AT9587U1 - Leder, auf dessen oberfläche eine kunststoffschicht vorgesehen ist, die ein nubukähnliches aussehen besitzt, sowie ein verfahren zur herstellung desselben - Google Patents

Leder, auf dessen oberfläche eine kunststoffschicht vorgesehen ist, die ein nubukähnliches aussehen besitzt, sowie ein verfahren zur herstellung desselben Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Leder (1), auf dessen Oberfläche eine dünne Kunststoffschicht (2) vorgesehen ist. Erfindungsgemäß besteht diese Kunststoffschicht (2) aus einer Mischung aus organischen Polymeren mit elastomeren Eigenschaften und aus anorganischen Polymeren mit elastomerähnlichen Eigenschaften, und es sind in dieser Kunststoffschicht Mikrohohlkugeln vorgesehen, von welchen ein Teil zusammen mit einer Ummantelung aus der Kunststoffschicht in dieser Erhebungen bildet, zwischen welchen von der Lederoberfläche abstehende feinste Lederfasern aus der Kunststoffschicht herausragen.

Description

2 AT 009 587 U1
Die Erfindung betrifft ein Leder, auf dessen Oberfläche eine Kunststoffschicht vorgesehen ist, die ein nubukähnliches Aussehen aufweist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Leders.
Echte Nubukleder sind Leder, deren Narbenseite mit Schleifpapier angeraut bzw. angeschliffen sind. Derartige Nubukleder sind in einem breiten Temperaturbereich griffsympathisch, fühlen sich somit bei kalten Temperaturen nicht kalt und bei warmen Temperaturen nicht warm an, sodass beispielsweise bei Verwendung derartiger Leder für Autositze keine Sitzheizung erforderlich ist, und verkörpern ein Höchstmaß an Komfort und Ästhetik. Der große Nachteil solcher Nubukleder besteht jedoch darin, das diese Eigenschaften nur von kurzer Dauer sind, weil die Lederoberfläche rasch verschmutzt und insbesondere bei einem Einwirken von Körperausdünstungen, Cremen od. dgl. nach kurzer Zeit speckig wird, was auch eine Farbänderung an der Oberfläche hervorruft. So werden beispielsweise aus Nubukleder bestehende Kopfstützen in Kraftfahrzeugsitzen im Haarkontaktbereich nach wenigen Tagen unansehnlich. Außerdem ist die Lichtechtheit und die Farbabriebfestigkeit, insbesondere bei Nässe, schlecht. Diese Nachteile überwiegen die Vorteile von echtem Nubukledern, sodass diese trotz des hohen Komforts bei Kraftfahrzeugsitzen fast nicht eingesetzt werden, und auch im Polstermöbelbereich kaum verwendet werden, obwohl dort reduzierte Anforderungen an Farbabrieb und Alterung gestellt werden.
Man hat bereits vorgeschlagen, die Oberfläche eines Nubukleders mit Fluorverbindungen enthaltenden Lösungen oder Emulsionen hydrophob auszurüsten, um die Verschmutzung zu reduzieren. Dieser hydrophob wirkende Effekt hält jedoch nicht lange und ist bei Verschmutzung beispielsweise durch Emulgatoren enthaltende Cremen oder durch Alkohol unwirksam. Auch die Lichtechtheit und Farbabriebfestigkeit werden durch die Verwendung dieser Mittel nicht nennenswert verbessert. Das gleiche trifft zu, wenn die Oberfläche eines Nubukleders mit Silikonlösungen oder Silikonemulsionen oder mit Wachslösungen oder -emulsionen hydrophob gemacht wird. In der Praxis wird durch Verwendung dieser Mittel das Speckigwerden sogar begünstigt.
