Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines hochwertigen Schwelgases aus einem feuchten, minderwertigen Brennstoff. Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines hochwertigen Schwelgases aus einem feuchten, minderwerti gen Brennstoff, zum Beispiel aus Braunkohle, das heisst eines solchen Schwelgases, welches für verschiedene Zwecke, besonders auch für Beleuchtungszwecke gebraucht werden kann. Das Verfahren ist besonders dort am Platz, wo für die Leuchtgasherstellung geeignete Steinkohle nicht zur Verfügung steht.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass ein minderwertiger Brennstoff in zwei Arbeitsgängen in Drehtrommeln durch direkte Wärmeübertragung mittelst darüber geführter, heisser, in Rekuperatoren erhitzter Gase be handelt wird, wobei der Brennstoff zunächst im ersten Arbeitsgang in einer ersten Trom mel bis auf 250-350 C erhitzt und danach, ohne dass man ihn abkühlt , in eine zweite Drehtrommel übergeführt wird, um in einem zweiten Arbeitsgang mittelst Gasen von 600 bis 700 der Verschwelung unterworfen zu werden.
Zum Durchführen des Verfahrens wird eine Vorrichtung verwendet, die zwei Dreh trommeln und mindestens drei Rekuperatoren aufweist, zur Erhitzung der zur Wärmeab gabe an die zweite Trommel und an die erste Trommel bestimmten Gase.
Das neue Verfahren kann zum Beispiel wie folgt durchgeführt werden Für die beiden Arbeitsgänge wird je eine von innen beheizte Drehtrommel benutzt. In der ersten Trommel wird das Abtreiben von Feuchtigkeit und wertlosen Gasen des min derwertigen Brennstoffes durch Erhitzen des letzteren auf ca. 250 - 300 C bewirkt, wobei dieser selbst, auf die Gewichtseinheit bezogen, an Kohlenstoffgehalt gewinnt, während die zweite Trommel den im ersten Abschnitt ver edelten Brennstoff unmittelbar, also ohne Ab kühlung, von der ersten Trommel empfängt zur Durchführung des Schwelvorganges bei höherer Temperatur, zum Beispiel bis 500 bis 700 C, wobei Schwelgase mit verhältnis mässig geringem Kohlensäuregehalt gewonnen werden.
Für die Trocknung und Veredelung des minderwertigen Brennstoffes in der ersten Trommel werden beispielsweise Rauchgase einer Kesselfeuerung mit möglichst geringem Sauerstoffgehalt entnommen und, falls erfor derlich, nach weiterer Erhitzung bis auf min destens 350 0 C in einem Rekuperator über den feuchten Brennstoff in der Trommel ge führt.
Diese Gase nehmen in Berührung mit dem feuchten Brennstoff, wobei dieser auf etwa 250-330 0 C erwärmt wird, Feuchtig keit und aas der teilweisen chemischen Ver änderung des Brennstoffes entstehende Kohlen säure auf und werden ins Freie entweichen gelasssen. Ist der Betrieb mit der ersten Trommel einmal im Gang, so kann an Stelle von Rauchgas das die Trommel verlassende Gas zur Behandlung des feuchten Brennstoffes der ersten Trommel im Kreislauf verwendet werden. Dieses Gas, ein Gemisch aus Kohlen säure und Wasserdampf wird vorher getrock net, was etwa mittelst Hindurchführung durch Luft oder Wasserkühler erfolgen kann.
Für die Schwelung des in der ersten Trom mel veredelten und in heissem Zustande in die zweite Trommel geförderten Brennstoffes wird bei Einleitung des Betriebes ein Heiz gas von etwa 700 0 C, zum Beispiel Generator gas oder Wassergas, (das zum Beispiel aus dem bei dem Schwelvorgang entfallenden Halbkoks hergestellt werden kann) in die zweite Trommel eingeführt.
