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Kombiniertes Behälter- und Bremsventil, insbesondere für Luftbremssysteme.
Die Erfindung besteht darin, dass das zur Regelung des Behälters und gleichzeitig zur Betätigung des Luftbremssystems dienende Ventil durch einen einzigen Elektromagneten gesteuert wird. Eine weitere Verbesserung besteht darin, dass das kombinierte Behälter-und Bremsventil nur ein seitliches Gehäuse für die Unterbringung des Ventils zum Abtrennen des Behälters von dem in Führerstand befindlichen Ventil und zum Abblasen des Luftbremssystems zwecks Anhaltens des Zuges besitzt.
Schliesslich besteht eine Verbesserung darin, dass alle Teile des kombinierten Behälter-und Bremsventils so angeordnet sind, dass sie bei Fehlern entweder in der elektrischen oder der Lufteinrichtung den Getahrzustand herbeiführen, wobei die die Luft steuernden Ventile eine solche Lage haben, dass sie durch die Schwerkraft zur Wirkung kommen, und wobei die ganze Konstruktion so einfach ist, dass sie bequem an den gebräuchlichen Luftbremssystemen angebracht werden kann.
Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform der Erfindung in einem senkrechten Querschnitt mit teilweise in Ansicht dargestelltem Elektromagnet.
Bei der gezeichneten Ausführungsform ist das Hauptgehäuse des kombinierten Behälter-
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das Ventil 10 bei Erregung des Magneten schliesst, während sich das Ventil 11 öffnet. Beide Büchsen 12 und 13 sind in eine Bohrung 23 des Hauptgehäuses eingeschraubt, so dass sie ohne Schwierigkeit herausgenommen und ersetzt werden können. Der Hilfsschaft 14 der beiden Ventile 10 und 11 ist in einem entfernbaren Stopfen 15 geführt. Auf ihm sitzt eine Feder 16, welche entgegen dem Magneten wirkt, um so dass Schliessen des Ventils 11 zu unterstützen, wenn die Erregung des Magneten aufhört.
Das dargestellte Gehäuse ist mit einer Kammer 17 versehen, die durch den Ventilsitz 18 hindurch mit einer unteren Kammer 19 verbunden ist, während unter dieser Kammer 19 sich eine kleinere Kolbenkammer 20 sowie eine grössere Kolbenkammer 21 befinden, welch letztere durch die entfernbare Kappe 22 verschlossen ist.
Durch die Bohrung 23 sowie die darin eingeschraubten Büchsen 13 und 12 kann die Verbindung der Kammer 17 mit einer Kammer 24 unterhalb der Büchse 12 hergestellt werden. Von dem mittleren Teil der Bohrung zweigt ein Kanal 25 ab, der in das untere Ende der Kolbenkammer 21 führt, deren Zweck nachstehend erläutert wird. Innerhalb der Kammer 21 ist ein Kolben 26 angeordnet, auf dessen Stange 27 ein Hilfskolben 28 sitzt, der sich innerhalb der kleineren Kammer 20 führt. Die Ventilstange geht durch den Ventilsitz 18 hindurch und trägt ein mit diesem Sitz zusammenwirkendes Ventil 29, welches aber unter gewöhnlichen Verhältnissen nicht auf dem Sitz ruht.
Die Hauptkammer 17 ist an einem Ende mit einem Rohr 30 verbunden, das nach dem Hilfsbehälter (nicht dargestellt) des Luftbremssystems führt, während die Zwischenkammer 19 durch das Rohr 32 mit dem nicht dargestellten Bremsventil im Führerstand verbunden ist.
Wenn sich die Teile in der dargestellten normalen Lage befinden, gelangt Luft aus dem Behälter durch die Büchse innerhalb der Bohrungen 23,25 nach dem unteren Ende der grösseren Kolbenkammer 21 und hebt den Kolben 26 und damit gleichzeitig den Hilfskolben 28, was zur Folge hat, dass das Ventil 29 von seinem Sitz gehoben wird und Luft nach dem Bremsventil sttömen kann. Sollte der Elektromagnet fehlerhaft sein oder nicht erregt werden, so wird das Ventil 11 unmittelbar geschlossen und das Ventil 10 geöffnet, wodurch der Hilfskolben 28 unter der Wirkung des Luftdruckes niedergedrückt wird.
Die Luft in dem unteren Ende der Kammer 21 kann, da das Ventil 10 geöffnet ist, in die Aussenluft ausströmen, wobei sie von dem unteren Ende der Kammer 21 durch die Kanäle 25 und 23 in die Kammer 24 strömt und von da durch die Bohrung 34 zum Austritt gelangt. Auf diese Weise wird der Behälter von dem Bremsventil abgeschnitten und es ist für den Lokomotivführer unmöglich, das Bremsrohrsystem des Zuges durch dieses Ventil wieder zu laden, ehe der Elektromagnet wiederum erregt wird.
In die Wand der Kammer 17 ist an einer unmittelbar über dem Ventilsitz 18 gelegenen Stelle ein mit einer Stopfbüchse 36 versehener Stopfen 35 zur Aufnahme der Verlängerung 37 der Kolbenstange 27 eingesetzt, welche ein Ventil 38 trägt das in einem abnehmbaren Gehäuse 39 sitzt, welches durch Bolzen 40 an dem Hauptgehäuse befestigt und mit einem Ventilsitz 41 versehen ist, auf dem das Ventil 38 für gewöhnlich ruht.
Das
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Rohr 42 ist mit dem Luftbremssystem verbunden, so dass, wenn das Ventil 38 nicht auf seinem Sitz ruht, die Luft in das Gehäuse 39 eintreten und durch den Auslass 43 ausströmen kann, der hier durch einen mit kleinen Öffnungen 45 versehenen Stopfen 44 geregelt wird, dessen Öffnungen in ihrer Grösse so bemessen sind, dass sie beim Öffnen des Ventils 38 die gewünschte Wirkung auf die Bremse hervorrufen.
Aus dem Gesagten geht hervor, dass, wenn der Elektromagnet 7 nicht erregt und das Ventil 29, wie oben angegeben, geschlossen ist, das Ventil 38 geöffnet werden wird, und so gleichzeitig oder zwangläufig mit dem Verschliessen des Behälters nach dem Bremsventil des Lokomotivführers hin das Luftbremssystem automatisch abblasen wird, um den Zug zum Halten zu bringen. Aus der Beschreibung und Zeichnung ist zu e. sehen, dass bei der vorliegenden Anordnung die Verschleissteile sämtlich ohne Zerstörung des Hauptgehäuses leicht ausgewechselt und ersetzt werden können, und dass jeder Teil derselben leicht ausgeschaltet werden kann, um ihn einzustellen und zu reparieren. Die verschiedenen Ventile und die anderen sich bewegenden Teile werden durch Elektrizität und Druckluft gesteuert und ihre Bewegung ist zuverlässig und ausserordentlich empfindlich.
PATENT-ANSPRÜCHE : I. Kombiniertes Behälter-und Bremsventil, insbesondere für Luftbremssysteme, mit einem am Führerstand befindlichen Bremsventil und einem Luftbehälter, gekennzeichnet durch einen in einen für gewöhnlich geschlossenen Stromkreis eingeschalteten Elektromagneten, der gleichzeitig das Abblasen des Luftbremssystems und das Abschneiden des Luftbehälters von dem Bremsventil regelt.