AT96531B - Backgefäß. - Google Patents

Backgefäß.

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AT96531B
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Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Backgefäss. 



   Zur Herstellung von Backgefässen sind bereits Stoffe verschiedener Art in Vorschlag gebracht worden, z. B. Ton, Porzellan, emailliertes Blech und   Metallwaren.   Solchen   Backgefässen   haften Nachteile an, die bei der Anwendung von   Backgefässen aus   Glas bestimmter Eigenschaft vermieden werden.   Vo@   allem wird die Dauer des Backvorganges verkilrzt und   eine gleichmässig gebackene Ware   erzielt. 



   Glas besitzt im allgemeinen ein verhältnismässig niederes Wärmeleitungsvermögen. Aus diesem Grundescheintes,   dass Backgefässe aus Glas nicht gewählt werden dü@fen, indem es entsprechend seinen Eigen-   
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 kürzerer Zeit als in Metallgefässen backfertig wird. Es ist die   Beschleunigung     des Rwkvorganges wahr-   scheinlich darauf   zurückzuführen,   dass beim   Baekprozess   im Gefäss aus Wärmestrahlen durchlässigem Glas die strahlende Wärme von grosser Wellenlänge nutzbar gemacht wird.

     Während bisher   die Wärmestrahlen teils von der Oberfläche des Gefässes zurückgeworfen und teils von der   Gefässwandung auf-   genommen und an das Backgut abgegeben wurden, treten vorliegend die Wärmestrahlen durch die Wandung hindurch und an die zu backende Ware unmittelbar heran. Dabei ist die Reflektion an Wärmestrahlen sehr gering. Ausser der   Durchlässigkeit für Wärmestrahlen, muss das   Glas auch einen geringen Ausdehnungskoeffizienten aufweisen, da es nur dann den beim Backen gestellten Anforderungen, insbesondere an Widerstandsfähigkeit genügen kann. Versuche   haben   diese Ansicht bestätigt.

   Das zu verwendende Glas ist von relativ   hoher Wärmeleitfähigkeit,   indem die Wärmeleitfähigkeit ein wesentlicher Faktor für die Unempfindlichkeit gegen Wärmeänderungen ist.   D     1 aber   die gegenüber andern Gläsern relativ hohe Leitfähigkeit absolut klein ist, wird die vermehrte Absorption der strahlenden Wärme für das Backen wichtig. 



   Backgefässe aus Glas sind auch deshalb vorteilhaft, weil sie leicht eine   vollkommen     glatte Oberfläche   erhalten können, an welcher die Ware nicht leicht haftet. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass ein Backgefäss aus Glas mit dem Backgut auf eine Tafel gebracht werden kann, woselbst es einen weit besseren Eindruck macht, als die bisherigen undurchsichtigen Backgefässe. Auch wird dabei Arbeit erspart, indem man die Ware nicht von einem Gefäss in ein anderes   umzufüllen   braucht. Glas lässt auch das Backgut   hi@sichtlich   seines Geschmackes und Geruches vollkommen   unbeeinflusst.   



   Glasgefässe (Retorten)   sind seit hngem   im Laboratorium als Behälter zum Kochen oder Erhitzen von Wasser oder Lösungen gebraucht worden. Die Bedingungen des Gebrauches haben nichts mit den 
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 bedient werden, ist es möglich, die Wände so dünn zu machen, wie man es sieh mit den heutigen Mitteln (z. B. Blasen) zu tun vermag, und diese geringe Dicke gibt für sich selbst eine Widerstandsfähigkeit gegen Wärme, die unabhängig von Ausdehnungskoeffizienten und von der   Wärmeleitfähigkeit   des Glases ist. 



  Auch sind die Gläser bei der besonderen Art des Gebrauches als Laboratoriumsgefässe selten höherer 
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 bei   Backgefässen   sehr hoch sein muss. Die Gefässböden erhalten im allgemeinen dieselbe Dicke wie die Seitenwände. Die Böden   können   zum Zwecke der   Erhöhung   der Standfestigkeit ganz schwach gewölbt sein. Die obere Fläche der Böden ist jedoch eben zu halten, um die Bildung von Vertiefungen zu ver- 
 EMI2.2 
 und den Dämpfen der zu backenden Ware widerstehen zu können und darf dabei nicht spröde sein.