Es ist auch bekannt, Narbenleder mit einer geschäumten Polymerbeschichtung zu versehen, die nach ihrer Verfestigung geschliffen wird, um ein nubukähnliches Aussehen zu erlangen. Durch eine solche vollflächige dicke Beschichtung wird jedoch das Leder hart und steif und verliert seine Wasserdampf- und Luftdurchlässigkeit, und das Aussehen wird rau und matt. Außerdem wird der Griff eines solchen Leders unsympathisch und ist weit von einem Nubukgriff entfernt.
Weiters ist es bekannt, Narbenleder mit einer verfestigten Kunststoffdispersion zu beschichten, welche Kompaktteilchen enthält, die beim Heißprägen expandieren und eine matte, raue Oberfläche erzeugen. Auch diese Leder verlieren ihre vorher vorhandene Weichheit sowie ihre Wasserdampf- und Luftdurchlässigkeit, und greifen sich nicht wie Nubukleder, sondern wie beschichtetes Leder an. Alle diese Varianten haben sich wegen der erwähnten Nachteile nicht durchgesetzt.
Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein Leder, auf dessen Oberfläche eine organische Polymere mit elastomeren Eigenschaften enthaltende Kunststoffschicht vorgesehen ist, in welcher Mikrohohlkugeln enthalten sind, welche teilweise von der Kunststoffschicht ummantelt sind und zusammen mit ihrer Ummantelung Erhöhungen in der Kunststoffschicht bilden, zu schaffen, bei welchem die positiven nubuktypischen Eigenschaften, wie niedrige Dichte der Oberfläche, hohe Wasserdampf- und Luftdurchlässigkeit, sympathischer Griff und ästhetisches Aussehen erhalten bleiben, und das, wenn seine Oberfläche Feuchtigkeit aufgenommen hat, sich innerhalb kürzester Zeit wieder angenehm, warm und trocken anfühlt, so dass es die Anforderungen der Polstermöbelindustrie und vor allem auch der Fahrzeugindustrie für Innenausstattungen erfüllt. Außerdem soll ein Leder geschaffen werden, das als echtes Leder bezeichnet werden kann, was nicht der Fall ist, wenn es mit einer Zurichtung versehen ist, die stellenweise 3 AT 009 587 U1 eine Dicke von 15 mm überschreitet.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass die Kunststoffschicht aus einer Mischung aus organischen Polymeren mit elastomeren Eigenschaften und aus anorganischen Polymeren mit elastomerähnlichen Eigenschaften besteht, und dass zwischen den von den ummantelten Mikrohohlkugeln gebildeten Erhöhungen feinste, von der Lederoberfläche abstehende Lederfasern aus der Kunststoffschicht herausragen, so dass sich ein nubukähnliches Aussehen ergibt. Ausgegangen wird hierbei vorzugsweise von einem vollnarbigen Leder, insbesondere einem Rindleder, das als chrom- oder chromfreies Leder gegerbt sein kann und dessen Narbenseite durch ein Schleifpapier mit einer Körnung größer als 280, vorzugsweise größer als 350, fein angeschliffen ist, sodass keine ausgebildeten Faserbüschel vorhanden sind.
Das erfindungsgemäße Leder weist somit an seiner Oberfläche eine dünne, von einer Mischung aus organischem und anorganischem Kunststoff gebildete Kunststoffschicht auf, in welcher Mikrohohlkugeln vorgesehen sind, wobei infolge der geringen Dicke der Schicht ein Teil der Mikrohohlkugeln mit ihrer aus dem Kunststoffmaterial bestehenden Ummantelung Erhöhungen an der Oberfläche der Kunststoffschicht bildet, zwischen welchen feinste abstehende Lederfasern vorgesehen sind, wodurch sich ein Nubukeffekt ergibt, wobei jedoch die bei einem echten Nubukleder vorhandenen Nachteile nicht auftreten. Vor allem bleiben die Vorteile eines Nubukleders uneingeschränkt erhalten und das erfindungsgemäße Leder kann auch als Nubukleder bezeichnet werden.
