Gliederbandfilter für Luft oder Gase.
Zu der in manchen Betrieben erforderlichen Entstaubung von Luft oder Gasen wurde die Reinigung durch Filter aus te : xtilen Stoffen und später durch Filter bewirkt, bei welchen durchlässige Behälter mit einer Filtermasse aus kleinen Körpern (wie z. B. Ringen, Kugeln usw.) gefüllt sind, die von dem aufgenommenen Schmutzbelag wieder gereinigt werden können.
Diese letztere Art von Filtern brachte nun zwar manche Vorteile gegenüber Tuehfiltern mit sich ; aber darnach entstanden wie- der neue Anforderungen bezüglich Leistung, leichter Herstellung und leicht, aber dennoch griindlich ausführbarer Reinigung des Filters.
Mittelst des Filters, um welches es sich im vorliegenden Falle handelt, werden nun auch gegenüber den letztgenannten Filtern noch weitere, sehr erhebliche Vorteile erzielt.
Dieser neue Filter ist durch beiliegende Zeichnung in vier Ausführungsbeispielen dargestellt, wobei die Fig. 1 bis 4 Einzelheiten der Einrichtung, und die Fig. 5 bis 7 Variationen in bezug auf Anordnung bezw. Aus- führung des Filters veranschaulichen.
Das Element des Filters gemäss der Er- findung bildet ein aufhängbares Band, welches aus einzelnen, gelenkig mitsammen verbundenen Gliedern A, Fig. 1 und 2, hergestellt ist, und welche Glieder ihrerseits aus einzelnen drahtförmigen Streifen at, a2 er- zeugt sind, wobei die Streifen zweier anein- ander grenzenden Glieder so um je einen Querstift b herumgebogen sind, dass jeder dieser Stifte eine gemeinsame Achse für je zwei ineinandergreifende Glieder A bildet, und so, dass sich bei jedem Gliede zwei dicht hintereinander befindliche Reihen von Fanggittern ergeben,
welche durch Schrägstellung der Drahtstreifen etwas gegeneinander verstellt sind, also dass die vordere Hälfte jedes Gliedes gegen die hintere Hälfte schräg versetzt ist.
S+att Drähten können auch dünne schmale Metallstreifen verwendet werden. Ein Filter kann aus einem einzigen Bande von grösserer Breite hergestellt werden, aber vorzuziehen ist seine Zusammensetzung aus mehreren einzelnen Bändern.
Der Behälter zu einem grösseren Filter mit solchen Bändern wird am besten aus ein zelnen, kastenartigen Zellen c, Fig. 3 und 4, als einzelnen Elementen einer ganzen Filter- anlage zusammengesetzt, so dass jeder einzelne Teil des Ganzen leicht ausgewechselt werden kann.
Zur Bildung solcher grösserer Filter werden, wie aus Fig. 3 und 4 ersichtlich, die im Filterbehälter auf beliebige Weise senkrecht aufgehängten Gliederbänder zur Erzeu- gung eines förmlichen Netzes seitlich (lieht aneinander geschichtet, worauf dann die Fronten aller Drahtgliede. r eines Bandes und schliesslich die aller Bänder zusammen eine e geschlossene, jedoch Luft durchlässige Fläche des Filterbehälters ergeben.
Ein kleineres Filter kann aber auch aus nur einem einzigen BehÏlter gebildet werden.
Durch das Filterband bezw. durch eine ganze Wand aus solchen Bändern wird dann die Rohluft, z. B. in Richtung des Pfeils, hindurchgeleitet.
Ein Gliederband bezw. eine Fläche soleher Bänder nimmt allen Staub und alle Unreinig- keiten der durchströmenden Luft oder Gase auf, welche an bezw. in den Maschen der Glieder hängen bleiben, also durch diese vom Durchdringen abgehalten werden.
