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Die Erfindung betrifft Verfahren zur Darstellung von Bleich-und Desinfiziermitteln und beruht auf der Beobachtung, dass das für sich unlösliche basische Magnesiumhypochlorit (Gross & Bevan, Chem.
News, 1888, S. 40) durch Bikarbonatlösungen zersetzt und hiebei der aktive Chlorgehalt des Präparates in die Lösung übergeführt wird.
IT, m Hypochloritlösungen solcherart rasch und ohne besondere Hilfsmittel darstellen zu können, wird basisches Magnesiumhypochlorit und ein Alkalibikarbonat, vorzugsweise Kaliumbikarbonat, trocken vermengt. Solche Gemenge sind praktisch unbegrenzt haltbar, bleiben auch in Tablettenform leicht zerreiblich und liefern mit Wasser versetzt in kurzer Zeit eine neutrale haltbare Hypochloritlösung.
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3 G. T. trockenem Natriumbikarbonat vermengt.
2. Beispiel. Das gemäss Beispiel 1 dargestellte Gemenge wird mit Wasser versetzt und umgeschüttelt. wobei die vorerst entstehende Bikarbonatlösung das basische Magnesiumhypochlorit mit einer stetig abnehmenden Geschwindigkeit zersetzt. Nach 10 Minuten sind bereits ungefähr 50%, nach 4 Tagen 90% des im Präparat enthaltenen aktiven Chlors in die Lösung übergegangen ; diese wirkt in keiner Hinsicht ätzend und hält sich in gebrauchsfertigen Lösungen mehrere Wochen.
Haltbare Trockenpräparate zur raschen Darstellung von Hypochloritlösungen wurden bishei stets mit Chlorkalk als Chlorträger dargestellt ; infolge der verhältnismässig geringen Beständigkeit der
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wurde noch dadurch gesteigert, dass als Zersetzer nicht Bikarbonate, sondern mehr oder minder wasseranziehende saure Salze, wie Bisulfat, saure Phosphate u. dgl. benutzt werden, welche zumeist auch in therapeutischer Hinsicht weniger einwandfrei waren als die Bikarbonate.
--. Die aus dem neuen Präparat dargestellte Lösung weist vor allen aus festem oder gelöstem Chlorkalk entwickelten neutralen Lösungen gegenüber den besonderen Vorteil der längeren Gleichmässigkeit des Chlorgehaltes auf. Während nämlich aus Chlorkalk durch die gebräuchlichen Zersetzer die Gesamtmenge des aktiven Chlors praktisch sofort in Lösung gebracht wird, zersetzt das Bikarbonat das basische Magnesiumhypochlorit anfangs wohl rasch, später aber mit einer stets abnehmenden Geschwindigkeit :
die längere Zeit anhaltende Nachentwicklung von löslichem Hypochlorit ersetzt nun die bei allen neutralen Alkalihypochloritlösungen infolge Selbstzersetzung eintretenden Verluste an aktivem Chlor, so dass der Chlorgehalt der Lösung zeitlich ausgeglichen und die Verwendbarkeit um die Dauer der Nachentwicklung verlängert wird.
Vom chemischen Standpunkte ist unter Berücksichtigung des rmstandes, dass das basische Magnesiumhypoehlorit im Gegensatze zu den Kalkhypochloriten in Wasser vollkommen unlöslich ist, die zur Bildung der Hypochloritlösung führende Reaktion als recht interessant zu bezeichnen, denn es war nicht ohne weiteres gegeben, dass die bekanntermassen geringe Verwandtschaft der halbgebundenen Kohlensäure zur Magnesia genügen wird, um das unlösliche basische Magnesiumhypochlorit zu zersetzen :
es war dies um so weniger zu gewärtigen, weil Lösungen des normalen Natriumbikarbonats, ja selbst Lösungen des sauren Dinatriumphosphats, (Na, HPû4) welche aus festem oder gelöstem Chlorkalk das gesamte aktive Chlor glatt in Lösung bringen, dem basischen Magnisiumhypochlorit gegenüber vollkommen unwirksam sind.
Das neue Trockenpräparat bietet die Sicherheit, dass die aus der Mischung erzeugte Lösung selbst bei unpünktlicher Dosierung oder teilweiser Zersetzung der Einzelbestandteile stets frei von Ätzwirknng sein wird. Bei den bekannten Troekenpräparaten war dies nicht der Fall : im frischen Präparat mussten der lösliche Chlorkalk und der lösliche Zersetzer genau ausgeglichen sein. um eine saure oder alkalische Ätzwirkung auszuschliessen, sobald aber infolge unrichtiger Dosierung oder Einwirkung der \tao- sphärilien der eine oder der andere Bestandteil im Überschuss war, trat auch eine entsprechende Ätzwirkung auf.
Diese Möglichkeit ist beim neuen Trockenpräparat ausgeschlossen, da weder ein Überschuss an gelöstem Bikarbonat, noch ein Überschuss des für sich nicht löslichen bas. Magnesiumhypochlorits ätzend wirken können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Darstellung von haltbaren Hypochloritlösungen. dadurch gekennzeichnet, dass festes basisches Magnesiumhypoehlorit durch gelöste Alkalibikarbonate zersetzt wird.
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