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Bleisehmelzofen.
Zur Gewinnung von Blei aus den Erzen verwendet man sogenannte schottische Herd- öfen, bei denen die Erze untermischt mit Brennstoff an einer wassergekühlten Rückwand angestaut und dann ausgeschmolzen werden. Hierbei bläst man durch den Erzhaufen erwärmte Luft, die von einem Verteilungskasten aus durch eine Mehrzahl von Düsen hindurchtritt, die ihrerseits quer durch den Kühlwasserbehälter der Rückwand hindurchragen. Während der Auf- . bereitung der Erze müssen diese von Arbeitern alle fünf bis zehn Minuten aufgebrochen, auf die Arbeitsplatte herausgezogen, gereinigt und dann wieder auf den Herd zurückgebracht werden.
Dies ist eine äusserst ungesunde Tätigkeit, da sie im Bereiche giftiger Bleidämpfe auszuführen ist, obgleich letztere durch eine Art Rauchfang über dem Herde abgezogen werden.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist es nun, die Aufbereitungsarbeiten durch selbsttätig wirkende Maschinen ausführen zu lassen. Dabei müssen für die einzelnen Arbeitsvorgänge verschiedene Vorrichtungen vorgesehen werden. Um nun alle Teile der aufgeschichteten Erzmassen nacheinander in deren Wirkungsbereich zu bringen, wird der Ofen ringförmig ausgebildet und um seine Achse gedreht Auf diese Weise gelangen alle Stellen des Herdes nacheinander vor eine selbsttätig arbeitende Beschickungsvorrichtung, dann in den Bereich auflockernder Rechen und schliesslich vor Abdämmschaufeln. Alle diese einzelnen Vorrichtungen lassen sich in wech- selnder Reihenfolge rings um den drehbaren Herd anordnen. So kann man die aufzubereitende Erzmasse nach Belieben durcharbeiten lassen.
Endlich sind noch Vorrichtungen vorgesehen, um das geschmolzene Metall aus dem Herd abzuführen, ohne den Betrieb desselben zu unterbrechen.
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel dar. Fig. i ist eine Vorderansicht des
Schmelzofens, und zwar sind in dieser Figur die vor dem Ofen stehenden Vorrichtungen zum
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Beschickungsvorrichtung für Erze und Brennstoff ; Fig. 5 ist ein Schnitt nach 5-5 der Fig. 2 und stellt eine der Rühr-und Rechenvorrichtungen dar ; Fig. 6 ist ein Schnitt nach 6-6 der Fig. 2 und zeigt eine der Vorrichtungen, die zur Abdämmung der Masse im Herd dienen ; Fig. 7 ist ein Schnitt nach 7-7 der Fig. 2 und zeigt ein Abteil des Herdes in Endansicht ; Fig. 8 ist ein Schnitt durch dieses Abteil nach 8-8 der Fig. 7 und Fig. 9 ist ein Schnitt durch ein solches Abteil, um den Überlauf am Sumpf zu zeigen.
Der eigentliche Herd wird von einei grösseren Anzahl von Pfosten 10 getragen, welche das Fundament darstellen. Auf jedem dieser Pfosten befindet sich ein Lagerbock 11 zur Aufnahme einer Rolle oder Walze 12, auf welche eine kreisförmig abgebogene Laufschiene 13, vorzugsweise in Form eines 1-Trägers gehalten, eingreift. In der Mitte des so gebildeten Fundamentes befindet sich ein stärkerer Pfosten 14, auf welchem ein mit einem Flansch versehener Stutzen 15 befestigt ist. Durch diesen Stutzen hindurch erstreckt sich die Hauptwindröhre 16, während auf'dem Stutzen selbst eine Lagerplatte 17 ruht.
Mit dieser Lagerplatte sind die inneren Enden von Trägern 18 verschraubt, welche sich von hier aus radial nach auswärts erstrecken, und die äusseren Enden dieser Träger dienen zur Unterstützung der erwähnten Laufschiene 13. Die Träger 18 mit der Lagerplatte 17 und der Umlaufschiene 13 bilden die eigentliche Unterstützung und das Gestell für den Sumpf. Ein mit Verzahnung versehener Ring 19 ist in den Trägern 18
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Die Welle wird an ihrem inneren Ende von Lagern 22 auf dem Pfosten 14 getragen, während das äussere Ende durch ein Lager 23 auf einem der Pfosten 10 seine Unterstützung findet. Nahe dem äusseren Ende der Welle trägt sie eine Riemenscheibe 24, über welche ein Riemen 25 gelegt ist, so dass diese Welle von einer beliebigen Kraftquelle aus angetrieben werden kann.
Der eigentliche Herd oder Sumpf besteht aus einer Anzahl von Abteilen nach Art offener Kästen, die derart miteinander verbunden sind, dass sie sich zu einem ringförmig unterteilten
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entweder befestigt sein oder die Schürze kann einheitlich mit dem Kasten vergossen sein. Nach Fig. 7 besitzt diese Abstichschürze einen in den Kasten hineinragenden Flansch 34, der sich ; m kurzen Abstand von der Vorderwand des Kastens befindet, und dieser Flansch ragt etwas über den Überlaufschnabel 32 hinunter.