Vorzugsweise bestehen die organischen Polymere überwiegend aus elastischen vernetzten Polyurethanen, vorzugsweise auf Polycarbonatbasis. Die organischen Polymere können aber auch aus weichen bis mittelharten vernetzten Polyurethanmischungen bestehen und Polyacry-lat enthalten, und weisen dann eine Shorehärte von Shore A von 35 bis Shore 80 auf.
Als anorganische Polymere werden zweckmäßig Polysiloxane verwendet, vorzugsweise solche, die in der Dispersion bereits als Silikonkautschukteilchen enthalten sind oder in der dünnen Beschichtung durch eine weitere Reaktion Silikonkautschukteilchen bilden.
Optimale Eigenschaften ergeben sich dann, wenn die Kunststoffschicht mindestens 80 Gew.-% bis maximal 95 Gew.-% organischen Kunststoff und mindestens 5 Gew.-% bis maximal 20 Gew.-% anorganischen Kunststoff enthält.
Um die Kunststoffschicht der Farbe der Oberfläche des geschliffenen Leders anzupassen, enthält die Kunststoffschicht Pigmente.
Die Hülle der Mikrohohlkugeln ist zweckmäßig glatt und besteht aus Polyvinylidenchlorid-Copolymerisat, und im Inneren derselben befindet sich ein Gas, vorzugsweise Isobutan. Zusammen mit ihrer Ummantelung aus der pigmentierten Kunststoffschicht ist die Hülle farbig transparent.
Optimale Werte werden erzielt, wenn die Hülle der Mikrohohlkugeln zusammen mit ihrer dünnen Ummantelung einen Außendurchmesser zwischen 18 pm und 65 pm, vorzugsweise zwischen 18 pm und 40 pm, aufweist.
Die Kunststoffschicht weist dann je nach Positionierung der Mikrohohlkugeln in dieser Kunststoffschicht eine Stärke zwischen 5 pm und 95 pm, vorzugsweise zwischen 9 pm und 45 pm auf, ist somit wesentlich dünner als eine übliche, auf einem geschliffenen Leder vorgesehene Zurichtung.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Leders, auf dessen Oberfläche eine Mikrohohlkugeln enthaltende Kunststoffschicht vorgesehen ist, ist im wesentlichen dadurch 4 AT 009 587 U1 gekennzeichnet, dass auf die Oberfläche eine Kunststoffmischung aufgetragen, vorzugsweise aufgesprüht, und verfestigen gelassen wird, die aus einer organischen Polymerdispersion mit elastomeren Eigenschaften und einer anorganischen Polymerdispersion oder -emulsion mit elastomerähnlichen Eigenschaften gebildet ist, und in welcher Mischung die Mikrohohlkugeln enthalten sind. Nach Verfestigung dieser Kunststoffmischung durch Flüssigkeitsentzug entsteht ein Leder, dessen angeraute und gegebenenfalls abgebügelte Oberfläche mit einer äußerst dünnen Kunststoffschicht versehen ist, in der die Mikrohohlkugeln teilweise eingebettet sind, teilweise mit ihrer Ummantelung zusammen mit feinsten, von der Lederoberfläche abstehende Lederfasern Erhöhungen der Kunststoffschicht bilden, wodurch die nubuktypischen Eigenschaften des Leders, wie niedrige Dichte der Oberfläche, hohe Wasserdampf- und Luftdurchlässigkeit, sympathischer Griff und ästhetisches Aussehen erhalten bleiben, und die Gefahr von Verschmutzung nicht mehr gegeben ist. Außerdem fühlt sich die Oberfläche nach einer Feuchtigkeitsaufnahme innerhalb kürzester Zeit wieder trocken und angenehm an.
Als anorganische Polymerdispersionen und/oder -emulsionen werden vorzugsweise solche verwendet, die Silikonkautschukteilchen bereits enthalten und/oder nach Flüssigkeitsentzug Filme mit elastomerähnlichen Eigenschaften bilden.
