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Verfahren und Vorrichtung zum Wasserdichtmachen von Fasern und Faserstoffen.
Die Erfindung bezieht sich auf das Wasserdichtmachen von Fasern und Faserstoffen und bezweckt die Schaffung eines verbesserten Verfahrens und einer Vorrichtung zum Wasserdichtmachen nach derjenigen Art, bei welcher der Stoff mit geeigneten wasserdicht machenden Substanzen behandelt wird, die chemisch und elektrolytisch in dem zu behandelnden Material abgelagert werden.
In gewisser Hinsicht stellt die Erfindung eine Verbesserung derjenigen nach dem britischen Patent Nr. 19213/1909 des Erfinders dar, wobei der Stoff erst mit einer Substanz wie Natriumpalmitat (einem Bestandteil der weissen kastilischen Seife) und dann mit einer Lösung von Aluminiumsulfat und Kaliumsulfat behandelt wird, worauf der Stoff der Einwirkung einer Elektrolyse ausgesetzt wird.
Nach der vorliegenden Erfindung lässt man das zu behandelnde Arbeitsgut sich mit einem Stoff wie Natriumpalmitat sättigen und schlägt dann eine wasserdichte Umhüllung in den Fasern mittels eines geeigneten chemischen Stoffes, wie Aluminiumacetat oder Aluminiumsulfat, und zwar vorzugsweise mit Acetat nieder, während ein elektrischer Strom durch das getränkte Material und dem erwähnten zugehörigen Reagenzstoff hindurchgeschickt wird.
Es ist besonders zu beachten, dass das Material, nachdem es sich mit einem geeigneten Medium, wie Natriumpalmitat, vollgesaugt hat, dann der Einwirkung des elektrischen Stromes gleichzeitig mit derjenigen des chemischen Reagenzstoffes, wie Aluminiumacetat oder Aluminiumsulfat, unterworfen wird, um die wasserdicht machende Verbindung niederzuschlagen.
Es hat sich gezeigt, dass, wenn die chemische und elektrolytische Einwirkung im wesentlichen oder praktisch gleichzeitig stattfindet, sich Resultate erzielen lassen, welche denjenigen aller bisher bekannten Verfahren weitaus überlegen sind. Wahrscheinlich beruht dies darauf, dass auf Grund der Elektroosmose der Strom derartig wirkt, dass er die wasserdicht machende Verbindung auf physikalischem Wege in die Poren der Fasern treibt, oder diese Poren in dem gewünschten Masse mit der Verbindung anfüllt. Diese wasserdicht machende Verbindung wird daher in den Poren auf eine grössere Tiefe abgelagert, als man sie durch chemische Niederschlagung allein oder durch chemische Niederschlagung und an- schliessende elektrolytische Behandlung erzielen könnte.
Andrerseits ist auch festgestellt worden, dass die Wirkung des Stromes bei dem neuen Verfahren benutzt werden kann, um ein weiteres wichtiges Ergebnis durch Benutzung von Aluminiumelektroden zu erzielen. In solchem Falle wird zusätzlich zu dem Aluminiumhydrat und Alumininmpalmitat, das in gewöhnlicher Weise durch die chemische Wirkung des Aluminiumacetats auf das im Fasergut enthaltene Natriumpalmitat niedergeschlagen wird, durch die Wirkung des Stromes nicht nur diese eigentliche chemische Niederschlagung beschleunigt, sondern es wird hierdurch auch die elektrolytische Niederschlagung eines sogenannten chemischen Überschusses von Aluminiumhydrat auf und in der Faser herbeigeführt. Dieser Überschuss ist unabhängig von irgendwelchen chemischen Eigenschaften des Natriumpalmitats und Aluminiumacetats.
Da dieser chemische Überschuss von Aluminiumhydrat auch wasserabweisend ist, so verleiht er dem behandelten Stoff eine hochgradige Wasserdichtheit.
