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Verfahren und Vorrichtung zum Ansanmeln und Abtrennen von Glas.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ansammeln und Abtrennen eines fliessenden Stromes geschmolzenen Glases in einzelnen Posten, die Formen zugeführt werden. Es ist wünschenswert, dass das Glas bei seinem Fliessen von dem Behälter eine verhältnismässig hohe Temperatur hat, da dünnflüssiges Glas eine bessere Ware herstellt und schneller und freier fliesst. Dünnflüssiges Glas muss abgekühlt werden, bevor es die richtige Beschaffenheit hat, um in die Form geführt zu werden.
Diese Abkühlung jedoch darf nicht an einer Stelle grösser als an einer anderen sein, da sonst schadhafte Stellen in der Ware entstehen.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, einen fliessenden Strom geschmolzenen Glases von dem Glasofen abzutrennen und ihn in einem Zwischenbehälter anzusammeln, worauf die Masse in Formen geführt wird. in denen das Glas gestaltet wird. Bei einer derartigen Behandlung wird das Glas ungleichmässig abgekühlt, so dass der hievon hergestellte Gegenstand in der Form schadhafte Stellen aufweist. Dies ist besonders an der Narbe merkbar, die durch die Abschneidevorrichtung hergestellt wird, die ihrerseits einen zeitweiligen Boden für den Behälter bildet und in Berührung mit dem Glase während der ganzen Zeit seiner Ansammlung bleibt, so dass die in Berührung mit der Abschneidevorrichtung kommende Glasfläche ungünstig abgekühlt wird. Das Glas in dem unteren Teile des Behälters wird ebenfalls in einem höheren Masse abgekühlt, als der obere Teil der Charge.
Zweck der Erfindung ist die Überwindung dieser Nachteile durch ein Verfahren und eine Vorrichtung, mittels der Glasmassen von praktisch gleichförmiger Temperatur hergestellt werden und mittels welcher der Glasklumpen verlängert und in die bestmögliche Gestalt gebracht wird, um in die Form eingeführt zu werden.
Zu diesem Zweck dient eine Einrichtung, mittels der ein Glasstrom hergestellt und in einzelnen Posten angesammelt wird, die zeitweilig so unterstützt werden, dass die unteren abgekühlten Flächen von dem Inneren der Masse aus wieder erhitzt werden, bevor der Posten in die Form fällt. Das Glas fliesst in einen Zwischenbehälter, dessen Boden und Seitenwände die sich ansammelnde Glasmasse tragen.
Wenn sich ein Glasposten in dem Behälter angesammelt hat, wird der Boden zurückgezogen. Die Seitenwände bilden dann noch eine zeitweilige Unterstützung und verhindern, dass das Glas unmittelbar durch das untere offene Ende des Behälters herabfällt. Die unter'Fläche des Postens, die sich durch den Boden abgekühlt hat, wird schnell von dem Inneren der Masse aus wieder erhitzt. Das weiche Glas beginnt sich durch den Boden des Behälters zu senken und nimmt die Gestalt einer Birne ain Masse ein. Die äussere Glashaut an der freiliegenden Fläche wird somit infolge der Flächenvergrösserung verdünnt, wodurch die Weitererhitzung des Glases wesentlich unterstützt und die abkühlende Wirkung überwunden wird, die durch die zeitweilige Berührung mit dem entfernbaren Boden eingetreten ist.
Die Bewegung des Glases nach Zurückziehung des Formbodens besteht in einem fortgesetzten Fluss
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des Behälters aufgehalten werden. Diese Wandungen ziehen eine bestimmte Hitzmenge von dem äusseren Teil der Masse ab, so dass dieser Teil weniger flüssig wird, was sein Anhaften an der Wandung unterstützt. während eine fortgesetzte innere Bewegung des Glases vorhanden ist.
