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Verfahren zur Herstellung von kohlenstoff-und siliziunarmen Chromlegierungen oder Chrom.
Eine Chromlegierung, beispielsweise Ferrochrom, kann nicht gleichzeitig einen beliebigen Gehalt an Kohlenstoff und Silizium haben. Je mehr Silizium sie enthält, desto geringer ist ihr Gehalt an Kohlenstoff.
Eine Chromlegierung mit verhältnismässig hohem Siliziumgehalt, beispielsweise mehr als io0/, Si, enthält daher immer nur unbedeutende Kohlenstoffmengen. Wird eine solche Chromlegierung mit Stoffen behandelt, welche unter den obwaltenden Verhältnissen Silizium zu oxydieren vermögen und welche keinen Kohlenstoff enthalten, so erhält man als Produkt eine Chromlegierung, die-absolut-höchstens eine so grosse Kohlenstoffmenge enthält.
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Menge Silizium oxydiert worden ist, silizium-und kohlenstoffarm ist. Wenn die Siliziumchromlegierung nur aus Silizium und Chrom besteht, so kann das Endprodukt reines Chrom werden.
Nach der vorliegenden Erfindung, welche den Zweck hat, silizium-und kohlenstoffarme Chromlegierungen oder Chrom darzustellen, verfährt man in solcher Weise, dass in einen Ofen von zweckmässigem Typus, beispielsweise einen Konverter, freier Sauerstoff, z. B. in Form von Luft, durch eine in geschmolzenem Zustande befindliche Chromlegierung mit verhältnismässig hohem Siliziumgehalt, welche infolgedessen nur einen niedrigen Kohlenstoffgehalt besitzen kann, eingeblasen wird. Hiezu werden als Ausgangsmaterial vorzugsweise Chromlegierungen mit mehr als 100f0'Si benutzt, da erst bei einem solchen Siliziumgehalt der entsprechende Kohlenstoffgehalt der Legierung genügend niedrig ist. Vom freien Sauerstoff werden hauptsächlich Silizium und Chrom oxydiert und die gebildeten Oxyde verbinden sich zu einer mehr oder weniger chromreichen Silikatschlacke.
Es wurde gefunden, dass der augenblickliche Chromgehalt der gebildeten Schlacke zu dem augenblicklichen Siliziumgehalt der gebessemerten Siliziumchromlegierungen in einem bestimmten Verhältnis steht, so dass, so lange dieser letztere verhältnismässig hoch ist, der Chromgehalt der Schlacke verhältnismässig niedrig ist. Beispielsweise entsprechen beim Bessemern von Ferrochrom mit hohem Siliziumgehalt folgende ungefähre augenblickliche Werte einander :
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<tb>
<tb> Siliziumgehalt <SEP> der <SEP> Legierung <SEP> : <SEP> Chromgehalt <SEP> der <SEP> Schlacke <SEP> :
<tb> 15 <SEP> bis <SEP> 170/'3 <SEP> bis <SEP> 2%
<tb> o-bisi < '/ <SEP> (, <SEP> etwa <SEP> 150/0'
<tb>
Beim Bessemern von solchem Ferrochrom wird, praktisch genommen, weder Kohlenstoff noch Eisen oxydiert, so lange der Siliziumgehalt der Legierung höher ist als 0'5%.
Weiters wurde gefunden, dass das vorstehend beschriebene Verhältnis zwischen dem Siliziumgehalt der Legierung einerseits und dem Chromgehalt der Schlacke auch eintritt, wenn der Chromgehalt der Schlacke aus einer anderen Quelle stammt als aus der gebessemerten Legierung. Wenn man z. B. während des Bessemerns eine passende Menge Chromoxyd oder Stoffe, welche Sauerstoffchromverbindungen, z. B. Chromit, enthalten, dem Prozesse zuführt, so werden diese ziemlich schnell in der vorhandenen Schlacke aufgelöst, worauf ein Austausch zwischen dem in der Schlacke befindlichen Chrom und dem Silizium in der Legierung stattfindet, bis der Chromgehalt in der Schlacke soweit sinkt, dass er dem augenblicklichen Siliziumgehalt der Legierung entspricht.
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Durch Zuführung einer passenden Menge Sauerstoffchromverbindungen kann man also nicht nur in höherem oder geringerem Grade verhindern, dass eine Oxydation von Chrom stattfindet, sondern auch, besonders wenn die als Ausgangsmaterial benutzte Siliziumchromlegierung genügenden Siliziumgehalt besitzt, bewirken, dass eine grössere Menge Chrom in Form von silizium-und kohlenstoffarmer Legierung gewonnen wird, als dem Prozess in Form von Siliziumchromlegierung zugeführt worden ist.
Bei der Oxydation des Siliziums wird Siliziumdioxyd gebildet, das sich in der vorhandenen Schlacke auflöst ; um die während des Prozesses gebildete Schlacke hinlänglich leichtflüssig zu machen, ist es daher zweckmässig, während des Bessemerns, besonders wenn der Gehalt der als Ausgangsmaterial verwendeten Siliziumchromlegierung an Silizium hoch ist, dem Prozess passende Mengen anderer Siliziumdioxyd bindender Stoffe als Sauerstoffchrom- verbindungen zuzuführen, beispielsweise Kalk (CaO), Magnesia (MgO) oder andere ähnliche Stoffe ! Die Zuführung von Sauerstoffchromverbindungen und eventuell anderen Siliziumdioxyd bindenden Stoffen hat auch noch eine andere Bedeutung als die obenerwähnte.
Durch die Oxydation des Siliziums mit freiem Sauerstoff wird eine beträchtliche Menge Wärme frei. Diese wird teilweise zum Ersatz der Wärmestrahlung vom Bessemerofen und zur Erwärmung des indifferenten Stickstoffes verbraucht, wenn der freie Sauerstoff in Form von Luft zugeführt wird ; jedoch ist der Wärmeüberschuss, wenn Legierungen mit hohem Siliziumgehalt gebessemert werden, so hoch, dass die Temperatur im Ofen unnötig gesteigert wird. Durch Zuführung passender : Mengen Sauerstoffchromverbindungen und eventuell anderer Siliziumdioxyd bindender Stoffe kann diese unnötige Temperatursteigerung verhindert werden.
Andrerseits hat sich gezeigt, dass der Prozess-auch wenn beträchtliche Mengen Sauerstoffchromverbindungen und andere siliziumdioxydbindende Stoffe zugeführt werden-sich in jedem gewünschten Grade durchführen lässt, ohne dass während desselben Wärme (beispielsweise in Form von elektrischer Energie) von aussen zugeführt zu werden braucht,
PATENT-ANSPRÜCHE : I. Verfahren zur Herstellung von kohlenstoff-und siliziumarmen Chromlegierungen oder Chrom, dadurch gekennzeichnet, dass freier Sauerstoff, z. B. in Form von Luft, in einen Ofen von zweckmässigem Typus, z. B. einen Konverter, durch eine in geschmolzenem Zustande befindliche Silizium-Chromlegierung, welche mehr als in'/, Silizium enthält, eingeblasen wird.