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Einrichtung zum Interferenzempfang ungedämpfter Schwingungen.
Die militärischen Erfordernisse haben es mit sich gebracht, dass auf relativ kleinem Raum zahlreiche Stationen nebeneinander arbeiten können. So werden auf einem Frontabschnitt von 1 km Breite
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von Artillerie, teils zur Aufklärung eingesetzt. Die Flugzeuge verkehren nicht nur mit dem Boden und ihren entsprechenden Flughafenstafionen, sondern auch untereinander. Die Folge davon ist, dass gegenseitige Störungen auftreten und das Übermitteln wichtiger Nachrichten häufig durch gleichzeitiges Arbeiten anderer Stationen in Frage gestellt ist.
Der Erfindung liegt folgender Gedanke zugrunde : Wenn es möglich ist, Stationen zu schaffen, welche nur auf eine ganz bestimmte Wellenlänge ansprechen, u. zw. sowohl beim Empfang als auch beim Senden, so kann man den Zustand verwirklichen, dass überhaupt nur solehe Stationen, welche miteinander sprechen sollen, aufeinander ansprechen. Es ist nun bekannt, dass beispielsweise gewöhnliche Empfänger für tönende Funken infolge ihrer elektrischen Eigenschaften nicht nur auf diejenigen Wellen ansprechen, auf welche sie abgestimmt sind, sondern auch auf mehr oder minder benachbarte Wellen und bei hinreichend starker Energie praktisch auf jede Wellenlänge.
Durch die Einfügung ungedämpfter Schwingungen beim Sender und der Überlagerungsmethoden beim Empfänger ist bereits ein erheblicher Fortschritt nach der Richtung der Störungsbefreiung geschehen. Jedoch haben auch die bisherigen Empfangsmethoden für ungedämpfte Schwingungen noch immer den Nachteil gehabt, dass sie durch gedämpfte Wellenzüge beeinflusst und gestört werden.
Nach der Erfindung wird nun die Einrichtung zum Interferenzempfang so ausgebildet, dass sie nur auf ungedämpfte Schwingungen einer ganz bestimmten Frequenz anspricht. Das Mittel zur Lösung dieser Aufgabe besteht darin, dass bei dem Empfänger nicht wie bisher eine kontinuierlich wirksame, lokale Hilfsschwingung erzeugt wird, sondern dass ungedämpfte Eigenschwingungen durch die Empfangsenergie im Empfangssystem aufgelöst werden, jedoch nur dann, wenn die Empfangsenergie eine ganz bestimmte Periodenzahl hat, während eine andere noch so starke Empfangsenergie von anderen Periodenzahlen diese Auslösung nicht bewirkt.
Gemäss der Erfindung wird demnach in einer bekannten Einrichtung für Interferenzempfang ungedämpfter Schwingungen mit Vakuumröhre durch entsprechende Bemessung der Dämpfung, des Glühstromes oder der Anodenspannung ein kritischer Zustand eingestellt, bei dem in dem Empfangssystem ungedämpfte Eigenschwingungen nur so lange entstehen, als das System durch die Empfangsenergie angestossen wird. Das System schwingt nur bei Auftreffen des ungedämpften Anstosses und nur während der Dauer dieses Anstosses, vorausgesetzt, dass der ungedämpfte Anstoss eine Periodenzahl hat, auf welche das System anspricht. Die Zeitdauer der anstossenden und ausgelösten Schwingungen ist die gleiche, und es tritt nur eine Vergrösserung der Amplitude der ausgelösten Schwingungen auf.
Die Wirkung des auf diese Weise erreichten kritischen Zustandes des Empfängersystems währt bloss so lange, als der ungedämpfte Anstoss dauert.
Die Zeichnung zeigt die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel. 1 ist die Empfangsantenne mit Abstimmspule 2, Kopplungsspule 3, Abstimmkondensator 4 und Erdanschluss 5. Im Anodenkreis 6 einer Vakuumröhre y mit Anode 8, Gitter 9 und Glühkathode 10 liegt die Spannungsquelle mit
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und Kathode liegt der Gitterschwingungskreis 16 mit Gitterkondensator 17 und Spule 18.
