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Die Erfindung bezieht sich auf Farbenkinematographie und im besonderen auf die Projektion zweier auf Standard-Films aufgenommener Farbenbilder auf einen Schirm. Damit sich ein dem Auge angenehmes Resultat ergibt, ist es ratsam, dass die senkrechte Abmessung eines Bildes sich zur wagrechten im Verhältnis von 3 zu 4 verhält ; die gebräuchlichen normalen Projektionsapparate sind für dieses Verhältnis eingerichtet. Bei einigen Verfahren für Zweifarben-Kinematographie werden zwei durch Farbenfilter von komplementärer Färbung aufgenommene Bilder nebeneinander erhalten, so dass die Breite des Bildes geteilt ist, während die senkrechte Abmessung unverändert blieb, was zur Folge hat, dass die senkrechte zur wagrechten Abmessung im Verhältnis von 3 zu 2, statt 3 zu 4 steht.
Zur Beseitigung dieses Übelstandes sind verschiedene Methoden vorgeschlagen. Bei anderen Verfahren der Farben-Kinematographie werden innerhalb der für ein einzelnes Bild bestimmten Fläche vier Bilder aufgenommen, was jedoch anormal kleine Bilder ergibt, die eine'sehr starke Vergrösserung erfordern.
Bei einer anderen Anordnung werden die Bilder auf dem Film so aufgenommen, dass die wagrechten Linien der Gegenstände parallel zur Länge des Films stehen und den Film lässt man dann wagrecht statt senkrecht durch den Projektionsapparat laufen. Das Bild erscheint dann auf der Projektionswand in richtiger Stellung und das übliche wünschenswerte Verhältnis zwischen senkrechter und horizontaler Abmessung ist eingehalten. Diese Anordnung erfordert jedoch einen besonderen Projektionsapparat, der es ermöglicht, den Fim wagrecht durch das Fenster laufen zu. lassen. In vielen Theatern würde sich die Anschaffung eines besonderen Projektionsapparates mit seinen Zubehörteilen für eine nur gelegentlich mögliche Vorführung von selbst verbieten.
Die vorliegende Erfindung gestattet, das erwünschte Ergebnis zu erzielen, ohne die Übelstände, von denen die Projektion abnormal kleiner Bilder begleitet ist und ohne die notwendigkeit der Beschaffung eines besonderen Projektionsapparates. Nach dieser Erfindung wird ein Film, auf dem wie bei dem oben zuletzt erwähnten Verfahren, die Bilder so aufgenommen werden, dass die wagrechten Linien der Gegenstände parallel zur Länge des Films liegen, senkrecht durch einen gewöhnlichen Projektionsapparat geführt und das Bild dann
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Schwarz-Weiss-Bildern zu Farbenbildern erforderlichen Abänderungen lassen sich in wenigen Minuten machen. Verschiedene optische Verfahren können für diesen Zweck angewendet werden.
Die optische Drehung durch Prismen oder Spiegel von Bildern, die schräg auf einen Film aufgenommen und für Farbenarbeit derart kombiniert werden, dass die Bilder auf der Projektionswand im wesentlichen in Normalstellung erscheinen, wurde bereits früher vorgeschlagen ; die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Anordnungen, durch die die in der beschriebenen Weise auf dem Film angeordneten Bilder um 900 optisch gedreht werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen wiedergegeben.
Fig. i ist eine Seitenansicht des Projektionsapparates, wobei einige Teile fortgelassen sind. In den Fig. 2 und 3 sind Vorder-und Rückansichten wiedergegeben. Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie 4 - 4 der Fig. i. In den Fig. 5 und 6 ist in Aufriss und Grundriss eine geteilte Linse und die Vorrichtung zu ihrer Einstellung dargestelle. Die Fig. 7, 8 und 9 zeigen eine Aufrichteprisma in Seitenansicht, Grundriss und Stirnansicht. Fig. 10 zeigt in schaubildlicher Ansicht den Weg eines Lichstrahles durch das Aufrichteprisma. Fig, n ist eine schaubildliche Ansicht einer Anordnung von drei Prismen, die an Stelle eines einzigen Aufrichteprismas treten können.
Der Film i wird in der üblichen Weise durch das Fenster 2 hindurchgeführt.
Eine äussere zylindrische Hülse 3 ist in einen gewöhnlichen Projektionsapparat an Stelle der üblichen Projektionshülse eingepasst. Mit ihr ist ein äusseres Rohr 4 verbunden, in welches ein Schieber 5 mit einer Linse 6 und mit Farbenfiltern 7 und 8 eingesetzt werden kann. Bei den gewöhnlichen Verfahren zur Projektion eines Zweifarbenbildes wird jedes Bild durch ein besonderes Linsensystem projiziert und die genaue Kombination der beiden Bilder auf der Projektionswand wird durch seitliches Verrücken oder Schwenken um ortsfeste Drehzapfen einer oder beider der die Linsensysteme enthaltenden Rohre erzielt.
Diese Einstellung lässt sich nicht leicht durchführen und Schwierigkeiten ergeben sich aus den Unterschieden in den optischen Eigenschaften der beiden Linsen. Diese Schwierig-
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keiten werden nach der Erfindung dadurch beseitigt, dass das vordere Glas der Linse eines Standard-Projektors in zwei Hälften geteilt wird und dass die beiden Hälften mit ihren gekrümmten Kanten einander zugekehrt werden oder derart, dass die Flächenkante der einen Hälfte der gekrümmten Kante der anderen benachbart ist. Die gekrümmten Kanten können dort, wo sie einander zugekehrt sind geebnet werden. In Fig. 4 bezeichnen 9 und 10 die
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Richtung wird die Linsenhälfte 9 durch einen Nocken 13 eingestellt, der mit dem Hebelarm 14 verbunden ist.
