AT8498U1 - Gerät zur intraoralen distraktionsosteosynthese zum erweitern des oberkiefers - Google Patents

Abstract

Gerät zur intraoralen Distraktion des Oberkiefers nach einer Osteotomie unter Anwendung von Distraktionskräften direkt am Knochen mit dem Ziel den Kiefer zu rekonstruieren, wobei die Abstände zwischen den zwei Knochensegmenten durch graduelles Expandieren vergrößert werden, umfassend ein Distraktionsmodul mit zwei äußeren Enden (7), deren gegenseiter Abstand durch eine Expansionsschraube (3,4,5,6) im Distraktionsmodul geändert werden kann, und zwei Stoßplatten (1), die direkt an dem Knochen befestigt werden können, wobei die Stoßplatten (1) mit einer Verlängerung versehen sind, die so ausgebildet ist, dass eine Fixierung eines jeweiligen Endes (7) des Dis-traktionsmoduls auf oder innerhalb der Verlängerung der Stoßplatten (1) ermöglicht ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Distraktionsvorrichtung zur Anwendung von Distraktionskräften direkt auf zwei gegenüberliegenden Knochensegmenten des Gaumenknochens angepasst ist, um ihren gegenseitigen Abstand zu vergrößern, wobei die Verlängerungen auf den Stoßplatten (1) aufwärts von den Stoßplatten (1) vorstehen, um durch das weiche Gewebe des Gaumens in die Mundhöhle zu dringen und weiters die Enden (7) des sich entlang des Gaumens erstreckenden Distraktionsmoduls aufzunehmen.

Description

2 AT 008 498 U1

Die Erfindung betrifft eine Distraktionsvorrichtung zur Expansion eines Knochens nach Osteotomie wie im Oberbegriff von Anspruch 1 beschrieben; eine solche Distraktionsvorrichtung ist aus der US-A-5,885,290 bekannt. 5 Insbesondere betrifft die Erfindung eine Distraktionsvorrichtung, die verwendet wird, um einen Oberkiefer (Maxillae) nach Osteotomie aufzuweiten, sowie die Fixierung einer einstellbaren Überbrückung an dem Gaumenknochen mit dem Ziel, den Abstand zwischen den einander gegenüberliegenden Hälften des Kiefers schrittweise zu vergrößern. io Die Vorrichtung wird in der Oberkiefer-Gesichtschirurgie verwendet, insbesondere in der or-thognatischen Chirurgie bei Patienten mit engen Maxillae. Sie betrifft eine Entwicklungsstörung, manchmal angeboren wie Lippen- und Gaumenspalten, die zu Kreuzbiss, Engstellung der Zähne, Behinderung der Nasenatmung, gestörte Okklusion mit dem unteren Zahnbogen sowie einem psychosozialen ästhetischen Problem führen. Aufgabe der Erfindung ist es, die dentale 15 Okklusion wiederherzustellen, die Nasenatmung zu verbessern und dem Gesicht normale Proportionen zu verleihen.

Die Vorteile dieser Erfindung im Vergleich zu zahngetragenen Vorrichtungen (die von Leone, Schellino und Modica (EP 0846446), Palmisano (WO 9629964), Bernhard Förster 20 (WO 9628110 und WO 9810708), Klapper und George (EP 0706349) patentiert wurden) bestehen darin, dass durch das hohe Niveau der Kraftaufbringung keine oder eine geringere Drehung der Kiefersegmente in der Frontalebene stattfindet, dass sie zu einer orthopädischen und nicht zu einer orthodontischen Expansion führt, dass ein dentoalveolärer Relaps während und nach der Expansion nicht zu erwarten ist, dass die austauschbaren Expansionsmodule eine 25 Fortsetzung der Expansion ermöglichen, ohne dass auf die Herstellung einer neuen Vorrichtung zurückgegriffen werden muss, und dass dem Orthodontisten alle Zähne zur Verfügung stehen, um eine aktive orthodontische Behandlung zu beginnen, bevor der Stabilisierungszeitraum beendet ist. 30 Dies wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung durchgeführt, wie sie in Anspruch 1 beschrieben ist.

Anders betrachtet umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung 35 zwei Stoßplatten, die an dem Gaumenknochen befestigt werden (processus palatinus ossis maxillaris), entweder mit Schrauben in Bohrlöchern (bei der vorliegenden Beschreibung) oder durch andere Mittel wie Stifte, links und rechts unter den weichen Geweben, eine kastenartige Verlängerung, die durch einen Schlitz (bei der vorliegenden Beschreibung) 40 oder einen anderen Scharniermechanismus vorgesehen ist, in oder an der das Distraktionsmodul befestigt ist. Die Verlängerung durchsticht die weichen Gewebe; verlängerbare Teile (Disktrationsmodule) mit unterschiedlicher Länge, bei der vorliegenden Beschreibung vier, mit Verbindungsmöglichkeiten an beiden Seiten (bei der vorliegenden Beschreibung Flügel), die in oder an die Verlängerung der Stoßplatten passen. 45

Das Distraktionsmodul umfasst eine Teleskopschraube. Die Teleskopschraube ermöglicht es, den Distraktionsabschnitt kompakt zu halten, was zu einer größeren Streckung bei geringer Ausgangslänge führt. Module von unterschiedlicher Länge ermöglichen im Einzelfall eine Wahl der richtigen Ausgangsgröße und, bei der vorliegenden Beschreibung, einen Austausch durch so eine größere Größe, wenn dies für notwendig erachtet wird.

