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Selbsttätige Bremsvorrichtung für Seilbahnen.
Im Stamm patente Nr. 83349 ist eine selbsttätige Bremsvorrichtung für Seibahnen jener Art beschrieben, bei welchen bei Bruch des Zugseiles ein Festhalten der Wagen an einem sich über die gesamte Länge der Förderanlage erstreckenden Seile erfolgt, welche Bremsvorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, dass die auf das Seil wirkende Bremseinrichtung unter dem Einflusse einer auf Einrückung abzielenden Kraft steht, die durch eine Vorrichtung veränderlich gemacht ist, welche ihrerseits unter dem Einflusse einer zweiten Kraft steht, die bei der durch die Mitbewegung der festgezogenen Bremseinrichtung mit dem Seil bewirkten Verstellung der genannten Vorrichtung der Bremskraft entgegenwirkt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun eine Ausgestaltung dieser selbsttätigen Bremsvorrichtung in der Weise, dass die auf das Seil einwirkende Bremseinrichtung durch die sie beeinflussende Kraft nicht erst im Momente eines Zugseilbruches eingerückt wird, sondern durch diese Kraft ständig in eingerückter Stellung erhalten wird.
Durch diese Anordnung ist die Gefahr eines Versagens der Bremse durch Nichtfunktionieren ihrer Einrückvorrichtung vermieden, da diese, wie bereits erwähnt, das Seil beständig anfasst. Damit das Seil eine der Bremsrichtung entgegengesetzte Bewegung vollführen kann, ist die Einrichtung so getroffen, dass in diesem Falle die von dem Seil mitgenommene Bremseinrichtung selbsttätig eine Auslösevorrichtung zur Funktion bringt, die das Lüften der Bremsbacken und dadurch die Freigabe des Seiles bewirkt.
Da bei Seilbahnen stets nur ein bestimmtes Seiltrum gebremst werden kann, wird durch das ständige Geschlossenhalten der Backen bzw. durch das dadurch bewirkte beständige Halten der beiden Seiltrume die sofortige Bremsung sowohl nach der einen als auch nach der anderen Richtung erzielt, andrerseits wird aber durch das selbsttätige Öffnen der Backen das nicht zu bremsende Seiltrum freigegeben.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführung der Einrichtung in Fig. i in Aufriss, in Fig. 2 in Stirnansicht und in Fig. 3 in Grundriss dargestellt.
Das über die ganze Bahn sich erstreckende Seil 1 wird von den beiden Backen 2 der Bremsvorrichtung umgriffen, zwischen welchen Schraubenfedern 3 eingeschaltet sind.
Diese Backen, welche in Fig. 2 der Deutlichkeit der Zeichnung halber in geöffnetem Zustande dargestellt sind, werden normal entgegen der Kraft der Federn 3 an das Seil 1 angedrückt und in dieser Lage durch das Gewicht 16 erhalten, welches unter Vermittlung der Rolle 14 sowie des Hebelmechanismus 5, 12, 13 die klauenkupplungsartigen Scheiben 6 und 7 derart verdreht hat, dass eben die Bremsbacken 2 fest am Seile anliegen. Wie im Stammpatente, ist die Bremsvorrichtung an dem Träger 4 gleitbar befestigt und kommt bei der durch Zugseilbruch oder bei sonstigem Anklemmen des Wagens erfolgenden Bewegung des Seiles 1 in der Richtung des angegebenen einfachen Pfeiles mit dem Schwingarm 8 in Berührung, an dessen freiem Ende eine Gewichts-oder Federbelastung. M unter Vermittlung eines über die Rolle 9 laufenden Seiles 11 angreift.
Der das Stellgewicht 16 tragende Hebel 15 ist im Gegensatze zu der Ausführung nach dem Stammpatente nicht mehr durch eine Sperrvorrichtung festgehalten, sondern drückt beständig auf das die Klemmbacken beeinflussende Lenkersystem 5, 12, U. Der
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Hebel 15 ist bei der dargestellten Ausführungsform als Kniehebel ausgebildet, dessen zweiter Arm 17 an der zum Schwinghebel 8 entgegengesetzten Seite der Bremsrichtung sich befindet.
Erfolgt ein Zugseilbruch, so wird, wie im Stammpatente erläutert, das Seil 1 in der Pfeilrichtung in Bewegung gesetzt, nimmt dabei die es anfassende Bremseinrichtung mit, welche auf den Schwinghebel 8 stösst und diesen unter Überwindung des durch das Gewicht M gegebenen Widerstandes verschwenkt, wobei die Rolle 14 längs des Hebels 15 gegen das Gewicht 16 zu sich abwälzt und infolge der dabei allmählig abnehmenden Belastung des Hebels 13 die'Klemmbacken sich etwas lüften. Überwiegt der Druck des Gewichtes 10, welches natürlicherweise auch durch eine starke Feder ersetzt werden könnte, so wird der Schwinghebel 8 gegen seine Ausgangslage zurückbewegt, wobei der Hebelarm des Gewichtes 16 auf die Rolle 14 vergrössert und damit auch der Ausdruck der Bremsbacken 2 an das Seil verstärkt wird.
Die Bremswirkung ist sohin eine sich allmählich ändernde bzw. eine allmählich zunehmende, deren maximale Grösse durch die Wahl der Gewichte 10 und 16 bzw. deren Äquivalente bestimmt ist.
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gewichtsbelasteten Kniehebels 15. Wird nämlich das Seil 1 in der Richtung des gefiederten Pfeiles bewegt, stösst die Bremseinrichtung auf den Hebel 17, verschwenkt diesen, wodurch das Gewicht 16 samt seinem Hebel 15 so weit angehoben wird, dass kein Druck mehr auf die vom Lenkersystem 5, 12, 13 getragene Rolle 14 ausgeübt wird. In diesem Momente vermögen die Schraubenfedern 3 die Bremsbacken auseinander zu drücken, so dass das Seil 1 freigegeben ist.
Es ist klar, dass anstelle des Hebels 17 jede andere Einrichtung verwendet werden kann, welche eine Auslösung der Bremsbacken hervorzurufen imstande ist. So könnte beispielsweise ein sich zwischen die Bremsbacken keilförmig einschiebender Anschlag oder eine Feder werwendet werden, die, wenn in Berührung mit der Bremsvorrichtung kommend, den durch das Gewicht 16 hervorgerufenen Widerstand gegen das Öffnen der Backen überwinden könnten. Wesentlich für die Erfindung ist sohin, dass bei einer der Bremsrichtung entgegengesetzten Bewegung des Seiles 1 eine Auslösevorrichtung für die Bremsbacken betätigt wird, die von irgendeinem Teile der Bremsvorrichtung oder von dieser selbst in Funktion gesetzt wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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die sie beeinflussende Kraft ständig eingerückt ist.