CH126077A - Glasgefäss. - Google Patents

Glasgefäss.

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CH126077A
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Felix Meyer
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Felix Meyer
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  Glasgefäss.    Die Erfindung betrifft Glasgefässe, deren       Wanflun-    an einer bestimmten Stelle zum  Zerteilen vorbereitet ist. Man hat die betref  fende Stelle zu diesem Zweck bisher dadurch  vorbereitet,     dass    man sie     "eschwäeht    hat, so       dass    sieh das Gefäss bei Anwendung von Ge  walt in Form von Zug, Stoss oder Biegung       all    der geschwächten Stelle zerteilen liess,  sei es mit oder sei es ohne vorheriges An  ritzen an der geschwächten Stelle.

   Abgesehen  davon aber,     dass    das Zerbrechen von Glas,  besonders für den Laien, stets eine     unan-          genehme    und nicht     unoefährliche    Arbeit ist,  zerbrechen natürlich die geschwächten Stel  len     auell    bei     unbeabsiehtigten    Stössen und  dergleichen (zum Beispiel beim Transport)  verhältnismässig leicht, und zwar um so leich  ter,<B>je</B> mehr sie     oeschwäeht,    also je besser sie       zum    beabsichtigten Zerbrechen vorbereitet  sind.  



  Im Gegensatz hierzu brauchen die der  vorliegenden Erfindung entsprechenden Ge  fässe     all    der zum Zerteilen vorbereiteten Stelle  keinerlei.     Sehwäehung    aufzuweisen; auch  ])rauchen sie nicht     duireli    Anwendung von    Gewalt nach obiger Weise zerbrochen zu  werden und sind daher auch gegen Erschüt  terungen auf dem Transport und dergleichen  unempfindlich. Nach der Erfindung wird  den Gefässen längs der Linie, an der sie zer  teilt werden sollen, eine Spannung erteilt,  die so bemessen wird,     dass    bei einer leichten,  an irgend einem Punkte dieser Linie vor  genommenen Verletzung der Wandung ein  Sprung entstellt und sich infolgedessen das  Gefäss selbsttätig längs dieser Linie zerteilt.  Die der Erfindung entsprechenden Gefässe.

    brauchen also zur Entnahme ihres Inhaltes  nicht, wie dies bisher geschah, durch Ge  walt nach genannter Weise aufgebrochen zu  werden, sondern sie öffnen sich selbsttätig,  sobald die Wandung der Gefässe an der be  stimmten Stelle, zum Beispiel durch Schmir  gel oder einen sonstigen harten Körper. ganz  oberflächlich verletzt wird. Solange diese  Stelle unverletzt ist, ist sie dagegen ebenso  widerstandsfähig, wie sie es ohne das Vor  handensein der Spannung wäre.  



  Die Erzeugung einer     sblehen    Spannungs  stelle geschieht zweckmässig (gegebenenfalls       tn        tn         schon bei der Formgebung des Glasgefässes),  indem das Glas an der betreffenden Linie  in erhitztem Zustande mit einem kälteren       Körner    in Berührung     gebra"cht    wird. In der  Regel ist es vorteilhaft, diesen Körper von  innen her mit der Glaswand in Berührung  zu bringen, weil alsdann bei Verletzung der  Wandung von aussen her die gewünschte Wir  kung um so leichter eintritt.

   Es hat sieh  für gewisse Zwecke als vorteilhaft erwiesen  den genannten Körper die Wandung in einer  mehrfach unterbrochenen Linie berühren zu  lassen, zum Beispiel indem man     ihm    einen  gezähnten oder in Wellenlinien verlaufenden  Rand gibt. Es ergeben sich dann an der  Wandung eine Reihe leichter, unter Span  nung stehender     Hervorragungen,    die das  zum Zerteilen nötige Verletzen der Wandung  besonders bequem erlauben.  