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Natriumpalmitat, das in heissem Wasser gelöst ist, wird leicht genügend flüssig, um in die Zwischenräume zwischen die Fasern aller bekannten Gewebe einzudringen. Aluminiumacetat oder Aluminiumsulfat wird vorzugsweise als Niederschlagsmittel benutzt, weil nach der Reaktion mit dem Natriumpalmitat eine praktisch farblose, wasserdichte und zähe Substanz gebildet wird, welche es ermöglicht, die ursprüngliche Farbe des Arbeitsgutes aufrecht zu erhalten. Der niedergeschlagene Stoff übt, wie die Erfahrung gezeigt hat, einen günstigen Einfluss hinsichtlich Fixierung leicht vergänglicher Farben aus, die in dem Arbeitsgut enthalten sein könnten.
Praktische Erprobung hat gezeigt, dass das neue Verfahren weit wirksamer als dies bisher möglich war, die normale Kapillarwirkung oder das Wasseraufnahmevermögen der Zwischenräume oder Kapillarräume zwischen den Körpern der Fasern sowohl wie die Kapillarwirkung der Poren in den Fasern selbst authebt, d. h. die wasserdicht machende Verbindung dringt in die kappillaren Poren der Fasern selbst sowohl wie in die Zwischenräume zwischen die Fasern ein. Da der Überzug selbst von wasserabweisender Art ist, so weisen, selbst wenn einige der erwähnten kapillaren Poren und Zwischenräume die Überzugsverbindung nicht aufnehmen sollten, die benachbarten überzogenen Oberflächen das Wasser oder die Feuchtigkeit in solcher Weise ab, dass keine kleine Oberfläche, die ohne Überzug geblieben ist, das Wasser durchlässt.
Ferner hat sich gezeigt, dass es bei dem neuen Verfahren nicht nötig ist, den wasserdicht machenden Stoff in den Zwischenräumen zwischen den Fasern oder auf der Oberfläche der Fasern in so dichter Schicht niederzuschlagen, dass die ursprüngliche Haltbarkeit, Porosität oder Ventilationseigenschaft des Stoffes nennenswert beeinträchtigt wird.
Bei der zur Ausführung des neuen Verfahrens geschaffenen Maschine wird ein Paar von Elektroden verwendet, welche die Form von elektrisch leitenden Walzen haben können. Während das Arbeitsgut zwischen den Elektroden hindurchgeführt wird, wird der chemische Reagenzstoff, Aluminiumacetat oder Aluminiumsulfat in geeigneter Art, beispielsweise durch Aufsprühen auf die Oberfläche der negativen Walze zugeführt,
Weitere Merkmale der Erfindung betreffen Verbesserungen an der Maschine selbst, mittels deren das Arbeitsgut fortschreitend nach dem neuen Verfahren behandelt wird,
In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der neuen Maschine dargestellt.
Fig. i ist eine schematische Vorderansicht einer zum Teil weggebrochen dargestellten Maschine zur Ausführung des Verfahrens.
Fig. 2 ist eine Seitenansicht der in Fig. i dargestellten Teile.
Fig. 3 ist ein schematischer Querschnitt in stark vergrössertem Massstabe durch eine nach dem bekannten Verfahren mit einem wasserdicht machenden Überzuge versehene Faser.
Fig. 4 ist eine der Fig. ähnliche Darstellung, welche aber zeigt, dass der wasserdicht machende Stoff in die Poren des Faserkörpers eingedrungen ist, nachdem letzterer nach dem neuen Verfahren behandelt worden ist.
Fig. 5 zeigt einen ebenfalls stark vergrösserten Querschnitt durch ein Gewebe aus Fasermaterial, woraus ersichtlich wird, wie die Zwischenräume zwischen den einzelnen Fasern sowohl wie die Poren der Fasern selbst durch den wasserdicht machenden Stoff des neuen Verfahrens durchdrungen sind.
Fig. 6 ist ein Querschnitt nach Linie 6-6 der Fig. i in Pfeilrichtung gesehen.
Fig. 7 ist eine vergrösserte, schematische Querschnittseinzeldarstellung, welche die Elektroden und das in Behandlung begriffene Gewebe zeigt.
Fig. 8 ist ein schematischer Grundriss der Teile nach Fig. 7.