Vorzugsweise werden Kunststoffmischungen eingesetzt, die nach ihrer Verfestigung die dünnen Hüllen der Mikrohohlkugeln im Bereich der Erhöhungen dauerhaft ummanteln und schützen und die Eigenschaften der dünnen Schicht hinsichtlich Temperaturbeständigkeit, Gleitfähigkeit, Griff und Farbabriebeigenschaften verbessern.
Erfindungsgemäß wird eine Kunststoffmischung verwendet, die einen wässerigen Vernetzer auf Isocyanatbasis und zweckmäßig ein Entschäumungsmittel enthält. Ferner enthält die Kunststoffmischung erfindungsgemäß Pigmente, sodass die Farbe der aus der Kunststoffmischung gebildeten dünnen Schicht an die Farbe der Lederoberfläche angepasst wird.
Optimale Werte ergeben sich, wenn die organische Polymerdispersion oder -emulsion einen Feststoffanteil zwischen 30 Gew.-% und 40 Gew.-% und die anorganische Polymerdispersion oder -emulsion eine Feststoffanteil zwischen 30 Gew.-% und 70 Gew.-% enthält. Die Teilchengröße des Feststoffanteiles der anorganischen Polymerdispersion oder -emulsion beträgt vorzugsweise zwischen 2 pm und 12 pm. Günstige Ergebnisse werden dann erzielt, wenn Kunststoffmischungen aus organischen Polymeren mit elastomeren Eigenschaften und anorganischen Polymeren mit elastomerähnlichen Eigenschaften mit einer Viskosität zwischen 8 sec und 30 sec, gemessen in einem Fordbecher mit einem Düsendurchmesser von 4 mm, verwendet werden.
Um eine gleichmäßige Verteilung der Mikrohohlkugeln in der Kunststoffmischung sicherzustellen, ist es von Vorteil, die Kunststoffmischung während des Auftragens zu rühren.
Ein besonders glatter und angenehmer Griff ergibt sich dann, wenn nach dem Aufträgen und Verfestigen der Kunststoffmischung das Leder einem Bügelprozess, beispielsweise mit einer heißen Bügelwalze oder Bügelplatte, bei einer Temperatur zwischen 80 °C und 130 °C und einem Druck von weniger als 5 kg/cm2 unterzogen wird. In diesem Fall werden die teilweise übereinander liegenden Mikrohohlkugeln sowie die gegebenenfalls aus der Kunststoffschicht herausragenden Lederfasern in eine Ebene gebracht und/oder geglättet, wodurch sich die Oberfläche der nubukartigen Schicht seidig und angenehm anfühlt, auch dadurch, dass die Umhüllung der Mikrohohlkugeln im oberen Bereich geglättet ohne die Mikrohohlkugeln zu zerstören.
Spezielle Oberflächenmuster können dadurch erzielt werden, dass das Leder vor oder nach dem Aufträgen der Kunststoffmischung einem Prägevorgang unterzogen wird. 5 AT 009 587 U1
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels schematisch erläutert. Fig. 1 zeigt in etwa 500-facher Vergrößerung einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Leder und Fig. 2 eine Draufsicht auf die mit einer Kunststoffschicht versehene Narbenseite des Leders.