  Die bisher bekannt gewordenen Ampullen  werden durch dieselbe Öffnung hindurch ge  füllt, durch die ihnen später, nachdem das  nach dem Füllen     zugeschmolzene    Ende ab  gebrochen worden ist, ihr Inhalt wieder ent  nommen wird. Will man verhüten,     dass    bei  Ampullen, die der Erfindung entsprechen,  irgend eine Störung der absichtlich herbei  geführten Spannung durch das nach dem  Füllen erforderliche     Zuschmelzen    bewirkt  werden könnte, so bildet man vorteilhaft die  Ampulle entgegengesetzt zu dem Ende, an  dem sie mit der Spannung versehen ist, so  aus,     dass    sie eine zum Füllen und     Zuschmel-          zen    ausgebildete Stelle aufweist.

   Dies gibt  zugleich die Möglichkeit, die Form des zum  Öffnen bestimmten Endes ganz unabhängig  von der für das Einfüllen erwünschten Form  zu wählen. Man kann also zum Beispiel das       zum    Öffnen bestimmte Ende, da es in der  Regel nur einer feinen Spritze den Eintritt  zu gestatten braucht, eng ausbilden, dagegen  den zum Füllen bestimmten eineu verhält  nismässig weiten Hals mit darauf sitzendem  Trichter geben.  



  Ein anderes     Mittel"die    dem Gefäss erteilte  Spannung vor jeder durch das     Zuschmelzen     möglichen Störung zu schützen, besteht darin,       dass    man     zunän-hst    das Gefäss nicht mit Span-         nung    versieht., es mit dem gewünschten In  halt füllt,     zuschmilzt    und dann den noch  heissen     8chmelzkopf    längs der     gewünsehten     Teilungslinie durch von aussen erfolgendes  Abkühlen mit Spannung versieht. Solche  Gefässe können auch zunächst wie gewöhn  liche Gefässe behandelt (zum Beispiel aus  gekocht) werden, und es kann der Inhalt  nach dem Füllen durch Erhitzen sterilisiert  werden.

   Auch ist ein solches Gefäss, bevor  es endgültig verschlossen -wird, gegen Ver  letzungen seiner Wandung so unempfindlich  wie jedes andere     ungespannte    Gefäss.  



  Die Erfindung findet zum Beispiel Ver  wendung bei Ampullen oder sonstigen     Glas-          paekungen,    insbesondere für Arzneimittel,       Nahrungs-    und     Genussmittel    und dergleichen,  bei denen es darauf ankommt, den     Verschluss     ohne Mühe und ohne Splitterbildung zu<B>öff-</B>  nen, und zwar insbesondere bei     Glaspachun-          gen,    deren Inhalt luftdicht verschlossen und  deren Öffnen ohne die Gefahr einer Verwun  dung auch dem Nichtfachmann möglich sein  soll.

   Um solche Glasgefässe bei der Lagerung  und beim Transport gegen jede Verletzung  an der Spannungsstelle zu schützen, emp  fiehlt es sich, sie an dieser Stelle mit einem  leichten Überzug, etwa aus Zelluloid, Ge  latine oder dergleichen, zu versehen oder mit  Papier zu     umkleben.     



  Während bei Ampullen und sonstigen  Glaspackungen nach dem Öffnen der von  dem Behälterteil des Gefässes abgetrennte  Teil, wenn die Abtrennung in der Weise wie  früher durch Gewalt erfolgt ist, keine     nütz-          liehe    Verwendung mehr finden kann, zumal,  da er beim Öffnen häufig selbst wiederum  in mehrere Teile zerbricht, gestattet die Er  findung, ihn auch weiterhin zu benutzen.  Denn da sich ein der Erfindung entsprechen  des Glasgefäss beim Öffnen längs der mit  der Spannung versehenen Linie ohne Split  terbildung zerteilt, so passen auch nach dem  Öffnen die beiden Teile genau aufeinander.  Man kann daher den abgetrennten Teil als  Deckel für den     Behäfterteil    benutzen.