   Trotz der grossen   Wandstärke   des Gefässes muss. wie bereits erwähnt, die thermische Widerstandsfähigkeit des Gefässes bedeutend sein. 
 EMI2.3 
 
 EMI2.4 
 
<tb> 
<tb> A <SEP> B1 <SEP> B2 <SEP> C <SEP> D <SEP> E
<tb> S1 <SEP> O2 <SEP> ........ <SEP> 70 <SEP> 80#6 <SEP> 80#9 <SEP> 90 <SEP> 85 <SEP> 90
<tb> B2O3 <SEP> ........ <SEP> 20 <SEP> 13 <SEP> 12#9 <SEP> 6 <SEP> 12#5 <SEP> 5
<tb> Na2O <SEP> ........ <SEP> 4 <SEP> 4#4 <SEP> 4#4 <SEP> 3 <SEP> 1 <SEP> #5 <SEP> Al2O3 <SEP> ....... <SEP> 6 <SEP> 2 <SEP> 1#8 <SEP> 1 <SEP> - <SEP> 2
<tb> Sb2O3 <SEP> ....... <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> 1
<tb> Li2O <SEP> ........ <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> 3
<tb> 
 
 EMI2.5 
 Eigenschaften des Glases nicht beeinflussen. 



   Die Glassorten besitzen folgende physikalischen Eigenschaften :
1. Einen linearen   Ausdehnungskoeffizienten   von weniger als   0#000004 zwischen 20  und 300@ C.   



  Der Ausdehnungskoeffizient des Glases   i   beträgt   0#0000037, des Glases B1 0#0000034. des Glases B2     0-0000033,   des   Glases C 0#0000023,   des Glases D 0-0000022. 



   2. Einen relativ hohen Koeffizienten der inneren Wärmeleitfähigkeit z. B.   0-0028 Kalo'-ien   in 
 EMI2.6 
 Seite   248,   249) : 
 EMI2.7 
 
Hiebei bedeutet : F den thermischen Widerstandskoeffizienten, P die   Zugfestigkeit, #035 den linearen   Ausdehnungskoeffizienten, E den Youngschen Elastizitätskoeffizienten, K das absolute Wärmeleitungs- 
 EMI2.8 
 



   5. Gute   Verarbeitungsfähigkeit. Hieza gehört   die   Fähigkeit, dass sich   das Glas bei leicht erreiehbaren Temperaturen in gewöhnlichen Glasöfen leicht schmelzen lässt, ferner die Eigenschaft, amorph 

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 und genügend plastisch zu bleiben, damit das Glas leicht geblasen und gepresst werden kann. Diese letztere Eigenschaft kann auch zahlenmässig durch Temperaturgrade   ausgedrückt   werden. Hängt man einen 
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 oberen 9 cm, bis sich das Glas um 1 mm in der Minute durch sein eigenes Gewicht verlängert, so gibt die Temperatur den Härtegrad an. Ein Glas, das sich bei einer Temperatur von 800  um einen Millimeter in der Minute streckt, ha, t eine Härte gleich (oder nicht mehr als) 800  C.

   Die Gläser A, B1 und   B2   haben eine Härte von ungefähr 800  C, D von ungefähr 862  C, während G   und B   eine Härte über   862'C und   unter   9000 C. besitzen..   



   6. Die Glassorten sind sämtlich farblos und durchsichtig. 



   Zur Herstellung von Gläsern der genannten Art eignet sich jeder Wannenofen, sofern er unter Anwendung höherer Temperaturen als bisher beheizt wird. 
 EMI3.2 
 geringem Ausdehnungskoeffizienten besteht.

Claims (1)

  1. 2. Backgefäss nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass das Glas einen linearen Ausdehnungskoeffizienten von nicht mehr als 0'000004 besitzt.
    3. Backgefäss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Glas eine Widerstandsfähigkeit höher als 0-002 g/100 cm3 besitzt.
    4. Backgefäss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Glas nicht mehr als 90% Kiesel- EMI3.3
    5. Backgefäss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es aus Borsilikatglas besteht, in welchem der Borsäuregehalt mindestens das Doppelte des Alkaligehaltes beträgt.
    6. Backgefäss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Glas 70 bis 90% Kieselsäure und 5'20% Borsäure mit einem geringen Prozentbetrage von Alkali enthält.
AT96531D 1915-06-24 1916-06-20 Backgefäß. AT96531B (de)

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