Die Schrauben oder Stifte, die zum Fixieren der Stoßplatte an dem Gaumen verwendet werden, haben geeignete Längen, um eine Beschädigung der Zahnwurzeln zu vermeiden. 55 Nach einer Latenzzeit von vier bis sieben Tagen kann die Aktivierung beginnen, um 1/3 mm 3 AT 008 498 U1 täglich. Nach einer Distraktionszeit von ein bis zwei Wochen und einer Stabilisierungszeit von ein bis drei Monaten kann der Orthodontist mit fixierten orthodontischen Geräten beginnen. Ein oder zwei Monate später wird die Vorrichtung entfernt. Ein vollständige Knochenkonsolidierung tritt in dem medianen vertikalen Distraktionsbereich und in den seitlichen horizontalen Distrakti-5 onsbereichen auf.

Vorteilhafterweise ist die Expansionsschraube eine mechanische Schraubspindel, die drei Teile aufweist, die ineinander passen, wobei der zentrale Abschnitt den größten Durchmesser hat, um als Verbindungsmuffe zu wirken, und an seinen Enden mit Innengewinden mit entgegenge-io setzter Richtung und unterschiedlichen Größen versehen ist, in die zwei zueinander gegenüberliegende Teleskoparme passen, die sich ineinanderbewegen können und praktisch die gleiche Länge wie die Verbindungsmuffe haben, so dass sie sich vollständig in die und aus der zentralen Verbindungsmuffe bewegen können. 15 Der flache kegelförmig geformte Flügel an einer der Seiten des Teleskoparms (bei dieser Konstruktion) ermöglicht es, das Distraktionsmodul in den Verlängerungskasten der Stoßplatte einzupassen.

Eine Färb- oder Formcodierung an der Verbindungsmuffe ermöglicht eine Steuerung der Ge-20 schwindigkeit der schrittweisen Streckung.

Drei Bohrungen mit Gewinde an einer Seite der Verbindungsmuffe ermöglichen eine Blockierung der Bewegungen des Moduls mit einer Blockierschraube. 25 Die Vorrichtung ist aus Titan hergestellt. Dieses Material ist bekannt für seine optimale Biokompatibilität, sowohl für ein Einsetzen in den Knochen (Osteointegration) und ein Einsetzen in die weichen Gewebeteile. Keine Allergien gegen Titan sind beschrieben worden. Dimetalose ist ausgeschlossen worden. 30 Die Erfindung zeichnet sich am meisten dadurch aus, dass die Expansionskraft direkt auf den Knochen und nicht indirekt über die Zähne aufgebracht wird.

Diese und andere kennzeichnende Merkmale der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung deutlich, in der auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen wird, die eine 35 beispielartige Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigen, und in denen:

Fig. 1 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Distraktionsvorrichtung in der verlängerten Position an dem Gaumen zeigt, gesehen von der Außenseite des Mundes nach innen in einem Maßstab von 2:1; 40 45 50

Fig. 2 eine Draufsicht einer Vorrichtung in zusammengeschobener und verlängerter Position zeigt;

Fig. 3 eine Vorderansicht eines Distraktionsmoduls in zusammengeschobener Position in einem Maßstab von 4:1 zeigt;

Fig. 4 eine Seitenansicht einer Stoßplatte mit Kastenverlängerung in einem Maßstab von 4:1 zeigt;

Fig. 5 eine Draufsicht einer Stoßplatte mit einer Verlängerung in einem Maßstab von 4:1 zeigt;

Fig. 6 die Draufsicht eines Distraktionsmoduls in verlängerter Position in einem Maßstab von 4:1 zeigt.

In diesen Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Elemente.