Durch den Umstand, dass die vordern und d hintern Drähte jedes Gliedes der Filterbänder gegeneinander versetzt sind (ungleich zuein ander stehen), bietet llämlieh schon ein einziges Band zwei Anprallfläehen für die durchströmende Luft ; zuerst die 570lderseite der vordern Drahtteile a1 eincs Bandes und sodann die vordere, innere Seite der dicht dahinter befindlichen, hinteren Drahtteile a2.
Dadurch wird die das Filter passierende Rohluft sogleich in lange, schmale Streifen zer- legt und jeder Luftstreifen erleidet dann irn Innern der Drahtglieder a1, a2 infolge der ungleichen Stellung der Drähte auch noch eine gewisse Drehung, so da¯ auch die noch in den Innenramn jedes Gliederbandes eindringenden Unreinigkeiten auf weitere Anprallflächen stossen.
Die Reinigungswirkung eines Filters aus solchen GliederbÏndern kann aber durch wei- tere Massnahmen noch derart gesteigert werden, da¯ schlie¯lich eine weitgehende Reinigung der Luft auch von allerfeinstem Staub erreicht wird. Zunächst kann die Wirkung schon durch Verdichtung und Vermehrung der, der passierenden Luft entgegengestellten Körper erzielt werden, indem man die Ele- mente der AuffangfÏchen eines Bandes sehr nahe und dicht hintereinander let, oder dass man überhaupt eine etwas grössere Stärke des Filters, durch eine Afebrzahl von hintereinandergefügten Bändern bildet.
Ein aus zwei oder drei hintereinander geschichteten BÏndern hergestelltes Filter ist bereils undurch- sichtig, aber dennoeh wird es sogar bei einer sechs- bis achtfachen Schicht von Drähten nicht zu dick, sondern lässt die Luft immer noch leicht passieren.
Trotz der relativ geringen SchichtstÏrke (Dicke) selbst eines dicte- ren Filters bleiben aber die Räume in den Gliederbändern, welche für die Ablagerungen darin erforderlich sind, ausreichend grof; Die- ser Umstand hinwiederum gestattet die Dichtheit des Filters und dessen Leistung dadurch abermals weiter zu erhöhen, daB jedes von den hintereinander geschalteten Bändern gegen die vor oder hinter ihnen befindliche, um die halbe Länge eines Gliedes A der Höhe nach verschoben wird.
Endlich kann die Filterwirkung auch noch dadurch erhöht werde,da¯ das Gliederband bezw. die Gliederbänder, angefeuchtet, z. B. mit viskosen oder andern geeigneten Flüssig- keiten benetzt werden.
Die Konnbination der Querstifte b mit der dichten- Wicklung der Drähte um sie ist auch noch in andern Beziehungen au¯er ihrer un mittelbaren'Wirkungvorteilhaft.Erstens bei Mitanwendung einer staubfesthaltenden Flüs- sigkeit resp. für deren leichte Zuleitung, Verteilung und für ein periodisch genügend langes Verbleiben derselben in den Gliederbän- dern, da hierbei die Stellen der Verbindung von je zwei Gliedern A am Querstift b gewis sermaBen eine R¯hre mit seitlichen Öffnun- gen bilden, in welcher der Querstift lose sitzt.
Die Gliederbänder sind dadurch imstande, eine relativ groBe Menge Flüssigkeit auf län gere Zeit in sich festzuhalten, besonders wenn es sich zum Beispiel um Ol handelt, welches dann nur langsam und sparsam von der es aufsaugentlen Staubmenge absorbiert, wird, so da. immer viskose Flüssigkeit am Filter gebunden bleibt. Fürs zweite ist die Gliedereinrichtung aber auch dann von guter Wir- kung, wenn aus einem nassen Lllft-oder Gasstrom Flüssigkeit absorbiert werden soll, die dann nicht durch das Filter mitgezogen werden kann, sondern durch dasselbe mit aufge- halten wird und an den Filterbändern zusammen mit den Unreinigkeiten als schlammiger Niederschlag abgleitet.
