösse vorhanden sein.
Die Zeichnung stellt verschiedene Ausführungsformen des Chemikalkörpers und verschiedene Anwendungen dar. Fig. 1 zeigt einen im wesentlichen stabförmigen Chemikalkörper sowie ein zu seiner Aufnahme dienendes Entwicklungsgefäss in axialem Schnitt. Fig. 2 ist eine Draufsicht. Fig. 3 ist ein Schnitt durch ein Inhalationsgerät, Fig. 4 ein waagrechter Schnitt nach der Linie 4-4 der Fig. 3 nach Fortnahme einzelner Teile. Fig. 5 stellt einen für Wiederbelebung und Inhalation bestimmten Koffer für kontinuierliche Sauerstoffentwicklung in offenem Zustande zum Teil in lotrechtem Schnitt dar. Fig. 6 ist eine Draufsicht. Fig. 7 stellt ein tragbares Gastauchgerät mit geschlossenem Stromkreis in Seitenansicht mit abgenommenem seitlichen Schutzblech dar. Fig. 8 zeigt dasselbe Gerät in der Vorderansicht teilweise geschnitten und nach Fortnahme eines Schutzdeckels.
Fig. 9 und 10 zeigen eine andere Ausführung eines Gastauchgerätes mit besonderem Reserveentwickler in Seiten-und Vorderansicht.
Fig. 11 und 12 zeigen eine weitere Ausführungsform für den Chemikalkörper in lotrechtem Schnitt und in Draufsicht.
Gemäss Fig. 1 besitzt der Chemikalkörper 1 zylindrische Form und ist in der Zylinderfläche und den beiden Endflächen mit einer Wärmeschutzverkleidung 2 aus Asbest versehen. Der Chemikalkörper besteht aus einer oder mehreren bei Erwärmung Sauerstoff abgebenden Substanzen, z. B. Perboraten, Persulfaten, Perchloraten und Chloraten, Permanganaten, Bichromaten, Plumbaten und Superoxyden der Alkalien und Erdalkalien. Diese Salze werden zweckmässig in feuchtem Zustande unter so hohem Druck gepresst, dass der Presskörper nach dem Trocknen eine gewisse mechanische Widerstandsfähigkeit besitzt. Diese kann gegebenenfalls durch besondere Zusätze erhöht werden.
Dabei müssen solche Stoffe verwendet werden, die bei dem unter starker Wärmeentwicklung sich abspielenden Sauerstoffentwicklungsvorgang keine Gase oder keine schädlichen Gase abgeben, die mit Hilfe geeigneter Reinigungs-oder Absorptionsvorrichtungen nicht wieder ausgeschieden werden können. Für die Erhöhung der Festigkeit kommt beispielsweise Asbest in Betracht, der gleichzeitig infolge seiner hohen Wärmekapazität, aber geringen Wärmeleitfähigkeit für die langsame, aber sichere Fortleitung des Zersetzungsvorganges sorgt.
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ist so zusammengesetzt, dass er eine schnellere anfängliche Zersetzung bei stärkerer Wärmeentwicklung erleidet und ein schnelles Anspeichern der zur Weiterführung des Prozesses erforderlichen Wärmemenge herbeiführt.
Die Grösse dieser Anspeicherung ergibt sich aus der Masse des Zusatzteils 1b und aus der Zusammensetzung des Chemikals in ihm. Beides richtet sich nach dem Querschnitt des Presskörpers und nach dessen Solleistung in der Zeiteinheit. Der Zusatzteil1b weist an der Stirnseite eine Vertiefung 3 auf, in deren Boden eine Initialmasse 4, gegen unbeabsichtigte Zündung geschützt (Transportsicherung), eingesetzt ist. Es kann sich hiebei um die den ganzen Körper 1 bildende Chemikalmasse handeln, der noch weitere oxydable Stoffe, z. B. Aluminiumpulver, beigemengt sind. Weiter kann Zellulose zugesetzt werden, um einelockere und somit leichter zündbar Masse zu erhalten. In die Masse 4 ist ein Stäbchen 5 mit einem Zündkopf 6 eingesetzt, der in die Vertiefung 3 hineinragt.
Der Zündkopf 6 kann aus irgendeiner Masse bestehen, wie sie z. B. als Zündkopf von Streichhölzern Verwendung findet.