   Ist  der Sprung längs einer genauen Kreislinie  erfolgt, so passen Behälterteil<B>-</B> und     Deekel         bei beliebiger gegenseitiger Lage luftdicht  aufeinander. Liegt diese Form der     Sprung-          linie    nicht vor oder will man in Hinsicht  auf die Güte des Abschlusses von kleinen Un  regelmässigkeiten unabhängig sein, so braucht  man nur dafür zu sorgen,     dass    die beiden  Teile wieder genau in derselben gegenseitigen  Lage zusammengesetzt werden, die sie vor  dem Zerteilen eingenommen hatten.

   Dazu  kann man, wenn nötig,     Hilfsvorrielitungen     anwenden; zum Beispiel kann     man    ein Schar  nier so mit den beiden Teilen verbinden,     dass     <B>je</B> eine mit dem Scharnier zusammenhängende  Fassung die Teile gegen Verdrehung schützt.  Auch kann man, wenn man den Deckel nur  abheben und wieder aufsetzen will, mit einer  gegen Verdrehen sichernden Führung aus  kommen. Solange eine Verunreinigung der  ,Sprungstelle nicht stattfindet und Splitter  nicht ausbrechen, kann man     durchs    gelindes  Aufdrücken. der     Schnittfläe-hen    ein nahezu  luftdichtes Verschliessen bewerkstelligen.

   Gibt  man den Bruchflächen -einen leichten  Überzug, zum Beispiel aus Fett, Gelatine  oder<B>-</B> Lach, so kann man ein völlig  luftdichtes Schliessen bewerkstelligen, sei  es durch Überdruck von aussen oder durch  Unterdruck im Innern des Gefässes. Auch  kann man, statt Dichtungen zu verwenden,  längs der Gefässteile Überzüge, zum Beispiel  aus Metall, Gummi,     Zellulosederivaten    und  dergleichen, anbringen, welche die Teile zu  sammenhalten. Man kann somit für     manche-          Zwecke    durch Benutzung der Erfindung die  heute üblichen, verhältnismässig teuren     Ver-          sehraubungen,    Dichtungen, eingeschliffenen  Pfropfen und dergleichen vermeiden.  



  In der Zeichnung ist die Erfindung durch  vier Beispiele erläutert:  Bei dem ersten Beispiel zeigt     Fig.   <B>1</B> ein  Glasrohr a, das an einem Ende durch einen  Boden<B>b</B>     -eschlossen    ist-. Während sieh die  ses Ende in heissem Zustande befindet,. wird  ein Metallkörper<B>c</B> eingeführt, der mit sei  ner etwas vorstehenden Kante<B>d</B> das Glas  rohr dort berührt, wo sich der Boden an  schliesst. Infolge der starken Wärmeentzie-         hun    entsteht eine Spannung     lä.ngs    der     Be-          9   <B>C</B>       rührungslinie.    Das gezeichnete Rohrstück ist  zu denken als das obere Ende irgend eines  Glasbehälters.

   Soll dieser Behälter geöffnet  werden, um ihm seinen Inhalt zu entnehmen,  so genügt es, die Wandung aussen an irgend  einem Punkte der mit der Spannung     ver-          sehenen    Linie zu verletzen. Es entsteht dann  ein     ringsumlaufender    Sprung und der Boden  <B>b</B> trennt sich selbsttätig und ohne Splitter  bildung von dem Rohr a, wie in     Fig.    2 ver  anschaulicht.  



       Fig.   <B>3</B> zeigt als zweites Beispiel ein eben  solches     Glasrolir    a mit Boden<B>b,</B> jedoch in  heissem Zustande gedacht, in ein hohlkegel  förmiges Werkzeug     c'    bis zur Berührung und  Abkühlung hineingesteckt. Das zerteilte  Glasrohr ist in     Fig.    4 dargestellt.  



