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Verfahren und Vorrichtung zum Krempeln beliebiger Spinnfasern.
Bei den bisherigen Krempeln bzw. Krempelsätzen besteht eine dem beabsichtigten Krempelzwecke direkt entgegengesetzte schädliche Wirkung darin, dass die von der Hauptwalze "Tambour" sich abrollenden Arbeitswalzen Arbeiter und Peigneur" die Spinnfasern vom Tambour nicht im Sinne der gewollten Krempelarbeit glatt gestreckt aufnehmen, sondern verworren, aufgerauht und gegen den Strich umgebogen aufnehmen und so wieder weiter abgeben, wie Fig. 1 zeigt.
Die Ursache dieser Schädlichkeitswirkung, welche bisher als unvermeidbar hingenommen wird, liegt im Wesen der sich durch Kreisabrollung entfernenden Krempelflächen der Arbeitswalzen, welche beiderseits die Spinnfasern festzuhalten bestrebt sind, im Vereine mit der praktisch notwendigen Anordnung der Drehrichtungen der Arbeitswalzen und der Richtung der Kratzenzähne zueinander, während
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Geschwindigkeit bewegen müssen, wie es bei Walzenkrempeln bekannt ist (Fig. 7 g, i, h).
Die auf den Arbeitern bzw. dem Peigneur, wie beschrieben, verworrenen, aufgerauhten und gegen den Strich gebogenen Fasern werden durch Wender k bzw. Abnehmer kl, Fig. 7, in diesem Zustande wie Fig. 1 und 2 sinnwidrig dem Tambour zur weiteren Krempelarbeit wieder zugebracht.
Dieses hat zur schädlichen Folge, dass in dem kurzen Augenblicke von etwa yo bis y Sekunde Zeit für 1 cm Faserlänge Krempelung bei den praktisch üblichen Krempeln, zwischen den Nächststellen der Arbeitswalzen nicht das gewünschte glattstreichende, ausstreckende, parallelisierende, die Spinnfasern herbeiführende Auflösen aus ihrem Zusammenhange stattfinden kann. Es erfolgt vielmehr ein noch dichteres Zusammenschieben und Verknoten der Spinnfasern, aus dem die Fasern unter mannigfache Zerreissungen herausgerissen werden, wie es Fig. 2 bei a zeigt. Daher die einem Krempelsystem entsprechend grössere oder kleinere Rauheit des Streichgarnes mit Knötchen mehr oder minder durchsetzt, welche im Spinnmateriale ursprünglich nicht vorhanden waren, wie es z.
B. reiner Kammzug, wenn er die Krempel passiert hat, beweist.
Gegenüber nur mit Bandkratze bezogenen Krempeln ist dieser beschriebene Ubelstand bei mit Blattkratze bezogenen Krempeln geringer durch die Zwischenräume der Nagelstellen zwischen den ein-
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und in dem Massverhältnisse, wie sich die Anzahl der Unterbrechungen zur Kratzenfläche verhält.
Diesen beschriebenen Übelstand zu beseitigen, dient vorliegendes Verfahren.
Dasselbe besteht darin, dass das auf die arbeitenden Walzen übertragene, verworrene, abstehende, gegen den Strich gebogene Fasermaterial nach Verlassen der zwischen Tambour und den arbeitenden Walzen befindlichen Arbeitszone c (Fig. 3 und 4) durch Verdichtungsstreichwalzen b glatt gestrichen, parallelisiert und an den Beschlag der arbeitenden Walze angedrückt wird. Zu diesem Zwecke muss die Geschwindigkeit der Verdichtungsstreichwalzen grösser sein als jene der arbeitenden Walzen.
Die Fig. 3 und 4 zeigen das Ergebnis des Verfahrens. Das so verdichtete parallelisierte glattgestrichen Fasermaterial gelangt in diesem Sinne in verbesserter Form wieder zum Tambour zur Fortsetzung der Krempelung, welche in diesem gleichen Sinne wieder verbessert weiter erfolgt, weil die beschriebene Wulst-und Knötehenbildung mit Fasernzerreissung vermieden wird, bis letzten Endes der wesentlich bessere Flor vom letzten Peigneur hervorkommt, welcher folgerichtig ein edleres Vorgarn, Garn, Gewebe u. dgl. ergeben muss.
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Die Fig. 7 zeigt schematisch die arbeitenden Teile einer Krempel.
Fig. 8 zeigt hingegen die Gesamtanordnung eines im Sinne des Verfahrens besonders vorteilhaft wirksamen Satzes aus zwei Doppelkrempeln, die in bekannter Weise durch eine Florbandübertragung n miteinander verbunden sind.
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die Tamboure der Hauptkrempeln, von denen bei der Zusammenstellung nach Fig. 8 vier gedacht sind, darstellen. h sind die Peigneure, i die sogenannten Arbeiter, k die Wender, kl die Abnehmer und b die vorerwähnten Verdiehtungsstreichwalzen, während die üblichen Volants mit 1n bezeichnet sind.
Die Verdichtungsstreichwalzen können, wie aus den Fig. 3,5 und 7 hervorgeht, aus Glattwalzen bestehen oder wie dies die Fig. 4,6 und der rechte Teil der Fig. 7 zeigt, mit Kratzenbelag versehen sein, doch ist in diesem Falle erforderlich, dass die Kratzen auf den Verdichtungsstreichwalzen so angebracht
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Es ist dies aus den Fig. 4,6, 7 rechts zu ersehen. Der Drehungssinn der einzelnen Walzen ist durch Pfeile angedeutet. Es können auch mehr als eine Verdichtungsstreichwalze an einer Arbeitswalze angeordnet werden.
Die praktischen Erfahrungen haben ergeben, dass beispielsweise bei Wolle das günstigste Ergebnis erzielt wird, wenn folgende ungefähren Umfangsgeschwindigkeiten eingehalten werden : für den Tambour 350 Min. Mtr., Arbeiter 10 Min. Mtr., Wender 100 Min. Mtr., Peigneur 12 Min. Mtr., Abnehmerwalze 20 Min Mtr., Verdichtungsstreichwalze 20 Min. Mtr.
Selbstverständlich sollen dies nur Anhaltspunkte sein, und es richten sich die Umfangsgeschwindigkeiten je nach Art und Beschaffenheit des zu verarbeitenden Fasermateriales.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Krempeln beliebiger Spinnfasern, dadurch gekennzeichnet, dass das die Arbeitszone verlassende, an den arbeitenden Walzen, wie z. B. Arbeiter und Peigneur, haftende Fasermaterial mittels besonderer Walzen glatt gestrichen und verdichtet wird, die sich mit grösserer Umfangsgeschwindigkeit drehen als die arbeitenden Walzen selbst.