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Schloss für Kipplaufgewehre.
Durch das Stammtpatent Nr. 85385 ist ein Schloss für Kipplaufgewehre bekannt geworden, bei dem die Schlagfeder nicht nur als Abzugsstange und Stangenfeder, sondern auch als Auswerferfeder dient. Der mittels einer verschiebbaren Spannstange das Spannen des Hammers bewirkende Hebel wirkt auch unmittelbar auf den Patronenauswerfer ein und bildet somit gleichzeitig den Auswerferhebel, der beim Kippen des Laufes von der durch die Wirkung der Schlagfeder vorgerückten Spannstange des Hammers verdreht wird und hierdurch das Ausschleudern des Patronenauswerfers bewirkt.
Die Erfindung bildet eine Ausgestaltung dieses Schlosses durch den Ersatz der verschiebbaren, einen selbstständigen Teil bildenden Spannstange durch einen mit dem Hammer gekuppelten Spannhebel. Hierdurch sind Spannhebel, Hammer und Schlagfeder miteinander verbunden und können leicht beim Zerlegen des Schlosses herausgenommen und wieder eingesetzt werden. Während die verschiebbare Spannstange eine sorgfältig ausgeführte Führung verlangt, entfällt durch Anwendung des gekuppelten Spannhebels diese Führung und wird der Bau des Schlosses sehr vereinfacht. Auch erfolgt das Spannen des Hammers mittels des verschwenkbaren Spannhebels wesentlich leichter als mittels der verschiebbaren Spannstange und ist die Kraftwirkung auf den Patronenauswerferhebel eine grössere.
Die Zeichnung veranschaulicht das Schloss nach der Erfindung an einem Kipplaufgewehr mit zwei Läufen. Es sind also alle Teile des Schlosses, so der Patronenauswerferhebel, der Hammer mit seinem Spannhebel und Schlagfeder, der Abzug, die Rast der Schlagfeder usw. doppelt vorhanden.
Fig. i zeigt das Schloss teilweise in Ansicht und teilweise im Längsschnitt im ungespannten Zustand, Fig. 2 ist eine gleiche Darstellung während des Spannens bevor die Kippbewegung vollständig beendet ist und. der Hammer seine Spannstellung vollständig erreicht
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Fig. 4 in gleicher Stellung mit den Läufen in der Schlusslage wieder.
Im Schlossgehäuse 1 lagert drehbar auf einer Achse 2 der Hammer 3, dessen Zündstift 4 bei ungeladenem Gewehr durch eine Bohrung 5 der Stossplatte 6 greift. Mit dem unteren Arm 7 des Hammers 3. ist der eine Arm 9 der U-förmigen Schlagfeder 10 mittels eines Bolzens 8 gelenkig gekuppelt. Der zweite Arm 11 der S. chlagfeder greift mit seinem freien, hakenförmigen Ende 12 unter eine Nase 13 des Hammers. Dei Arm 9 der Schlagfeder 10 trägt einen als Abzugsstange wirkenden Zapfen 14 (Fig. I), der in eine Rast 15 im Schlossgehäuse zur Verriegelung der Feder eingreifen kann.
Mit dem Hammer 3 ist mittels eines Bolzen 16 ein Spannhebel 17 gelenkig verbunden, der in einer Ausnehmung 18 im Verbindungsgehäuse des Vorderschaftes 19 liegt und mit seinem freien Ende 20 in eine längliche Öffnung 21 des Vorderschaftes reicht. In der Öffnung lagert auf einem Bolzen 22 der den Hammer 3 mittels des Spannhebels 17 spannende Hebel 23, der gleichzeitig als Auswerferhebel dient und daher mit einem flügelähnlichen
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des Vorderschaftes auf (Fig. I) und die untere Nase 29 stützt sich auf das freie Ende 20 des Spannhebels 11. Auf dem Vorderschaft 19 ist eine Feder 30 befestigt, die gegen den Patronenauswerferhebel 23 drückt und diesen in der in Fig. i gezeigten Stellung festzuhalten sucht.
