<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
In elektrischen Fernleitungen kann sich auch im betriebsmässigen Zustande eine Spannungsverlagerung ausbilden, d. i. die Erscheinung, dass der Nullpunkt eine von Null manchmal beträchtlich verschiedene Spannung aufweist. Bei einem Hochspannungssysteme, das nicht unter dem Einflusse eines andern Systemes steht, wird eine solche Verlagerung durch Ungleichheit der einzelnen Leitungskapazitäten (Kapazitätsunsymmetrie) hervorgerufen. Wirkt ein Hochspannungssystem auf ein zweites Leitungssystem, das auch eine Schwachstromleitung sein kann, kapazitiv ein, so können in diesem zweiten Leitungssysteme aus zweierlei Ursachen Spannungstiberlagerungen und somit Spannungsverlagerungen des Nullpunktes auftreten.
Eine Ursache bildet die eventuelle Ungleichheit der gegenseitigen Kapazitäten der einzelnen Leitungen des ersten Systemes gegen die Leitungen des zweiten Systemes. Aber selbst wenn eine solche nicht besteht, so wird die Kapazität aller Leitungen des einen Systemes gegen die Leitungen des zweiten Systemes (gegenseitige Kapazität der Systeme) in diesem eine Spannungsver-
EMI1.2
insbesondere wenn das erste System an einer Leitung Erdschluss bekommt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung bilden nun Mittel, diese unerwünschten Spannungverlagerungen aufzuheben.
EMI1.3
welche also durch Ungleichheit der Erdkapazitäten der einzelnen Leitungen hervorgerufen wird, ist durch das Schweiz. Patent 90404 (Brown Boveri & Co) eine Anordnung bekannt geworden, gemäss welcher durch Schaltung von Induktivitäten zwischen die Leitungen mit der grösseren Kapazität und Erde eine Abgleichung der effektiven Leitungskapazitätswerte erzielt wird, da eine Induktivität wie eine negative Kapazität zur Wirkung kommt.
In einem Einphasennetze, bei dem z. R die Kapazität der Leitung 1 (01) grösser ist als die Kapazität der Leitung 2 (CJ, wird die zwischen Leitung 1 und Erde zu schaltende Induktivität nach der Formel zu berechnzn sein :
EMI1.4
ziemlich grosse Werte für diese Abgleichsinduktivitäten und man braucht daher teuere Hochspannungapparate. Nun gibt es in jeder Anlage Apparate induktiver Art, längs deren Wicklung die Spannung von der Leitungsspannung bis auf den Wert Null abfällt. Solche Apparate sind : Transformatoren, Pblerdungslöseheinriehtungen, Erddrosseln zur Abführung statischer Elektrizität u. dgl.
Erfindungsgemäss werden nun die Abgleichungsinduktivitäten nicht zwischen Erde und Leiter, sondern zwischen Erde und einem solchen Punkt der Wicklung der genannten Apparate geschaltet, der eine kleine Spannung gegen Erde aufweist (z. B. 100 oder 500 V). Ist die Spannung des gewählten Anschluss- punktes n-mal so klein als die Leitungsspannung, so braucht auch dieAbgleichungsinduktivitätnur n-mal so klein zu sein als nach der durch das genannte Patent bekannten Schaltung.
In Fig. 1 sind, in eine Zeichnung zusammengelegt, zwei Beispiele der erfindungtgemässen Sehal- tung dargestellt. Nach Fig. la ist die Abgleichsinduktivität L an einen Punkt der Primärwicklung eines Verbrauchstransformators T angeschlossen, der gegen Erde eine niedere Spannung hat, nach Fig. 1b an einen Niederspannungspunkt eines zwischen Leitung und Erde geschalteten induktiven Apparates, z. B. eines Transformators D zur Messung der Leitungsspannung gegen Erde. Ebenso sind in Fig. 2 zwei Fälle gezeichnet.
Gemäss Fig. 2 a wird ein Punkt der Haupttransfjrmatorwicklung, der niedere Spannung gegen Erde hat, zum Anschluss der Ausgleich, induktivität L gewählt, wobei an den Sternpunkt des Transformators eine Petersenspule LE gelegt sein kann. Gemäss Fig. 2 b wird ein Niederspannungspunkt einer Polerd ungslöscheinrichtung LE für den Anschluss der Ausgleichsinduktivität L gewählt.
In einem Systeme, z. B. in dem Système 1, 2 bei Fig. 3 können Spannungsverlagerungen dadurch hervorgerufen werden, dass die eine Leitung eines zweiten Systemes (z. B. Leitung 3) eine grössere Kapazität gegen die Leitungen des ersten Systemes hat, als die andern Leitungen (Leitung 4). Gemäss der Erfindung sollen jedoch die Abgleichungen so erfolgen, dass bei ordnungsgemässem Betrieb auftretende,
EMI1.5
werden. Zu diesem Zwecke werden entsprechend bemessene Induktivitäten zwischen die Leitungen selbst von System zu System gelegt, wie es die Fig. 3 zeigt. Zur Verkleinerung dieser Induktivitäten können für den Anschluss auch zwei Punkte aus den beiden Systemen gewählt werden, welche eine niederere Spannungsdifferenz aufweisen, wie es in Fig. 4 dargestellt ist.
