Elektromedizinischer Apparat. Die beim Betriebe keine elektrisehe Spannung führenden metallenen Teile von elektromedizinischen Apparaten werden, zur Vermeidung von Schädigungen des solche Teile Berührenden, in vielen Fällen in einem geerdeten Metallgehäuse untergebracht.
Diese Erdung soll alle Personen, die mit dem Ap parat zu tun haben und' dabei mit den er wähnten Metallteilen in Berührung kommen können oder müssen,, gegen die Gefahr schüt zen, die dann entstehen würde, wenn diese Metallteile durch Induktion oder durch irgend eine unvorhergesehene Beschädigung des elektrischen Apparates eine Potential- differenz gegen Erde annehmen.
Voraus setzung ist dabei, da:ss die berührende Per son, wie das häufig der Fall sein kann, in einer einigermassen gut elektrisch leitender. Verbindung mit der Erde steht, etwa durch einen feuchten Steinfussboden oder derglei chen. Bei einwandfreier Erdung aller berühr baren Metallteile ist cla.nn jede Gefahr be- seitigt, weil eine gefährliche Potential differenz zwischen verschiedenen Körper- stellen der berührenden. Person nicht entstehen kann.
Anders liegen die Verhältnisse bei edel.. tromedizinischen Apparaten, bei denen der Patient betriebsmässig mit Spannung führen den Teilen in Verbindung steht, die isoliert aus dem metallenen Gehäuse herausgeführt sind.
-Wird bei solchen Apparaten lediglich die erwähnte Schutzerdung des metallenen Gehäuses vorgenommen, so bedeutet das nicht immer eine Beseitigung, sondern in manchen Fällen sogar eine Erhöhung der Gefahr für den Patienten, wenn nicht besondere weitere Hassnahmen getroffen werden.
Nenn nur solche Apparatbeschädigungen -#..-ürden auftreten können, die zur Folge ha ben, dass das: Metallgehäuse mit einem Netz spannung führenden Teil (elektromedizini sche Netzans.chluss.apparate) oder mit einem ie- Hochspannung führenden Teil (Diatherm apparate) des Apparates in Berührung kom men kann, so würde die Erdung des Metall gehäuses einen ausreichenden ,Schutz dar stellen.
Wenn jedoch, wie es vorkommen kann, durch eine Beschädigung im Apparat der isoliert angeordnete Patientenstromkreis, in den ausserhalb des Apparates der Patient eingeschaltet ist, mit einem Netzspannung (oder Hochspannung) führenden Teil des Ap parates in Verbindung kommt,, so kann die Erdung des Meta@flgehäusesi die dann ent stehende Gefahr für den Patienten nicht beseitigen; gegebenenfalls erhöht sie sogar die Gefahr.
Eine Nichtbeseitigung der Gefahr liebt dann vor, wenn der Patient mit irgend einem Teil seines Körpers, beispielsweise mit den Füssen, in leitender Verbindung] mit der Erde steht. Eine Erhöhung der Gefahr aber tritt durch die Erdung des Metallgehäuses dann ein, wenn, wie es me"ystens der Fäll # ist, der Patient von Erde ,durch einen Holz oder Linoleumfussboden, Teppich oder der gleichen ausreichend isoliert ist.
In diesenx Falle wird durch die genannte Beschädigung der ganze Patientenstromkreis (einschliess- lich des Patienten) auf ein bestimmtes elek trisches Potential gebracht.
Es tritt jedoch keine gefährliche Potentialdifferenz an ver schiedenen Körperstellen auf, das heisst keine Potentialdifferenz, die einen Strom von ge fährlicher Stärke (durch den Körper hin durch) würde verursachen können. Berührt in diesem Falle der Patient das metallene Gehäuse des Apparates, was leicht möglich, beziehungsweise beim Selbstregulieren erfor derlich ist,, so entsteht keine Gefahr; wenn dieses Gehäuse gleichfalls moh Erde aus reichend isoliert ist.
Dann hat die Verbin dung des Metallgehäuses mit dem Patienten stromkreis über den Patienten lediglich zur Folge, d'ass auch das Gehäuse auf das Potential des Patientenstromkreises gebracht wird.