Fig. 9 ein Grundriss zum Teil in Schnitt nach Linie 9-9 der Fig. II.
Fig. I0 eine Seitenansicht einiger der in Fig. u dargestellten Teile in Pfeilrichtung gesehen.
Fig. Ir eine Einzelendansicht der beiden Walzenelektroden und der damit verbundenen Teile.
Fig. 12 eine Endansicht einer Reihe von Maschinen nach der Erfindung zwecks fortschreitender Behandlung des Gewebes auf beiden Seiten.
Der Maschinenrahmen 1 trägt den Mechanismus. Das Zahnrad 2 auf der Welle 3 empfängt den Antrieb (Fig. 2). Ein Kegelrad 4 auf der Welle 3 kämmt mit dem Kegelrade 5 auf der senkrechten Welle 6. Diese ist mit der Schnecke 7 versehen, welche mit dem Schraubenrade 8 auf der Welle 9 kämmt. Diese trägt die Druckwalze 10, welche mit der Gegendruckwalze 11 auf der Welle 12 zusammenarbeitet. Die Druckwalzen 10 und 11 werden durch das Gestell 13 getragen, das mit Stellmitteln 14 versehen ist, mittels deren der Druck zwischen den Walzen 10 und 11 bequem geregelt werden kann.
Ein Stück Gewebe oder sonstiger Faserstoff 15 läuft über die Führungsrolle 16 am
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diese läuft der Stoff 15 ebenfalls herum. Der Behälter enthält eine Lösung von Natrium- palmitat oder einem sonstigen wasserdicht machenden Stoffe und ist ferner mit der
Führungsrolle 20 versehen, welche den Stoff 15 aufnimmt und führt, nachdem er von der
Leitrolle 19 zwischen den Druckwalzen 10 und 11 hindurchgegangen ist.
Nach dem Verlassen der Leitrolle 20 geht der Stoff 15 aus dem Behälter 18 heraus über die Leitrolle 21 und dann zwischen der Kohlenelektrode 22 und der Aluminiumelektrode 23 abwärts.
Der Behälter 18 ist mit einer geeigneten wasserdicht machenden Lösung, vorzugsweise einer Seifenlösung, gefüllt, beispielsweise mit dem oben erwähnten Natriumpalmitat. Der Stoff 15 geht in den Behälter hinein und aus ihm wieder heraus. Er saugt sich erst mit der erwähnten Seifenlösung voll, worauf die Quetschwirkung der Walzen 10 und 11 die Seifenlösung in die Zwischenräume zwischen den einzelnen Fasern innig hineinpresst. Der Stoff tritt dann von neuem nach der Quetschwirkung in die Seifenlösung ein und saugt sich vollständig in allen seinen Zwischenräumen mit der Seifenlösung voll.
Wenn der Stoff 15 zwischen den Elektroden hindurchgeht, sprüht ein Rohr 25 (Fig. I) die niederschlagende Lösung, beispielsweise Aluminiumacetat, auf die Kohlenelektrode 22.
Eine kleine Menge 26 dieser Lösung kann sich zwischen dem Stoff 15 und der sich drehenden Elektrode 22 ansammeln, wie dies Fig. 7 veranschaulicht.
Da das Gewebe und die Walzen in Bewegung sind, so verbleibt keine genügende Zeit für eine chemische Reaktion zwischen dem Aluminiumacetat 26 und dem im Gewebe enthaltenen Palmitat. Diese chemische Reaktion kann also nicht vor der elektrolytischen Einwirkung des zwischen den Walzen hindurchgehenden Stromes eintreten.
Auf diese Weise werden die Seifenlösung und die Lösung von Aluminiumacetat in dem Gewebe im wesentlichen zur gleichen Zeit zusammengebracht, zu der das Gewebe der Druckwirkung der Elektroden 22 und 23 und der elektrolytischen Einwirkung des zwischen den Elektroden hindurchgehenden Stromes ausgesetzt wird.
