Gewmdeschneidwertzeug.
Gegenstand der Erfindung ist ein Ge windeschneidwerkzeug, das sich gegenüber den bekannten Werkzeugen dieser Art durch einen besseren Wirkungsgrad vorteilhaft aus zeichnet. Bei dem neuen Gewindeschneid- werkzeug ssndet eine Abnahme der Späne in geteilten Streifen statt, wodurcn die Arbeit erleichtert, sowie eine groBe Sauberkeit der
Gewindegänge und Genauigkeit des Gewindes und seiner Steigung erzielt wird.
Auf der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen als Gewinde bohrer dargestellt.
Fig. 1 zeigt von einem Gewindebohrer einen Längsschnitt,
Fig. 2 einen Querschnitt und
Fig. 3 einen andern. Längsschnitt ;
Fig. 4-9 sind schematisehe Darstellungen eines einzelnen Gewindeganges zur Erklärung der Wirkungsweise, ebenso
Fig. 10, 11, resp. 12, 13, wenn der Bohrer zur Herstellung eines Flach-bezw. Trapez gewindegangesBdient
Fig. 14 und 15 zeigen von einer weiteren Ausführungsform der Erfindung zwei verschiedene Längsschnitte, während
Fig. 16 hierzu schematisch die Schnitt streifen in einem Querschnitt eines einzel nen Gewindeganges veranschaulicht.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1-3 sind die das Vorschneiden des Gewindeganges bewirkenden Schneidzähne 1 bezw. 2 des in üblicher Weise, zum Beispiel mit vier Zahn- reihen ausgerüsteten Gewindebohrers an jeder
Zahnreihe mit geneigt zur Mittelaxe des Boh rers liegenden Umfangsschneidkanten la, 2a versehen, die bei den verschiedenen, in der
Drehrichtung des Bohrers aufeinanderfolgenden
Zahnreihen in der Weise abwechselnd ent gegengesetzt schräg zueinander liegen, dass zum Beispiel die Schneidkanten la der
Zähne 1 der in Fig.
1 dargestellten Zahn- reihen in der von links nach rechts gehenden
Vorschubrichtung des Bohrers schräg anstei- gen, wogegen die Schneidkanten 2a der Zähne der nächstfolgenden Zahnreihen in der Vorschubrichtung schräg abfallend verlaufen.
Ferner haben die das Vorschneiden der Gewindegänge bewirkenden Zähne 1 und 2 nicht die volle Breite des herzustellenden Gewindeganges, sondern sie sind je an der Gewindeflanke, die an die Spitze der Scheide in bezw. 2a anschlie°t, durch Abfräsen oder dergleichen etwas nachgearbeitet. Diese auf der Zeichnung mit 3 und 4 bezeichneten, nachgearbeiteten Stellen liegen also bei den verschiedenen, in der Drehrichtung des Boli- rers aufeinanderfolgenden Zahnreihen abwech- selnd auf der vordern und hintern Seite der Zähne in bezug auf die Vorschubrichtung des Werkzeuges.
Die Fig. 4 bis 9 zeigen die Wirkungs- weise, die sich aus dieser neuartigen Ausbil dung der Schneidzähne ergibt, und zwar zeigt Fig. 4, wie die Schneidzähne l bei der Arbeit nacheinander die Späne 5-12 wegnehmen, wobei ein Materialstreifen 13 längs der einen Gewinde'danlSe stehen bleibt.
Fig. 5 zeigt die Spauabnahme der Schneid- zähne 2, die die Streifen 14-21 abspänen und dabei den Streifen 22 stehen lassen. Da nun die in der Drehrichtung nacheinander- folgenden Zähne abwechselnd nach den Fig. 4 und 5 wirken, so ergibt sich insgesamt eine Spanabnahme des Gewindeganges, dass der Gewindegang durch Abnahme der Späne 15-21 gemmas Fig. 6 entsteht. Es ist hier zu erkennen, daB von jedem Zahn zwei Späne abgenommen werden, was besonders Fig. 7-9 zur Darstellung bringen. Bei Fig.
7 hat ein Zahn 1 mit seiner schrägen Schneid- kante 1a einen entsprechenden Span vom 3laterial des zu schneidenden, punktiert dargestellten Gewindeganges abgenommen. Bei der Weiterdrehung des Gewindebohrers trifft ein Zahn 2 der nächstfolgenden Zahnreihe mit umgekehrt schräg liegender Sohneidkante 2a an diese bearbeitete Stelle und nimmt einen breiteren Span 23 und einen schmäle- ren Span 24 ab, während der dann wieder folgende Zahn 1 der nächsten Zahnreihe mit wiederum umgekehrt schräg liegender Schneid- kante la einen breiteren Span 25 und einen schmäleren Span 26 abnimmt usw. Jede Schneidkante der Zähne leistet also eine Vor-und eine Nacharbeit.
Gegebenenfalls können die Zähne 1 und 2 auch mit voller Breite ausgebildet sein, indem also die nachgearbeiteten Stellen 3,4 in Fortfall kommen. Es werden dann keine besonderen schmäleren Späne abgenommen.
Trotzdem arbeitet ein solcher Bohrer besser wie ein gewöhnlicher Gewindebohrer.
Bei Gewindebohrern, die zur Herstellung von Flachgewinde dienen, werden gemäss Fig. 10 und 11 die Umfangsschneidkanten der Schneidzähne zweckmässig mit zwei im stumpfen Winke ! gegeneinander stossenden schrägen Flächen versehen, die nach den Flanken des Schneidzahnes abfallen, wobei die eine Fläche 27 kurzer ist als die andere Flache 28. Diese liürzerell Flächen liegen bei den in der Drehriehtung aufeinanderfol- genden Zahnreihen umgekehrt zueinander. wie die Fig. 10 und 11 erkennen lassen.
Bei Gewindebohrern zur Herstellung von Trapez- gewinde gemmas Fig. 12 und 13 sind die Umfangsschneidkanten der Schneidzähne mit zwei im stumpfen Winkel gegeneinander stossenden schrägen Flächen 29, 30 versehen, die nach den Flanken des Schneidzahnes ansteigen. Auch hierbei ist die Flache 29 gegenüber der Fläche 30 kürzer, wobei diese kürzeren Flächen ebenfalls bei den in der Drehriehtung des Bohrers auieiuanderfolgen- den Schneidzähnen abwechselncl umgekehrt zueinander liegen.
Fig. 14 und 15 zeigen einen Gewinde- bohrer, dessen Vorschneidzähne einer Zahnreihe einen zueinander ungleichmässig dachförmigen Quersehnitt aufweisen, indem die eine Gewindeflanke des ersten Schneidzalnes ungefähr parallel zur Mittelaxe des Bohrers verläuft und die gleichseitigen Gewindeflanken der in bezug auf den Vorschub nachfolgenden Sehneidzähne ein in gleichmässiger Abstufung immer stärker werdende Neigung zur Mittel- axe haben, wobei die gegenseitigen, der regelrechten Zahnform angepassten Gewindeflanken bei den aufeinanderfolgenden Zähnen dementsprechend schrittweise an Länge zunehmen.
Hierbei folgt auf eine Zahnreihe mit Zähnen 31 gemäss Fig. 14 in der Drehriehtung eine Zahnreihe mit Zähnen 32 gemäss Fig. 15, deren von der regelrechten Zahnform ab weichenden Gewindeflanken umgekehrt t zu den gleichartigen Gewindeflankeo der Zähne 31 liegen. Fig. 16 zeigt die Arbeitsweise dieses Gewindebohrers bei der Herstellung des Gewindes, wobei nacheinander die Späne 33-43 abgenommen werden.