<Desc/Clms Page number 1>
Steuerventil für Einkammer-Dloclç ftbremsen.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Steuerventil für Einkammer-Druckluftbremsen nach Patent Nr. 89094 mit je einem den Brems-und Losevorgang gesondert regelnden Steuerorgan und bezweckt, bei derartigen Steuerventilen gewisse Missstände zu beseitigen. Bei der Einrichtung nach dem Haupt- patent ist der beim Bremsen an den Einkammer-Bremszylinder Druekluft abgebende Hilfsluftbehälter durch einen mit Ledermanschette gedichteten Trennungskolben in zwei veränderliche Räume geteilt.
Wird beim Bremsen dem einen Raum Druckluft entnommen, so folgt der Trennungskolben unter dem
Druck des andern Raumes mehr oder weniger schnell nach, je nach dem Reibungswiderstand, dem der
Trennungskolben unterliegt. Diese, wenn auch geringe Verschiedenartigkeit der Bewegung des Trennungs- kolbens kann dann von schädlichem Einfluss sein, wenn für die Steuerung des Bremsvorganges ein Steuer- ventil mit zwei Bremsstellungen, einer Betriebs-und einer Schnellbremsstellung verwendet wird, wie sie von den gebräuchlichen Knorr-Schnellbremsen her bekannt sind. Ob bei einer Betriebsbremsung mit einem solchen Ventil der Steuerkolben in der Betriebsbremsstellung stehen bleibt oder in die Schnellbremsstellung weiter geht, ist wesentlich davon abhängig, wie schnell der Druck im Hilfsluftbehälter abnimmt.
Geht nun der Trennungskolben infolge stärkerer Reibung etwas träge, so nimmt der Druck in dem dabei zunächst allein wirkenden Raum schnell ab. Geht dagegen der Trennungskolben sehr leicht, so schiebt er bei Verminderung des Druckes in dem einen Raum sofort nach, so dass der Druck im ersten
Raum höher bleibt. Im ersteren Fall wird eine etwa gewollte Schnellbremsung verzögert, im zweiten
Fall kann statt einer gewollten Betriebsbremsung die nicht gewollte Schnellbremsung eintreten.
Gemäss der Erfindung ist nun dadurch Abhilfe geschaffen, dass der Hilfsluftbehälter, aus dem
Druckluft zum Bremsen entnommen wird, nicht durch einen Kolben in zwei veränderliche Räume geteilt ist, sondern wie bei jeder gewöhnlichen Einkammerbremse einen Raum von unveränderlichem, hinreichend bemessenen Fassungsvermögen bildet. Für das abgestufte Lösen der Bremse ist an die zum Hilfsluftbehälter führende Leitung ein kleiner Steuerbehälter angeschlossen, in welchen sich ein leicht gehender
Kolben mit einem auf derselben Kolbenstange angeordneten kleinen Gegenkolben befindet. Der Raum des Steuerbehälters, in welchem sich der Gegenkolben bewegt, ist mit dem Schieberraum des Lösesteuerventils verbunden.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in schematischer Darstellungsweise veranschaulicht, u. zw. zeigt die Abbildung ein Steuerventil gemäss der Erfindung im Schnitt.
Zur Einleitung einer Bremsung wird in bekannter'Weise Druckluft aus der bei L angeschlossenen Leitung ausgelassen, die beiden Kolben 7G. und gehen nach links, k2 geht dabei in seine äusserste Linksstellung und verschliesst mittels des Schiebers 82 die Kanäle 1, 2, 4 und 9 ; damit wird die Verbindung zwischen dem Bremszylinder C und der freien Luft unterbrochen.
Bei nur geringer Druckabnahme in der Hauptleitung geht der Kolben in die sogenannte Betriebsbremsstellung, das Abstufungsventil p im Schieber 81 wird dabei geöffnet, der Kanal 7 gelangt zur Deckung mit dem Kanal 6, und Hilfsbehälterluft strömt über den Kanal 2 in die Steuerschieberkammer für den Schieber 81 und über das geöffnete Abstufungsventil p sowie die Kanäle 7 und 6 in den Einkammer-Bremszylinder. Die Kolben m und M im Steuerbehälter gehen infolge des Sinkens des Druckes im Raum B nach links, da die Öffnung q in dem Umlauf, der in der Lösestellung der Bremse die Räume Bund A miteinander verbindet, eng gehalten ist.
Sinkt der Hilfsbehälterdruek unter den bei Betriebsbremsungen nur wenig verminderten Haupt-
<Desc/Clms Page number 2>
leitungsdruck, so geht der Kolben kl soweit nach rechts zurilek, dass er das Abstufungsventil p schliesst ; das Steuerventil befindet sich dann in der Bremsabschlussstellung. Der Lösesteuerkolben bleibt dabei
EMI2.1
befindliche Druck den links von diesem wirkenden Druck übersteigt ; in diesem Augenblick wird der Kolben k, nach links geschoben und damit das Lösen unterbrochen.
Bei einer Schnellbremsung wird durch die Muschel im Schieber S1 die Hauptleitung über Leitung 3 und das Rüekschlagventil f unmittelbar mit dem Einkammer-Bremszylinder verbunden ; ausserdem strömt bei dieser Sehieberstellung Hilfs- behälterluft durch die Bohrung 8 im Schieberlappen von S1 über Leitung 6 in den Einkammer-Brems- zylinder.