Soll das ungeladene Gewehr für den Schuss vorbereitet, also das Schloss in die Spannstellung gebracht werden, dann wird der Lauf in bekannter Weise gekippt (Fig. 2). Bei dieser Drehbewegung drückt das freie Ende 20 des Spannhebels 17 gegen die untere, geneigt vorspringende Nase 29 des Hebels 23, der an einer Drehung behindert ist, weil die obere Nase 27 auf der abgerundeten Fläche 28 des Verbindurrgsgehäuses des Vorderschaftes während der Kippbewegung des Laufes aufliegt. Der Spannhebel wird hierdurch zurückgeschoben und verschwenkt, wobei er sich auf den Boden des Verbindungsgehäuses des Vorderschaftes aufstützt.
Der Spannhebel 17 verdreht hierbei den mit ihm gekuppelten Hammer 3, der den oberen freien Schenkel 11 der U-förmigen Schlagfeder 10 gegen den unteren mit dem Hammer gekuppelten Schenkel 9 drückt und hierdurch die Feder spannt. Sobald der Lauf soweit gekippt ist, dass die obere Nase 27 des Patronenauswerferhebels 23 in die Ausnehmung 18 des Verbindungsgehäuses des Vorderschaftes eintreten kann, verdreht die Schlagfeder 10 mittels des Spannhebels 17 den Patronenauswerfer 23 in der Richtung des Pfeiles. 31 in Fig. 2, bis die Nase 27 des Hebels'in die Ausnehmung 18 im Verbindungsgehäuse des Vorderschaftes 19 einspringt und der Patronenauswerferhebel 23 die Stellung nach Fig. 2 einnimmt.
Durch diese Drehung des Patronenauswerferhebels 23 wird eine Verschiebung des Patronenauswerfers 26 und hierdurch das-Ausschleudern der leeren Patrone bewirkt.
Die Kippbewegung des Laufes ist noch nicht beendet (Fig. 2) und muss weiter fortgesetzt werden. Sobald der Rand der Ausnehmung 18 im Vorderschaft von der oberen Nase 27 des Patronenwerferhebels soweit weg bewegt ist, dass ein kleiner Zwischenraum vorhanden und eine Drehbewegung des Patronenauswerferhebels aus der Ausnehmung 18 ermöglicht ist, dreht ihn die Feder 30 in seine Anfangsstellung zurück (Fig. 3), da die Nase 27 jetzt wieder aus der Ausnehmung 18 im Verbindungsgehäuse des Vorderschaftes austreten kann. Inzwischen haben der Lauf und der Hanmer die Endstellung und die von dem Hammer vorgeschobene Schlagfeder mit ihrem als Abzugsstange wirkenden Zapfen 14 die Rast 15 erreicht. Der Zapfen 14 fällt in die Rast, wodurch die Schlagfeder 10 und der Hammer 3 in ihrer Spannstellung gesichert sind.
Es wird eine neue Patrone in den Lauf eingeführt und der Lauf in die Schlusslage gekippt. Die Stossplatte 6 schiebt die Patrone in den Lauf und drückt den Patronenauswerfer in sein Lager. Der Spannhebel 17 ist unbeeinflusst vom Hammer und gelangt bei Bewegung des Laufes in die Schlusslage wieder in seine Anfangsstellung, in der er mit seinem freien Ende unter die Nase 29 des Patronenauswerferhebels greift.
Zum Abfeuern wird die Sperrung des Abzuges gelöst und auf den Abzug 32 ein Druck ausgeübt. Der Abzug dreht sich um seine Achse und drückt mit seinem Abzugsblatt 35 auf den als Abzugsstange wirkenden Zapfen 14 der Schlagfeder, hebt diesen aus seiner Rast 15 aus, wodurch die Feder den Hammer 3 vorschlägt.