Dabei muss die Grösse und das Zeichen der gewählten Anschlussspannung und die Grösse der gewählten Induktivität den Werten der gegenseitigen Systemkapazität und der Grösse der Unsymmetrie der gegenseitigen Kapazitäten der Leiter des einen gegen die Leiter des andern Systems angepasst werden. Dabei kann es zweckmässig erscheinen, als einen der
<Desc/Clms Page number 2>
Anschlusspunkte auch den Nullpunkt des einen Systems zu wählen, während dann der zweite Anschluss- punkt, der im zweiten Systeme liegt, vom Nullpunkte verschieden sein soll.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, zwischen die Nullpunkte von zwei sich beeinflussenden Leitungssystemen eine Abgleichsinduktivität anzuordnen ; dadurch kann wohl die gegenseitige Kapazität der beiden Systeme aufgehoben werden, nicht aber die Spannungsverlagerung aus der Unsymmetrie der einzelnen gegenseitigen Leitungskapazitäten verhindert werden, wie dies die erfindungsgemässe Schaltung erreicht.
In Fig. 5 ist der Fall dargestellt, dass ein Leitungssystem durch ein zweites betriebsmässig geerdetes
System (Fahrleitung) verlagert wird. Die Abgleichsinduktivität L wird hier erfindungsgemäss zwischen einem Niederspannungspunkt des ungeerdeten Systems und einen Niederspannungspunkt des geerdeten Systems geschaltet, also zwischen zwei Punkte der Systeme, die eine im Vergleiche zur Betriebsspannung geringere Spannung gegeneinander haben ; ein Punkt kann auch der Nullpunkt des ungeerdeten Systems sein, wie es Fig. 5 zeigt. Dadurch fällt nicht bloss die zu wählende Induktivität kleiner aus, als wenn sie zwischen die beiden Nullpunkte geschaltet wäre, sondern sie wird auch unter Umständen nicht für Hochspannung gebaut zu sein brauchen. Auch wird das eine System nicht mit der Hochspannung des zweiten in Verbindung gebracht.
Dies ist insbesonders dann von Bedeutung, wenn das erste System eine Schwachstromleitung vorstellt.
Sowohl die Abgleichung der Kapazitäten der Leitungen eines einzelnen Systemes als auch die Ausgleichung der gegenseitigen Kapazitäten der Leitungen eines Systemes zu denen eines andern Systemes können statt durch Induktivitäten auch durch Kondensatoren erzielt werden. Gilt die Fig. 1 mit den eingezeichneten Abgleichungsinduktivitäten L für den Fall, dass die Kapazität der Leitung 1 gegen Erde grösser ist als die der Leitung 2, so gilt die Schaltung mit Ersatz von L durch einen entsprechend bemessenen Kondensator für den Fall, dass die Kapazität der Leitung 2 grösser sei als die von 1. In ähnlicher Weise könnte auch L in Fig. 3 durch einen Kondensator ersetzt werden, wenn die Kapazität der Leitung 3 gegen das System 1-2 kleiner wäre als die der Leitung 4.
Sind die Abgleichungen in einem Systeme derart vollständig durchgeführt, so werden auch die kapazitiven Erdschlussstromstärken gleich, gleichgültig, welche der Leitungen Erdschluss erhält. Es lässt sich somit eine Löscheinrichtung bemessen, die für alle möglichen Erdschlussfälle in gleicher Weise günstig löscht.
Die beschriebenen Anordnungen lassen sich gegebenen Falles beliebig vereinigen und sinngemäss für eine beliebige Phasenzahl ausgestalten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Einregelung der Nullpunktspannungen in elektrischen Fernleitungsnetzen durch Abgleichung ungleicher Erdkapazitäten der einzelnen Leitungen mittels entsprechend bemessener Induktionsspulen, dadurch gekennzeichnet, dass die Induktionsspulen zwischen Erde und solchen Punkten von am Netze liegenden induktiven Apparaten geschattet werden, welche eine geringere Spannung als die Phasenspannung gegen Erde aufweisen.
2. Einrichtung zur Einregelung der Nullpunktsspannungen in elektrischen Fernleitungen, dadurch gekennzeichnet, dass entsprechend bemessene Induktionsspulen (L) zwischen eine oder mehrere Leitungen (2) des einen Systemes (I) und eine ode-mehrere Leitungen (z. B.
Leitung 3) des andern Systemes (II, Fig. 3) oder zwischen Punkte von an die Leitungen angeschlossenen Apparaten (induktiver Art), welche eine kleinere Spannungsdifferenz aufweisen (Fig. 4), geschaltet werden, wobei jedoch höchstens einer dieser Punkte ein Nullpunkt sein kann, zum Zwecke der Abgleichung der gegenseitigen Kapazitäten der einzelnen Leitungen eines Systemes zu den einzelnen Leitungen eines andern Systemes oder zur Kompensierung der kapazitiven Einwirkung eines Systemes, als Ganzes genommen, auf ein zweites System.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.