Die Zeichnung zeigt ein Leder 1, dessen fein angeschliffene Narbenseite mit einer dünnen Kunststoffschicht 2 versehen ist, die aus einer Mischung aus organischen Polymeren mit elastomeren Eigenschaften und aus anorganischen Polymeren mit elastomerähnlichen Eigenschaften, besteht, und die Pigmente enthält, um eine farbliche Anpassung der Kunststoffschicht 2 an die Farbe der Lederoberfläche zu erzielen. Die Kunststoffschicht 2 enthält Mikrohohlkugeln 3, die teilweise in die Kunststoffschicht 2 eingebettet sind, und teilweise von einer Ummantelung 4 aus dem Material der Kunststoffschicht 2 umgeben sind, so dass dort Erhöhungen in der Oberfläche der Kunststoffschicht 2 entstehen, welche den Nubukeffekt bewirken. Die Ummantelung 4 ist so dünn, dass sie in der Farbe transparent ist, welche die Kunststoffschicht 2 durch ihre Pigmentierung aufweist. Die Mikrohohlkugeln 3 liegen teilweise dicht an dicht nebeneinander, an gewissen Stellen sind jedoch zwischen den Mikrohohlkugeln 3 Zwischenräume freigehalten, welche durchgehende Kapillaren aufweisen, durch welche die Luft- und Wasserdampfdurchlässigkeit gewährleistet ist. In diesem Bereich ist die Kunststoffschicht 2 dünner als im Bereich der Erhöhungen und wird teilweise von feinen Lederfasern durchdrungen.
Die Hülle der Mikrohohlkugeln 3 besteht aus Polyvinylidenchlorid-Copolymerisat, ist somit selbst thermoplastisch, und enthält ein Gas, beispielsweise Isobutan. Trotzdem halten die Mikrohohlkugeln 3, da sie vom elastomeren Material der Kunststoffschicht 2 ummantelt sind, kurzzeitig Temperaturen von 160°C aus, ohne dass sie kollabieren oder das Gas im Inneren entweicht. Die geringen Mengen des im Inneren der Mikrohohlkugeln 3 befindlichen Gases entweichen auch dann nicht, wenn ein mit dem erfindungsgemäßen Leder ausgerüstetes Fahrzeug in der Sonne steht und im Inneren Temperaturen von mehr als 80°C vorherrschen.
Die im Material der Kunststoffschicht 2 eingebetteten Silikonkautschukpartikel wirken dauerhaft hydrophob und beeinflussen die Gleiteigenschaften positiv, sodass das erfindungsgemäße Leder über eine ausgezeichnete Abriebfestigkeit und andere gute mechanische Festigkeiten, wie Dauerbiegeverhalten, Kratzfestigkeit u. dgl., auch bei tiefen Temperaturen, verfügt.
Die Kunststoffschicht 2 des erfindungsgemäßen Leders nimmt, selbst wenn nach Verfestigung der Kunststoffschicht 2 ein Abbügeln erfolgt, zwar Feuchtigkeit auf, welche jedoch durch die in der Kunststoffschicht 2 vorhandenen durchgehende Kapillare hindurch zum Leder 1 gelangt und in dieses eindringt. Dadurch greift sich die Oberfläche der Kunststoffschicht 2 des erfindungsgemäßen Leders nach kurzer Zeit wieder trocken an, und in dieser Schicht 2 gebildete Feuchtigkeitsflecken verschwinden dann vollständig. Dies ist bei Verwendung des erfindungsgemäßen Leders für Polstermöbel und für die Innenausstattung von Fahrzeugen ein wesentlicher Vorteil.
