Schichtkörper und Verfahren zur Herstellung desselben. Die Erfindung betrifft ein unter Ver wendung von Kunstharz hergestelltes, ge- sehichtetes Erzeugnis, bei dem aus mit Har zen vom Typus der Glyzerin-Phtalsäurean hydridharze imprägniertem faserstoffhalti gem Material bestehende Einzelschichten durch ein Phenolharz miteinander verbunden sind. Die Bindung der einzelnen faserstoff haltigen Schichten durch Phenolharz kann zum Beispiel in der Weise erfolgen, dass man zwischen den mit Harzen vom Typus .der Glyzerin-Phtalsäureanhydridharze impräg nierten faserstoffhaltigen Schichten weitere faserstoffhaltige Schichten anordnet, die mit dem zur Bindung erforderlichen Phenolharz imprägniert sind.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung solcher geschichteter Erzeugnisse, das dadurch ge kennzeichnet ist, dass man .aus mit einem Harz vom Typus der Glyzerin-Phtalsäure anhydridharze imprägniertem, faserstoffhal tigem Material bestehende Schichten herstellt, die imprägnierten Schichten zur Umwand lung des Harzes erhitzt und dann durch ein reaktives Phenolharz unter Anwendung von Wärme und Druck miteinander verbindet. Man kann zum Beispiel die mit einem Harz vom Typus der Glyzerin-Phtalsäureanhy dridharze imprägnierten faserstoffhaltigen Schichten mit einer Schicht von als Binde mittel .dienendem Phenolharz überziehen oder man kann auch zwischen den einzelnen im prägnierten faserstoffhaltigen Schichten wei tere faserstoffhaltige Schichten anordnen, :die mit :dem zur Bindung erforderlichen Phenol harz imprägniert sind.
Die dergestalt her gestellten Schichtkörper werden dann eben falls durch Anwendung von Druck und Wärme zu einem einheitlichen Körper ver bunden.
Die gemäss der Erfindung erhaltenen Schichtkörper besitzen gegenüber den bis herigen, in ähnlicher Weise hergestellten Er zeugnissen bestimmte Vorteile, insbesondere für die Fälle, wo eine gewisse Zähigkeit des Erzeugnisses in Verbindung mit Biegsamkeit und Nachgiebigkeit erforderlich ist. Die neuen Schichtkörper finden zum Beispiel An- wendung bei lautlosen Getrieben, Beschlägen, Kolbenpackungen, Kupplungen und derglei chen.
Beispiel: Ein faseriger Grundstoff, zum Beispiel i aus Papier, Pappe, Asbestpapier, Asbest pappe, Asbestgewebe oder aus gewebten oder filzigen Erzeugnissen, wie zum Beispiel Segeltuch, Kanevas, Zeltleinwand oder der gleichen, der den besonderen Erfordernissen des Enderzeugnisses angepasst ist, wird mit einem Harz vom Typus der Glyzerin-Phtal säureanhydridharze imprägniert. Der Aus druck Glyzerin-Phtalsäureanhydridharze ist allgemein gebraucht und umschliesst die Harze, die durch Reaktion von mehrwertigen Alkoholen, wie Glyzerin, Polyglyzerinen usw. mit Phtalsäureanhydrid .allein oder im Gemisch mit zweibasischen oder monobasi schen, organischen Säuren, wie Bernstein säure, Oleinsäure, Stearinsäure usw. erhalten werden.
Der aus Faserstoff gebildeten Schicht kann das Harz in beliebiger Weise einverleibt werden. 'So kann man zum Bei spiel so verfahren, dass die vorgeformte Schicht, mit einer alkoholischen oder andern Lösung des Harzes behandelt und dann nach träglich zur Entfernung des Lösungsmittels getrocknet wird. Man kann aber auch so ver fahren, dass man das Harz in feiner Vertei lung mit den losen Fasern zum Beispiel in einem Hadernschneider oder Holländer ver mischt und aus diesem Gemisch dann die Papier- oder Pappschicht in üblicher Weise herstellt. Die in beliebiger Weise hergestellte und geformte Faserstoff-Harzmisehung wird erhitzt, zweckmässig auf Temperaturen von 100 bis 150 C, bis das Harz in die zähe, unschmelzbare Form übergegangen ist, in der es beständig ;gegen Wasser und die üblichen Lösungsmittel ist.
Wenn man die derartig hergestellten Schichten übereinander legt, und der Einwirkung einer beheizten Presse aussetzt, so vereinigen sie sich nur unvoll kommen zu einem Schichtkörper. Führt man die Wärmepressung aus, bevor,das Harz un löslich geworden ist, so ist die Vereinigung der einzelnen Schichten zwar besser, die Um- wandlung des Harzes in die unschmelzbare und unlösliche Form ist dann aber langsam und unvollständig.
Aus diesem Grunde werden die mit Glyzerinharz imprägnierten und der Wärme behandlung unterworfen gewesenen Schich ten, zum Beispiel durch Eintauchen oder Bespritzen, mit einem reaktiven, das heisst durch Wärme härtbaren Firnis vom Typus der Phenol-Methylenfirnisse überzogen und dann zur Austreibung des Lösungsmittels erhitzt, ohne jedoch solche Temperaturen oder so lange Behandlungen vorzunehmen, dass der reaktive Charakter des Phenol harzes verloren geht. Die mit Firnis über zogenen Einzelschichten werden dann in be liebiger Anzahl übereinander gelegt und durch Anwendung von Hitze und Druck in einer Form oder zwischen beheizten Platten zu einem Schichtkörper vereinigt. Dabei lässt man die Hitze und den Druck so lange ein wirken, bis das reaktive Phenolharz in die unschmelzbare und unlösliche Form überge gangen ist.
Anstatt die faserstoffhaltigen Einzel schichten mit einem Firnisfilm eines reak tiven Phenol-Methylenharzes zu überziehen, kann man zwischen ihnen auch Schichten aus absorbierendem Papier oder Gewebe an ordnen, die mit einem .solchen reaktiven Harz imprägniert und hinterher getrocknet worden sind. Der auf diese Weise gebildete Schichtkörper wird dann in gleicher Weise, wie oben, fertiggestellt. Ein geschichtetes Erzeugnis aus Kanevas, bei dem die einzel neu Schichten abwechselnd mit einem Harz vom Typus der Glyzerin-Phtalsäureanhy- dridharze und mit einem Phenol-Methylen- harz imprägniert sind, bildet nachdem Pres sen und der Wärmebehandlung Schicht körper, die zäh, fest und sehr widerstands fähig gegen Stoss sind.
Solche Schichtkör per eignen sich vorzüglich zur Herstellung, von Teilen für lautlose Getriebe und der gleichen. Die gemäss der Erfindung her gestellten, geschichteten Erzeugnisse zeich nen sich durch grossen Widerstand gegen Stoss aus. Das zähe und nachgiebige Gly- zerinharz scheint die in dem verhältnis mässig starren Phenol-Methylenharz ent stehenden Kräfte zu absorbieren und zu ver teilen, wodurch die vorzügliche Wider standsfähigkeit gegen Stoss hervorgerufen wird.
Es kann vorteilhaft sein, insbesondere bei Verwendung von Erzeugnissen aus As best, die einzelnen Schichten so anzuordnen, dass die äussern Schichten des Papiers oder Gewebes mit Phenol-Methylenharz impräg niert sind. Dadurch wird nicht nur die Oberfläche verbessert, sondern auch verhin dert, dass die einzelnen Schichtkörper in der Form kleben.