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Behälter und Verfahren zur Beschickung desselben für Trocken-oder Nassschwitzerei bzw. Ent- ölung durch Lösungsmittel von Gatsch und ähnlichen Produkten.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Ausgestaltung des im Patente Nr, 83486 geschützten Behälters (Tasse) und des Beschickungsverfahrens für die Entölung von Rohparaffin o. dgl. durch Trocken-oder Nassschwitzerei bzw. kombiniertes Verfahren oder Anwendung von Lösungsmitteln.
Während nach dem Stammpatente abdichtende Einsätze zur Verwendung kommen, welche nach Erstarrung des Gatsches ausgehoben werden müssen, ist im vorliegenden Falle der Behälter selbst im oberen Teile dicht und im Unterteile siebartig durchbrochen.
Dementsprechend erfolgt die Kuchenbildung im oberen Teile, worauf der Kuchen in den unteren Teil herabsinkt.
Diesem neuartigen Prinzipe ist die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens an-
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Trockenschwitzen gemäss der Erfindung in beispielsweiser Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigen die Fig. I und 2 denselben im Querschnitt in verschiedenen Arbeitsstadien, Fig. g in Draufsicht.
In einer Wanne 1 ist in beliebiger Höhenlage ein Behälter 2 eingesetzt, dessen Wandungen im oberen Teile undurchlässig, im unteren siebartig durchbrochen sind und dessen Boden als Sieb ausgebildet ist.
Die zur Oberflächenvergrösserung dienenden Rohre 3 sind in analoger Weise wie die Behälterwandungen im oberen Teile undurchlässig, im unteren siebartig durchbrochen, ragen durch entsprechende Ausnehmungen des Siebbodens nach abwärts und sind zur Fixierung an einem gemeinsamen Boden 4 festgelegt. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass der Behälter samt den Rohren zur Reinigung bzw. Reparaturzwecken als Ganzes ausgehoben werden kann.
Zur Verhinderung des Auftriebes des herabgesunkenen Kuchens durch das Warmwasser beim Nassschwitzprozess dient ein Siebdeckel 5, der Aussparungen für die Rohre 3 besitzt und in der Höhe der Kuchenoberfläche festgelegt werden kann. Zur bequemen Einstellung des Siebdeckels 5 sind zweckmässig in den Ecken desselben Kugelführungen 6 vorgesehen.
Die Regulierung des Kühl-bzw. Warmwasserniveaus sowie des Ölabflusses wird mittels des Wasserzulaufrohres 7 und absperrbaren Ausläufen bewirkt, welch letztere an einer Seitenwand der Wanne 1 angebracht sind.
Ein Auslauf 8 begrenzt die Höhe des Kühlwasserspiegels, ein Auslauf 9 vermittelt den Austritt von Warmwasser und Öl. Ein Bodenauslauf 10 dient der Entleerung der Wanne von Wasser bzw. entöltem Paraffin.
Für den Fall, dass das Warmwasser den Behälter durchströmen soll, ist zweckmässig am untersten Auslauf 10 ein schwenkbares Rohr 11 angebracht. Dasselbe kann in solcher Neigung eingestellt werden, dass der Spiegel des Warmwassers in solcher Höhe konstant bleibt, dass nur die darüber liegende Olschichte beim Auslauf 9 austreten kann, Das
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dem Zufluss entsprechende überschüssige Warmwasser fliesst dann durch das schwenkbare Rohr 11 ab.
Letzteres kann natürlich auch hochgestellt als Kühlwasserüberlauf und in der tiefsten Stellung zur Entleerung verwendet werden.
Um beim Trockenschwitzen, wo der Siebdeckel 5 naturgemäss wegbleibt und im Falle eines kombinierten Nass-Trockenschwitzens das vollkommene Entleeren der Vorrichtung zu erleichtern, ist es vorteilhaft, den Boden der Wanne 1 wie auch den zur Fixierung der Rohre 3 dienenden gemeinsamen Boden geneigt anzubringen.
Das Verfahren zur Kuchenbildung und Entölung spielt sich beispielsweise beim Nassschwitzverfahren folgendermassen ab :
In die mit dem Behälter 2 und den Rohren 3 adjustierte Wanne 1 wird kaltes Wasser bis zn entsprechender Höhe innerhalb der undurchlässigen Teile des Behälters ein-
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den Rohren 3 so hoch gestiegen ist, dass der Gatsch allseitig gekühlt u'1d zu ausreichender Erstarrung gebracht wird. Das Kühlwasser wi-d sodann abgelassen, wobei der gebildete Kuchen allmählich in den durchbrochenen Teil des Behälters 2 he-absinkt.
Bei Ausführung des Verfahrens itt es naturgemäss vollkommen gleichgültig, ob der eingebrachte Gatsch nur so weit zum Erstarren gebracht wird, dass er einerseits nicht mehr ausfliessen kann, andrerseits dem Herabgleiten nicht widerstrebt, oder ob der Gatsch durch energische Kühlung zur vollständigen Erhärtung gebracht wird und sodann, um das Herabgleiten zu ermöglichen, durch Einleiten von Warmwasser o. dgl. an der Oberfläche zum Schmelzen gebracht wird, so dass er sich von dem undurchlässigen Teil des Behälters loslöst.
Ist der Kuchen am Siebboden angelangt, wird der Siebdeckel 5 in der Höhe der Kuchenoberfläche festgelegt, worauf mit der Zufuhr von Warmwasser der Schwitzprozess eingeleitet wird.
Wenn es notwendig ist, das Schwitzen des Kuchens durch strömendes Warmwasser zu steigern, wirkt das Schwenkrohr 11 als Wasserüberlauf, indem es entsprechend dem zulässigen Höchstwasserstand eingestellt wird.
Das ausgeschwitzte Öl (Ablauf) sammelt sich in einer Schichte über dem Wasse'und fliesst durch den Auslauf 9 ab.
Nach vollendeter Entölung wird heisses Wasser durchgeschickt und das gelöste Paraffin mit dem Wasser durch den Bodenauslauf abgelassen.
Die Vorrichtung ist nicht nur für das vorstehend beschriebene Nassschwitzverfahren, sondern auch für sämtliche bekannte Entölungsverfahren verwendbar und gestattet vor allem jederzeit ohne Unterbrechung der Arbeit den Übergang von der Nassschwitzerei zur Trockenschwitzerei, falls ein solcher während des Betriebes als wünschenswert erkannt wird.
In jedem Falle wird mit dem Verfahren und der Vorrichtung gemäss der Erfindung die bestmöglichste Fraktionierung bei verminderter Arbeitszeit erzielt.
PATENT-ANSPRÜCHE : I. Verfahren zur Herstellung von Kuchen aus Gatsch und ähnlichen Produkten für Trocken-und Nassschwitzerei, oder für kombiniertes Verfahren sowie Entölung durch Lösungsmittel nach Patent Nr. 83486, dadurch gekennzeichnet, dass der flüssige Gatsch zwischen den im oberen Teil undurchlässigen Wandungen eines Behälters (Tasse) zur Erstarrung kommt und der Kuchen bei Ablassen des Wassers in den unteren, siebartig durchbrochenen
Teil desselben herabsinkt, worauf er dem Schwitzverfahren oder der Entölung durch Lösungs- mittel unterworfen wird.