Durch passende Wahl der Dämpfung des Kreises 16 und entsprechende Einstellung des Gliihstromes und der Anoden-
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spannung gelingt es, einen Betriebszustand einzustellen. bei welchem Eigenschwingungen nur dann eintreten, wenn genaue Abstimmung zwischen dem Gitterkreis 16 und dem Antennenlmis eingestellt wird, aber nur dann, wenn gleichzeitig durch die Empfangsenergie ein Anstoss des Systems erfolgt. Man erhält dann bei geringer Verstimmung des Empfangssystems gegen die ankommende Schwingung Interferenzempfang. Der Empfänger wird nur auf diese ein für allemal eingestellte Empfangssehwingung ansprechen.
Es werden nun alle Empfangs-und Sendeapparate, welche miteinander korrespondieren sollen, auf die gleiche Welle eingestellt, was ungeheuer scharf erfolgen muss, am besten durch genaue
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welche für diese Gruppe von Stationen die Richtwellenlänge aussendet. Die Kontrolle auf die richtige Einstellung der Empfänger besteht darin, dass alle diese Empfänger auf die Normalstation, welche z. B. die Frequenz 100000 habe, mit einem bestimmten Interferenzton, z. B. 500, ansprechen müssen. In ähnlicher Weise kann die Einstellung der zugehörigen Sender dadurch erfolgen, dass sie alle auf dieselbe Empfangsstation, welche z. B. eine Frequenz von 99500 hat, bezogen werden und in dieser einen bestimmten Interferenzton von z. B. 500 erzeugen.
Dieser Interferenzton kann natürlich entweder für alle Sender der gleiche sein, oder wenn man die Sender individuell unterscheiden will, so kann der Interferenzton verschieden gewählt werden, jedoch nur in den Grenzen verschieden, als die eingestellten Empfangsstationen noch zu Eigenschwingungen angeregt werden, was in dem Auftreten des Interferenztones erkennbar ist. Wenn die gedachten Sende-und Empfangsstationen beispielsweise zu einem Flugzeuggeschwader gehören, so sind Störungen durch andere eigene Stationen ausgeschlossen, da bei solchen die Abstimmung auf eine andere Normallänge erfolgt. Wenn daher das Geschwader auf dem Fluge irgendwelche Nachrichten empfängt, so ist von vornherein sicher, dass diese Nachrichten für dasselbe bestimmt sind, und es ist nicht wie bisher notwendig, erst das Anrufzeichen festzustellen.
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Auch können Stationen nach der Erfindung durch die zurzeit bekannten Ausführungsformen von Störeimichtungen nicht gestört werden und bilden daher auch in dieser Hinsicht einen Fortschritt in bezug auf die Lösung des Problems der störungsfreien Nachrichtenübermittlung.
Die Anwendung der Normalwellenlänge gestattet auch, die Wellenlänge der elektrischen Schwingungen zu bestimmen, indem die Normalwellenlänge der zu untersuchenden Wellenlänge überlagert und dadurch eine Schwebungsniederfrequenz erzeugt wird. die durch geeignete Anzeigemittel kenntlich gemacht werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Interferenzempfang ungedämpfter Schwingungen, insbesondere zur Verwendung für den gleichzeitigen Empfang an mehreren Empfängern von einer Sendestation aus, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Empfangsschaltung mit Vakuumröhre die Dämpfung oder der Glühstrom oder die Anodenspannung derart eingestellt wird, dass ein kritischer Zustand entsteht, bei welchem in dem Empfangssystem ungedämpfte Eigenschwingungen nur beim Auftreffen einer Empfangsenergie von einer das System zum Ansprechen bringenden Periodenzahl und nur während der Dauer dieses Anstosses auftreten.