Eine Distraktions-Osteotomie ist ein chirurgischer Eingriff zur Korrektur einer Deformation oder Krümmung eines Knochens, der gekrümmt oder zu kurz ist, wobei der Knochen in wenigstens 55 zwei Knochenabschnitte geteilt wird, die durch dynamische Osteosynthese wieder verbunden

Claims (8)

1. 4 AT 008 498 U1 werden, d.h. durch schrittweise Repositionierung und Fixierung der Knochenabschnitte mit Hilfe von Führungsstangen, kleinen Metallplatten, Schrauben, Stiften, Knochenklammern oder -ringen. 5 Die in Fig. 1 dargestellte Distraktionsvorrichtung dient zur Aufweitung des Oberkiefers nach einer kortikalen doppelseitigen horizontalen Osteotomie und einer vertikalen Medianosteotomie. Sie umfasst die folgenden Teile: zwei Stoßplatten 1, die mit Schrauben oder Stiften an dem Gaumenknochen (processus palati-io nus ossis maxillaris) links und rechts der Mittellinie fixiert sind; ein Distraktionsmodul, das in Fig. 3 und 6 mit unterschiedlichen Längen dargestellt ist. Das Distraktionsmodul ist eine mechanische Schraubspindel, die aus drei ineinanderpassenden Teilen besteht. Der zentrale Teil hat den größten Durchmesser, um als Verbindungsmuffe 5 zu wirken, und ist an seinen Enden mit Innengewinden mit entgegengesetzter Richtung und unter-15 schiedlichen Größen versehen, in die zwei einander gegenüberliegende Teleskoparme 3, 4 passen, die sich ineinanderbewegen können und praktisch die gleiche Länge wie die zentrale Verbindungsmuffe 5 haben, so dass sie sich vollständig in die und aus der Verbindungsmuffe bewegen können. 20 Die Verbindungsmuffe 5 weist drei Bohrungen mit Innengewinde 6 zum Aufnehmen einer Blockierschraube auf. Die freien Enden der Teleskoparme tragen einen äußeren konischen Flügel 7, der in die Innenmuffe 8 der Stoßplatten 1 passt (bei dieser Konstruktion). Ansprüche: 1. Gerät zur intraoralen Distraktion des Oberkiefers nach einer Osteotomie unter Anwendung 30 von Distraktionskräften direkt am Knochen mit dem Ziel den Kiefer zu rekonstruieren, wo bei die Abstände zwischen den zwei Knochensegmenten durch graduelles Expandieren vergrößert werden, umfassend ein Distraktionsmodul mit zwei äußeren Enden (7), deren gegenseiter Abstand durch eine Expansionsschraube (3,4,5,6) im Distraktionsmodul geändert werden kann, und zwei Stoßplatten (1), die direkt an dem Knochen befestigt werden 35 können, wobei die Stoßplatten (1) mit einer Verlängerung versehen sind, die so ausgebil det ist, dass eine Fixierung eines jeweiligen Endes (7) des Distraktionsmoduls auf oder innerhalb der Verlängerung der Stoßplatten (1) ermöglicht ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Distraktionsvorrichtung zur Anwendung von Distraktionskräften direkt auf zwei gegenüberliegenden Knochensegmenten des Gaumenknochens angepasst ist, um ihren gegen-40 seitigen Abstand zu vergrößern, wobei die Verlängerungen auf den Stoßplatten (1) aufwärts von den Stoßplatten (1) vorstehen, um durch das weiche Gewebe des Gaumens in die Mundhöhle zu dringen und weiters die Enden (7) des sich entlang des Gaumens erstreckenden Distraktionsmoduls aufzunehmen.
2. 2. Distraktionsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Enden (7) des Distraktionsmoduls konisch sind.
3. 3. Distraktionsvorrichtung nach Anspruch 2, wobei die Verlängerungen mit einer Innenmuffe (8), in welcher das konische Ende (7) das Distraktionsmoduls passt, versehen sind. 50
4. 4. Distraktionsvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei die Enden (7) des Distraktionsmoduls durch einen Scharniermechanismus auf den Verlängerungen der Stoßplatten (1) befestigt sind.
5. 5. Distraktionsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Distrakti- 5 AT 008 498 U1 onsmodul eine mechanische Schraubspindel ist, umfassend drei ineinanderpassende Teile (3,4,5), wobei eine zentrale Verbindungsmuffe (5) mit einem größten Durchmesser vorgesehen ist, deren zwei Enden mit gegenläufigen Innengewinden mit verschiedenen Abmessungen versehen sind, und weiters zwei teleskopische Arme mit Außengewinde (3,4) vor-5 gesehen sind, die mit den jeweiligen Innengewinden der zentralen Verbindungsmuffe (5) Zusammenwirken, um sich vollständig in und aus der zentralen Verbindungsmuffe (5) zu bewegen.
6. 6. Distraktionsvorrichtung nach Anspruch 5, wobei die zwei Arme (3,4) mit Außengewinde io derart ausgebildet sind, daß sich einer der Arme in den anderen bewegen kann.
7. 7. Distraktionsvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, wobei jeder der beiden Arme (3,4) die Länge der zentralen Verbindungsmuffe (5) aufweist.
8. 8. Distraktionsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 7, wobei die Verbindungsmuffe (5) mit einer Querbohrung (6) zur Aufnahme einer Blockierschraube versehen ist. 20 Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 25 30 35 40 45 50 55