Scheibenbremse an Schienenfahrzeugen. Die Erfindung betrifft eine Scheiben bremse an Schienenfahrzeugen mit, relativ zu wenigstens einer Bremsscheibe in achsia- ler Richtung beweglichen ringförmigen Bremsschuhen, und besteht darin, dass die Bremsscheibe mit der Antriebswelle des Schienenfahrzeuges fest verbunden ist.
In der Zeichnung ist die Erfindung bei spielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt: Fig. 1 einen Querschnitt eines ersten Beispiels, Fig. 2 eine Ansicht, von links in Fig. 1.
bei einseitig geöffnetem Gehäuse, Fig. 3 einen Schnitt auf der Linie tl-B in Fig. 2; Fig. 4, 5 und 6 zeigen eine andere Aus führungsform der Bremse, entsprechend den Darstellungen gemäss Fig. 1 bis 3; Fig. 7 zeigt einen Schnitt und Fig. 8 eine Seitenansicht der Lagerung von Bremsringen in dem Gehäuse; Fig. 9 und 10 zeigen ein weiteres Aus führungsbeispiel in zwei verschiedenen Schnitten.
In der Zeichnung (Fig. 1 bis 3) be. deutet 9 eine Getriebewelle, zum Beispiel eines Getriebes eines Strassenbahnwagens, auf der eine Bremsscheibe 10 aufgekeilt ist. Die Bremsscheibe ist auf beiden Seiten mit einem ringeörmigen Bremsbelag 11 aus nachgiebigem Baustoff, wie zum Beispiel Asbest, Fiber, Holz oder dergleichen, ver sehen.. 12 sind Bremsschuhe in der Form von Bremsringen, die an ihrer dem Brems belag zugekehrten Seite hochglanzpoliert sind und mit Augen 13, zweckmässig unter Zwischenlagerung von Hülsen 15, auf Bol zen 16 parallel zu der Getriebewelle ver schiebbar. aber gegen Drehung gesichert ge lagert sind.
Zwischen den einander gegen überstehenden Augen der beiden Bremsringe 12 sind Federn 17 angeordnet, welche be strebt sind, die Bremsringe nach aussen, also voneinander fort, zu bewegen, so dass sie mit dem Bremsbelag ausser Berührung kommen. Die Bolzen 16 bilden gleichzeitig die Verbindungsbolzen der Hälften 18, 19 eines Gehäuses, welches die ganze Bremse einschliesst. Das Gehäuse ist zum Beispiel mit Hilfe von Kopfschrauben 20 an dem Wagengestell oder an dem Motorgehäuse befestigt, so dass es sich nicht mitdrehen kann.
Die Bewegung der Bremsringe in Richtung auf die Bremsscheibe erfolgt mit Hilfe eines um die Welle 9 und konaxial zur Bremsscheibe drehbar gelagerten Ele mentes 21, das aus zwei Ringscheiben 22, 23 und einem die beiden Ringscheiben ver bindenden Arm 24 besteht. Dieses gabel förmig ausgestaltete Element ist unter Zwi schenlagerung je eines@Fiberringes 25 in dem Gehäuse 18, 19 drehbar gelagert. Auf den Innenflächen der Ringe 22 und 23 sind Stücke 26 mit Schrägflächen angeordnet, die mit entsprechend ausgestalteten Schräg flächen an Stücken 27 auf den Aussenseiten der Bremsringe 12 zusammenwirken.
Die Schrägflächen sind zweckmässig auf dem ganzen Umfange verteilt, zweckmässig so, dass je zwei sich auf gleichem Durchmesser gegenüberliegen, wie dies aus Fig. 2 er sichtlich ist. An dem obern Ende des Ar mes 24 greift einerseits das nicht dar gestellte Bremsgestänge an, anderseits die schematisch dargestellte Rückholfeder 28, welche dazu dient, das Bremsgestänge in seine Ruhelage zurückzuführen.