  Bei dem dritten Beispiel ist in     Fig.   <B>5</B>  das Halsende einer Ampulle<B>c</B> dar gestellt.  In die an ihrem andern Ende noch offen  zu denkende Ampulle ist, während sich das  Halsende in     erweichtein    Zustande befindet,  ein     Werkzeu   <B><I>'g</I> f</B> eingeführt, das den Hals  mit seiner leicht gewellten Kante<B>g</B> berührt.  Es bilden sieh dadurch an der Ampulle  aussen leichte, besonders stark unter Span  nung stehende     Hervorragungen.    Soll die ge  füllte und verschlossene     Anipulle    geöffnet  werden, so genügt es, eine dieser     Hervor-          ragungen    leicht zu verletzen.

   Dann öffnet  sich die Ampulle selbsttätig längs einer  leicht gewellten Linie, wie in     Fig.   <B>6</B>     ver-          auschaulieht.     



  Als viertes Beispiel ist in     Fig.   <B>7</B> eine  Ampulle     lt    dargestellt, die an ihrem Hals  ende bei<B>A</B> längs ihres Einfanges. mit Span  nung versehen zu denken ist. Am entgegen  gesetzten Ende ist sie mit einem weiten       Trichterrohr    i ausgestattet. Ist der ge  wünschte Inhalt in die Ampulle eingefüllt,  so wird das     Trichterrohr        zugeschmolzen,     ohne     dass    durch dieses     Zuschmelzen    der  Spannungszustand des Halses geändert wird.  Die Ampulle hat dann die in     Fig.   <B>8</B> dar  gestellte Form.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRüCHE: I. Glasgefäss, dadurch gekennzeiehnet, dass ihm längs einer bestimmten Linie eine Spannung von -bestimmter Stärke erteilt ist, infolge wovon bei einer leichten, an irgend einem Punkte dieser Linie vor genommenen Verletzung der Wandung ein Sprung längs der genannten Linie entsteht und das Gefäss sieh selbsttätig längs dieser Linie zerteilt, so dass es sich also ohne Gewaltanwendung öffnen lässt und ihm dann sein Inhalt entnom men werden kann. <B>11.</B> Verfahren zur Herstellung eines Glas gefässes gemäss Patentanspruch.
    I, da durch gekennzeichnet.. dass das Glas längs einer bestimmten Linie in erhitz tem Zustande mit einem kälteren Kör per in Berührung gebracht wird. UNTERANSPR-CCHE: <B>1 .</B> Glasgefäss\ nach Patentanspruel-i I, da durch gekennzeichnet, dass es entgegen gesetzt zu dem Ende, a.n dem es mit der Spannung versehen ist, eine zum Füllen und Zaschmelzen ausgebildete Stelle aufweist. 2. Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass die Berührung von innen her erfolgt.
    <B>3.</B> Verfahren nach Patentanspruch II und Unteranspruch, 2, dadurch gekennzeich net, dass der Körper das Glas in einer mehrfach unterbrochenen Linie berührt. 4. Verfahren nach Patentansprueh <B>11,</B> zur Herstellung eine-, zugeschmolzenen Glas gefässes, dadurch gekennzeichnet,
    dass ein noch nicht mit Spannung versehenes Glasgefäss nach dem Füllen zuge- schmolzen und der noch heisse Schmelz- kopf längs der gewünschten Teilungs- liiiie durch von aussen erfeIgendes <B>Ab-</B> kühlen mit Spannung versehen wird. <B>5.</B> Verfahren nach Patentanspruph II, zur Herstellung eines Glasgefässes, dessen ab zutrennender Teil als.
    Deckel dienen kann, dadurch gekennzeichnet, dass' ein Glas- hörper hergestellt wird, den der Behälter teil des Gefässes und der den Deckel zu bilden bestimmte Teil aus einem Stüek, bestehend bilden, und die Zerlegung in Behälterteil und Deckel dadurch vor bereitet -wird, dass dem Glaskörper an der entsprechenden Stelle eine Spannung erteilt wird, -um seine 'Wandung durch eine leichte Verletzung dieser,Stelle spren gen zu können.
CH126077D 1926-03-29 1927-03-19 Glasgefäss. CH126077A (de)

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