Der Wassermantel 29 oder die Rast kann entweder einheitlich mit dem Kasten vergossen oder auf beliebige Weise am Kasten angebracht sein. In Verbindung mit dem Wassermantel befindet sich eine Windlade 35, von welcher sich die Windröhren oder Düsen 36 durch den Wassermantel hindurch gegen den Sumpf erstrecken. Nach den Fig. 3, 4,6 und 7 ist jedes Abteil des Wassermantels mit einer Zuflussröhre. J4 ausgerüstet, die von unten her in den betreffenden Kasten einmündet, und nach Fig. 3 befindet sich in jedem dieser Kasten eine Abflussrohre 37, die bis nahe an die Oberwand des Kastens hinreicht und überschüssiges Wasser nach unten
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nahe dem einen Ende angebracht ist, während die Abführungsröhre 37 sich nahe dem anderen Ende befindet.
Die Herdkasten sind, wie aus Fig. 7 und 8 hervorgeht, an ihren aneinanderstossenden Endwänden 31 durch Bolzen 38 verbunden ; in ähnlicher Weise sind die Kasten der Wasserrast durch Bolzen 39 aneinander angeschlossen, welche. sich durch Ansätze 40 an d Rückwand der Rast erstrecken (Fig. 7). Wenn Wasserkasten und Herdkasten nicht aus einem einheitlichen Gussstück bestehen, so kann ihre Verbindung durch Schrauben erfolgen, wie in Fig. 8 gezeigt, und zwar erstrecken sich bei dieser Verbindung die Bolzen 41 durch Ansätze 42 und 43, die am Herd und Wasserkasten angebracht sind. Diese Beschreibung trifft namentlich auf Herde von grösserer Leistungsfähigkeit zu. Bei kleineren Herden kann jedoch der ganze Sumpf aus einem einheitlichen, ringförmigen Gussstück bestehen.
Nach Fig. 3 ist ein Wasserbehälter 4J auf einem Ring 46 gelagert, der die Röhre 16 um- schliesst, und zur Abdichtung des Behälters gegen die Röhre dient die bei 47 angedeutete Packung. Im Behälter wird das Wasser durch die feststehende Röhre 48 zugeführt ; von ihm aus erstrecken sich die Röhren 49 nach den Verbindungsnippeln 44, so dass das Wasser unter seinem eigenen Gefälle in die Kasten 29 des Mantels einströmt. Unter dem Behälter 45 und einheitlich mit ihm
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die mit den verschiedenen Wasserkasten 29 verbunden sind. Die Luft tritt durch Rohr 16 und durch darin vorgesehene Schlitze 52 in die Kammer 50 über.
Eine Abdichtung ist auch hier durch den Packungsring 53 vorgesehen, so dass diese Kammer sowohl gegen unten als auch gegen oben luftdicht abgeschlossen ist. Der Behälter 45 mit der zugehörigen Kammer 50 kann sich also zusammen mit dem Herd und dem dazugehörigen Eisengestell um die Röhre oder den hohlen Pfosten 16 drehen.
Eine entsprechend der Herdform ringförmig gehaltene Haube 55 ist über dem Herd angebracht und wird von den Winkelstützen 56 getragen, welche sich von dem Pfosten 10 erheben. Zur Unterstützung dieser Haube dienen ferner die Streben 57, welche sich von der Rückwand
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Streben befinden sich die Schraubenschlösser J, damit die Haube 55, welche an der Drehung des Herdes nicht teilnimmt, mit Bezug auf den Herd selbst zentriert werden kann. Eine grössere Anzahl von Kaminen 59 erstreckt sich von dieser Haube nach e ; nem die Kamine verbindenden Kasten 60, von welchem aus ein Zug 61 zum Gichthaus führt (Fig. i und 3).
Die selbsttätigen Vorrichtungen zum Beschicken, Abdämmen und Entfernen des Erzes
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Rinnen 65 und 66 befindet sich ein nach unten ragender Ansatz 69, der mit einer Kurbel 70 an der Kurbelwelle 71 in gelenkiger Verbindung steht. Die Welle 71 erhält ihren Antrieb durch die
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und her geschüttelt und es wird dadurch die Beschickung in den Herd eingebracht. Die Zuführung des Beschickungsmaterials für den Herd kann auf beliebige Weise stattfinden. In Fig. 2 und 5 ist die Rühr- und Anstauvorrichtung für das eingelegte Material im einzelnen gezeigt. Bei 75 ist ein Rechen oder Rührhaken angedeutet, der in das Ende einer Stange 76 eingesetzt ist. Diese.
Stange wird an zwei Punkten gelenkig unterstützt, und zwar steht sie durch das Glied 77 in
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einen Hebel 80 angeschlossen, der um den Zapfen 81 an dem Lagerbock 82 ausschwingt und einen Schlitz 83 besitzt, durch welchen der Kurbelzapfen an Kurbel 84 der Welle 85 hindurchgeht. Die beiden Wellen 79 und 86 werden von dem Gestell 82 getragen und auf ihnen befinden sich die Zahnräder 86 bzw. 87, die beide ihren Antrieb durch ein Zahnrad 88 erhalten, welches an einer oder mehreren Stellen des Umfanges keine Verzahnung besitzt. Dieses Zahnrad 88 auf der Welle 89 wird durch den Riemen 91 an der Riemenscheibe 9C von einer beliebigen Kraftquelle aus in Drehung versetzt.