Das Gewebe ist so mit den beiden Lösungen in dem Augenblick vollständig getränkt, in welchem es dem Drucke zwischen den Walzen 22 und 23 ausgesesetzt wird, und die Lösungen werden in das Gewebe zur selben Zeit hineingedrückt, in welcher ein Strom von der Aluminiumelektrode zur Kohlenelektrode übergeht.
Dieser Strom führt eine augenblickliche Reaktion zwischen dem Acetat und dem Palmitat herbei und treibt vermöge der als Elektroosmose bekannten Kraft die entstehende Verbindung, welche von wasserabweisender Art ist, in die Poren der Fasern oder in die Faserkörper selbst hinein.
Der zwischen den Walzen übergehende Strom bildet Aluminiuhydroxyd auf der Oberfläche der Aluminiumwalze. Dieser Stoff kommt, wie schon oben erwähnt, zu dem im Körper des Gewebes durch elektrochemische Reaktion gebildeten hinzu. Damit nun dieses zusätzliche oder überschüssige Hydroxyd dem Gewebe in möglichst vorteilhafter Weise ebenfalls einverleibt wird, besitzt die Aluminiumelektrode einen saugfähigen Überzug, welcher das sich bildende Hydroxyd aufspeichert und es gleichförmig und regelmässig auf das zwischen den Walzen hindurchgehende Gewebe überträgt, während das Hydroxyd sich noch im Zustande des Entstehens und in leimartiger Verfassung befindet.
Fig. 3 stellt eine nach dem älteren Verfahren wasserdicht überzogene Faser dar. Man ersieht, dass hierbei der wasserdichte Überzug 35 so gut wie ausschliesslich nur auf der Aussenfläche der Faser 31 haftet, und zwar nach Art eines sehr dünnen Farbüberzuges. Wird aber das neue Verfahren angewendet und der Strom zur selben Zeit hindurchgeschickt, in welcher die Seifenlösung der Einwirkung des Aluminiumsalzes unterworfen wird, so wird auf Grund der als Elektroosmose bekannten Erscheinung dieser Überzug 35 statt nur an der Aussenfläche 32 der Fasern 31 zu haften, gründlich in die Fasern selbst hineingetrieben, wie dies der Teil 33 des Überzuges andeutet. Alles dies ergibt sich klar aus Fig. 4 und 5 der Zeichnung.
Mit anderen Worten, der Teil 33 des wasserdicht machenden Stoffes 35 verankert gewissermassen die Hülle 35 im Körper 31 der Fasern und bewirkt so eine weit zähere Anhaftung des Überzuges 35 an den Fasern als bisher.
Zwecks Drehung der Elektroden 22 und 23 ist die Aluminiumelektrode 23 mit dem Schraubenrade 36 versehen, das mit dem von der Welle 6 getragenen Schneckenrade 37 kämmt (Fig. 2). Eine gleichfalls von der Welle 6 getragene Schnecke 38 kämmt mit einem Schraubenrade 39, das auf einer Welle 40 gelagert ist. Diese trägt die Kniehebel 41, welche die Welle 42 tragen. Auf dieser ist die Kohlenwalze 22 gelagert. Daher wird bei Drehung der Aluminiumwalze 23 im Uhrzeigersinne, d. h. in Richtung des Pfeiles, das Gewebe 15 abwärts gezogen und dreht durch Reibung die Walze 22 mit.
Zwecks Reinigung der Walze 22 tragen die Kniehebel 21 auch die Welle 44, auf welcher die Bürste 45 sowie das Kettenrad 46 gelagert ist. Die Welle 40 trägt ferner ein entsprechendes Kettenrad 47, das mit dem Kettenrade 46 durch eine Triebkette 48 ver-
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bunden ist. Auf diese Weise wird von der Welle J0 und dem Kettenrad 47 auf die Welle 46 und Bürste 45 Bewegung übertragen.
