Hoehspannungsentladungsröhre. Bei Hochspannungsentladungsröhren treten Durchschläge und Brüche der aus Isolations material bestehenden Hüllen oder Hüllenteile vor, welche einer hohen Aufladung der Glas oberflächen zugeschrieben worden sind. Man hat dabei, schon öfters vorgeschlagen, durch innerhalb der Röhre in einiger Entfernung von der Wand angeordnete Schirme oder Schilde zu verhindern, dass die Wandung der Röhre zu sehr von ladungsführenden Teil chen, zum Beispiel Elektronen, getroffen wird.
Durchschläge und Brüche dieser Art treten besonders dann leicht auf, wenn die Hülle der Röhre aus aneinandergeschmolzenen Teilen aus Leitern und Nichtleitern, zum Beispiel Glas, bestehen. Man ist daher in diesem Falle besonders darauf bedacht gewesen, die empfindlichen Einschmelzstellen so gut wie möglich, durch die gewählte Form der Röhre und der Röhreneinlagen, ausser dem Bereiche der Elektronen zu halten.
Die Erfindung gibt ein anderes Mittel an, um der bezeichneten Gefahr der Hüllenzer störung zu begegnen, und zwar wirkt dieses Mittel, wie die Erfahrung zeigt, auch in Fällen, wo der Erfolg nach den üblichen Überlegungen nicht vorauszusehen war. Ge mäss der Erfindung wird der nichtleitende Teil der Wand der Entladungsröhre an der Einschmelzstelle mit einem leitenden Belag derart versehen, dass der Belag den Rand des eingeschmolzenen leitenden Teils überdeckt.
Dieser Belag kann zum Beispiel aus einem Streifen Blattmetall, wie Blattblei oder Blatt zinn bestehen, der um die Schmelzstelle herum oder an der Innenseite gegen die Schmelzstelle angelegt wird, oder aber die Aussen- oder die Innenwand der Röhre kann örtlich mit einem Metallspiegel, zum Beispiel einem Silberspiegel, bedeckt werden. In all diesen Fällen ist der leitende Belag zweck mässig an der- einen Seite mit dem leitenden Teil der Hülle in Berührung, während er an der anderen Seite zweckmässig eine kleine Strecke, und zwar wenigstens einige Milli meter, über die Schmelzverbindungsstelle hinreicht.
Der gefährdete Ort ist dann von den Schmelzstellen zwischen dem leitenden und dem nichtleitenden Teil der Hülle nach den freien Enden der leitenden Beläge verlegt, wo die nichtleitende Wand den auftretenden Spannungen besser standhalten kann. Dies lässt sich unter anderem aus dem Umstande erklären, dass durch den Belag die gefährdete Zone von dem Innern der nichtleitenden Hülle nach der Aussen- oder Innenwand dieser Hülle verlegt wird.
Um die Feldstärke am Rande zu ver ringern, kann es in manchen Fällen er wünscht sein, das freie Ende des Belages nicht in einen .scharfen, sondern in einen abgerundeten Rand auslaufen zu lassen.
Die Einrichtung gemäss der Erfindung eignet sich auch besonders dazu, in Ver einigung mit den eingangs erwähnten Schir men oder Schilden gebraucht zu werden.
In der Zeichnung sind beispielsweise ei nige Ausführungsformen des Erfindungs gegenstandes dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 eine Röntgenröhre und Fig. 2 eine Sendelampe nach Erfindung. Die in Fig. 1 dargestellte Röntgenrühre besteht aus einem gläsernen Teil 1, an den bei 5 ein metallener Teil 2, zum Beispiel aus Chromeisen, angeschmolzen ist, und aus einem bei 4 an den Teil 2 angeschmolzenen gläsernen Fenster 3. Der gläserne Zylinder 1 hat einen einspringenden Teil, an den bei 6 eine Metallröhre 7 angeschmolzen ist, die an der Unterseite die Antikathode 8 trägt.