Ist aber das. metallene Gehäuse geerdet, so wird im Falle der genannten Beschädi gung die Potentialdifferenz zwischen dein Patientenstromkreis und dem Gehäuse zwangsläufig aufrechterhalten, :.o dass bei gleichzeitiger Berührung beider Teile durch den. Patienten ein Strom von gefährlicher Stärke durch den Körper fliessen kann.
Die Gefahr lässt :sich bei dem Apparat gemäss der Erfindung, der in der Abbildung, der Schaltungsanordnung nach, in einem Ausfüh rungsbeispiel einer Einrichtung zur Durch- wärmun.g lebender Gewebe mittelst hoch- frequenter elektrischer Ströme (Diathermie) schematisch dargestellt ist, dadurch beseiti gen, da.ss der P:ati!entenstro,:rnkreis selbst ge erdet'. beziehungsweise mit dem bei f' ge erdeten bfetallgehäuse f leitend verbunden wird.
Dann ist es unmöglich, d:ass der Pa tientenstromkreis durch irgend eine Beschä digung im Apparat auf eine Potentialdiffe renz ,gegen Erde gebracht wird.
Wenn der Patientenstromkreis aus meh reren voneinander isolierten Teilen besteht, wie es bei Hochfrequenzap.pa.raten mit Kon densatoren, die niederfrequente Ströme nicht oder fast nicht hinrlurehlassen, der Fall sein kann, so, muss jeder dieser Teile .des Patienteii- stromkreises für sich geerdet,
beziehungs weise mit dem geerdeten Gehäuse leitend ver bunden werden. Zur Vermeidung eines Kurz schlusses für den hochfrequenten Patienten strom kann dabei als Verbindung ziwrischen diesen Teilen und dem Gehäuse eine Dros selspule jn, veiwendlet werden, die für den niederfrequenten Strom gut durchlässig, für den hochfrequenten Strom ganz oder fast un durchlässig ist.
An Stelle der Drosselspule kann auch eine Schutzfunkenstrecke verwen det werden., die der normalen hochfrequeti- len Niederspannung standhält, beim Auf treten eurer niederfrequenten höheren Span nung oder Hochspannung am Patientenstrom- kreis (infolge einer Beschädigung im Appa rat) jedoch durchschlagen wird und dadurch die Schutzerdung herstellt.
Die leitende Verbindung des Patienten- stromkreises mit dem metallenen Gehäuse f des Apparates ist aber auch dann von Vor teil, wenn das Gehäuse nicht geerdet ist; denn es kann vorkommen:, dass durch Beschä digungen im Apparat sowohl der Patienten- stromkreis, als auch. das Gehäuse mit Netz spannung (oder Hochspannung) führenden Teilen in Verbindung kommen, die jedoch nicht das gleiche,: sondern verschiedenes Po tential führen.
Es ist beispielsweise möglich, dass bei einem h.ochfrequenzappa.ra.t der eine Pol d des Hochspannungstransformators infolge eines Funkenüberganges (Durchschlagen zwi schen der Sekundärwicklung er und der Primärwicklung b des I3ochfrecluenztrans- formators) mit dem Patientenstromkreis, ver bunden wird,
während der andere Pol e des Hochspannungstransformators infolge einer Isola.tionsbeschädigu.n.'- mit Metallteilen des Apparates und dem metallenen Gehäuse f in leitende Verbindung kommt.
Wenn in diesem halle der Patient ff mit einer Hand, statt die -in die Iilemm@en i angeschlossenen Elektro den 7r, ztz halten, das Gehäuse f berührt (während er mit der andern Hand mit cleni Patientenstromkreis in leitender Verbindung 1)leibi:), ist die Potentialidifferenz zwischen Pa.tientenstroml,:
reis und Gehäuse f, also die gelle Spannung des IHochspannungstra-ns- forma.tor,. von Hand zu Hand wirksam.
Durch eine unmittelbare: (bei k) oder eine mittelbare (Drosselspule in., Schutz- funkonstreake) leitende Verbindung (in der Abbildung sind diese beiden Verbindungen dargestellt, obwohl für den Schutz des Pa tienten nur eine dieser Verbindungen erfor- derlieli ist) zwiccben Patientenstromkreis und Gehäuse lässt sieh diese Gefahr beseitigen.
Treten dann die erwähnten Beschädigungen auf, so ist die Sekundärwicklung des Iloch- spannungstransformators kurzgeschlossen und eine gefährliche Potentialdifferenz am Pa tienten kann nicht auftreten.