Der Chemikalkörper 1 ist in ein Gefäss 8 eingesetzt. Zwischen Gefässwand und Chemikalkörper ist eine Drahtgewebehülse 7 aus einem Metall, z. B. Eisen oder Aluminium, angebracht, das durch Sauerstoff nach Bildung einer Oxydschicht nicht weiter zerstört wird. Das Gefäss 8 selbst kann aus Messing oder zwecks Gewichtsersparnis aus Aluminium bestehen. Der Deckel 9 des Gefässes ist mit diesem durch einen Lenker 10 aufklappbar verbunden und kann mit Hilfe von Bolzen 11, die sich in Gewindelöcher des Flansches 7 a des Gefässes einschrauben, fest aufgedrückt werden. Dabei setzt sich eine ringförmige Rippe ssc ! auf einen auf den Flansch 7 a gelegten Dichtungsring 12 auf, der zweckmässig aus von Kupfer umhülltem Asbest besteht.
Eine weitere ringförmige Rippe 9b setzt sich gleichzeitig auf den Chemikal-
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körper und hält diesen genügend fest, um zu verhüten, dass durch Bewegungen des Gerätes eine unbeabsichtigte Zündung hervorgerufen wird.
In einer vom Deckel 9 auswärts ragenden Hülse 9 c mit Innengewinde ist ein mit Aussengewinde versehener Teil 13 a einer Spindel 13 geführt. Das äussere Ende dieser Spindel trägt ein Handradchen-M, wogegen am inneren Ende eine Scheibe 15 angeordnet ist. Mit der Scheibe 15 ist durch Vermittlung einer Schraubenfeder 16 eine Reibscheibe 17 verbunden, die in die Vertiefung 3 des Chemikalkörpers 1 hineinragt und dort im Ruhezustand in einem gewissen Abstande vom Zündkopf 6 liegt. Durch Niederschrauben der Spindel 13 mittels des Handrädchens 14 kann man die Zündung bewirken.
Bei diesem Vorgang setzt sich die Reibscheibe 17 auf den Zündkopf auf und wird zunächst durch Bremsung festgehalten, bis schliesslich die Feder 16 so stark gespannt ist, dass die zurückgebliebene Scheibe 17 mit einem Ruck der Drehung der Spindel folgt, wobei die Zündung stattfindet. Die hiebei sich entwickelnden Gase und Dämpfe, die für Atmungszwecke nicht brauchbar sind, entweichen durch Bohrungen 9e im Deckel 9 nach aussen. Hierauf dreht man die Spindel 13 zurück, bis die Scheibe 15 sich mit einem eingelassenen Dichtungsring 18 an eine Dichtungsrippe 9d an der Unterseite des Deckels fest anlegt, um zu verhüten, dass Sauerstoff durch die Bohrungen 9e oder durch das Spindelgewinde entweicht.
Für Geräte zum Gebrauch in Gruben werden die Bohrungen 9e durch einen Schutzkorb 73 aus engmaschigem Drahtgewebe gegen Explosionsgefahr gesichert.
Die Initialzündung überträgt sich auf die Zündmasse 4, die in lebhafter Reaktion unter starker Wärmeentwicklung verbraucht wird, von hier aus auf die Masse lb, in der sie noch verhältnismässig schnell fortschreitet, so dass die Sauerstoffentwicklung die normale Solleistung übersteigt, um das Gefässsystem auszuspülen und mit Sauerstoff anzufüllen. Erst wenn die Masse 1 a erreicht ist, z. B. nach zwei Minuten, nimmt die Reaktion den normalen für den Beharrungszustand erwünschten Fortgang.
Der sich entwickelnde Sauerstoff geht durch das Drahtgewebe 7 und verlässt das Entwicklergefäss 8 durch einen in der Nähe des unteren Endes angeordneten Durchgang 19, der zu einem mit dem Entwicklergefäss verbundenen Filtergefäss 20 führt. Dieses Gefäss enthält zwischen zwei perforierten Platten 21, 22 eingeschlossen eine Schicht 23 von Fasermaterial, z. B. Filz, durch die bei der Entwicklung mitgerissener Staub zurückgehalten wird. Am Deckel 24 des Filtergefässes ist ein in das Gefäss hineinragender Haltekorb 25 befestigt, über den eine aus einem feineren Filtriermaterial, z. B. Zellulosepapier, bestehende Hülse 26 gezogen ist.