Die von der Glühkathode ausgesandten Elektronen treten durch eine Öffnung 10 einer Scheibe 11, und die von der Anti kathode ausgesandten Strahlen können durch eine in einer Scheibe 13 vorgesehene Öffnung 12 und durch das Fenster 3 nach aussen treten.
An der Röhre 7 ist ein Schild 14 be festigt, der also dasselbe Potential wie die Antikathode aufweist, und der mit einem zweiten Schild 15, der an der Scheibe 11 befestigt ist und dasselbe Potential wie die Kathode hat, eine Art Labyrinthdichtung bildet, wodurch sowohl primäre wie sekun däre Elektronen in ihrem Durchgang be hindert werden. Um nun die schädliche Wirkung der dennoch durchdringenden Elektronen aufzu lieben, ist um die Schmelzstelle 5, welche am meisten gefährdet ist, ein leitender Be lag 16 gelegt, der zum Beispiel aus Staniol bestehen kann und der auf der einen Seite mit der Metallwand 2 in Berührung ist und mit der andern Seite ein wenig, zum Bei spiel 1 cm, weiter reicht als die Schmelz stelle 5.
Die gefährdete Stelle wird dadurch nach dein Aufaenrande 17 des Streifens 16 verlegt, und infolge dieses Schutzes ist eine Beschädigung der Schmelzstelle 5 nicht mehr zu befürchten. Der Rand 17 ist überdies auswärts umgebogen, zu dem vorerwähnten Zweck, die Feldstärke an der gefährdeten Stelle zu verringern. Gewünschtenfalls kann auch die Schmelzstelle 6 mit einem ähn lichen schützenden Belag, der aber nicht dargestellt ist, versehen werden.
Die in Fig. 2 dargestellte Sendelampe besteht aus einer gläsernen Hülle 1, die einen einspringenden Teil 23 hat und bei 5 mit einem zum Beispiel aus Chromeisen be stehenden Metallzylinder 2 verbunden ist, der als Anode dient und in den Deckel eines nicht dargestellten Kühlgefässes eingesehraubt werden kann. Der einspringende Teil 23 des Gefässes 1 endet in drei Glasröhren 24, 25 und 26, die mit Metallscheiben 27, 28 bezw. 29, welche zum Beispiel aus Chrom eisen bestehen, abgeschlossen sind und für die Stromzufuhr zur Glühkathode und zum Gitter dienen.
Die Stromzuleitung zum Glüh faden geschieht über die Schnüre 21 und 33 und über die Drähte 20, 34 und 32, 35, die zu beiden Seiten der Scheiben 27 bezw. 29 befestigt sind. Die leitende Verbindung mit dem Gitter geschieht durch einen Zapfen 31 und einen Draht 30, die zu beiden Seiten der Scheibe 28 befestigt sind. Der Zapfen 31 trägt einen Rahmen 22, auf den der in der Zeichnung nicht sichtbare Gitterdraht aufgewickelt ist.
Die Schmelzverbindungsstelle 5 wird von einem an der Aussenseite um diese Stelle gelegten Streifen 16 aus leitendem Stoff, zum Beispiel aus Staniol, geschützt, was in der oben schon beschriebenen Weise zur Folge hat, dass die Gefahr an der Schmelz stelle 5 beseitigt ist. Der Rand 1? ist nicht umgebogen, da das Umbiegen nicht unbe dingt notwendig ist, aber gewünschtenfalls als besondere Sicherheitsmassnahme ausge führt werden kann.
Die Streifen 16 können durch Metall spiegel er,#etzt werden, und es können so wohl di- \treffen wie die Spiegel, statt, wie den@zeichneten Ausführungsbeispielen wir -,riif der äussern Oberfläche, entweder nur auf der innern Oberfläche der Schmelzstelle oder auf der Aussen- und der Innenoberfläche, also auf beiden Seiten angebracht werden.