Beispiel:
Ein schwarzes Rindercrustleder wird auf der Narbenseite mit einem Schleifpapier fein angeschliffen, wodurch ein Nubukeffekt entsteht. Die angeschliffene Seite ist darnach nicht mehr schwarz, sondern grau. Für die Herstellung einer Kunststoffschicht auf der Narbenseite des Leders wird eine Kunststoffmischung folgender Zusammensetzung verwendet: 7500 g weiche bis mittelharte Polyurethandispersionsmischung mit einem Feststoffanteil von ca. 38 Gew.-% und einer Dichte von 1,06 g/cm3 1400 g Polyacrylatdispersion, mittelhart mit einem Feststoffanteil von ca. 35 Gew.-% und einer Dichte von 1,05 g/cm3

Claims (25)

  1. 0 AT 009 587 U1 900 g Polysiloxandispersion mit einem anorganischen Anteil (Feststoffteilchen) von ca. 40 Gew.-% und einer Dichte von 1,12 g/cm3 200 g Polysiloxanemulsion mit einem anorganischen Polymeranteil von ca. 40 Gew.-% und einer Dichte von 1,08 g/cm3 720 g dieser Grundmischung werden unter ständigem Rühren beigemengt: 30 g Schwarzpigment 5 g Entschäumer 50 g Isopropanol 50 g Wasser 30 g Verdicker 105 g feuchte Mikrohohlkugeln mit einem Durchmesser zwischen 20 pm und 45 pm Diese spritzfähige Mischung hat eine Dichte von ca. 0,77 g/cm3. Diese Mischung wird unter ständigem Rühren mit einer feinen Spritzdüse in einer Menge von etwa 45 g/m2 auf die angeschliffene Narbenseite des Leders aufgesprüht. Das so behandelte Leder wird nach ca. 10 Stunden (also vor der Endvernetzung) mit einer glatten Bügelwalze und geringem Druck bei einer Temperatur von 130°C abgebügelt. Dabei werden die oberen der übereinander gelagerten Mikrohohlkugeln 3 nach unten gedrückt. Durch das Bügeln werden die Umhüllungen der Mikrohohlkugeln im oberen Bereich geglättet ohne diese Mikrohohlkugeln zu zerstören. Die Oberfläche wird durch den zusätzlichen Bügelvorgang beim Betasten nubukähnlicher und griffsympathisch. Die erfindungsgemäße Kunststoffschicht ermöglicht es, dass das Wasser, welches auf die Oberfläche gelangt, durch diese hindurchdringt und sich die Oberfläche nach ca. 5 Minuten wieder vollständig trocken anfühlt. Der Farbabrieb ermittelt nach EM ISO 11640 stellt sich wie folgt dar: Bei dem Nubukleder (entstaubt) vor der Bildung der Kunststoffschicht: Trocken 50 Zyklen Stufe 2-3 Nass 30 Zyklen Stufe 2 Mit einer nubukähnlichen schwarzen Kunststoffschicht: Trocken 200 Zyklen Stufe 3-4 Nass 120 Zyklen Stufe 3-4 Eine farblose Handcreme hinterließ auf dem Nubukleder einen störend sichtbaren Flecken, der auch nach einem Abwaschversuch mit warmem Seifenwasser nicht entfernt werden konnte. Die gleiche Creme in gleicher Menge konnte bei erfindungsgemäßen Ledern entfernt werden, so dass kein sichtbarer Fleck entstand. Die vor Bildung der Kunststoffschicht gemessenen sehr hohen Wasserdampf- und Luftdurchlässigkeitswerte des Leders wurden nach Bildung der Kunststoffschicht um ca. 15 % reduziert und liegen immer noch im sehr hohen Bereich von echtem Anilinleder. Ansprüche: 1. Leder, auf dessen Oberfläche eine organische Polymere mit elastomeren Eigenschaften enthaltende Kunststoffschicht (2) vorgesehen ist, in welcher Mikrohohlkugeln (3) enthalten sind, welche teilweise von der Kunststoffschicht ummantelt sind und zusammen mit ihrer 7 AT 009 587 U1 Ummantelung Erhöhungen in der Kunststoffschicht (2) bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffschicht (2) aus einer Mischung aus organischen Polymeren mit elasto-meren Eigenschaften und aus anorganischen Polymeren mit elastomerähnlichen Eigenschaften besteht, und dass zwischen den von den ummantelten Mikrohohlkugeln (3) gebildeten Erhöhungen feinste von der Lederoberfläche abstehende Lederfasern aus der Kunststoffschicht (2) herausragen, so dass sich ein nubukähnliches Aussehen ergibt.
  2. 2. Leder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die organischen Polymere überwiegend aus elastomeren vernetzten Polyurethanen, vorzugsweise auf Polycarbonbasis, bestehen oder polycarbonathaltige Polyurethane enthalten.