Damit der Druck oder die Reibung zwischen dem Gewebe 13 und der Kohlenelektrode 12 geregelt werden kann, sind die Kniehebel 41 ferner mit den Armen 51 versehen, durch welche die Stangen 52 hindurchgehen. Diese werden von den Federn 53 umgeben, die sich einerseits gegen die Arme und andrerseits gegen die Ringe 54 (Fig. i und 6)
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gedreht und das Gewebe 15 in der Pfeilrichtung abwärts gezogen wird, der Druck oder die Reibung zwischen dem Gewebe 15 und der Kohlen walze 22 mittels des Handrades 60 leicht eingestellt werden kann. Man ersieht ferner, dass die stetige Drehung der Welle 6 und Schnecke 38 eine stetige Drehung der Bürste 45 hervorruft, welche die Kohlenwalze 22 reinigt.
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würde die Austrocknung des Walzenüberzuges es vollständig unmöglich machen, den Überzug wieder in feuchte oder wirksame Verfassung zu bringen.
Daher ist es sehr erwünscht, den Überzug 30 dauernd feucht zu halten. Zu diesem Zwecke ist ein Rohr 61 (Fig. 6) vorgesehen, um dem Überzug 30 bei stillstehender Maschine ständig Wasser zuzuführen.
Da das Gewebe 75 mit wasserdicht machendem Material nicht nur in den kapillaren Fasern sondern auch in den Zwischenräumen beispielsweise bei 65 (Fig. 5) erfüllt wird und der Überzug nur sehr dünn ist, so muss offenbar ein grösserer oder geringerer Teil der unzersetzten Lösung an den einzelnen Fasern 31 hängen bleiben. Natürlich ist es erwünscht, alles übrige Tränkungsmaterial zu entfernen, damit der Stoff nach dem Wasserdichtmachen vollständig rein und auch geschmeidig ist. Zu diesem Zwecke läuft das Gewebe 15 von den Walzen 22 und 23 abwärts in einen Frischwasserbehälter 66 (Fig. 6). Dieser Behälter ist mit den Leitrollen 67 und 68 versehen, um welche das Gewebe vor dem Verlassen des Behälters läuft.
Nach dem Verlassen des Behälters 66 geht das Gewebe zwischen den Wring- und Quetschwalzen 69 und 70 hindurch. Die Walze 60 ist auf der Welle 71 gelagert, welche das Zahnrad 72 trägt. Diese kämmt mit der auf der Antriebswelle 3 gelagerten Schnecke 73. Die Walze 69 wird auf diese Weise angetrieben und treibt ihrerseits durch Reibung die Rolle 70 an.
Die Walze 70 ist an dem Gestell 74 einstellbar gelagert, und der Druck zwischen den Walzen 69 und 70 wird durch die Schraube 76 geregelt, welche die Kegelräder 77 tragen. Diese kämmen mit den Kegelrädern 78 auf der Welle 79. Letztere trägt ein Handrad 80, durch dessen Drehung die Quetschwirkung der Walzen 69 und 70 bequem eingestellt werden kann.
Von der Antriebswelle 3 wird auch eine Schnecke 81 getragen (Fig. 2), welche mit dem Schraubenrade 82 auf der Welle 83 kämmt. Das Rad 82 kämmt mit dem Zahnrad 84 auf der Welle 85, welche ein Zahnrad 100 trägt. Dieses kämmt mit dem Zahnrad 86 auf der Welle 87. Letztere trägt eine Bürste, die sich stetig gegen die eine Oberfläche des Gewebes 15 dreht uud so alles überschüssige Material abbürstet, das daran haften könnte.
Die andere Oberfläche des Gewebes 15 wird in gleicher Weise der Wirkung einer Bürste 101 (Fig. 6) unterworfen, welche ebenfalls ihren Antrieb von dem Zahnrad 100 empfängt.
Nach dem Verlassen der Walzen 69 und 70 geht das Gewebe 15 zweckmässig über die am Gestell 1 gelagerte Leitrolle 90 und dann um die Trockentrommel 91 (Fig. 2 und 6), die durch Dampf o. dgl. geheizt wird. Die Trommel 91 ist auf der Welle 92 gelagert, welche das Zahnrad 93 trägt. Dieses kämmt mit der ebenfalls von der Antriebswelle 3 getragenen Schnecke 94. Nachdem das Gewebe 75 auf der Trommel 91 getrocknet ist, kann es über die Leitrolle 95 und aus der Maschine heraus, so wie angedeutet, zu einer zweiten Maschine laufen, um nochmals zwecks Wasserdichtmachung oder in sonstiger Weise behandelt zu werden. Selbstverständlich kann das Gewebe aber auch nach der ersten Behandlung je nach dem angestrebten Zweck als fertige Ware betrachtet werden.
