AT85758B - Verfahren zur Herstellung besonders haltbarer kolloidaler Lösungen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung besonders haltbarer kolloidaler Lösungen.

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung besonders haltbarer kolloidaler Lösungen. 



   Es ist bekannt, dass man mechanisch hinreichend zerkleinerte feste Stoffe durch Behandeln mit   Lösungen   gewisser Verbindungen in kolloidale Lösungen überführen kann. 
 EMI1.1 
 ein Hydrosol verwandelt wird. Andrerseits ist auch bekannt, dass durch Zusatz bestimmter Elektrolyte oder organischer Nichtelektrolyte die Haltbarkeit bereits vorhandener Sole bedeutend erhöht werden kann. Von solchen Stoffen letzter Art, die gewöhnlich als Schutzkolloide bezeichnet werden, seien unter anderem erwähnt, Eiweiss, Gelatine, Gummiarabikum, Agar, Hausenblase usw. 



   Es wurde nun gefunden, dass wässrige Lösungen von Kirschgummi die beiden eben erwähnten   Wirkungen, nämlich mechanisch   fein zerkleinerte feste Stoffe zu kolloidalisieren und bereits vorhandene Sole zu stabilisieren, in ganz besonders hervorragendem Masse besitzen. Die erhaltenen kolloidalen Lösungen   z-igen   nicht nur, was die Absetzgeschwindigkeit ihrer Teilchen, sondern auch was   ihue Widerstandsfähigkeit   gegen flockende Prinzipien betrifft, eine ganz hervorragende Haltbarkeit. 



   Man hat zwar bereits vorgeschlagen, Gummi, insbesondere arabischen Gummi als Schutzkolloid zu verwenden. Die bisher benutzten Gummiarten sind aber ebenso wie alle anderen bisher verwendeten Schutzkolloide wasserlöslich. Kirschgummi ist aber mit Wasser nur quellbar. Es ist daher überraschend, dass es möglich ist, mit diesem Körper eine ganz hervorragende Wirkung zu erzielen, die sich dahin äussert, dass der Kirschgummi nicht nur die Rolle eines Schutzkolloides, sondern sogar die ganz eigentümliche und ganz neue Rolle eines Entflockers oder Peptisierungsmittels spielt. 



   Als chemische Stoffe, die nach vorliegendem Verfahren kolloidalisiert werden können, seien beispielsweise   erwähnt : Alle   festen Elemente, z. B. Schwefel. Selen, Tellur, Kohlen- stoff in verschiedenen Modifikationen (insbesondere als Russ. Graphit, Blutkohle, Tierkohle),
Silizium, Titan, Nickel, Molybdän, Chrom usw. 



   Ferner kommen chemische Verbindungen wie Bariumsulfat, Bleisulfat, Bleiweiss, Eisen- oxyde. Metallsulfide u. dgl. in Frage. 



   Die Stoffe werden zweckmässig in äusserst fein gemahlenem oder amorphem oder klein- kristallinischem Zustande verwendet. 



   In manchen Fällen führt das vorliegende Verfahren zunächst nicht zu vollständig kolloidalen Systemen. Vielmehr enthalten die hergestellten Sole'ausser den erwünschten   ultramikroskopischen   Teilchen auch gröbere, bereits unter dem Mikroskop oder schon mit blossem Auge sichtbare, Teilchen.   Dies !'   unvollständige Kolloidalisierung tritt z. B. bei Stoffen ein, welche vor der Behandlung mit Kirschgummi nicht genügend weitgehend mechanisch zerkleinert worden sind. 



   In solchen Fällen genügt es, diese noch gröbere Teilchen enthaltende Sole einige Zeit ruhig stehen zu lassen, wobei sich jene gröberen Teilchen zu Boden setzen. Die über- stehende Flüssigkeit wird sodann z. B, durch Dekantieren vom Bodensatz getrennt. Bei genügend langer Absetzzeit enthält dann die gewonnene Flüssigkeit ausschliesslich ultra- mikroskopische Teilchen. Die Trennung der Ultramikronen von den gröberen Teilchen kann naturgemäss auch mittels Zentrifugieren oder Filtrierens vorgenommen werden. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   In dieser Ausführungsform kann das vorliegende Verfahren auch dazu dienen, die Komponenten eines Stoffgemisches weitgehend oder vollständig voneinander zu trennen. Da sich verschiedene Stoffe verschieden leicht kolloidalisieren lassen, so erreicht man durch Wahl geeigneter Mengen des Kirschgummis und durch Wahl geeigneter Mischzeiten, dass der eine Stoff bereits in den kolloidalen Zustand übergeführt ist, während z. B. eine zweite Komponente des ursprünglichen Stoffgemisches noch nicht kolloidalisiert ist. Der anschliessende Sedimentationsprozess oder das anschliessende Zentrifugieren oder Filtrieren führt dann gleich. zeitig mit der Trennung der kolloidalen Teilchen von den nichtkolloidalen auch zu einer Trennung der Komponenten des ursprünglichen Gemisches. 



   Beispiel i :
Eisenoxyd, welches als Farbstoff Verwendung finden soll. wird mit etwa   g'/o   Kirschgummi versetzt, den man vorher in wässerige Lösung gebracht hat, und beides mit der nötigen Menge Wasser innig verrührt. Hört man mit den Rühren auf, so werden sich im Laufe einiger Zeit die etwa in der Masse noch vorhandenen gröberen Teilchen zu Boden setzen und können von der darüber stehenden Suspension abgetrennt werden. Man kann diesen Rückstand unter Umständen noch einmal vermahlen und wiederum mit Kirschgummilösung behandeln. Die erhaltene Kolloidlösung ist alsdann beispielsweise'als Anstreich- 
 EMI2.1 
 



   Beispiel 2 :
Die Hydrosole von elementarem Platin, welche durch elektrische Zerstäubung, z. B. nach dem Verfahren von Bredig, hergestellt worden sind, besitzen eine verhältnismässig 
 EMI2.2 
 bringt in diesen Sol die entsprechende Menge Kirschgummi zur Auflösung, so erhält man Sole von bedeutend überlegener Haltbarkeit. Naturgemäss kann die elektrische Zerstäubung von vornherein statt in reinem Wasser in verdünnter Kirschgummilösung vorgenommen werden. 



   PATENT-ANSPRÜCHE   :  
I. Verfahren zur Herstellung besonders haltbarer kolloidaler Lösungen mit Hilfe von Gummiarten, gekennzeichnet durch die Verwendung wässriger Lösungen von Kirschgummi als Peptisierungsmittel und Schutzkolloid.

Claims (1)

  1. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dass man die zu kolloidalisierenden Stoffe zunächst in bekannter Weise als Hydrosole gewinnt und hierauf Kirschgummi oder Kirschgummilösungen zufügt,
AT85758D 1917-03-03 1918-03-18 Verfahren zur Herstellung besonders haltbarer kolloidaler Lösungen. AT85758B (de)

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