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kurzen Zeit mit dem Glase in Beriihrung ist. Die Seitenflächen des Behälters sind so gestaltet, dass sie die zeitweilige Unterstützung der Glasmasse bewirken und sie sind zu diesem Zweck vorzugsweise schräg nach oben und aussen gerichtet und bilden eine keilförmig oder umgekehrt kegelstumpfförmige Tragfläche für den Posten.
Uni die Wiedererhitzung der unteren Teile der seitlichen Flächen der Posten zu ermöglichen, die in Berührung mit den Seitenwandungen des Behälters war, wenn der Posten sich darin ansammelt, werden die unteren Teile der Seitenwandungen im wesentlichen lotreeht oder schräg nach unten und aussen ausgebildet. Hieraus folgt, dass, wenn der Boden des Behälters zurückgezogen wird, und die Glasmasse sich
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Durchmesser des Postens an dem Boden des Behälters verringert und die Glasfläche, die zu ihrer Wieder- erhitzung frei ist, wesentlich vergrössert wird. Diese Anordnung erzeugt eine im wesentlichen gleich- förmige Temperatur im Posten während der Zeit, wo sie in die Form fällt.
Mit der bisher üblichen Gestalt eines geteilten Behälters wird der untere Teil der in letzterem befindlichen Glaseharge zu einer tieferen
Temperatur als der obere Teil abgekühlt, da ersterer mit den Wandungen des Behälters und der Abschneidevorrichtung während einer verhältnismässig langen Zeit in Berührung ist. Dieser Nachteil wird gemäss der Erfindung dadurch vermieden, dass eine übermässige Abkühlung des unteren Teiles der Glasmasse verhindert und deren Fläche, wie oben erwähnt. wieder erhitzt wird.
Die sich ansammelnde Glasmasse wird am Behälter unterstützt, auch nachdem der entfernbare
Boden zurückgezogen worden ist, wird aber nach einer kurzen Zeitdauer durch die Bodenöffnung als
Ganzes abwärtsgleiten. Um die Lieferung der Glasmasse in dem richtigen Zeitpunkt zu unterstützen, ist der Behälter zweckmässig aus Teilen zusammengesetzt, die getrennt werden können, so dass die Masse in eine darunter befindliehe Form fallen kann. Die Teile des Behälters werden darauf wieder zusammen- geführt und der verschiebbare Boden vor der Auslassöffnung des Behälters geführt. so dass der Posten vom
Glasstrom abgeschnitten und die Öffnung wieder verschlossen wird, um eine weitere Ansammlung von Glas in dem Behälter zu ermöglichen.
Die Erfindung sieht weiterhin eine Eimichtung vor, um den geteilten Behälter und den verschieb- baren Boden zu steuern. Diese Einrichtungen bestehen aus Kurvenscheiben, die so angeordnet sind, dass die Wirkung der einzelnen Teile in der richtigen Reihenfolge eintrifft. Die Daumenscheiben arbeiten synctnon mit einem umlaufenden Formtiseh, mittels dessen ein Satz von Formen nacheinander in Arbeits- steHung gebracht wird. um die Ghschargen aufzunehmen.
In den Zeichnungen ist eine Ausführung form der Erfindung beispielsweise dargestellt, u. zw. ist
Fig. 1 eine Schnittansicht, aus der die Rinne, von der der kontinuierliche Glasstrom zugeführt wird, der
Behälter für die Ansammlung des Glaskastens und die Form zu ersehen ist, in die das Glas fällt. Fig. 2,
3,4 und 5 sind ähnliche Ansichten, die die Stellung der Teile zu verschiedenen Zeitpunkten des Arbeits- kreislaufes veranschaulichen. Fig. C zeigt in Draufsicht den geteilten Behälter und die Absehneidevor- richtung sowie die Einrichtung zu deien Beeinflussung.