Hiedurch werden die feineren Staubteilchen abgefangen, die etwa die Filterschicht 23 durchlässt. Die Filterschicht 23 kann man mit Riechstoffen, Medikamenten oder chemischen Reinigungssubstanzen zur Beseitigung chemischer Verunreinigungen aus dem Sauerstoffstrom tränken, doch kann man für diesen Zweck auch ein besonderes Filter vorsehen.
Der Deckel 24 des Filtergefässes trägt in der Mitte ein Rohr 24a mit einem seitlich abzweigenden Stutzen 24b zum Anbringen eines Manometers 75. An das freie Ende des Rohres 24a ist ein Rohr 27 angeschlossen, das zur Verbrauchsstelle, z. B. zu einem Inhalationsapparat, einer Atmungsmaske usw. führt. In das Rohr 27 ist eine mit einer engen Öffnung 74a versehene Stauscheibe 74 eingesetzt. Diese hat in Verbindung mit dem Manometer 75 folgenden Zweck.
Für die Sicherheit des Benutzers muss, besonders bei einem Gasschutzgerät, die Möglichkeit bestehen, zu kontrollieren, wie weit der den Sauerstoff abgebende Körper verbraucht ist. Da die Chemikalkörper, wie eingangs erwähnt, durch entsprechende Formgebung und Pressung so hergestellt werden, dass eine bestimmte Sauerstoffabgabe in der Zeiteinheit erfolgt, womit also bei gegebenem Stabvolumen die Dauer des Prozesses festliegt, ist schon dadurch die Benutzungsdauer des Gerätes festgelegt. Es genügt also eine Zeitkontrolle nach der Uhr, die in diesem Falle als Inhaltsmesser b. enutzt werden kann.
Um eine weitere Sicherheit zu haben, kann man noch selbsttätig wirkende Anzeigevorrichtungen vorsehen. Zum Betriebe solcher Vorrichtungen verwendet man zweckmässig den Druck des Sauerstoffs im Entwicklungsgefäss oder an irgendeiner andern geeigneten Stelle der Apparatur. Die in Fig. 1 dargestellte Stauscheibe 74 kann beispielsweise dazu dienen, das Zustandekommen eines genügenden Druckes zu sichern ; das Manometer 75 zeigt dann diesen Druck an. Lässt die Entwicklung des Sauerstoffes im Entwieklungsgefäss nach, so wird dies durch das Manometer 75 angezeigt. Der Benutzer kann dann, wenn das Gerät mit mehreren Entwicklern ausgestattet ist, rechtzeitig einen zweiten Entwickler in Tätigkeit setzen. Das Manometer kann auch als Durchflussmengenanzeiger geeicht werden.
An Stelle eines Manometers oder neben ihm könnte man eine akustische oder sonstige Alarmvorrichtung verwenden, die durch Druckabfall ausgelöst wird. Auf ähnliche Weise könnte auch die zweite Entwicklerpatrone gezündet werden.
Fig. 3 und 4 veranschaulichen die Verwendung des beschriebenen Sauerstoffentwicklers bei einem Inhalationsapparat. Hier ist das Entwicklungsgefäss 8 nicht unmittelbar mit dem Filtergefäss 20 vereinigt, sondern die beiden Gerätteile sind getrennt in einem Sockel 28 mit Hilfe von Stützflanschen 29, 30 gelagert und durch eine Leitung 119 miteinander verbunden. Eine Zweigleitung 31 führt zu einem Sicher- heitsventil 32. Auf das obere Ende des Filtergefässes 20 ist das Zerstäubergefäss 33 des Inhalationsgerätes aufgesetzt, das mit einem unteren Ansatz 33 a in eine Verschraubung 34 mittels einer Verkittung 35 druckdicht eingesetzt ist.
Durch Einstülpen des Gefässansatzes 33 a ist ein in das Zerstäubergefäss hineinragendes Rohr 36 gebildet, das am Ende rechtwinklig umgebogen und zu einer Düse 37 ausgebildet ist.
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Vor der Mündung dieser Düse liegt eine Düse 39 eines mit dem Rohr 36 verbundenen Rohres 38, das mit dem unteren offenen Ende in die im Behälter 33 enthaltene medikamentöse Flüssigkeit eintaucht.