Dieses Heizgas, welches beim Durchgang durch die zweite Trommel aus dem Brennstoff frei werdende Kohlenwasserstoffdämpfe aufnimmt, verlässt die Trommel mit etwa 200 0 C und wird dann zur Abscheidung der kondensierbaren Dämpfe durch eine Kondensationsanlage ge leitet zum Entziehen von Öldämpfen, um von neuem in einem Rekuperator erhitzt und der zweiten Trommel im Kreislauf zugeführt zu werden.
Sobald im zweiten Arbeitsgang durch die Einwirkung des Heizgases auf den Brenn stoff die Entwicklung vor) kohlensäurearmen Schwelgasen einsetzt, wird die Verwendung von Heizgas zur direkten Wärmeübertragung an den Brennstoff eingestellt, an dessen Stelle ein Teil des gebildeten Schwelgases selbst tritt.
Das im zweiten Arbeitsgange als über schüssig abziehende Schwelgas, das zu Ge brauchszwecken, wie Beleuchtung, verwend- bar ist, hat beispielsweise etwa folgende Zusammensetzung 7% CO2, 18"/,) C0, 30"/'0 CH.r, 150/0 Ha, 1,5 % 0 s, 13,5 0;
'o K s, 6 % CmHr).
Ein solches Gas ist ungleich wertvoller als das im üblichen Schwelverfahren erhaltene, mit viel Ballastgas beladene Gas. Es kann daher, nachdem ihm die kondensierbaren An teile entzogen sind, als Leuchtgas verwendet werden. .
Die Rekuperatoren, welche beispielsweise durch verbrennendes G eneratorgas geheizt werden, werden bezüglich der Übertragung der von ihnen aufgespeicherten Wärme an den Brennstoff in der Weise verwendet, dass diese im Temperaturbereich von etwa 1000 bis herab auf 650 0 C für die Erhitzung des für die zweite Trommel bestimmten Gases (anfänglich Heizgas, das heisst Generatorgas oder Wassergas, später ein Teil des gebilde ten Schwelgases) und darunter bis etwa 350 0, zur Erwärmung des Gases für die Behandlung des Brennstoffes in der ersten Trommel aus genutzt werden.
Ist diese unterste Tempera turgrenze in einem Rekuperator schliesslich erreicht, so wird derselbe wieder auf etwa 1000 0 C erhitzt und ist alsdann für die Durchführung des zweiten Verfahrensabschnit tes verfügbar.
Beispiesweise ist der dritte Rekuperator auf hohe Temperatur<B>(1000'</B> C) gebracht worden, damit derselbe bei entsprechend zu rückgegangener Temperatur des zweiten Re kuperators bis etwa 600 0 C dessen Funktion für die zweite Trommel übernimmt, während der zweite Rekuperator in seiner Funktion an die Stelle des ersten tritt der nun seiner seits wieder Erhitzt wird, usw. Das Auf heizen der Rekuperatoren geschieht in der Weise, dass zum Beipiel Generatorgas mit Luft innerhalb derselben verbrannt wird.
Bei der Behandlung des Brennstoffes in der ersten Trommel bei niederer Temperatur scheidet sich nicht nur die ursprüngliche Feuchtigkeit des Brennstoffes aus, die bis zu 60% des Gewichtes des Brennstoffes betragen kann, sondern es findet darüber hinaus noch eine chemische Veränderung des Brennstoffes statt.
Bei dieser geht zum Teil der Sauerstoff, welcher bei der trockenen Braunkohle 20 30 % beträgt, eine Verbindung ein mit einem Teil des Kohlenstoffs- und Wasserstoffzehaltes
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des <SEP> Brennstoffes. <SEP> Bei <SEP> diesem <SEP> Vorgang <SEP> entsteht stoff zunächst im ersten Arbeitsgang in einer ersten Drehtrommel bis auf<B>250-301</B> C erhitzt und danach, ohne dass man ihn ab kühlt, in eine zweite Drehtrommel über-ue-
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führt <SEP> wird, <SEP> um <SEP> in <SEP> einem <SEP> zweiten <SEP> Arbeitsgang
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