DE480753C

DE480753C - Verfahren zur Herstellung eines Glases aus Kieselsaeure, Bortrioxyd, Aluminiumoxyd und Zirkonoxyd

Info

Publication number: DE480753C
Application number: DEH101101D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1925-03-19
Filing date: 1925-03-19
Publication date: 1929-08-07

Description

Verfahren zur Herstellung eines Glases aus Kieselsäure, Bortrioxyd, Aluminiumoxyd und Zirkonoxyd Der Gedanke, Borsilikatgläser infolge ihrer Reinheit und Durchsichtigkeit für hochwertige Gegenstände des Gebrauchs der chemischen und technischen Industrie an Stelle von feuerfestem Porzellan und den teuern Quarzgläsern zu verwenden, ist nicht neu. Auch ist nicht neu, daß Gläser, wie oben, genannt, zum großen Teil die Eigenschaften der thermischen und der chemischen Beständigkeit besitzen. Aber bekanntlich werden alle diese Gläser so zusammengesetzt, daß der Anteil an Kieselsäure, Tonerde und Zirkorn-Oxyd möglichst hoch, der Gehalt an Borsäure und ganz besonders an Alkalien und ähnlichen Stoffen möglichst niedrig gewählt wird, alles zum Zwecke, einen möglichst niedrigen Ausdehnungskoeffizienten zu erhalten.
Solche Borsilikatgläser, wie zum Beisspiel das bekannte amerikanische Pirexglas, ent@ halten meist 73 bis 8o% Kieselsäure, io -bis 13% Bortrioxyd, 2 bis q.% Aluminiumoxyd und q. bis 5 % Alkalien und gelten allgemein in der Glasindustrie infolge des hohen Kieselsäuregehaltes als sehr schwer herstellbar.
8o% Kieselsäure gilt bisher allgemein als Grenze des Erreichbaren, weil man glaubt, Gläser mit höherem Kieselsäuregehalt in den in Hütten üblichen Öfen nicht mehr schmelzen und bearbeiten zu können. Die Schmelztemperaturen sind zu hohe. Aber allen diesen Gläsern müssen zwecks Erreichung einer leichteren Schmelzbarkeit Alkalien und ähnliche, die leichtere Schmelzung hervorrufende Bestandteile beigemengt werden.
Gemäß vorliegender Erfindung wird nun ein Glas, welches in hohem Grade wärmefest (gegen schroffe Temperaturschwankungen beständig) und chemisch fest und trotz eilPes Gehaltes von über 8o% Si02 und des Fehlens von Alkalien in den gegenwärtig in Glashütten üblichen Schmelzöfen noch herstellbar ist, vorausgesetzt, daß zur Erzielung der erforderlichen Temperaturen die hierfür nötigen Heizmittel angewendet werden, aus einem Glassatze solcher Zusammensetzung erschmolzen, daß im fertigen Glase enthalten sind: mindestens 8o bis 85% S'02, 16 bis i2o/o B 2o3, 2 bis 1, 5 0/0 A1203 und 2 bis 1"5 0/0 Zr02. Daß man beim Erschmelzen eines sol chen Glases für die Ofenwandungen und für i die Tiegel Materialien verwendet, die den auftretenden Temperaturen standhalten, ist selbstverständlich.
Derartige Gläser sind bisher nicht bekannt und ganz besonders dadurch ausgezeichnet; daß keine Alkalien oder ähnliche die Schmelze erleichternde Mittel Verwendung finden. Es war nicht vorauszusehen, daß man sie in den üblichen Glasschmelzöfen würde herstellen können.
Man weiß wohl allgemein, daß Gläser mit solchem hohen Kieselsäuregehalt erstrebenswert sind und eine hohe chemische und thermische Beständigkeit besitzen müssen, weil solche Gläser dem reinen Quarzglas fast gleich kommen. Solches Glas nähert sich in den Eigenschaften dem reinen Quarzglases es ist sehr duxchsichtig, kann ohne zu springen unmittelbar der heißesten Stichflamme und ohne zu entgasen beliebig oft der offenen Flamme ausgesetzt werden.
Vollkommen alkalifreie Gläser und Gläser, welche neben Kieselsäure, Borsäure, Aluminiumoxyd noch Zirkonoxyd enthalten, sind an sich nicht neu.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines Glases aus Kieselsäure, Bortrioxyd, Aluminiumoxyd und Zirkonoxyd durch Schipelzen eines die angegebenen Stoffe enthaltenden Glassatzes, gekennzeichnet, durch die Zusammensetzung des Glassatzes in solchen Verhältnissen, daB das fertige Glas in, hundert Gewichtsteilen enthält: mindestens 8o bis 85 Teile Kieselsäure, 16 bis i z Teile Bortrioxyd, a bis 1,5 Teile Aluminiumoxyd, z bis 1,5 Teile Zirkon:-oxyd und kein Alkali.