Durch Einwirkung des aus der Düse 37 austretenden Sauerstoffstrahles auf die Düse 39 wird die Flüssigkeit angesaugt und zerstäubt. In den Hals 33b des Gefässes 33 ist ebenfalls unter entsprechender Abdichtung ein Akkumulatorgefäss 40 mit einem Ansatz 40a eingesetzt. Durch den Hals 40b des Gefässes 40 ist ein nachgiebiger Beutel 41 eingehängt, der mit einem auswärts gebogenen Rand 41 a mit Kantenwulst 41b den Wulst 40c des Halses dicht umfasst. Ein am Gefäss 40 angeordneter Rohrstutzen 42 dient zur Aufnahme eines Schlauches 43, der zum Inhalationsmundstück führt.
Gemäss Fig. 5 und 6 sind in einem Behälter 44 drei Sauerstoffentwicklungsgefässe 8 mit Filtergefässen 20 untergebracht, von denen je ein Schlauch 127 zu einem gemeinsamen nachgiebigen Vorratsund Druckausgleichbehälter 55 (Sparbeutel) führt. Dieser befindet sich in dem um ein Scharnier 46 aufklappbaren Deckel 45 des Behälters 44. In den Deckel 45, der in offenem Zustande durch eine am Behälter 44 angebrachte Stütze 47 in lotrechter Lage gehalten wird, ist eine mit einem Handgriff 48 (J ; versehene herausnehmbare Tragplatte 48 verstellbar eingesetzt. Der Deckel 45 weist drei von innen eingepresste Nuten 50, 50a, 50b auf, denen in Büchsen 58 an einem abwärts ragenden Rand 48b der Platte 48 gelagerte, durch Federn 51 abgestützte Kugeln 49 entsprechen.
An die Platte 48 sind einerseits durch Verschraubungen 52 die Schläuche 127, anderseits der zur Atmungsmaske 54 führende Schlauch 53 angeschlossen. Am Rand 48b ist ein nachgiebiger Beutel 55 aus Gummi oder gummiertem Stoff mit Hilfe eines Wulstes 55a befestigt, der in eine eingepresste Nut 56 des Randes 48b mit Spannung eingreift.
Die Platte 48 trägt ausserdem ein Sicherheitsventil 57.
Beim Gebrauch ist die Tragplatte 48 gewöhnlich mittels der federnden Kugeln 49 in der obersten Nut 50 des Deckels festgelegt, während sie, um das Gerät für den Transport durch Zuklappen des Deckels 45 schliessen zu können, je nach dem für die Unterbringung der verschiedenen Teile (Schläuche, Maske usw.) erforderlichen Raum bis zum Eingreifen der Kugeln 49 in die Nut 50a oder 50b niedergedrückt wird.
Bei der Inbetriebnahme dieses Gerätes wird zunächst der in einem der Entwicklungsgefässe 8 untergebrachte Chemikalstab in der in bezug auf Fig. 1 erläuterten Weise gezündet. Ist dieser Stab annähernd vollständig verbraucht, so bewirkt man die Zündung des Stabes in einem der beiden andern Behälter und schliesslich nach annäherndem Verbrauch dieses Stabes auch die Zündung des Stabes im dritten Behälter. Man kann daher das Gerät ohne Neufüllung für die dreifache Zeit ununterbrochen betreiben, hat es aber anderseits in der Hand, den Betrieb nach Verbrauch eines oder zweier Stäbe abzubrechen. Anderseits kann man die Betriebsdauer dadurch weiter steigern, dass man die verbrauchte Füllung der einzelnen Behälter jeweils sofort wieder ersetzt. Rückschlagklappen, z.
B. in den Verschraubungen 52, verhindern beim Öffnen eines Gefässes das Zurückströmen von Sauerstoff in dieses. aus dem Vorratsbehälter.
Fig. 7 und 8 stellen ein Gasschutzgerät, sogenanntes"Gastauchgerät"dar. Bei diesem ist in einem flachen Kasten 59 das Entwicklergefäss 8 mit Filtergefäss 20 sowie eine Kalipatrone 61 für die Absorption der ausgeatmeten Kohlensäure untergebracht. Ein zweiter Kasten 60 enthält einen Atmungsbeutel 62 aus einem luftdichten, nachgiebigen Stoff. Vom Entwicklergefäss 8 führt eine Leitung 63 zu dem Filtergefäss 20 und von diesem eine Leitung 64 zum Gehäuse eines zwischen der Kalipatrone 61 und dem zur Maske 67 führenden Ausatmungsschlauch 66 angeordneten Rückschlagventils 65.