Bei einem solchen Gliederbandfilter ist es wie zum Beispiel bei einer Ausführung ge mäss Fig. 3 auch möglich, Gliederbä. nder von gröberem oder feinerem Geflecht, sowie trokkene und feuchte Bander in einem einzigen Behälter zusammen einzubauen, so dass sie alle gleichzeitig wirken können.
Ein solches Filter läBt sich hinsichtlich äuBerer Formen oder Stellung der einzelnen Ban-der versehieden ausführen sowie auch als Anlage mit selbsttätiger Reinigung der beschmutzten FilterbÏnder.
So. zeigt zum Beispiel Fig. 3 ein Filter normaler Art mit einem rechteckigen Rahmeu c, welcher als Element zur Zusammensetzung eines Filters aus mehreren einzelnerl Elemen- ten (Fig. 4) dient, und bei welehen ein Arbeiter die Bänder noch bequem zu tragen, zu befestigen, abzunehmen und zu reinigen vermag.
Die Gliederbänder können aber innerhalb eines Rahmens oder Behälters statt in gerader Stellung auch in einem im Zickzack gebro- chenen Verlauf oder in irgend einer andern Richtung gebogen angeordnet werden, so dass hierdurch die wirksame Fläche des Filters in einfachster Weise und auf kleinem Platze auf das Doppelte und sogar auf das Dreifache er höht werden kann.
Durch Fig. 5 ist eine Ausführungsform des Filters als ein "Wickel"-Filter veran schaulicht, wobei die Gliederbänder A rund um ein zylindrisches oder trommelf¯rmiges Gestell (einem Ständer) d leicht abnehmbar befestigt sind.
Die Ausführung des Gliederbandfilters kann auch so sein, dass eine Reinigung selbsttätig erfolgt oder dass diese 1eicht bewirkt werden kann. So zeigt zum Beispiel Fig. 6 eine sehr einfache Ausführung mit automa- tischer Reinigung der Filterbänder A, wobei dieselben in schräger Stellung als Scheidewand in einem Luft-resp. Gaskanal B angebracht sind. Hierbei sind im Bereich der BÏnder Klopfer e so aufgehängt, dass sie durch den Luftstrom mitgezogen werden und dann infolge ihres Eigengewichtes wieder auf die Bänder zurüekfallen, so dass diese immer wieder abgeklopft werden und die Staub-lSong- lomerate (zum Beispiel in eine unter dem Filter angeordnete Grube C) abfallen.
Ein Filter mit wandernden Gliederbän- dern ist durch Fig. 7 gezeigt. Dasselbe ist hergestellt aus endlosen Gliederbändern 21 von verschiedener Lange, welche in einem Luftkanal B oben über eine Antriebswalze in Lagen aufeinander geführt werden und vorne und hinten herabhängen, so dass die Bander in (regulierbaren) Umlauf gebracht werden können. Da auch bei dieser Einrichtung die Rohluft jedes Band zweimal, nämlich die vordere und die hintere Hälfte desselben, durchdringen muss, so erhalt man schon mit wenigen Bändern ein dichtes Filter, welches eine sehr gute Staubzurückhaltung und Abschei- dung bewirkt.
Unter dem Luftkanal ist ein Reinigungsbecken D vorgesehen, in welches die Bänder hineinragen, und worin diese unten in einen Abstand voneinander gelangen, so da¯ die anhaftenden Staub-Eonglomerate dort ausfallen resp. durch irgend eine Reini gungsvorrichtung, z. B. durch eine Bürstenwalze g, abgefegt oder herausgewaschen werden können.
Das beschriebene Gliederbandfilter besitzt ausser den in vorstehenden Absätzen angegebenen Eigenschaften noeh tden Vorteil, dass die Herstellung leicht und einfach und daher auch billig ist, und dass das Filter stets eine gute Ausnützung des-dazu bestimmten Rau mes erlaubt.