Der Elektrode 2-3 wird mittels des Leitungsdrahtes 125 und der Bürste 126 Strom zugeführt, welche mit dem Schleifring 127 in Kontakt ist, wie dies am besten Fig. 8 zeigt. Der Strom verlässt die andere Elektrode mittels irgendeiner geeigneten Abführung, beispielsweise durch den Leitungsdraht 128 und die Bürste 129 wie in Fig. II dargestellt.
Die von dem Zahnrade 36 auf die Elektrode 23 übertragene Kraft wird zweckmässig durch eine nicht dargestellte Kupplung hindurchgeschickt, die vorzugsweise innerhalb des Umfanges des Zahnrades 36 angeordnet ist. Ein Glied dieser Kupplung ist schematisch
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bei 131 in Fig. 10 angedeutet. Diese Kupplung ist vorzugsweise eine Reibungskupplung, und ihre Reibung wird zweckmässig durch die Feder 132 geregelt. Diese kann durch das Handrad 133 beeinflusst werden, das auf die Schraubenspindel 134 wirkt, mit welcher die Welle 135 der Elektrode 23 versehen ist.
Unter der Elektrode 23 ist ein geeigneter Abtropfbehälter 140 und unter der Elektrode 22 ein ähnlicher Behälter 141 angeordnet (Fig. 6).
Wie aus Fig. i und aus den punktierten0 Linien in Fig. 6 hervorgeht, ist die Welle 85 mit einem Paar Handhebel 142 und 143 versehen, welche die Sektoren 144 und 145 überqueren. Diese Handhebel besitzen Schwingarme 146. Diese tragen die Wellen 87 und 88, auf welchen die Bürsten 86 und 101 gelagert sind.
Aus dem Vorausgegangenen ergibt sich, dass, wenn die beiden Handhebel 142 und 143 im Uhrzeigersinne ausgeschwungen werden, wie dies beispielsweise Fig. 6 zeigt, die Schwingarme 146, so wie dargestellt, gekippt werden, so dass die Bürsten 86 und 101 das Gewebe 15 etwas aus seiner geradlinigen Bahn verdrängen, wodurch die Bürsten fester als sonst gegen die Oberflächen des Gewebes wirken. Hierdurch und durch die Einwirkung des frischen Wassers im Behälter 66, sowie durch die Quetschung der Walzen 69 und 79 wird das Gewebe von allem noch unzersetzten wasserdicht machenden Material gereinigt, bevor es die Trockentrommel 91 erreicht. Wenn die Elektrode 22 aus Kohle besteht, ist es zweckmässig, kupferne Leitstäbe 150 in sie einzubetten, um den Durchgang des Stromes zu erleichtern.
Zwischen der stromleitenden Walze 22 und ihrer Welle 42 ist eine Isolierung 151 vorgesehen (Fig. 6).
In Fig. 12 ist eine aus zwei Maschinen A und B bestehende Anlage dargestellt. Die
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auf entgegengesetzten Seiten liegen. Das Gewebeband wird stetig erst durch die Maschine A und dann durch die Maschine B gefördert, so dass in der Maschine B die negative Walze 22 a mit derjenigen Seite des Gewebes in Berührung kommt, welche mit der Anodenwalze 23 der Maschine A in Berührung war, während diejenige Oberfläche des Gewebes, welche mit der Kathodenwalze 22 der Maschine A in Berührung kommt, mit der Anodenwalze 23a der Maschine B in Berührung tritt. Es ist ferner zu beachten, dass die Sprühvorrichtung für das Reagenzmittel bei der Maschine B in Vergleich mit der Maschine A auf der gegenüberliegenden Seite liegt.
