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Verfahren zum Ziehen von Glashohlkörpern.
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Mundstückes grösser als der der Glasmasse ist. Dieser Unterschied zwischen den Koeffizienten kann dadurch ausgeglichen werden, dass infolge der niederen Anfangstemperatur des Mundstückes der Temperaturabfall des Mundstückes bis zur Beendigung des Zuges kleiner ist als derjenige des Kopfes. Beim bekannten Verfahren ist jedoch der Unterschied zwischen den Anfangstemperaturen und der Abfall derselben zu gross, so dass sich der Kopf stärker als das Mundstück zusammenzieht.
Wird nun das Mundstück in die geschmolzene Glasmasse für längere Zeit, jedoch nicht so lange, dass die Glasmasse am Mundstück anschmelzen kann, eingetaucht, so dass seine Temperatur sich der Temperatur des Kopfes nähert, der sich während dieser Zeit gebildet hat, so ergibt sich, dass im Verhältnis der Durchmesser des Mundstückes und des Gaskopfes nur geringfügige Änderungen stattfinden, Am Ende des Ziehens sitzt demnach der Glaskopf fest im Mundstück und ist jedenfalls zwischen den beiden in Eingriff befindlichen Flächen eine merkbare Lockerheit nicht vorhanden.
Die besondere Art der Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung ist von verschiedenen
Umständen abhängig, beispielsweise von-der Art des Metalles oder der Legierung, aus welcher das Mundstück hergestellt ist, von der Länge, auf welche die Gegenstände gezogen werden sollen, sowie von anderen
Umständen, die dem Fachmann wohl bekannt sind. Es ist vorteilhaft aber nicht notwendig, die vor- erwähnten Mundstück in die geschmolzene Glasmasse einzutauchen. Gute Ergebnisse sind erzielt worden, wenn die Temperatur des Mundstückes beim Eintauchen 950-1500 C betragen hat, jedoch kann diese
Temperatur variiert werden.
Die Zeit, während welcher das Mundstück unter die Glasmasse getaucht wird, ist abhängig von der Wärmeleitungsfähigkeit des Mundstückes, seinem Gewicht, seiner Gestalt sowie der Temperatur, bei welcher das Eintauchen erfolgt, d. h. ob das Mundstück vorerhitzt war oder nicht. Auch von der Temperatur und Zähigkeit der geschmolzenen Glasmasse ist diese Zeitdauer abhängig.
Mit einem Eisen-oder Stahlmundstück von 95 -150 C sind gute Ergebnisse erzielt worden, wenn die
Dauer des-Eintauchens etwa eine Minute-betragen hat.'Die angeführten Einzelheiten sind aber nur
Beispiele, die in weiten Grenzen geändert werden können, um jeweils den besonderen Umständen des
Falles Rechnung zu tragen.
Es scheint wesentlich zu sein, dass das Mundstück zu Beginn des Ziehens auf eine Temperatur erhitzt wird, welche nahe jener liegt bei welcher ein Anschmelzen von Glas stattfindet, die aber hoch genug ist, um das gleiche Verhältnis zwischen Mundstück und Glas während des ganzen Zuges aufrecht zu erhalten.
Wenn das Mundstück vor dem Eintauchen in die Glasmasse vorerhitzt werden soll, so kann diese Erhitzung in beliebiger Weise erfolgen, wobei es vorteilhaft ist, dass der Teil des Mundstückes, welcher in die Glasmasse eintaucht, eine ungefähr gleichförmige Temperatur besitzt. Es kann beispielsweise das Mundstück möglichst nahe über dem Glasbehälter aufgehängt und dabei durch Strahlung erhitzt werden. Die Mundstücke sollen auch in hinreichend kurzen Intervallen immer wieder verwendet werden, so dass sie die während des vorangegangenen Zuges erhaltene Wärme nicht vollständig verlieren.
Das Mundstück besitzt vorteilhaft die gleiche Hohlform wie beim kalten Verfahren und weist im Innern eine Tragfläche für den Glaskopf auf. Ein solches Mundstück ist auf der Zeichnung dargestellt und mit 2 bezeichnet. Die den Glaskopf tragende Fläche kann beliebige Ausgestaltung erhalten. Vorteilhaft ist eine rillen-oder hakenförmige Gestalt wie sie bei 3 angezeigt ist. Das Festhalten des Glases erfolgt dann in wirksamerer Weise. Das Material für das Mundstück ist ein beliebiges ; einer der Vorteile der Erfindung ist eben darin gelegen, dass ohneweiters auch Mundstücke aus Eisen und Stahl verwendet werden können. Dieselben sind weniger kostspielig als Mundstücke aus Kupfer oder Legierungen, dabei auch dauerhafter als diese.
Auch die Ausdehnung und Zusammenziehung ist nicht so gross wie beim Mundstücken aus Kupfer.
Das Verfahren zum Ziehen von Glasgegenständen gemäss der Erfindung ist im wesentlichen das gleiche wie beim kalten oder heissen Verfahren. Das Mundstück wird auf die erforderliche Tiefe in die
Glasmasse eingetaucht und sodann unter Einführung von Luft in das Innere des Zylinders aufwärtsgezogen. Es ist vorteilhaft, dem Mundstück noch während des Untertauchens eine geringe Luftmenge zuzuführen, nachdem ein schwacher Luftdruck das Einfliessen von Glas in die Ankerrille des Mundstückes unterstützt. Es ist aber auch ohne weiters möglich, den Glaskopf ohne Lufteinführung zu formen, weil die Zeitdauer, während welcher das Mundstück untergetaucht bleibt, hinreichend lang ist, um das Einfliessen der Glasmasse in die Rille und deren Auffüllung zu ermöglichen.
Durch die Erfindung wird der verschiedene Kontraktionskoeffizient von Glas und Metall während des Ziehens derart zu ausgleichender Wirkung gebracht, so dass sich das Verhältnis der Durchmesser der in Eingriff befindlichen Teile beinahe gar nicht ändert. Am Ende des Zuges sitzt demnach das Glas fest im Mundstück, so dass beim Ausschwingen des fertiggezogenen Zylinders eine Relativbewegung des
Glaskopfes im Mundstück nicht möglich ist, vielmehr Zylinder und Mundstück gewissermassen als starre
Einheit um den Zapfen 4 des Luftzuleitungsrohres 5 gedreht werden können. Es ist ohne weiteres ersichtlich dass auf diese Weise die Bruchgefahr beim Niedersenken wesentlich vermindert wird. Auch die durch übermässige Zusammenziehung während des Ziehens sonst veranlassten Brüche werden vermieden.
Der feste Eingriff zwischen Glaskopf und Mundstück verhindert schliesslich auch ein Entweichen von Luft
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während des Ziehens und sichert damit eine regelmässigere Luftzufuhr ohne die Betätigung des Regulier ventiles erforderlich zu machen.
Das Ergebnis der Erfindung ist die Möglichkeit, einen besseren Glaskopf herzustellen und dies nicht nur infolge des Zeitraumes, während welchen das Mundstück in die Glasmasse untergetaucht wird, sondern auch deshalb, weil die Glasmasse nicht so rasch erstarrt als bei Verwendung eines kalten Mundstückes. Die Anzahl der erfordeiliehen Mundstücke wird verringert, weil jedes Mundstück wieder verwendet werden kann, bevor es noch vollständig ausgekühlt ist. Auch entfällt die Notwendigkeit, die Mundstücke vor ihrer Verwendung abzukühlen oder zu erhitzen.