Zur Kühlung der Bremse sind auf der Welle 9, zum Beispiel auf der Mutter 29, die Flügel 30 eines Ventilators angeordnet, der durch die Öffnung 31 in den Gehäuse teil 19 Luft einsaugt und durch das Innere des Gehäuses hindurchdrückt, so dass die Luft am Umfang des Gehäuses durch die Öffnung 32. welche für die Bewegung des Armes 2':1 vorgesehen ist, und durch die untere Öffnung 33 wieder austreten kann. Die Öffnung 31 wird zweckmässig durch ein Sieb verdeckt, um das Eindringen von grö sseren Schmutzteilchen in das Innere des Gehäuses zu verhindern.
Um einen kräftigen Kühlluftstrom zu ermöglichen, sind die Bremsscheibe 10, die Bremsringe 12 und die Ringscheiben 22 und 23 derart beschaf fen, dass sie nicht den ganzen von ihnen umschlossenen Raum einnehmen, sondern zwischen sich Raum für die Kühlluft lassen.
Das in Pig. 4 bis 6 dargestellte Aus führungsbeispiel weist gegenüber dem, oben beschriebenen Ausführungsbeispiel den Un terschied auf, dass hier die Bremsscheibe zweiteilig ausgeführt ist. Die Bremsscheibe besteht nämlich aus den Scheiben 34 und 35, deren auf der Anker- oder Getriebewelle 9 angeordnete Lagerbüchsen 36, 37 in nicht dargestellter Weise, z. B. durch eine Überwurf mutter, miteinander verbunden sein können. Im übrigen sind die in der Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels genannten Teile mit den gleichen Bezugszeichen ver sehen. so dass sich eine Beschreibung der Einzelteile dieses Ausführungsbeispiels er übrigt.
Zu beachten ist noch, dass infolge der Anordnung der Bremsringe und ihrer Be wegungseinrichtung im Innern der zwei teiligen Bremsscheibe das drehbare Element 21 aus einem einzigen Ringe besteht, der auf den nach innen abgebogenen innern. En den 38 der Bremsringe 12 drehbar ist. Die Einrichtung zum Abheben der Bremsringe von der Bremsscheibe im Ruhezustande be steht, wie aus Fig. 6 ersichtlich, im Gegen- satze zu der erstbeschriebenen Ausführungs form, aus je zwei auf den Bolzen 16 an geordneten Federn 17a, 17b, die eine Be wegung der Bremsringe aufeinander zu be wirken.
Die Aufnahme des Bremsdruckes, also die Aufnahme des Rückdruckes, den die Bremsringe auf das drehbare Element 21 ausüben, wird bei dem erstgenannten Aus führungsbeispiel durch das Gehäuse auf genommen, bei dem in Fig. 4 bis 6 dar gestellten Ausführungsbeispiel jedoch in etwas ungünstigerer Weise durch die Mut ter 29, welche auf das Ende der \'Delle 9 aufgeschraubt ist.
Die Sicherung der Bremsringe. gegen Drehung kann auch in der in Fig. 7 und 8 angegebenen )Wise erfolgen; hier sind die Ansätze 1.3 der Bremsringe mit Lagerflächen 39 versehen, welche mit entsprechend aus gestalteten Flächen auf der Innenwand der Gehäuseteile 18. 19 zusammenwirken.
Die Abdrückfeder 17 wird in diesem Falle zum Beispiel von Ansätzen 40 an den Ansätzen 13 der Bremsringe 12 getragen, Die Wirkungsweise der Bremse ist fol gende: Bei einer Bewegung des Armes 24 in Richtung des eingezeichneten Pfeils (Fig. 5' verdrehen; sich die Schrägflächen an den Stücken 26 gegenüber den Schrägflächen an den Stücken 27 der Bremsringe 12, derart, dass die Bremsringe auf die Bremsscheiben zu bewegt werden: und somit eine Bremsung der Welle 9 erfolgt, da die Bremsringe ge gen Drehung gesichert sind.