Wenn daher das Gewebe durch diese beiden Maschinen hindurchgeführt wird, so wird es auf beiden Seiten gleichmässig behandelt, so dass auf beiden Seiten eine gleiche Wasserdichtheit erzielt wird. Falls gewünscht, können weitere, den Maschinen A und B entsprechende Maschinenreihen angeordnet werden, wobei die der Maschine B nächst benachbarte Maschine in ihrer Bauart der Maschine A entspricht, während die folgende Maschine wieder der Maschine B entspricht. Mit einer Anlage, welche vier derartige Maschinen in der beschriebenen Anordnung umfasst, kann man das Gewebe zweimal auf jeder Seite überziehen. Falls eine noch mehrmalige Behandlung gewünscht wird, können weitere Maschinensätze zur Anwendung gelangen.
Es ist zu beachten, dass die Hauptantriebswellen der verschiedenen Maschinen mittels Klauenkupplungen 153 (Fig. 12) gekuppelt werden können, die von Steuerhebeln 154 bewegt werden können. Die Hauptwelle für alle Maschinen kann, so wie dargestellt, mittels des Getriebes 155, 156 angetrieben werden (Fig. 12). Selbstverständlich kann die Stärke der Lösungen und Zeit der Behandlung und die Stärke des Stromes geändert werden, um sich den verschiedenartigen Geweben oder Fasern anzupassen. Alle diese Arbeitsbedingungen hängen in erheblichem Masse von der Dicke sowohl wie von der sonstigen Beschaffenheit des zu behandelnden Arbeitsgutes ab, und durch praktische Erprobung kann vom Fachmann leicht die jeweils günstigste Behandlungsweise im Rahmen der Erfindung festgestellt werden.
Um ein bestimmtes Ausführungsbeispiel für das Verfahren zu geben, sei das Folgende bemerkt.
Bei der Behandlung von Wollstoffen, wie sie gewöhnlich zur Herstellung von Kleidungs stücken benutzt werden, haben sich vorzügliche Ergebnisse gezeigt, wenn man das Gewebe mit einer Lösung von Natriumpalmitat in den Mengen, die in 15 g weisser kastilischer Seife enthalten sind, auf 3'8 1 Wasser sättigte und auf der Kathode als Niederschlagungsmittel eine Lösung von Aluminiumsulfat oder Aluminiumacetat von i T'w benutzte, während man durch diese Wollstoffe und Lösungen einen Strom hindurchschickte, dessen Dichte ungefähr 5 Amp. pro 30 cm Länge der zylindrischen Elektrodenoberfläche betrug. Die feuchten Stoffe wurden zwischen den Elektroden mit einer Geschwindigkeit von i m in der Minute durchgeführt.
Die Walzen hatten 17'7 cm im Durchmesser. Die Anode bestand aus Aluminium, und zwar in der beschriebenen Art bekleidet, während die Kathode aus Graphit bestand.
Selbstverständlich kann aber auch eine Kathode aus irgendeinem anderen stromleitenden Material benutzt werden.
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Offenbar kann der Fachmann die konstruktiven Einzelheiten sowohl wie die Anordnung der einzelnen Maschinenteile ändern und ebenso kann er die benutzten Verbindungen sowohl wie die einzelnen das Verfahren bildenden Verfahrensstufen abändern, ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen.
PATENT-ANSPRÜCHE : I. Verfahren zum Wasserdichtmachen von Faserstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass das in bekannter Weise mit einer geeigneten seifenbildenden Verbindung (z. B. Natriumpalmitat) genässte Material zwischen entsprechenden Elektroden hindurchgeführt wird, von denen eine elektrisch löslich ist, wobei dem genässten Stoff die Lösung einer Verbindung (z. B. Aluminiumacetat oder Aluminiumsulfat) zugeführt wird, welche mit der seifenbildenden Verbindung in Reaktion tretend, eine wasserdicht machende Substanz (z. B. Aluminiumpalmitat) auf und in den Fasern des Faserstoffes niederschlägt, während ein elektrischer Strom durch das Material hindurchgeht.