  3. 3. Leder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die organischen Polymere aus weichen bis mittelharten Polyurethanmischungen bestehen und Polyacrylat enthalten.
  4. 4. Leder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die anorganischen Polymere aus Polysiloxanen bestehen, die vorzugsweise in der Kunststoffschicht (2) als Silikonkautschuk vorliegen.
  5. 5. Leder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die anorganischen Polymere aus Silikonkautschuk bestehen.
  6. 6. Leder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffschicht (2) Pigmente enthält.
  7. 7. Leder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle der Mikrohohlkugeln (3) aus Polyvinylidenchlorid-Copolymerisat besteht.
  8. 8. Leder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrohohlkugeln (3) im Inneren ein Gas, vorzugsweise Isobutan, enthalten.
  9. 9. Leder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrohohlkugeln (3) zusammen mit ihrer dünnen Ummantelung einen Außendurchmessern zwischen 18 pm und 65 pm, vorzugsweise zwischen 18 pm und 40 pm, aufweisen.
  10. 10. Leder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffschicht (2) eine Stärke zwischen 5 pm und 95 pm, vorzugsweise zwischen 9 pm und 45 pm, aufweist.
  11. 11. Leder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffschicht (2) durchgehende Kapillaren aufweist.
  12. 12. Leder nach den Ansprüchen 1 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Umhüllung der Mikrohohlkugeln farbig transparent ist.
  13. 13. Leder nach den Ansprüchen 1 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ummantelung der Mikrohohlkugeln im oberen Bereich durch Bügeln geglättet ist.
  14. 14. Leder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffschicht (2) eine Dichte unter 0,86 g/cm3, vorzugsweise unter 0,75 g/cm3, aufweist.
  15. 15. Leder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffschicht (2) mit einem Prägemuster versehen ist.
  16. 16. Verfahren zur Herstellung eines Leders, auf dessen Oberfläche eine Mikrohohlkugeln (3) enthaltende Kunststoffschicht (2) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Oberfläche eine Kunststoffmischung aufgetragen, vorzugsweise aufgespritzt, und verfesti- 8 AT 009 587 U1 gen gelassen wird, die aus einer organischen Polymerdispersion mit elastomeren Eigenschaften und einer anorganischen Polymerdispersion oder -emulsion mit elastomerähnlichen Eigenschaften gebildet ist, und in welcher Mischung die Mikrohohlkugeln (3) enthalten sind.
  17. 17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kunststoffmischung verwendet wird, die einen Vernetzer auf Isocyanatbasis enthält.
  18. 18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kunststoffmischung verwendet wird, die ein Entschäumungsmittel enthält.
  19. 19. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kunststoffmischung verwendet wird, die Pigmente enthält.
  20. 20. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die organische Polymerdispersion einen Feststoffanteil zwischen 30 Gew.-% und 40 Gew.-%, und die anorganische Polymerdispersion einen Feststoffanteil zwischen 30 Gew.-% und 70 Gew.-% enthält.
  21. 21. Verfahren nach Anspruch 16 und 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilchengröße des Feststoffanteils der anorganischen Polymerdispersion zwischen 2 pm und 12 pm beträgt.
  22. 22. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kunststoffmischung mit einer Viskosität zwischen 8 sec und 30 sec, gemessen in einem Fordbecher mit einem Düsendurchmesser von 4 mm, verwendet wird.
  23. 23. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffmischung während des Auftragens gerührt wird.
  24. 24. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Leder nach dem Verfestigen der Kunststoffmischung einem Bügelprozess, beispielsweise mit einer heißen Bügelwalze oder Bügelplatte, bei einer Temperatur zwischen 80 °C und 130 °C und einem Druck von weniger als 5 kg/cm2 unterworfen wird.
  25. 25. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Leder vor oder nach dem Aufträgen der Kunststoffmischung einem Prägevorgang unterzogen wird. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen
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