Die Zahnräder 86, 87, 88 haben alle den gleichen Durchmesser, und wenn die Welle 89 in der in Fig. 5 durch den Pfeil angedeuteten Richtung beständig gedreht wird, so bewegt sich der Rührhaken oder Rechen längs dem in Fig. 5 in punktierten Linien angedeuteten Pfad. Dieser Mechanismus wird dem Haken in Aufeinanderfolge Bewegung nach vier verschiedenen Richtungen hin mitteilen. Der Haken bewegt sich zuerst in einer gekrümmten Bahn in das Erz-und Brennstoffgemisch im Herd hinein, durch diese Masse hindurch, geht dann nach aufwärts, wobei er die Masse durcheinander wirft, um sie zu wenden, wird dann nach rückwärts bewegt und nachdem er genügend weit nach rückwärts gegangen ist, wird er ohne Berührung mit der Masse wieder in die ursprüngliche Stellung gesenkt.
Es sei bemerkt, dass während dieser
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diese Stange hat zwischen den beiden Enden einen Schlitz 99, in welchem der Kurbelzapfen einer Kurbel 100 auf der Welle 101 gleitet. Die Wellen 98 und 101 sitzen in Lagern des Bockes 102 und diese Wellen tragen Zahnräder 103 und 104 von dem gleichen Durchmesser. Die Welle 98 erhält ihren Antrieb durch den Riemen 106 auf der Riemenscheibe 105. Bewegt sich diese Riemen-
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Ende des Wassermantels in einem gekrümmten und schräg verlaufenden Pfad und wird auf die ursprüngliche Stelle in einer Bahn zurückbewegt, in welcher sie das Material freigibt. Während der Vorwärtsbewegung der Schaufel wird das Material auf dem Herd gegen den Wassermantel hin gedrängt und regelmässig gegen denselben angestaut, in ähnlicher Weise, wie dies von dem Arbeiter beim Bedienen der bekannten Herde geschieht.
Im tatsächlichen Betrieb eines solchen Herdes werden mehrere Rühr-und Anstauvorrichtungen vorgesehen sein, wie dies in Fig. 2 angedeutet ist, und zwar wechseln die Rührvorrichtungen mit den Schaufeln ab. Auch können natürlich mehrere Beschickungsvorrichtungen angeordnet sein, und bei grösseren Herden werden diese Beschickungsvorrichtungen in grösserer Zahl an gegenüberliegenden Stellen des Herdes
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die Rühr-und Schaufelvorrichtungen verlegt sein.
Die Ausflussröhren 37 lassen das Wasser in einen ringförmigen Trog 110 abströmen, der von dem Pfosten 10 durch Stützen 111 getragen wird. Dieser Trog besitzt eine oder mehrere Abflussste11en bei 112 (Fig. 2). Der Schnabel 32 der verschiedenen Kasten liegt wieder über einem anderen Trog 113 unterhalb der Überlaufschürze , und auch dieser Trog wird durch die Stützen 114 auf den Pfosten 10 gehalten. Von dem Überlauf trog aus fliesst die geschmolzene Masse in den in Fig. 2 bei 115 angedeuteten Tiegel.
Der Betrieb des Schmelzofens ist ungefähr der folgende : Die Ahteile des Herdes werden etwas mit geschmolzenem Blei gefüllt, wie bei den bekannten schottischen Bleiherden, und nach
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auch die Zufuhr des Kühlwassers und die Zufuhr des Windes beginnt. Während der Drehung des Herdes um den mittleren Pfosten wird nun durch die beschriebenen Schüttelvorrichtungen die Beschickung eingebracht und diese Beschickung wird durch Rührhaken 75 geehnet, um durch die Schaufeln 95 gegen den Wassermantel angestaut zu werden. Infolge der Windzufuhr wird das Erz allmählich in reines Metall übergeführt, und wenn das geschmolzene Metall den Herd anfüllt, so fliesst ein Teil dieses Metalls in den Schnabel 32 und von dort in den Überlauftrog 773 und Tiegel 77J ab.
Schlacke und ungeschmolzenes Erz oder Metall werden in diesen Trog nicht übertreten, da ja der Flansch 34 der Überlaufschürze 33 den Zutritt zu diesen Stellen begrenzt. Die Bewegungen der Rührhaken und Anstauschaufeln sind ungefähr dieselben, wie sie diesen Geräten von Arbeitern mitgeteilt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : I. Bleischme1zofen mit einem während des Betriebes in Drehung versetzten Herd, dadurch gekennzeichnet, dass dieser Herd aus offenen Kasten (30) zusammengesetzt ist, die derartig miteinander verbunden sind, dass sie sich zu einem ringförmig unterteilten Herd ergänzen.
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