Das geschmolzene Glas wird, wie üblich, von einem nicht dargestellten Schmelzbehälter zugeführt, der mit einem Ansatz oder einer Tonrinne 10 ausgestattet ist, in die das geschmolzene Glas 11 fliesst. Ein kontinuierlicher Glasstrom wird von der Rinne 10 durch eine Öffnung in deren Boden hergestellt, wobei
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hiezu eine Verlängerung. Die Vorrichtung 14 bildet weiterhin in Verbindung mit einem entfernbaren
Boden 16 einen Sammelbehälter, in welchem das Glas aufgehalten und zeitweilig unterstützt wird, wenn es sich zur Herstellung einer Glasmasse ansammelt, die darauf durch den offenen Boden des Behälters 14 in eine darunter liegende Form geliefert wird.
Der Behälter ist zweckmässig in zwei Teile geteilt, die getrennt werden können, nachdem der Boden 1, j zurÜckgezogen ist, damit die angesammelte Glasmasse von dem Behälter frei herabfällt.
Die Teile des Behälters 14 sind mit Kammern 16 versehen, in denen Wasser fliesst, um den Behälter abzukühlen. Der Boden des Behälters 14 besitzt eine abscherende Kante, die mit einem Messer oder einer abscherenden Kante jf7 der Abschneidevorrichtung zusammenwirkt. Der Glasstrom von der Rinne 10 wird durch einen Stöpsel 18 aus feuerbeständigem Material geregelt, der mit Bezug auf den Mund der Öffnung einstellbar ist.
Die Einrichtung zur Beeinflussung des geteilten Behälters 14 und des Bodens 15 ist aus der Fig. 6 zu ersehen. Die beiden Teile des Behälters werden von Armen 19 und 20 getragen, die um ihre Zapfen 21
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Sowie die Kurvenscheibe umläuft. kommt der erhöhte Teil 28 mit der Rolle 24 in Eingriff und schwingt den Winkelhebel2. 3, 20 aus, so dass der Behälter 14 geöffnet wird. Miteinander in Eingriff stehende Zahnsegmente 29 übertragen die Bewegung auf die Arme 19. Der Behälter wird durch Federn 30 geschlossen, die an einer Stange sitzen, die sieh durch Augen 32 der Arme 19 und 20 erstreckt. Die Federn werden zwischen den Augen und den Muttern 33 gehalten. wobei letztere einstellbar sind, um die Spannung der
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Federn zu regeln.
Der sehwingbare Boden 15 wird von einem WinkelheLel 34 getragen, der bei 22 schwing- bar gelagert ist und eine Rolle 35 trägt, die sich gegen eine Steuerscheibe 36 zur Ausschwingung des Bodens legt. Die Steuerscheibe 36 ist ebenfalls durch die Welle 27 drehbar. Einsteilolgane 37 dienen dazu, die gegenseitige Lage der Steuerscheibe einzustellen, um die gegenseitigen Bewegungen des Behälters und der Absehneidevorrichtung zeitlich zu regeln. Die Welle 27 wird synchron mit einem umlaufenden Formtisch einer Glasformmaschine angetrieben, die eine Mehrzahl von Formen 38 trägt. Die Formen werden der
Reihe nach in Stellung unter den Trichter behufs Aufnahme einer Charge gebracht.
Die Behälterabschnitte sind mit den Armen 19 und 20 durch Drehzapfen 39 verbunden und werden in der erforderlichen Winkel- stellung durch Einstellschrauben 40 gehalten, die eine genaue Einstellung der aneinanderstossenden
Flächen der Behälterabschnitte ermöglichen. Für letztere sind noch. feststehende Träger 47 vorgesehen.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Verfahren zum Ansammeln und Abtrennen von Glas, dadurch gekennzeichnet, dass ein Glas- strom in einem Behälter, dessen Auslass durch einen Boden geschlossen ist, so weit gestaut wird, dass er eine den Auslass versperrende Ansammlung bildet, worauf der Boden zurückgezogen wird und eine weiter fortgesetzte Ansammlung-in dem Behälter und darauf ein Liefern und Abschneiden der Charge statt- findet.