Die Federn 15, 16 und 17 dienen dazu, die Teile der Linse in Berührung mit den Einstellungsnocken zu halten. Mit Hilfe dieser Einstellungen können die beiden Farbenaufnahmen leicht und genau auf der Projektionswand zur Deckung gebracht werden.
Um das auf der Projektionswand gesehene Bild um 900 drehen zu können, ist in dem Ausführungsbeispiel ein Aufrichteprisma 18 (Fig. 7,8, 9 und 10) an einem Träger 19 derart befestigt, dass die Basisfläche des Prismas im Winkel von 450 zu der durch die Achse des Projektors gehenden wagrechten Ebene steht. Vermittelst der Schlitze 20 und 21 (Fig. 2) innerhalb der bogenförmigen Glieder 22, die drehbar am Ende des Rohres 4 angeordnet sind, kann diese Neigung etwes geändert werden.
In Fig. 2 ist das Prisma 18 in punktierten Linien dargestellt und der Träger 19 ist bei 23 mit Scharnieren befestigt und kann vermittelst der Muttern 24 und 25, die gegen die an die bogenförmigen Glieder 22 angelenkten Klemmglieder 26 und 27 wirken, in der gewünschten Lage gesichert werden.
Wie sich aus den Fig. 8 und 10 ergibt, erleiden die von dem hinter dem Prisma befindlichen Gegenstand ausgehenden Lichtstrahlen eine Brechung an der rückwärtigen und an der Vorderfläche des Prismas und eine Ablenkung an der Grundfläche desselben, so dass der auffallende Strahl parallel zu dem einfallenden verläuft, das Bild aber um goo gedreht ist, wie das durch die Buchstaben A, B in Fig. 10 veranschaulicht ist.
Das einzelne Aufrichteprisma kann durch eine Zusammenstellung von drei rechtwinkligen Prismen ersetzt werden, wie das Fig. 11 zeigt, in der der Weg eines Lichtstrahles durch die Zusammenstellung von Prismen und die winkelige Drehung des Gegenstandes A, B gleichfalls erläutert ist. Die Prismen können zusammengekittet we : den. Um jedoch die Anzahl Obel flächen, auf denen ein Lichtverlust durch Reflexionen eintreten kann, zu vermindern, ist es besser, die drei Prismen in ein einzelnes Verbundprisma von gleicher Gestalt zu vereinigen.
Dasselbe Ergebnis lässt sich durch drei Spiegel erreichen, die die Stelle der drei reflektierenden Prismenflächen einehmen. Der erste Spiegel wird unmittelbar vor der Projektorlinse angeordnet und erhält eine Neigung von 45"zur horizontalen Ebene, steht aber im rechten Winkel zu der durch die Achse des Projektors gehenden senkrechten Ebene. Der zweite Spiegel e. hält gleichfal1s eine Neigung von 450 zur wagrechten Ebene, steht aber im rechten Winkel zu der Ebene des ersten Spiegels. Der dritte Spiegel wird je nach der Stellung des zweiten Spiegels etwas nach rechts oder links davon gerückt und ist im Winkel von 450 zu der durch die Achse des Projektors gehenden senkrechten Ebene geneigt.
Bei der bislang beschriebenen Anordnung würden Bilder von jedem der beiden Komplementärbilder des Filmes durch jede Linsenhälfte projiziert werden. Das Bild, das dem grüngefilterten Teile zukommt und durch den grünen Filter projiziert wird, kann mit dem Bilde, dass dem rotgefilterten Teile des Films zukommt und durch den roten Filter projiziert wird, auf der Projektionswand so kombiniert werden, dass sich ein Bild von nahezu natürlichen Farben ergibt. Von den anderen Aufnahmen würde die eine unterhalb des Bildes liegen und nur grün wiedergeben und die andere oberhalb des wahren Bildes liegen und nur rot wiedergeben.
Diese ausserhalb liegenden Bilder werden bei der beschriebenen Anordnung vermittelst einer dünnen senkrechten Trennungswand 30, 31 aus schwarzem Stoff, die sich von der geteilten Linse nach dem Film erstreckt und mit dem die beiden übe-einstimmenden Aufnahmen trennenden Mittelteil des Films zusammenfällt, an der Bildung verhindert. Diese Trennungswand begrenzt das durch die Aufnahme an jeder Hälfte des Films fallende Licht auf die betreffenden Linsenhälften und schneidet dabei das aussenliegende, in nur einer Farbe gebildete Bild, das im anderen Falle auf der Projektionswand in Erscheinung treten würde.
Um die Entfernung zwischen der Linse und dem Fenster verändern zu können, schiebt sich in dem Ausführungsbeispiel das Ende der Scheidewand 30 über den ortsfesten
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wird und mit einem Ansatz 37 der Scheidewand 31 gegen die Tätigkeit einer Feder 38 in Eingriff steht, eingestellt werden kann....,.- ;
Der die Linse 6 und die FarbenBlter f und 8 enthaltende Schieber 5 ist bei dem Ausführungsbeispiel rund und wird durch schwache Federn 39 in Stellung gehalten. Paare von komplementär gefärbten Filtern können jedoch in einem rechtwinkligen Schieber angeordnet werden, so dass die vorherrschenden Töne des auf der Projektionswand in Erscheinung tretenden Bildes je nach Bedürfnis dadurch verändert werden können, dass ein anderes Filterpaar vor die Linse gesetzt wird.