Die Bremse spricht ausserordentlich schnell an und hat gegenüber andern Bremsen, zum Beispiel Trommelbremsen, den grossen Vorteil, dass der Verschleiss, insbesondere der Bremsringe bezw. des Bremsbelages, gering und gleich mässig ist, so dass eine Erneuerung der auf einander reibenden Teile nur sehr selten zu erfolgen braucht und der tote Gang auf das Mindestmass herabgesetzt ist. Die Zugäng lichkeit zu dem Bremsbelag ist in einfacher Weise durch die mehrteilige Ausgestaltung des Bremsgehäuses und durch die leichte Abnehmbarkeit des auf der Welle am wei testen aussen liegenden Bremsringes ermög licht.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 und 10 bedeuten gleiche Bezugszeichen gleiche Teile wie in den vorhergehenden Fi guren. Die Fig. 9 und 10 entsprechen den Fig. 4 und 6. In den Fig. 9 und 10 sind zwischen den an den Scheiben 34 bezw. 35 angeordneten Bremsbelägen; 11 und den Bremsschuhen 12 noch Stahlblechlamellen 38, 39 vorgesehen, die ebenfalls in achsialer Richtung verschiebbar, aber ebenso wie die Bremsschuhe 12 gegen Drehung gesichert und in dem Bremsgehäuse 18, 19 gelagert sind.
Die Bremsschuhe 12 besitzen zum Bei spiel vier Augen 13 und die Lamellen<B>38,39</B> ebenfalls vier Augen 40, mit denen diese Teile unter Zwischenschaltung von entspre chenden Lagerbüchsen 41, 42 auf dem Bol zen 16 gelagert sind. Zwischen den Lamel len und den Bremsschuhen sind Druckfedern 17a bezw. 17b und zwischen den Lamellen und der Innenwandung des Gehäuses<B>18,</B> 19 Druckfedern 17e, 17d angeordnet.
Die An- ordnung ist derart, dass im Ruhezustand die Bremsschuhe 12 gegeneinander gedrückt werden, während die Lamellen 38, 39 von den gegeneinander wirkenden Federn 17a, 17b bezw. <B>17e,</B> 17d in einer derartigen Lage gehalten werden, dass sie ausser Berührung mit den; Bremsbelägen 11 bezw. 43' sind. Die Bremsbeläge 43' bestehen entweder ganz aus Bremsbelagmaterial oder, wie in der Zeichnung dargestellt, aus an beiden Seiten mit diesem Belagmaterial ausgekleideten La mellen 43, die in der Richtung der zu brem senden Achse verschiebbar gelagert sind.
Die Lagerung ist in der Weise gestaltet, dass zwischen den Bremsscheiben 34, 35 Bolzen 44 eingesetzt sind, auf denen die La- mellen: 43 mittelst Augen. 45 gelagert sind. Die Lamellen 43 stehen unter der Einwir kung von Druckfedern 46, welche bestrebt sind, die Lamellen aufeinander zu zu be wegen. Diese Bewegung wird durch eine Hülse 47, die auf den Bolzen 44 aufgescho ben ist, oder durch einen Bund des Bolzens 44 begrenzt. Die Anzahl der Bolzen 44 ist beliebig; so können zum Beispiel vier sol cher Bolzen vorgesehen sein.
Die Federn 46 bewirken, dass die Stahlblechlamellen 38 im Ruhezustande ebenfalls frei. von den Brems belägen stehen.
Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist folgende: Durch Drehung der Ringscheibe 21 wer den durch die zusammenwirkenden Schräg flächen der Stücke 26, 27 die Bremsschuhe 12 auseinandergetrieben und in Richtung auf die zugehörigen Bremsscheiben 34, 35 bewegt. Bei dieser Bewegung nehmen sie die Bremsbelaglamellen 43 mit, so dass deren Beläge 43' mit den Stahlblechlamellen 38, 39 in Berührung kommen.
Die Stahlblech lamellen erhalten ebenfalls eine Bewegung in Richtung auf die Bremsscheiben, einmal durch die Spannung der Federn 17a, 17b bei Bewegung der Bremsschuhe und zweitens durch den auf sie mit Hilfe der Lamellen 43 ausgeübten Druck, so dass sie mit ihren Aussenflächen mit dem Bremsbelag 11 der Bremsscheiben 34, 35 in Berührung kommen. Eine derartige Einrichtung hat den Vorteil der Verringerung der spezifischen Flächen bremsung bis auf ungefähr 1 bis 2 kg pro cm' infolge der Vergrösserung der Brems fläche durch die Einschaltung der gegen Drehung gesicherten Stahlblechlamellen.