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Verfahren zur Herstellung von an der Luft trocknenden Kohlenwasserstoffen aus Erdölprodukten.
Das Verfahren beruht auf der Beobachtung, dass die Chloride der Cykloparaffine beim Behandeln mit geeigneten Metallen in saurer Lösung ihr Chlor als Salzsäure abspalten und die gebildeten Reste sich zu Körpern der Methen-und Methinreihe vereinigen. Es wurde gefunden, dass diese Reaktion sich auf nahezu alle Erdöldestillate, deren spezifisches Gewicht nicht höher als 0-870 liegt, anwenden lässt. Da die Ausbeuten quantitative sind, die Nebenprodukte leicht wieder zu gewinnen sind und keine kostspieligen Apparate zur Ausführung des Prozesses nötig sind, so ist das Verfahren technisch verwertbar.
Beispiel : 1500 Teile Brennöl Fraktion 0#814-0#818 spezifisches Gewicht aus Oklahoma Rohöl und hauptsächlich aus Cyklodecan und Cyklononan bestehend, wird bei gewöhnlicher oder wenig erhöhter Temperatur mit feuchtem Chlor behandelt, bis das spezifische Gewicht auf etwa 1#2 gestiegen ist. Die Reaktionsmasse wird mit kaltem Wasser gewaschen, um alle Salzsäure und freies Chlor zu entfernen und hierauf mit Essigsäure, nicht unter 90% ig, versetzt und dann auf verkupfertes, granuliertes Zink oder Zinkwolle gebracht. Schon bei gewöhnlicher Temperatur fängt schwache Salzsäureentwicklung an, die oft so heftig wird, dass gekühlt werden muss.
Statt das Zink zu verkupfern, kann auch reines Zink verwendet werden, nur muss dann das Gemisch auf den Siedepunkt der Essigsäure erhitzt werden. Bei Beginn der Reaktion färbt sich das Gemisch fast schwarz, wird jedoch in dem Masse heller als der Prozess fortschreitet, bis endlich eine dunkelgelbe Bernsteinfarbe des Gemisches das Ende der Reaktion anzeigt ; zu gleicher Zeit hört auch die Entwicklung von Salzsäure auf. Die erkaltete Flüssigkeit wird vom Zinküberschuss befreit und mit heissem Wasser und verdünnter Natriumcarbonatlösung gewaschen. Sie kann hierauf durch Ton, Kieselgur oder ähnliche Mittel filtriert werden, um das Produkt blank zu machen.
Oft kann dieses Öl sofort seinem Verwendungszweck zugeführt werden ; andernfalls wird es einer weiteren Behandlung mit Dampfdestillation oder Vakuumdestillation unterworfen, um es zu konzentrieren und nachdem es aus etwa 150 C abgekühlt ist, wird es mittels Luft verdickt.
Die fertigen Produkte sind Öle vom spezifischen Gewicht über 0-900. Es sind dicke, langsam fliessende Substanzen, welche an der Luft, je nach dem Gehalt an leichteren Körpern, eintrocknen und glänzende Firnisse bilden. Beispielsweise wurde ein Öl vom spezifischen Gewichte 0. 990 auf Glas gestrichen einer Temperatur von 250 C ausgesetzt ; es trocknete völlig in 30 Stunden. Wurde die Temperatur auf 45 C erhöht, so war das Öl (nach dem Abkühlen) schon in 5 Stunden zu einem glänzenden, harten Firniss eingetrocknet.
Das oben erwähnte Cyklodeean findet sich in Engluer., chemise und Physik des Erdöles", 1913, Band 1, S. 315, in vier Modifikationen beschrieben, als Ibo-Dekanaphten CicHso Siedepunkt 150-152 .
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(1-4Methylicopropyleyklohexan), welch letzteres in der Leuchtöliraktion des Oklahomarohöles enthalten ist, da durch die Oxydation derselben mit Kaliu ibichromat und Schwefelsäure unter gewissen Bedingungen hauptsächlich Isopropylessigsäure entsteht.
Die Chlorierungsprodukte des Cyclononans bilden eine leicht bewegliche, weisse Flüssigkeit von starkem Zimtgeruch. Spezifisches Gewicht 0-941 bei 150 C. Dem Lichte ausgesetzt färbt sich die Flüssigkeit rasch gelb und entwickelt schwach Salzsäure. Erhitzt spaltet sie Salzsäure ab und es tritt starker Terpentin-und Pfeffermünzgeruch auf. Die empirische Formel des Dichlor-Cyclodekans ist C Hu, Ci,. Dieses Produkt zeigt noch wesentlich die Eigenschaften des Ausgangsmaterials, da es durch gelinde Kondensation und Chlorabspaltung (z. B. mittels Anilin) in asphaltartige Körper übergeht.
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stattfindet mit nachfolgendem Erhitzen mit Eisenfeilspänen.
Behandeln des entstehenden Produktes mit rauchender Salpetersäure und nachfolgender Destillation mit Wasserdampf. Ausser der völligen Ver- schiedenheit der herzustellenden Produkte sind a'ich die Einzelheiten der beiden Verfahren gänzlich verschieden. Nach der Erfindung werden aus Leichtölfraktionen durch Chlorierung Körper erzeugt. die schwerer sind als Wasser, wozu durchschnittlich 30% vom Gewichte des Öles an Chlor addiert werden.
Beim bekannten Verfahren werden dagegen Schwerbenzinfraktionen vom spezifischen Gewicht 0#770 auf 0-880 gebracht, wobei kaum die Hälfte der eben angegebenen Chloromenge aufgenommen wird. Es entstehen Heoxy- bis Octyl-Monohydrochloride, während es nach der Erfindung hauptsächlich Dihydrochloride der Nonylen- bis Dodeanreihe sind. Beim bekannten Verfahren wird mit Kontaktsubstanzen und Chlorüberträgem (Jod oder Schwefel) gearbeitet, was bei der Durchführung des vorliegenden Verfahrens wegen zu heftiger Einwirkung unzulässig wäre.
Es wird hier vielmehr in der Weise gearbeitet. dass das Öl über eine genügende Menge Wasser geschichtet wird, durch die das Chlorgas zunächst hindurch- geht. um sieh mit Feuchtigkeit zu beladen. Ausserdem wird das Gefäss gekühlt. Während dann beim
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Produkte verwandeln. Ausserdem findet Polymerisation der gebildeten stark ungesättigten Kohlenwasserstoffe statt. Eisenfeilspäne sind für dieses Verfahren nicht brauchbar. Die mit Zink und Säure erhaltenen Produkte sind zähflässig, trocknend, hell. während die mit Eisenfeile erhaltenen Substanzen leichtfliessende, nicht trocknende, dünne Flüssigkeiten bilden. Die spezifischen Gewichte der beiden Reak-
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