Von der Maske führt der Einatmungsschlauch 68 zu einem Rückschlagventil 69, an das sich ein Anschluss- stück 70 anschliesst, von dem einerseits eine zur Kalipatrone führende Leitung 71 ausgeht, und an dem anderseits der Atmungsbeutel 62 befestigt ist. Das Anschlussstück 70 trägt ausserdem das Sicherheitsventil 72.
Die Konstruktion und Wirkungsweise dieses Gastauchgerätes ist im allgemeinen bekannter Art, nur dass an Stelle der üblichen, mit komprimiertem Sauerstoff gefüllten Stahlflasche die Entwicklerpatrone mit Filter getreten ist. Durch die Atmung der das Gerät tragenden Person wird unter Mitwirkung der beiden Rückschlagventile 65 und 69 die Atmungsluft in einen Kreislauf von 67 durch 66,65, 61, 71, 70,69, 68, 67 gesetzt, wobei der Beutel 62 zum Ausgleich dient.
Durch die mittels des Handrädchens 14 eingeleitete Reaktion im Entwicklergefäss wird stetig eine gewisse Sauerstoffmenge pro Zeiteinheit aus dem Entwickler 8 durch 63, 20,64 dem Kreislauf der Atmungsluft zwischen dem Ventil 65 und der Kalipatrone zugeführt, so dass er vor Eintritt in den Einatmungsschlauch 68 durch die Kalipatrone gehen muss.
In Fig. 9 und 10 ist ein mit dem Entwicklungsgefäss 8 ausgestattetes Gastauchgerät für kurze Benutzungsdauer, ein sogenanntes Fluchtgerät dargestellt. Bei diesem Gerät pendelt die Atmungsluft zwischen der Lunge des Trägers und dem Atmungsbeutel 162 hin und her, wobei sie jedesmal durch
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liegt im Nebenschluss zum Atmungsluftweg, dem fortlaufend der nach dem Zünden des Chemikalstabes sich stetig entwickelnde Sauerstoff nach Durchgang durch das Filtergefäss 20 bei 170 zugeführt wird.
Fluchtgeräte sind gewöhnlich nur für eine Benutzungsdauer von 20 bis 30 Minuten berechnet ; das Entwicklergefäss ist demgemäss nur zur Aufnahme eines entsprechend lang ausreichenden Chemikalstabes bemessen. Soll eine längere Benutzungsdauer ermöglicht werden, so wird ein Reserveentwiekler 8a
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mitgenommen und bei Bedarf in Tätigkeit gesetzt. Diesen kann man beispielsweise, wie dargestellt, in einer mittels eines Schulterriemens 76a an der Seite zu tragenden Tasche 76 mitführen und mittels eines Schlauches 77 an den Stutzen 67 a der Maske 67 von vornherein anschliessen.
Der dargestellte
Reserveentwickler hat ein eigenes Filter 20a : man kann dieses aber fortlassen und den Entwickler 8a an das Filter 20 des Hauptentwicklers 8 anschliessen. Sobald der Träger bemerkt, dass der Entwickler 8 des Gerätes annähernd erschöpft ist, setzt er durch Betätigung der Zündvorrichtung mittels des Handrädchens den Reserveentwickler in Tätigkeit.
Die Verwendung eines Reserveentwieklers kann auch bei Gastauchgeräten jeder andern Art, z. B. nach Fig. 7 und 8, in Frage kommen.
Da die beschriebene Art der Sauerstoffentwicklung auf einer exothermen Reaktion beruht, muss die entwickelte Wärme, soweit sie störend ist, unschädlich gemacht werden. Die vom Sauerstoff in den Atmungsstromkreis geführte Wärme kommt bei der geringen Menge des Sauerstoffs pro Zeiteinheit und seiner geringen Wärmekapazität als lästig kaum in Frage. Es kommt also in der Hauptsache darauf an, die übrigen Teile des Gerätes gegen Erwärmung durch Übertragung oder Strahlung vom Sauerstoffentwickler aus zu schützen, z. B. durch Isolierung oder durch Ausnutzung des durch die Wärmeentwicklung erzeugten Luftzuges. Letzteres ist z. B. in Fig. 7 und 8 dadurch berücksichtigt, dass der Entwickler nach oben verlegt und das Schutzblech 59 perforiert ist.
In gewissen Fällen, z. B. bei Wiederbelebungsgeräten, kann die Reaktionswärme nutzbar gemacht werden zur Erwärmung des Verunglückten. Im Falle der Inhalation kann man die Reaktionswärme zur Erwärmung und Vergasung des Medikaments oder zur weiteren Erwärmung des vom Patienten einzuatmenden Sauerstoffes verwenden, um dabei eine Hyperämie in den Atmungswegen zu erzielen, die erfahrungsgemäss in vielen Fällen die Heilwirkung unterstützt. Um den Sauerstoff vom Entwickler nicht nur angewärmt, sondern auch angefeuchtet zu bekommen, werden der Chemikalmasse Zusätze gemacht, die chemisch gebundenes Wasser enthalten, das durch die Reaktion in Freiheit gesetzt wird, z. B. Kalziumhydroxyd.
Die Vorrichtung zur Initialzündung kann man auch derart ausführen, dass sie durch Schlag wirkt.
Man kann z. B. Zündhütchen verwenden, gegebenenfalls in Verbindung mit einer Zündschnur. Ferner ist auch elektrische Zündung möglich.
Um eine besondere Vorrichtung zum Schutz gegen Explosionsgefahr entbehrlich zu machen, wie sie in Fig. l und 8 in Form des feinen Drahtgewebes 73 vorgesehen ist, kann man auch einen hermetischen Abschluss nach aussen vorsehen. Dies würde bei der Einrichtung der Fig. 1 auf das Fortlassen der Öffnungen 9e hinauslaufen.
Der Sauerstoff abgebenden Masse kann man gegebenenfalls ein zweites Chemikal beifügen, das bei dem Entwicklungsvorgang Kohlensäure oder ein anderes Heilgas, z. B. Chlor abgibt. Dies kommt z. B. bei Wiederbelebung zur Anregung des Atemzentrums in Frage. Es können hiefür solche Stoffe, z. B. Karbonate und Bikarbonate der Alkali-, Erdalkali-und Schwermetalle, in Anwendung kommen, die bei Erwärmung bis etwa 800 C ihre Kohlensäure ganz oder teilweise abgeben. Man kann aber auch organische Stoffe zusetzen, die mit dem entwickelten Sauerstoff unter den vorhandenen Bedingungen, Kohlensäure bilden.
Bei Verwendung von Katalysatoren können als Träger für diese die der Chemikalmasse beigemischten Faserstoffe (Asbest) dienen.
Bei längerer Entwicklungsdauer würde bei Verwendung nur eines geraden Stabes dieser unhandlich lang werden. In solchem Falle verwendet man zweckmässig an einem Ende zusammenhängende Doppelstäbe. Bei diesen muss, z. B. durch Einfügung von Isolierschichten, ein unerwünschtes Überspringen der Reaktion verhütet werden. Der Doppelstab 1 gemäss Fig. 11 und 12 ist zunächst in einem Stück als zusammenhängender Zylinder gepresst, an einem Ende nur einseitig, etwa bis zu einer Diametralebene bei 1b in stärker reaktionsfähiger Mischung hergestellt und in der genannten Diametralebene
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ist. In den Teil lb ist ein halbrunder Einschnitt 103 eingefräst, innerhalb dessen die Zündmasse und der Zündkopf wie bei Fig. 1 angeordnet sind. Auf der andern Seite des Schlitzes 79 ist der Stab verkürzt.
Wird dieser Stab mittels der Zündvorrichtung 6 entzündet, so pflanzt sich die Reaktion zunächst durch die links von der Platte 80 liegende Stabhälfte bis zum andern Stabende fort. wo sie zur zweiten Stabhälfte übergreift, um diese in umgekehrter Richtung zu durchschreiten. Ein direktes Übertragen der Zündung von 6 auf das anliegende Ende der zweiten Stabhälfte wird durch die sich auf deren Endfläche erstreckende, dem Wärmeschutz dienende Asbestverkleidung 2 des Stabes verhindert.
Bei mehr als zweiteiliger Ausbildung sind die benachbarten Teilstäbe abwechselnd an den beiden Enden miteinander zu verbinden.
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